Allen den, die disen brieff an sechent oder ho^erend lesen, tůn ich Jacob der Gemúnder hofamman des erwirdigen mines gnedigen herren abbt Hermans¹ des gotzhus ze sant Gallen kunt vnd vergich offenlichen an disem brieff, das fúr mich kam ze sant Gallen in der stat, do ich da selbs offenlich ze gericht sasß, Willi am Weg² vnd Katherina ir tochter, vnd nam da die vorgenampt Willi den ersamen wolbescheidnen Walther den Blarer statt amman ze sant Gallen³ ze fúrsprechen, der offnot offenlich vor mir an ir stat, das si Katerinen ir tochter fu^egen wolt das bo^vmgartli gelegen am Weg obrenthalben des Frantzen vnd Nesen hus am Weg in allem dem rechten, als si es bis her inngehebbt vnd genossen hett, vnd ein wisli gelegen in der Rúti⁴, vnd das si sich des in der vorgenempten Katherinen ir tochter hand gentzlichen enzichen wolt, vnd batt ir ze erfarn an gemeiner vrtel, wie si das tůn solt, das es krafft vnd macht hett nu vnd hienach. Do fragt ich vorgenempter richter vrtel vmb vnd wart erteilt mit gemeiner vrtel, das die vorgenempt Willi am Weg einen vogt an des gerichtz ring nemen solte, do nam si Walthern von Englaberg⁵ ze vogt, vnd gab do die vorgenempt Willi mit des vorgenempten ir vogtes hand das vorgeschriben bo^vmgartli vnd ouch das vorgenempt wisli ledklich an min hand vff vnd batt mich, das lihen der vorgenempten Katherinen ir tochter, der ich ouch das selb bo^vmgartli vnd ouch das wisli durch ir bett willen recht vnd redlich verlichen han vnd liche mit disem brieff. Dar nach nam die vorgenempt Katherina der vorgenempten Willinen tochter den vorgenempten Walther den Blarer ze fúrsprechen, der offnot offenlich vor mir an ir stat vnd sprach, das si die vorgenempten Willin ir můter v´ber die gu^eter, so si ir da vor gericht gefu^egt hatt, ze rechtem gemeinder nemen wolt, vnd bat ir ouch ze erfarn an gemeiner vrtel, wie si das tůn solt, das es krafft het. Das tet ich vnd ward erteilt an gemeiner vrtel, dz si ein vogt nemen solt, do nam si ouch ze vogt den vorgenempten Walther von Englaberg. Vnd gab do die vorgenempt Katrin mit des vorgenempten ir vogtes hand das vorgeschriben bo^vngartli vnd o^vch wisli an min hand vff vnd bat mich, das gemeinlich lihen ira vnd der vorgenempten Willinen ir můter, das ich ouch tet in krafft disß brieffs beden gemeinlich vnd vnuerscheidenlich ze einer rechten gemeind. Vnd ist dis alles redlich beschechen mit allen den worten werchen vnd geta^eten, so dazů notdurftig waren, als sitt vnd gewonlich was. Des ze warem vrkúnd so hab ich der vorgenempt Jacob Gemúnder min insigel von des gerichtes vrtel wegen offenlich gehenkt an disen brieff. Der geben ist ze sant Gallen an dem nechsten samstag vor sant Vrbans tag in dem jar, do man zalt von Cristi gebúrt drúzehenhundert vnd in dem sechs vnd fúnffzigosten jare etc.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VII, Nr. 4439, S. 287.