Charter: Chartularium Sangallense 09 (1373-1381) 1377 VIII 18
Signature: 1377 VIII 18
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18. August 1377, Konstanz
Der Konstanzer Hofschreiber beurkundet die Einigung im Streit zwischen Johannes Burgauer, Kirchherr von St. Laurenzen, und der Stadt St. Gallen.Source Regest: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5607, S. 279.
Abschr. (B), 14. Jh., Stadtarchiv St. Gallen, Bd. 538 (Stadtbuch), S. 606.
In dem namen gottes amen. Mit disem gegenwúrtigen offnem vrkúnd dis briefes so sol kuntlich ze wissend sin allen, die in ansehend, das in dem javr, do von Cristus gebúrt wavrend drúzehenhundert javr siben vnd sibentzig javr ze den ziten, do der hailigost in got v´nser vatter vnd herre herr Gregori von wirdiger fúrsihtikaid gottes bavbstlicher fúrste was vnd der sibend in dem namen an dem sibenden javr sines fúrsten amptes, an dem ahtzehendosten tag des ovgsten mavnot vnd ze prim zit oder vil navh ze der selben stund, do stůnden vor mir offnem navchgeschribne(n) hofschriber in gegenwúrtikaid der navchgeschribnen zúgen in minem hus, dav ich inne wonhaft bin, gelegen ze Costentz an Múnstergassen1 die beschaidnen vnd fúrsihtigen herr Johans Burgovwer kilchherre der lútkilchen sant Laur(encen)2 gelegen ze sant Gallen, die in Costentzer bistum gehoert, ze ainem tail vnd maister Johans Hoer burger ze sant Gallen an namen vnd an statt der fúrsihtigen des burgermaisters der raet der zunftmaister vnd der gemainen gantzen statt ze sant Gallen, die ovch in das vorgenempt Costentzer bistum gehoert, ze dem andern tail. Vnd sprach dav der vorgenempt herr Johans Burgovwer kilcherre, das er mit wolbedavhtem můt frilich vnd willeklich veriaehi vnd veriehen woelti sich bekanti vnd erkent hetti vnd ovch spraechi, das es wavrlich also waer von rehter redlicher gewonhaid vnd ovch sin soelti, die selb gewonhaid also lang gewerot vnd behalten waer, das nieman gedaehti, das es nút also gewesen waer, vnd die selbe gewonhaid stuend also, das ain kilcherre der vorgenempten lútkilchen reht vnd redlich setzen vnd ordnen soelti ainen lútpriester in die vorbenempte kilchen, in die ovch die vorgenempten der burgermaister raet zunftmaister vnd gemainú statt vndertavn sind vnd gehoerend, vnd soelti denne dem selben lútpriester ovch also redlich vnd ordenlich zů fuegen ainen andern priester im ze hilf, den man ovch gemainlich nempt ain helfer, vnd soelti denne der selbe lútpriester vnd der helfer das opfer vnd alle andere nútze, die dem lútpriester ampt zů gehoerend, gelichlich vnder sich selber tailen, also das ietwedrem vnder in gelicher halber tail von den selben nútzen vnd opfer wurdi vnd werden soelti, vnd soelti ovch der selbe lútpriester vnd ovch der helfer ietwedrer besunder in ainem hus in der statt ze sant Gallen sitzen vnd wonhaft sin, vnd soeltin also bed die selben lútkilchen besingen vnd die vndertavn der selben kilchen reht vnd redlich berihten in goetlichen vnd gesatzten cristanlichen sacramenten vnd hailikaid, vnd soeltind ovch der selbe lútpriester vnd ovch der helfer gesetzt vnd geordnot werden mit willen vnd gunst vnd mit ravt der vorbenempten des burgermaisters der raet der zunftmaister oder des merern tails vnder in, vnd das oech die selben bed weder ingemaind noch intail nút geaendrot noch verstoessen werden soeltind avn ravt willen vnd gunst der selben des burgermaisters der raeten der zunftmaister oder des merern tails vnder in. Davrnavch verhiess der vorgenempt herr Johans Burgovwer kilcherre mir offne(n) nachgeschribne(n) hofschriber an namen vnd an statt aller dero, den dis zůgehoert, mit geswornem aid vff der geschrift des hailigen ewangelis mit soelichen gelerten worten, als es reht ist, das er dis vorbenempten gewonhaid vnd aellú stukk vnd iegliches besunder, als es an disem brief vorbeschaiden ist, vnd ovch ander gůt vnd loblich gewonhaid, als si von alter gewonlich behalten sind, den vorgenempten dem burgermaister den raeten den zunftmaistern vnd der gemaind halten woelti vnd soelti vnd davwider niemer mer tůn noch werben noch das brechen weder mit reht noch avn reht weder offenlich noch haimlich noch mit dehainen listen klueger vnd verborgner wort noch werk in dehainer wis noch in dehainer gevaerde noch vntrúw, vnd batt do der vorgenempt herr Johans Burgovwer kilcherre vnd ovch der selbe maister Johans Hoer an namen vnd an statt, als vorgeschriben ist, mich offnen navchgeschribnen hofschriber, das ich vmb disú vorgenempten stuk vergiht vnd gelúbt der selben stukk ain offen instrument vnd vrkúnd ains briefes machoti vnd ordnoti. Dis beschach in dem javr vnd an dem tag ze der stund vnd an der statt, als vorgeschriben ist. Dav bi wavrend die beschaidnen Peter Oswalt korherre in der kilchen ze sant Johans3 vnd Beringer Burg korherre in der kilchen ze Schynon4, die bede kilchen in Costentzer bistum gehoerend, vnd Johans Koeli ain laye, die alle ze Costentz wonhaft sind, die ovch zů disen vorgenempten sachen gelúpt vnd vergiht der stukken zů rehten zúgen gerueft vnd gebetten wavrend. Ich Cůnravdus Burg von Stain5 an gesworner offner hofschriber von gnavde vnd gewalt des kaiserlichen richs, won ich mit den vorbenempten zúgen ze gegni was, do die vorgeschriben vergiht erkantnúss offnung gelúpt vnd verhaissung ze der zit vnd an der statt, als vor mit worten beschaiden ist vnd ich sah vnd hort, das es also beschah vnd gelopt ward navch minen gelerten worten, als es reht ist, so han ich dis offen instrument vnd vrkúnd dis briefes davrúber selber gemachot vnd gedihtot vnd beschikt, das es von ainem andern schriber getrúlich geschriben ist, vnd won ich zů disen sachen vergiht vnd gelúpt gesůcht vnd gebetten ward, so han ich davrnavch mich selber mit miner aigner hand geschriben, vnd ovch ze vrkúnd aller vorgeschribner dinge vnd vergiht so han ich min gewonlich zaichen gemachot vnd navch miner gewonhaid gelait an disen brief. Ich Johans Burgovwer kilcherre der kilchen ze sant Laur(encen) ze sant Gallen vergih, das dis alles also beschehen ist, vnd ze merer sicherhaid der vorgeschribnen ding so han ich min insigel gehenkt an dis instrument vnd offen vrkúnd dis briefes.
Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5607, S. 279-281.
Original dating clause: an dem ahtzehendosten tag des ovgsten mavnot
Comment
B ist eine deutsche Übersetzung des nicht mehr vorhandenen lateinischen Or. (A), die in das älteste Stadtbuch eingeklebt wurde. Dem Text folgt ein von anderer, ebenfalls aus dem 14. Jh. stammender Hand geschriebener Ratsbeschluss: Item so sint diz nachgeschriben artikel der raet mainung, ob daz waer, daz der obgenant herr Johans Burgovwer die vorgedahte kilche wehsloti, daz dann der selb kilchherr diser nachgeschribener artikel veriaehi vnd sich der gen der stat verschrib. Item der erst artikel ist, daz ain rat den helffer erkiesen setzen vnd entsetzen sol selber, wer in gefeilig ie dann ist. Item der ander ist, alz vntzher gewonlich waz, wedrer lútpriester wuchner waz zů der spaeten mess, der solte warten in der statt vnd der ander vff dem land, daz geuelt v´ns ovch wol, so verr ob es sich in dehain wis fůgti, daz dehain mentsch rich oder arm in todes not laegi, wedrer dann des ersten funden vnd darzů gebetten wuerdi, daz der dann darzů ân fúrzug berait soelt sin, ez sie vmb kint tovffen vnd vmb aellú sacrament. Item der dritt ist, daz der obgenant kilchherre nút wehslan sol dann mit ainem erberen priester, der den raeten gefellig sie.Language:
Notes:
1 Münstergasse, Stadt Konstanz. - 2 St. Laurenzen, Pfarrkirche der Stadt St. Gallen. - 3 Chorherrenstift St. Johann in Konstanz. - 4 Benediktinerpropstei Schienen, sw. Radolfzell BW. - 5 Stein am Rhein, Bez. Stein SH.
Places
- Konstanz
Chartularium Sangallense 09 (1373-1381) 1377 VIII 18, in: Monasterium.net, URL </mom/CSGIX/1377_VIII_18.3/charter>, accessed at 2024-11-21+01:00
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