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Charter: Urkunden (1228-1463) Tr.IV B.8
Signature: Tr.IV B.8
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4. Juni 1371
Der Hofrichter zu Rottweil urteilt auf Klage der Stadt St. Gallen gegen Eberhard von Bürglen und Konrad den Keller von Jonschwil, dass die Stadt bei ihrem Gerichtsprivileg bleiben soll.
Source Regest: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5280, S. 478 (Thurg UB VI, 3099.).
 

orig.
Current repository
Stadtarchiv St. Gallen Tr.IV B.8.

Siegel Ø 5 cm, +S'.RVoD'.COMIT.D'.SVLZ.IVDIC.CVRIE.I.ROTWIL. Material: Pergament
Dimensions: 29/17 cm
  • notes extra sigillum
    • Rückvermerk (14./15. Jh.): Von lantgeriht.
Graphics: 
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Icha) graf Růdolf von Sultz1 hofrihter von mines herren des Roemschen kayser Karlen gewalt an siner stat vf sinem hof ze Rotwil2 tůn kunt || mit disem brief allen den, die in ansehent oder hoerent lesen, daz ich ze geriht sazz vf dem hof ze Rotwil an der offenen frien kúnges || strasse vf disen tag, als dirre brief geben ist, vnd stůnt vor mir vf dem selben hof der erberer vnd wiser lúte der burger gemain||lich der stat ze sant Gallen erberú vnd gewissú botschaft vnd clagtent hin zů dem edlen frien herren hern Eberh(arte)n von Búrglen3 vnd zů Cůnr. dem Keller von Jonswille4 mit fúrsprechen, als reht was, vnd sprachen also, sú tribint sú vnd etlich ir burger vmb mit anderen gerihten vnd luedint sú vf das lantgeriht in Turgoe5 vnd vf daz lantgeriht ze Rankwile6 vnd bekúmbertint sú mit den selben gerihten vnd mit anderen gerihten wider die genade vnd friehait, die sú hant von minem gnaedigen herren dem Roemschen kaiser Karlen vnd von anderen sinen voruaren Roemschen kaysern vnd kúngen seliger gedenknúzze, die gnade vnd friehait also ist, das nieman enhainen iren burger nientdert anderswar triben ziehen noch laden sol fúr dehain ander geriht noch lantgerihte, danne wer mit inenb) oder mit dehainem irem burger v´tzit ze schaffen oder ze tůn hat oder sú vmb dehaine sach an ze sprechen hat, der sol daz reht von inen nemen vor irem rihter in ir stat ze sant Gallen vnd niendert answac). Weri aber, das dar v´ber dehain ander gerihte v´ber sú anderswa erlúffi oder das anderswa vf anderen gerihten v´tzit v´ber sú ertaillet wurdi, die gerihte vnd die vrtaila soeltint alle gentzlich tode vnd abe sin vnd ehain kraft fúrbazzer niht haben. Wer aber wider die genade tetti, der soelti ze rehter pene veruallen sin fúnftzig mark goldes, die halb súllent werden in mines herren des kaysers camer vnd der ander halptail dem klaeger. Die gnade hettint sú gen inen v´ber varen vnd clagtent das von inen. Des antwrtent herr Eberh. von Búrglvn vnd ouch der Keller von Jonswille mit fúrsprechen, als reht waz, vnd der von Búrglon zogt ain vidimus versigelt vnder des hofs ze Rotwil insigel, das vor etwie vil zitten fron Amelien von Bussnangg vnd herr Alb(rehte)n7 irem sune geben wart von der gnade vnd friehait wegen, die min herre der kaiser der herschaft von Oesterrich geben hat, vnd sprach, er getrvwetti der selben gnade vnd friehait ze geniessenne, das man von im niht rihten soelt. Do zogt der Keller von Jonswile ouch etwas briefs von des langerihtes wegen ze Rankwile, da mit er sich wolt geschirmet havn. Vnd nach clag vnd antwrt vnd nach rede vnd wider rede vnd nach den briefen, die von baiden tailn verhoert wurdent, do wart ertaillet mit rehter vnd mit gesamnoter vrtail, als vf dem hof ze Rotwil reht was, das die burger gemainlich von sant Gallen bi allen den rehten friehaitten vnd gnaden beliben sont, die inen min herre der kayser geben hat nach ir brief sage, die sú von im dar vmb inne hat, avn alle geuerde. Vnd her vmb ze offem vrkúnde so han ich des hofgerihtes ze Rotwil insigel mit vrtail offenlich gehenkt an disen brief. Der geben ist an der nehsten mitwochen nach vsgender pfingstwochen nach Cristus gebvrte drúzehenhundert jar, dar nach in dem ainen vnd sibentzigosten jar.
Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5280, S. 478-479.

Original dating clausean der nehsten mitwochen nach vsgender pfingstwochen

Editions
  • UB St. Gallen IV, 1690.

Comment

Geschrieben von gleicher Hand wie Nr. 5281.


LanguageDeutsch

Notes
a) Initiale J 8,2 cm lang. - b) Zuerst iren, dann en korr. zu inen, ir irrt. nicht getilgt. - c) A, statt anderswa. - 1 Rudolf l. v. Sulz am Neckar (nö. Oberndorf BW), 1361-1406 Hofrichter. - 2 Rottweil BW. - 3 Eberhard VI. v. Bürglen (Bez. Weinfelden TG), 1344 - ca.1400. - 4 Jonschwil, Bez. Untertoggenburg. - 5 Thurgau. - 6 Rankweil, Vorarlberg. - 7 Amelia, Gemahlin Albrechts V. u. Albrecht VI. (1354-1399) v. Bussnang (Bez. Weinfelden TG).
 
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