Allen^a) den, die disen brief ansehend lesend oder ho^erend lesen, kúnd ich Margaretha Búrgis sa^eligen des Kalchofers wilund elichi wirtinne || vnd vergih offenlich mit vrkúnd dis briefes, das ich mit gůter vorbetrahtung vnd mit wolbeda^vhtem můt durch got vnd durch miner || vordren vnd o^vch miner sel hail willen vnd besunderlich minem getrúwen wirt Búrgin siner sel ze hilf vnd ze trost geben vnd || ze ainem ewigen gelt gemachot ha^vn fv´nfzehen pfenning Costentzer múnse ja^erlichs ewiges geltes den armen siechan an dem Linsibu^el¹ vnd ainem priester, der ie den der selben armen siechan kapplan ist, vss dem garten gelegen ze Garterhusen², der ainhalb sto^vsset an Cu^enis hus von Garterhusen vnd anderhalb an spita^vler wisan, der selbe gart min reht ledig aigen ist vnd vnanspra^echig von ma^englichem. Die selben fúnfzehen pfenning Costentzer múnse sol ich die vorbenempt Margareth Kalchoferin vnd min erben, ob ich enwa^er, oder wer ie denn den selben garten inhendes ha^vt, den vor genempten armen siechan vnd irem kapplan gantzlich vnd gar rihten vnd geben iemer me ewenklich aller ja^erlichs ie ze sant Valientins tag na^vch dem tag, als dirre brief geben ist, also vnd in so^elicher beschaidenhaid, das der vorgenempte armen siechan kapplan werden sond von den vorgeschribnen fúnfzehen pfenning drye pfenning v´ber das, das er min vnd miner vordron vff den selben tag getrúwlich gedenk vnd besvnderlich mines getrúwen wirtes Búrgis vnd sin ja^vrzit vff den selben tag begang, vnd die v´brigen zwelf pfenning sol man geben den armen siechan v´ber visch oder v´ber flaisch oder was sú denn gern ha^vn wellind, da^vrumb das sú got o^vch getrúwlich vff den selben tag fúr v´ns bittind. Bescha^eh aber das, das die vorgeschribnen fúnfzehen pfenning Costentzer múnse von mir oder von minen erben, ob ich enwa^er, oder von denon, die denne den vorgenempten garten inhendes hettind, den vorgenempten armen siechan an dem Linsibu^el vnd irem kapplan dehaines ia^vres nút gelten noch geriht wurdind, als dikk das bescha^ehi, so ha^vnd die vorgeschribnen armen siechen oder ir pfleger, wer die ie denne sind, vnd o^vch ir kapplan, wer ie denne der ist, na^vch dem vorgenempten sant Vallentins tag fryes vrlob vnd vollen gewalt, mich die vorgenempten Margarethe Kalchoferin vnd min erben, ob ich enwa^er, oder die, die denne den selben garten inhendes ha^vnd, vf ze tribend mit gaistlichem vnd mit weltlichem geriht oder a^vn geriht als lang vnd als vil, vntz das sú der vorgeschriben XV d. Costentzer gantzlich gewert werdind, vnd wie sú des ze schaden komend von zerung von klag mit botten mit briefen oder von dehainen andren sachen, von dem schaden vnd o^vch von dem hoptgůt sol ich die vorgenempt Margareth Kalchoferin vnd min erben, ob ich enbin, oder wer denne den selben garten inhendes ha^vt, die vorgeschribnen armen siechen vnd ir pfleger vnd o^vch ir kapplan gantzlich vnd gar lo^esen vnd ledig vnd vnschadhaft machen, als ich fúr mich vnd fúr alle min erben vnd na^vchkomen an dem selben garten gelobt vnd verhaissen ha^vn. Vnd des ze ainem wa^vren offnem vrkúnd vnd sta^eter vester sicherhaid aller vorgeschribnen dinge vnd gedinge so ha^vn ich die vorgenempt Margareth Kalchoferin min insigel gehenkt an disen brief. Der geben ist an der hailigen zwelfbotten tag sant Symons vnd sant Judas in dem ja^vr, do man zalt von Cristus gebúrt drúzehenhundert ja^vr vnd ains vnd ahzig ja^vr.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5873, S. 537-538.