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Charter: St. Gallen, Stiftsarchiv (1004-1500) OO.3.H.2
Signature: OO.3.H.2
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6. Dezember 1387, Berneck
Graf Heinrich von Werdenberg zu Rheineck beurkundet, dass Heinrich ab Husen von Berneck den Hof Schossenriet dem Kloster St. Gallen übertragen habe unter Vorbehalt des Leibdingrechts.
Source Regest: Chartularium Sangallense X, Nr. 6227, S. 445 (Krüger, MVG 22 (1887), 490. - J. Göldi, Der Hof Bernang (1897), 43.).
 

orig.
Current repository
StA St. Gallen OO.3.H.2.

Siegel Ø 3,3 cm, +S.COMITIS.HAINRICI.DE.WERDENBERG.Material: Pergament
Dimensions: 37/20,5 cm
  • notes extra sigillum
    • Rückvermerk (14. Jh.): Reversa vmb den Tegenhof ze Bernang.
Graphics: 

cop.
Abschr. (B), 2. Hälfte 15. Jh., ebd., Bd. 94, f. 196.

    x
    Icha) grâf Hainrich von Werdenberg1 herre ze Rinegge2 tůn kunt vnd vergich offenlich mit disem brieue allen den, die in sehent lesent oder hoerent lesen, daz fúr mich kam der beschaiden || knecht Hainrich ab Hûsen3 von Bernang4 der êlter, vnd bat mich der selb ietzgenempt Hainrich ab Hûsen vnd sprach, er hetti êtwas ze schaffenn ze Bernang vor dem gerichte von dez || Tegenhofs5 wegen, vnd daz ich min amptlúte mit im dar schikti, daz die da bi waerint, daz im da dekain vngelichs widerfuer ald beschaech. Dez erhort ich sin ernstlichen bette || vnd schikt mit im Burkarten Noschler minen statamman ze Rinegge6 vnd Johansen Benst minen keller. Vnd da offenot der selb obgenant Hainrich ab Hûsen vor offenem gerichte ze Bernang vnd sprach also von dez Tegenhofs wegen gelegen ze Bernang, den man nemmet Zaissenriet7, den selben hof er lang vnd vil zites in nutzlicher gewêr gehebt vnd genossen hatt, vnd daz er nút rechtes dârzů hatt. Vnd won er dez gewiset ist worden vnd sich dez ovch erkennet hât, so hât er mit wolbedavchtem můte frijlich willeklich vnd durch siner sêle hailes willen den selben ietzgedavchten Tegenhof ze Bernang, den man nemmet Zaissenriet, recht vnd redlich geben vnd gefueget vnd git in vnd fueget in ovch mit vrkúnde diz brieues dem êrwirdigen gotzhus ze sant Gallen, den selben egedavchten hof mit hüs mit hof mit akkern mit wisen mit grund mit grât mit holtz mit veld mit wunn mit waiden mit stok mit stain mit stegen mit wegen mit gengen mit wasser mit wasserflússen mit allen den rechten nútzen vnd gewonhaiten, so von recht ald von gewonhait dâr zů vnd dâr in gehoerent vnd vntz her gehoert hant, benemptz vnd vnbenemptz, besůchtz vnd vnbesůchtz, wissentz vnd vnwissentz, wie es genempt ist vnd wo es gelegen ist, vnd doch mit solicher beschaidenhait dinge vnd gedinge ist disú vorgeschriben zůfuegunge, die hie vor geschriben stât, beschehen vnd volfuert, daz der obgenant Hainrich ab Hûsen den vorgedâchten Tegenhof mit allen sinen zůgehoerden ze ênd siner wile in nutzlicher gewêr haben vnd niessen sol ze ainem rechten rêdlichen libgedinge vnd in libgedinges wise, alle die wile er lebet vnd in libe ist, in allen den rechten, als er in vntz her gehebt hât, vnd ovch mit solichem gedinge, daz er den selben Tegenhof mit aller siner zůgehoerden in êren vnd vnwůstlich haben vnd niessen sol ze ende siner wile in libgedinges wise, wie recht sitt vnd gewonlich ist, ân alle gefaerde, vnd daz in von dez vorgeschribenn gemaechtes vnd fuegens wegen dâr an niemant drengen noch in dehain wise beswaeren sol, alle die wile er lebet vnd in libe ist. Vnd wenne daz waere, daz der obgenant Hainrich ab Hûsen ab gestorben vnd von todes wegen ab gegangen waere, als balde so daz beschehen waer, so sol vnd ist der vorgeschriben Tegenhof, den man nemmet Zaissenriet, gelegen ze Bernang dem vorgeschribenn gotzhus ze sant Gallen gantzlich vnd gar an gefallen vnd ledig vnd los sin mit allen rechten vnd mit aller zůgehoerde, vsgedingot daz dú húser, die ietz ze mâle vff dem selben Tegenhof ze Bernang stând, daz dú selben húser dârvff beliben sont vnd daz sin êrben den zins, der ietz ze mâle dâr ab vnd da von gât, aller jaerlich da von geben sont, vnd daz ain herre von sant Gallen die hofstet, da die húser ietz ze mâle vff dem vorgedâchten Tegenhof stând, nút hoher staigen sol vnd sol sú bi dem selben zinse lâssen beliben. Vnd waere, daz der obgenant Hainrich ab Hûsen vff den selben Tegenhof dehain zimberren satzti nû hinnenhin, die selben zimberren mugent sin êrben dannen fueren, vnd sol sú dâr an niemant sûmen noch ierren, ald aber mit aines herren von sant Gallen willen vnd gunst dâr vff lâssen beliben vnd im da von tůn, wez er dâr vmb nút enbern wil. Vnd verzeh sich ovch do der vorgenempt Hainrich ab Hûsen offenlich vor gerichte vnd verzicht sich mit vrkúnde diz brieues fúr sich vnd fúr alle sin êrben aller der recht vordrunge vnd ansprâchen, so er oder sin êrben ald iemant andre an iro statt oder von iro wegen an dem vnd zů dem vorgeschribenn Tegenhof, den man nemmet Zaissenriet, oder zů dehainen sinen zůgehoerden von tailes oder von gemainde von êrbes oder von êrbschaft wegen ie gehebt hant ald hie nâch iemer mêr gehaben oder gewúnnen moechtint vff gaistlichem oder vff weltlichem gerichte ald ân gerichte oder mit dehainen andern sachen ân gefaerde vntz an ain libgedinge, als vor geschriben stât vnd mit worten vnderschaiden ist, vnd daz dehain sin êrben noch nâchkomen noch niemant andre an iro statt noch von iro wegen daz vorgeschriben gotzhûs ze sant Gallen noch dekain sin lúte noch hindersaetzen von dez vorgeschriben Tegenhofs wegen, den man memmetb) Zaissenriet, noch von dehainer siner zůgehoerde ald rechten niemer mêr súllent noch woellent ansprechen vftriben bekúmberren bekrenken noch in dehain wise beswaeren weder mit gaistlichem noch mit weltlichem gerichte noch ân recht noch mit dehainen andern sachen ân gefaerde. Vnd daz diz alles staet wâr vêst vnd vnwandelbaer sie vnd belib nû vnd ovch hie nâch, so han ich hie vorgenempter grâf Hainrich von Werdenberg herre ze Rinegg von bette wegen dez egenempten Hainrichs ab Hûsen dez êltern fúr in vnd fúr alle sin êrben min aigen insigel ze offenem wâren vrkúnde aller dirre vorgeschribenn dinge vnd gedinge offenlich an disen brief gehenket mir vnd minen êrben gantzlich vnschaedlich. Dâr nâch vergich ich vorgenempter Hainrich ab Hûsen von Bernang der êlter, daz alles daz wâr ist, so hie vor an disem brieue von mir geschriben stât vnd der hohwirdig min genaediger herre graf Hainrich von Werdenberg herre ze Rinegg von mir da vor veriehen hât, vnd dez alles ze wârer staeter sicherhait derselben vergicht dinge vnd gedinge so han ich mich willeklich vnder sin insigel gebunden fúr mich vnd min êrben, staet vest vnd vnwandelbaer ze halten vnd ze lâssen alles daz, so er da vor von mir veriehen hât vnd an disem brieue von mir da vor geschriben stât, won er ovch daz selbe sin insigel von miner bette wegen fúr mich vnd min êrben offenlich an disen brief gehenket hât im vnd sinen êrben gantzlich vnschaedlich. Diz beschach vnd wart dirre brief geben ze Bernang in dem jâre, do von Cristi gebúrt wârent drútzehenhundert vnd achtzig jâr vnd dâr nâch in dem sibenden jâre, an sant Nycolaus tag.
    Source Fulltext: Chartularium Sangallense X, Nr. 6227, S. 446-447.

    Original dating clausean sant Nycolaus tag

    Editions
    • Stiftsarchiv St. Gallen, Bd. 8b, S. 290 (Klosterdruck). - UB St. Gallen IV, 1945 (unvollständig). - F. X. Kern, Geschichte der Gemeinde Bernang (1879), S. 215.


    LanguageDeutsch

    Notes
    a) Verzierte Initiale J 11,3 cm lang. - b) A. - 1 Heinrich III. v. Werdenberg-Heiligenberg, 1367-1392. - 2 Rheineck, Bez. Unterrheintal. - 3 Husen, Gem. Berneck. - 4 Berneck, Bez. Unterrheintal. - 5 Degen, Gem. Berneck. - 6 Burkhard Noschler, 1387-1391 Stadtammann v. Rheineck. - 7 Schossenriet, Gem. Berneck.
    Places
    • Berneck
       
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