Allen denen, die disen gegenwertigen brieff ansehend hörend lesend, vergich ich Sigfrid von Sidwalde¹ vnd Vlin mins bruders sohn^a) thun kundt, das wir baid miteinanderen für vns vnd für all vnsere nachkommen und erben recht und redlich in einem rechten kauff ze kauffen haben gegeben dem bescheidenen Johans Berchtolden vßer dem Holtz² genempt an der Wilt³, vnsers gnedigen und hochgebornen herren graff Friderichs von Toggenburg⁴ amman in dem Thurthal, vnd allen seinen erben die mülly, die wir hattend zu Sydwaldt, für ein fuegs^b) rechts und ledigst eigen mit waßer und mit waßer rünse steg weeg wunne und waid, besucht und benempt vnd vnbenempt vnd alles das, das darzue gehört von alter har von recht ald gewonheit vmb achtzehen pfundt vnd umb dreyzechen schilling pfenning guter Costantzer müntze, deren wir von ihme gar und gäntzlich gewert sind vnd die an vnseren redlichen nutz und frommen gewendet vnd bekert sind, vnd ist auch der kauff vmb die selben mülli beschehen mit aller der gwarsamme worten vnd werckhen rächen^c) vnd gethäten vnd mit allem redlichen vollfüerth, so von recht ald gewonheit dartzue gehördt ald dartzue gehören mag vnd notürfftig ist, und sollendt auch wir, als wir mit vnseren gueten trewen glopt und geheißen haben gegen im vnd gegen seinen erben, der mülly wär seyn gegen menigklichem vff gerichten geistlichen vnd weltlichen ald wo das nott geschech, als sitt und gewonheit ist des landes, vnd darumb habend wir ihm vnd seinen erben zue bürgen gesetzt vmb die wärschafft die hernach geschriebnen bürgen mit der bescheidenheit, ob ime ald seinen erben die obgenante mülly von jemandt ansprechen wurde vnd das wir in der nit werren, als obgeschrieben ist, wie er ald syn erben des zu schaden kommen vf gericht geistlichen ald weltlichen ald an gericht vnd wie er des zu schaden käm, das söllend wir vnd unser hernach geschriben bürgen ihm ald seinen erben vsrichten gar und gäntzlich ohne allen seinen schaden. Die bürgen sind Rüedi Schmid von Crummerschwyl⁵, Cunrath der Schmid von Sydwalde vnd Wälti vs der Wys⁶. Vnd des alles zue einem wahren vnd offnen vrkhundt so handt wir ich Sigfridt von Sidtwaldt vnd ich Vlin seins bruders sohn gebetten den edlen hochgebohrnen h(erren) graff Fridrichen von Toggenburg, das er sein insigell durch vnser pitte willen an disen brieff gehenckht hat, vnder das wir vns baid vnd auch wir die bürgen all drey verbindend vns mit vnseren trewen, alles das wahr und stäth zu halten, was^d) obnen an disem brieff geschrieben ist, wann wir eigen insigell nit habend. Wir graff Friderich von Toggenburg vergichend, das wir auch also vnser insigel an disen brieff gehenckht haben von ihrer ernstlichen pitte wegen, vnd gebend auch den brieff also versigellten dem obgenannten Berchtolden us dem Holtze dem amman in dem Thurthal vnd seinen erben, do man zält von Christus geburth dreüzehen hundert jahr, in dem zwey und sechtzigsten jahr, an dem gutentag vor st. Catharina tag der heiligen mägde vnd marterin.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 4833, S. 49-50.