Wir Geori von gottes gnâden abt dez gotzhûs ze sant Gallen¹ kúnden vnd veriehen offenlich mit disem brieue allen, die in ansehent lesent oder ho^erent lesen, daz fúr || vns kament ze sant Gallen, do wir offenlich ze geriht sâssen, die êrbern vnd wolbeschaidenn Walther von Englaberg² vnser diener vnd Adelhait Růdolfs sa^elgen dez || Ammans êlichi tohter sin êlichi wirtinne, vnd nament ze fúrsprechen Andres Entzziswiller burger ze sant Gallen, der offenot an iro stat vnd von ir baider wegen offenlich || vor vns vnd dem geriht vnd sprach, daz sú mit wolbedahtem můt vnd gůter vorbetrahtung willeklich verkôft hettint vnd ze ko^vffenn geben hettint reht vnd redlich vns vorbenemten abt Georien an vnser kylchen stat ze Kylchberg³ vnd ze der selben kylchen handen den hof ze Ra^emisperg⁴, der obnan stôsset an Sekki⁵ vnd stôsset vnnan an Waltenwîlle⁶, der von vns vnd vnserm gotzhûs iro reht lehen wa^er, mit hûs mit hof mit akkern mit wisen mit wasen mit zwi mit holtz mit veld mit wunn mit waiden mit Stegen mit wegen mit allen rehten nútzzen vnd gewonhaiten, so zů dem selben hof ald darin geho^erent, vmb sehszig pfunt vnd vmb sechs pfunt pfenning gůter vnd genger Costentzzer múnse, der sú gantzlich von vns gewert wa^erint vnd enpfangen hettint vnd an iren offenn nutz bekert, vnd wo^eltint sich o^vch dez vorgeschribenen hofes verzihen vnd an die vorgedâhten kylchen v^f geben vnd vertgen, vnd bâten vns, daz wir erfu^erint an ainer vrtail, wie sú daz tůn so^eltint vnd mo^ehtint, als reht wa^er vnd daz ez kraft hett vnd haben mo^eht nv^ vnd o^vch hie nâch. Daz tâten wir, vnd ward ertailt mit gemainer vrtail, daz die vorgenemt Adelhait ainen vogt nemen so^elt an dem ring, wen si wo^elt, mit dez obgenanten ir êlichen Wirtes willen vnd si der ze drin mâlen vsser dez gerihtes ring fu^eren so^elt vnd si frâgen, ob si ez willeklich vnd gern ta^et vnd tůn wo^elt, vnd daz dann der obgenant Walther von Englaberg mit siner hant vnd die vorgenant Adelhait sin êlichi wirtinn mit ir vnd mit dez selben ir vogtes handen vnd o^vch mit vnser hant tůn so^eltint, vnd daz ez dann also wol kraft vnd maht hetti nâch dem rehten. Do nam si mit dez vorgenemten ir êlichen wirtes willen vnd gunst Bartholome den Blârrer o^vch burger ze sant Gallen ze vogt, der fůrt si ze drin mâlen vsser dez gerihtes ring vnd fragot si, als ertailt waz, ob si ez willeklich vnd gern ta^et vnd tůn wo^elt. Der sait ze ieklichem mâl bi sinem aide, daz si spra^ech, daz si ez vnbezwungenlich ta^et vnd willeklich tůn wo^elt. Vnd gabent o^vch do die vorgenemten Walther von Englaberg mit siner hant vnd Adelhait sin êlichi wirtinne mit ir vnd mit dez obgenanten Bartholomês ir vogtes handen den vorgeschribenen hof ze Ra^emisperg mit allen rehten nútzzen vnd gewonhaiten vnd mit aller zů geho^erde, als vorgeschriben stat, willeklich vnd frilich gantzlich vnd gar v^f an vnser hant an die vorgeschribenen kylchun ze Kylchberg mit so^elicher beschaidenhait vnd in dem rehten, daz der vorgeschriben hof ze Ra^emisperg mit allen rehten vnd mit aller zů geho^erde hinnenhin iemer mê aigenlich geho^eren sol an die vorgeschribenen kylchen ze Kylchberg vnd daz o^vch alle die, wer die sint, die dann ie der selben kylchun pfleger vnd kylchunmaiger sint, den vorgeschribenen hof ze Ra^emisperg mit allen rehten vnd mit aller zů geho^erde an der vorgedâhten kylchun stat vnd ze ir handen haben niessen besetzzen vnd entsetzzen sont. Vnd verzigent sich o^vch do die vorgenemten Walther von Englaberg vnd Adelhait sin êlichi wirtinne mit dem vorgedâhten irem vogt vnd verzihent sich mit disem brieue reht vnd redlich fúr sich vnd fúr alle iro erben willeklich vnd frilich gantzlich vnd gar aller aigenschaft aller lehenschaft alles rehten aller vordrung vnd aller ansprâche gaistlichs vnd weltlichs gerihtes, so sú vnd ir erben an dem ald zů dem vorgeschribenen hof ze Ra^emisperg hattent ald hie nâch iemer gehaben oder gewinnen mo^ehtent. Vnd lobtent vns o^vch darzů die vorgenemten Walther von Englaberg vnd Adelhait sin êlichi wirtinne mit dez vorgenemten ir vogtes willen ietwedres besunder mit siner trúwe, daz sú vnd ir erben, ob sú enwa^erint, vnser vnd vnser nâchkomen vnd der vorgedahten kylchun ze Kylchberg vmb den vorgeschribenen hof ze Ra^emisperg reht wern súllent sin nâch reht gen ma^enlichem an gaistlichem vnd an weltlichem geriht vnd an allen stetten, da ez vns vnd vnseren nâchkomen vnd der vorgedâhten kylchun nôtdurftig ist. Vnd ist diz alles also beschehen mit Worten vnd mit werken, als ez kraft hatt vnd haben sol nv^ vnd o^vch hienâch. Vnd dez ze ainer sta^eten sicherhait aller der vorgeschribenen dinge so haben wir abt Geori da vorgenemt vnser insigel gehenkt an disen brief. Wir die vorgenemten Walther von Englaberg, Adelhait sin êlichi wirtinne, Bartholome Blârrer ir vogt vnd Andres Entzziswîler fúrsprech in der vorgeschribenen sache veriehen offenlich an disem brieue, daz alles daz wâr vollefu^ert vnd beschehen ist, daz von vns an disem brief geschriben stât, vnd dez ze mêrer sicherhait so haben wir o^vch v´nserú insigel gehenkt an disen brief. Der geben ist ze sant Gallen an dem na^ehsten ma^entag nâch sant Agthen tag in dem jâr, do man zalt von gottes gebúrt drúzehenhundert jâr, sehszig jâr vnd darnach in dem dritten jâre.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 4854, S. 67-68.