Allen^a) den, die disen brief ansehent oder ho^erent lesen, kúnd ich Růdolf von Edeg||swille schulthais ze Wil¹ vnd vergich offenlich mit disem brief, daz fúr mich kam || ze Wil in der statt vff disen hútigen tag, alz dirr brief geben ist, do ich daselbs || offenlich ze gericht sazz, der erber man Johans Iberger hofamman ze Wil vnd offnot mit sinem fúrsprechen vnd sprach, daz er allen burgern ze Wil gehorsam sin wo^elti zů^b) dem rechten ze stend vnd recht ze haltent ze Wil vor gericht. Vnd wan er daz tůn wo^elti vnd v´nsers herren von sant Gallen hofgesind wa^eri, do batt er mich im an ainer vrtail eruarn, ob er dann nit billich vnd wol vmb sin sachen, so er ze schaffent hetti, gest ze Wil verheften vnd verbieten so^elti vnd mo^ehti. Vnd do fragt ich vrtail vmb vnd wart nach miner frag mit gemainer vrtail ertailt, wan der obgenant Johans Iberger den burgern ze Wil rechtes gehorsam sin wo^elti vor dem gericht ze Wil vnd v´nsers herren von sant Gallen hofgesind^c) wa^eri, daz er dann wol gest ze Wil heften vnd verbieten so^elti vmb sin sachen. Vnd des alles ze warem offem vrkúnd so gib ich obgenanter richter von des gerichtes wegen dem vorgenanten Johansen Iberger disen brief von siner vordrung wegen mit minem insigel versigelt. Der geben ist mit rechter vrtail an der naehsten mitwochen nach sant Valentinus tag, do man zalt von Cristus gebúrt drúzehenhundert vnd ahtzig iar, dar nach in dem núnden jar.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense X, Nr. 6308, S. 553.