Charter: Chartularium Sangallense 11 (1390-) 6390
Signature: 6390
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23. April 1390
Die sieben Städte des Bundes um den See schliessen mit Truchsess Johann von Waldburg Frieden und ein Bündnis auf zehn Jahre. 7 Siegel, 1., 2., 5., 6. u. 7. fehlen; 3. besch., wie 5. in Nr.2914; 4. besch., wie 10. in Nr.3378.Material: Pg., 60/34 cm
Wira) des hailigen Romischen rychs stette Costentz, Vberlingen1, Lyndowe2, Ravenspurg 3, sant Gallen, Wangen4 vnd Buchorn5, die den bund mitainander haltent vmb den Se6, veriehen offenlich mit disem brieff vnd tuen kunt allermenglich L vmb alle die krieg stos vnd misshellung, die wir mit dem edeln hern Yohannsen dem Truchsessen ze Waltpurg7 bis vff disen hivtigen tag gehebt haben vnd darumb er in vnser vangknus komen ist, das wir darumb mit gutem willen vnd mit wolbedachtem L sinne vnd mute mit dem selben hern Yohannsen dem Truchsessen tugentlich vnd gutlich vnd ouch gar vnd gentzlich verricht vnd uberain komen sien, also das wir die selben stos krieg vnd misshellung nymmer mer gen ym gemelden noch gerechen sullen L noch wellen mit dehainen sachen in kainen weg vngeuarlich. Vnd darumb das div selb fruntschafft dest fruntlicher zwischan vns baider sit belibe vnd gehalten werd, so haben wir vns zu dem vorgenanten hern Yohannsen dem Truchsessen ze Waltpurg durch vnser vnd des gemainen lands nutz vnd fromen willen verstrikt vnd verbunden verstriken vnd verbinden vns zu ym mit kraft dis brieues zehen gantziv yare div nechsten nach ainander ze zellen von datum brieues, also das wir im div selben zehen yar getruwlich zu dem rechten beraten vnd beholffen sin sullen vnd wellen ane all geuerde, vnd ouch also, wer es sach, das der vorgenant hern Yohanns Truchsesse oder die sinen bi vns stetten in zit dis verbunds von yemant, wer der ware, wider rechtes angegriffen oder beschediget wurden an lib oder an gut, als bald wir das denne ynnan oder gewar werden oder von dem oder den, den der schad also wideruaren vnd beschehen ware, gemant werden, so sullen wir darzu vnuerzogenlich zu frischer getat keren vnd tun von ainem mittemtag bis zu dem andern ze gelicher wise, als ob es vnser selbs sach ware, ane all geuerde. War aber, das solich sach vnd angriff also zu frischer getât nit erobert noch vsgetragen werden, wenne sich denne der vorgenant hern Yohanns Truchsesse vff sin ere vnd ayde erkennet, das im oder den sinen also widerrechtz beschehen sy oder das man ym sunsz widerrechtz tate, so sol er das vnder vns siben stetten ainer, welher er wil, verkunden vnd ze wissen tun selb oder mit botten ald brieuen, vnd div selb stat, welher das also vnder vns verkundet wirt, sol denn vns ander stett vnuerzogenlich darumbe zesamen manen vnd vns die sach oder angriff erzellen vnd sagen, vnd sullen vns denne darumb vnuerzogenlich vff vnser ayd vnd ere erkennen, ob im oder den sinen also widerrechtz beschehen sy oder das man ym sunsz vnrecht tug an dem vnd er vns gemant hett. Vnd erfindt sich also an vnser erkantnus, das im oder den sinen widerrechts bescheh, so sullen wir im denne vff dem stuk daruf hilff schepffen vnd anlegen vnd darynne beraten vnd beholffen sin nach vnser erkantnus vnd nach dem vnd vns div sach gelegen ist, ane alle geuerde. Vnd sullen ouch all vnser stett vnd schloss des vorgenanten hern Yohannsen des Truchsessen vnd der sinen div egenanten zehen yar ir offniv huser haissen vnd sin zu aller ir notdurfft ane alle geuerd, doch den selben vnsren stetten vnd schlossen vnwustklich. War ouch, das der vorgenant hern Yohanns Truchsesse mit vnser der vorgenanten stette dehainer in zit dis verbunds stossig oder misshell wurde, wie sich das gefugte, der selben stos sullen wir ze baider sit komen vff vier schidlut, der wir zwen vnd der egenant hern Yohanns Truchsess ouch zwen dargeben sullen, vnd vff den funfften, den der obgenant hern Yohanns Truchsess vss vnsren stetten zu den vieren setzen sol, der ain ingesessner burger vnd des rats haisse vnd sy, also was sich die selben funff oder das merrtail vnder yn nach furlegung red vnd widerrede vff ir aide vnd ere erkennent oder darumb vssprechent, das wir ze baider sit dabi beliben sullen ane all geuerde. War aber, das sich dehain stat vnder vns stetten von dem spruch ziehen vnd dem nit gehorsam sin wolt, die selben stat sullen wir andern stette darzu halten vnd wisen, das si den spruchen gnug tuge vnd gehorsam werde ane geuerde. Vnd des gelichen sullent wir das halten gen sinen dienern, die ym gelobent vnd versprechent, das si vns mit ym mit irem lib vnd mit irem gut beholffen sin wellen ane all geuerde. War ouch, das der vnsren dehainer ze dehainem der sinen oder siner diener lute ichtzit ze sprechen hetten, die in gemuroten gerichten sitzent, darumb sullent yn die vnsern in div selben gericht nachuaren vnd da recht von in nemen ane all geuerde, vsgenomen vnlogenbarer gult vnd verbrieffter schulde, darumb mag iederman wol angriffen vnd pfenden nach siner brieue sag vnd als das herkomen ist, ane alle geuerde. Ouch ist gerett von der lut wegen, die ym die vorgenanten vnser aidgenossen von Rauenspurg in disem krieg ze burger yngenomen vnd empfangen hant vnd die si ym in siner vangknus mit irem brieue verkunt hant, also das si des ze baider sit ietzo uff vns ander stette zu der minne vnd zu dem rechten komen sint, was wir vns darumb gemainlich oder das merrtail vnder vns erkennen, das si dabi beliben sullen vnd wellen ane alle geuerde. Vnd von des brieffs wegen, den im die vorgenanten von Rauenspurg vormalz von des Altorffers8 walds wegen versigelt vnd gegeben hant, da sullent er vnd sin erben bi beliben nach vswisung desselben brieffs ane geuerde. Wenne ouch vnd als bald sich div vorgenanten zehen iar div nechsten nach ainander verrukent vnd furwerdent, so sullen wir denne div nachgenden zehen iar, div nach den ersten zehen iaren schierest koment, aber wider yn nit sin noch tun in kainen weg ane all geuerde. Nemlich so sullent wir dehainen iren vigend mit vnserm wissen nit husen noch houen noch weder spisen assen noch trenken noch kainerlai kost geben ane alle geuerde. Item von der pfâlburger wegen sol es bestan, als das in der richtung ze Wingarten9 vergriffen ist, vnd als vil mer so sullen wir das gen im vnd sinen dienern, die im gelobent in der wise, als vorgeschriben ist, div egenanten zwaintzig yar vsz ouch halten, also das wir weder ym noch sinen dienern noch den sinen dehain ir aigenlut vnuerrechnot amptlut oder vber die si nachyagender vogt weren ald die in vormalz abtrunikait verburgot oder versworn hetten, ze burger nit ynnemen noch ennpfahen. Beschach es aber daruber, so sullen wir zwen vnd sy zwen dargeben vnd zu den vieren sol der egenant hern Yohanns Truchsesse vnd die sinen ainen gemainen schidman vss den andren stetten setzen vnd geben, die das denne zemal nit angat, welhen si wellen, der ain ingesessner burger vnd des rates haisse vnd sy, vnd was sich die funff oder das merrtail vnder yn vff ir aide erkennent, dabi sullent wir beliben. Vnd erfindt sich ouch also mit dem rechten, das si in zugehoren sullent, so sullen wir vns der furo nit merr an nemen vnd in die volgen lan ane alle widerrede, vnd doch also, das si der stat, vss der si also behebt wurden, iriv recht geben sullent von dez burgkrechtz wegen ane alle geuerde. Sunderlich so ist ze wissen, als vns der vorgenant hern Hans Truchsesse die brieue, die er von der driger stett wegen Mangen10, Rudlingen11 vnd Mundrichingen12 von der herrschaft wegen von Osterrich ynne hat, hinder vnser aidgenossen die von Costentz geleit hat, also das vns die damit zehen gantziv iar div nechsten nachainander warten sullent in der wise vnd masz, als das der houptbrieue wiset vnd seit, den er vns besigelten geben hat. Wenne das ist, das sich div selben zehen iar verrukent vnd furwerdent, das ym oder sinen erben die egenanten vnser aidgenossen von Costentz denne die selben brieff all mitainander wider antwurten vnd geben sullent ane all widerrede. War aber, das die selben dry stette dazwischan von im geloset wurden vnd das vns dasselb gelt, was er denn daruff hett, in der vorgenanten von Costentz gewalt komen ware vnd das das in den zehen yaren ouch nit angeleit wurde, als das der vorgenant vnser houptbrieue wiset vnd seit, ane geuerde, wenne sich denne div selben zehen iare aber erloffen vnd ergangen hant, so sullent im oder sinen erben die vorgenanten vnser aidgenossen von Costentz die selben pfennig, was oder wie vil der ware, ouch tugentlich wider antwurten vnd geben ane alle widerrede. Die vorgenanten vnser aidgenossen von Costentz sullen ouch mit namen dem egenanten hern Yohannsen dem Truchsessen vnd sinen erben mit den selben brieuen div egenanten zehen iare warten, also war, das man die dry stette dazwischan von in losen wolt, das si im oder sinen erben die denne antwurten vnd geben sullen, doch das er in das gelt, was er denne uff den selben drin stetten hat, an der brieff stat wider antwurten vnd die hinder si legen sol ane all geuerde. War aber, ob er der selben brieff dazwischan iendert zu dem rechten bedurffent wurde, so sont ym die die egenanten vnser aidgenossen von Costentz darzu lihen, doch das si das gen im versorgen sullen, das er in die wider antwurte vnd gebe. Sunderlich ist gerett von des brieues wegen, den vns der egenant hern Hanns Truchsesse hinder vnser aidgenossen von Costentz legen solt vmb die nutz ze Rudlingen vnd der da ze Mangen ym vnd den von Rudlingen ietwederm tail zu sinem rechten lit vnd den er vns nit geantwurten kan, das das beliben sol bi dem brieff, den vns der selb hern Yohanns Truchsesse von den von Mangen besigelt vnd gegeben hat. Wir vorgenanten stett nemen in diser buntnus vnsern herren den Romischen kung vsz oder kaiser vnd das hailig Romisch rich, vnsern gnedigen herren graf Rudolffen von Montfort herre ze Veltkirch13, all alter stoss vnd krieg vnd den bund, den wir mit den Waltstetten14 haben, das wir wider die nit sin wellen, die wile der selb bund werot, ane geuerde. Sunderlich so nemen wir vsz, das diser brieue den houptbrieff, den wir von dem vorgenanten hern Yohansen Truchsessen ynne haben, an kainen sinen stuken pungten vnd artikeln nit swechren bosren noch ubersagen sol an kainen stetten in kainen weg ane geuerd. Vnd also geloben wir vorgenanten stett bi vnsren truwen in aids wise, all vorgeschriben stuk vnd sach wâr vnd stat ze halten ze laisten vnd ze vollefuren ane alle geuerd nach dis brieffs sag. Vnd des alles ze warem vnd offem vrkund so haben wir egenanten siben stett vnsrer stett grossiv insigel offenlich gehenkt an disen brieff. Vnd war, ob der insigel ains oder mer vngeuarlich an disem brieff zerbrochen wurd misskert oder nit daran gehenkt ald ob disem brieff suns dehainerlai schad oder gebrest zuviel vnd beschach, es war von wasser von fure oder von welhen andern sachen sich das gefugte ane geuerd, das alles sol noch mag ym dehainen schaden komer noch gebresten bringen noch beren an kainen stetten in kainen weg, alle die wil ain insigel oder mer daran gantz ist. Der geben ist an sant Jorgen tag nach Cristi geburt drivzehenhundert vnd nivntzig yare.
Editions:
- Druck: UB St.Gallen IV, S.1110, Anhang 290 (nach B).
Comment
Notes:
a) Initiale W 8/4,5 cm. - 1Überlingen BW. – 2Lindau, bayer. Schwaben. – 3Ravensburg BW. – 4Wangen i.Allgäu. – 5Buchhorn, ht. Friedrichshafen BW. – 6Bodensee. – 7Johann II. v. Waldburg (sö. Ravensburg BW), 1362–1424. – 8Altdorf, ht. Weingarten, nö. Ravensburg BW. – 9Weingarten, nö. Ravensburg. – 10Mengen, sö. Sigmaringen BW. – 11Riedlingen, nö. Sigmaringen BW. – 12Munderkingen, nw. Biberach a.d.Riss BW. – 13Rudolf V. v. Montfort-Feldkirch (Vorarlberg), 1357 – †1390. – 14Waldstätte, Kern der alten Eidgenossenschaft.
Chartularium Sangallense 11 (1390-) 6390, in: Monasterium.net, URL </mom/CSGXI/6390/charter>, accessed at 2024-11-21+01:00
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