Wir Dietrich von gottes genâden erweiter vnd besta^eter abt vnd der conuent gemainlich dez gotzhus ze Vischinan¹ sant Benedicten ordens in Costenzer || bistum tu^egint kunt vnd veriehint offenlich an disem brief fúr v´ns vnd fúr alle v´nser nâchkomen allen den, die disen gegenw´rtigen brief an sehent, lesent || oder ho^erent lesen, daz wir mit gemainem wolbedahtem rât v´nsers capitels vmb alle die sto^ess, vordrung vnd ansprâch, so wir vnd v´nser gotzhus ze Vischi||nan mit dem gotzhus ze sant Gallen gehebt hant von dez zehenden wegen dez núgerútes, dem man sprichet der Franwald², vnd ander núgerút gelegen ze Betwisen³ willeklichen vnd och redelich komen sient vnd gesetzet hettunt vff dis drie nâchgeschribenn erber man, vff hern Jacob den Nanden lútpriester ze Wil⁴, vff hern Frantzen den Ru^edlinger tagmesser ze Wil vnd vff Růdolf von Lindenberg schulthaissen ze Wîl⁵, mit der beschaidenhait, daz die selben drie man ain man wârent in diser sach vnd daz sú von baidan tauen dar vmb ain kuntschaft verhortint, vnd waz die selben drie man ald der mêrtail vnder inen dar vmb vss spra^echint nach baider tail kuntschaft, daz wir vnd alle v´nser nâchkomen daz allez sta^et vnd wâr han so^eltint vnd wo^eltint nu vnd hie nach ân allen fúrzug, dar vmb hant och die vorgeschribenn drie man gemainlich also vss gesprochen vff iro sêl vnd vff ir êre, daz wir abt Dietrich noch der conuent noch daz gotzhus ze Vischinan noch v´nser nâchkomen enkain reht noch enkain vordrung noch ansprâch habint noch hie nâch han so^ellint zů den vorgenanden zehenden vff gaistlichem noch vff weltlichem geriht noch ân geriht dehainen weg, won dez gotzhus ze sant Gallen kuntschaft vmb dis sach dú besser waz. Vnd ze merer sicherhait aller vorgeschribener ding vnd och ze offenem vrkúnd dez vorgeschribenn vsspruches so entzihent wir vorgenander Dietrich abt vnd der conuent gemainlich dez gotzhus ze Vischinan v´ns fúr v´ns vnd fúr v´nser gotzhus vnd fúr alle v´nser nâchkomen aller der reht, vordrung vnd ansprâch, so wir an denan ald zů denan vorgeschribenen zehenden vntz her ie gehebt hant ald wir hie nach dar zů ald dar an iemer han ald gewinnen mugint ald mo^ehtint vff gaistlichem ald vff weltlichem geriht ald ân reht in dehain wîse. Vnd ze merer sicherhait aller vorgeschribener ding henken wir Dietrich abt vnd der conuent gemainlich dez gotzhus ze Vischinan v´nser vnd v´nsers capitels insigel an disen brief. Wir herr Jacob der Nande lútpriester ze Wil, herr Frantz der Ru^edlinger tagmesser ze Wîl vnd Růdolf von Lindenberg schulthaiss ze Wil alle drie gemain man in diser sach veriehint och offenlich ainer ganzun warhait aller der ding, so der êrwirdig v´nser gena^ediger herr abt Dietrich vnd der conuent gemainlich dez gotzhus ze Vischinan von v´ns an disem brief veriehen hent, vnd daz wir vmb die vorgeschribenun sach gemainlich vss gesprochen habint, als vor an disem brief geschriben stât. Vnd ze ainem vrkúnd ainer ganzun warhait aller vorgeschribener ding henken wir v´nsrú insigel och an disen brief. Der geben ist an dem na^ehsten fritag nach sant Gerdrud tag, do von gottes geburt wârent drúzehenhundert jar, fúnfzig jar, dar nach in dem ersten jar.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4207, S. 120-121.