Allen^a) den, die disen brief ansehent oder horent lesent, kund ich Hainrich Kenelbach¹ amptman des wolerbornen mines L gnadigen herren graff Tonats von Tokkenburg² vnd vergich offenlich mit disem brief, daz der erber kneht Rudi WingarLter von Butzenswille³ von mines enpfelhens wegen an des obgenanten mins herren statt mit vollem gewalt offenlich ze gericht L gesessen ist ze Wattwille⁴ in dem dorf vff hut disen tag, alz dirr brief geben ist, vnd kam da fur in in offen gericht der beschaiden kneht Vli Brisi genant Ffasi ledig vnd los vnd vngefangner, vnd offnot da mit sinem fursprechen vnd sprach, alz er des erwirdigen gotzhus ze sant Gallen mit dem lib recht aigen ware vnd er aber etwaz fraffli begangen hetti, dar vmb in der hochwirdig furst sin gnadiger herr Cun von gottes gnaden des gotzhus ze sant Gallen⁵ in herter vangnust ze Jberg⁶ in sinem turn gehebt hetti, wan er och daz wol verschuldet hetti, vnd in aber nu Johans, Hans vnd Haini sin bruder vnd vil anderr erber lut vsser derselben vangnust vssgewunnen vnd geledgot hettent, daz er von dem obgenanten sinem herren an dem lib nit geletzt ware. Vnd dar vmb daz er dann nu hinnan hin in des obgenanten sines herren gnad dester baz wider komen vnd dar inne beliben moht, so wolte er von friem willen vnbetwngenlich vnd mit guter vorbetrahtung liblich ze den hailigen schweren, vnd schwur och do ze stett offenlich in gericht derselb Vli Ffasi lediger loser vnd vngebunden vnbetwngenlich von friem willen alz er sprach ainen gelerten vnerlassnen aid mit vffgehabnen handen liblich ze den hailgen, daz er die vorgedahten fangnust vnd sach gen nieman niemer mer in dehain wis noch weg geafren sol, vnd daz och er noch nieman andra von sinen wegen niemer neman dar vmb noch von des wegen gefehen noch gehassen sont vnd och daz nit schaffen erloben noch bitten sont ze tunt an geuard. Vnd daz er enweder dem obgenanten sinem herren abt Cunen noch sinen nachkomen noch dem obgenanten gotzhus ze sant Gallen niemer fluhtsam noch abdrunig werden noch inen sin lib noch sin gut enweder ligendes noch varendes, so er ietzo hat oder hie nach erwirbt, niemer entfromden entflohnen noch entfuren sol, vnd daz er och in dehainer statt noch vestin noch niendert anderswa dehain burgerrecht seldner recht landrecht vogtrecht buntnust verainung noch dehainen fromden schirm vber sin lib noch vber sin gut nit suchen enpfahen noch an sich nemen sol an des obgenanten abt Cunen sines herren oder siner nachkomen gunst guten willen vnd vrlob, vnd waz er zu dehainen luten, es syent frowen oder man, die dem obgenanten gotzhus ze sant Gallen zugehorent, wa och die gesessen sint oder wie si genant oder gehaissen sint, von dehainerlay sach wegen ze schaffent hat oder hie nach ze schaffent oder zu inen ze sprechent gewinnet, daz er dar vmb recht von inen allen vnd von iro ieklichem besunder vordren vnd nemen sol vnd sich och des rechten sol lassen benugen an den stetten vnd vor den amptluten, da die dieselben lut, zu den er dann ie ze sprechent hat, hin ze gericht gehorent, vnd daz er si niendert anderswa hin triben noch an recht nit bekumbern sol. Vnd wer och vtz zu im ze sprechent hat oder gewinnet, daz er dem och ze dem rechten stan vnd dar vmb rechtes gehorsam sin vnd gestatten sol an furzug vnd widerred an den stetten vnd vor den gerichten, da in der obgenant sin herr oder sin nachkomen oder ir amptlut daz haissent tun, an geuard. Vnd lobt och do derselb Vli Ffasi bi demselben aid, daz er die obgenanten sin bruder vnd ir erben vnd alle burgen, die im vsser diser vangnust geholfen hant, an allen iren schaden ledgen vnd losen vnd gantzlich vnschadhaft von dirr sach wegen machen vnd behalten wolti an geuard. Vnd nach dem do derselb Vli Ffasi des alles also liblich ze den hailgen gesworn hatt, do begab er sich des willeklich von aignem frien willen offenlich in gericht vnd satzt solich buzz vnd pen vber sich vnd setzt och die vff sich mit kraft vnd vrkund dis briefs. Beschach daz er der vorgeschribnen stuk aines oder mer dehainost vberfur vnd die nit alleklich hielti, alz hie vor beschaiden ist, wa er dann dar nach in burgen in stetten in clostern in dorfern in lendern vff dem veld vff wasser vff dem land oder iendert anderswa von ieman ankomen funden oder begriffen wurt, daz er dann zestett an allu gericht vnd vrtail ain rechtloser schadlicher verzalter vertailter man sin vnd haissen solt vnd war. Vnd verzech sich hier vber offenlich in gericht ledklich vnd frilich mit friem willen alles rechten aller gesetzt aller gewonhaiten aller^b) frihait vnd genaden, so ietz von babsten oder von kungen oder von ieman andrem gegeben erworben vffgesetzt oder funden vnd erdaht sint oder hie nach von ieman iemermer erworben vffgesetzt funden oder erdaht werdent, vnd dar zu aller andren sachen gefarden furzug vnd vsszug, dar mit er oder ieman andra sin lib oder sin gut in dehain wis gefriden geschiermen oder vffenthalten moht wider den obgenanten abt Cunen oder sin nachkomen oder wider der willen, die in dann also an komen oder angeuallen hant, an geuard. Vnd des alles ze offem vrkund der warhait, wan dann dis alles also redlich vor dem obgenanten richter, der von mines enpfelhentz wegen dar vmb ze gericht sazz, vnd vor offem gericht geschehen vnd volfurt ist, so gib ich obgenanter Hainrich Kenelbach dem erwirdigen herren abt Cunen des gotzhus ze sant Gallen vnd sinen nachkomen von vordrung wegen Hainrich Borhusers sines hofammans ze Wil⁷ disen brief mit minem insigel von des gerichtes wegen versigelt. Der geben ist ze Wattwil mit rechter vrtail an dem andren tag des howotz, do man zalt von Cristi geburt druzehenhundert vnd nuntzig iar, dar nach in dem sehsten jar.