Charter: Chartularium Sangallense 13 (1405-1411) 7506
Signature: 7506
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15. Januar 1405
Der Hofrichter zu Rottweil weist die Klagen des Dompropsts von Konstanz gegen die Stadt St. Gallen wegen Hausung von Ächtern und Geleit ab.
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StadtA St. Gallen, Tr.IV B.15.
StadtA St. Gallen, Tr.IV B.15.
Siegel wie in Nr.5280.
Material: Pergament
Dimensions: 36/26 cm.
- notes extra sigillum:
- Rückvermerk (15.Jh.): Als die statt ze sant Gallen von dem tumprobst von Costentz ze Rotwil ledig wurden.
Icha Eglolff von Wartemberg genant von Wildenstain1 ain fry hofrihter ze Rotwil2 an stat vnd in namen des edeln graue Rudolfs von Sultz3 von mins gnedigen herren des Romschen||
kunig Ruprehtz gewalt an siner stat vf sinem hofe ze Rotwil vergich offenlich vnd tun kunt menglichem mit disem brief, daz ich ze gerihte sas vf dem hofe ze Rotwil||
an der offnen frigen kunges strasse vf disen tag, als dirre brief geben ist, vnd stund vor mir vf dem selben hofe der erwirdig gaistlich herre hern Albreht Plarer||
thumprobst ze Costentz4 mit fursprechen, als reht waz, vnd zougt des ersten ain abgeschrift ains kundbriefs, als er vormals durch sinen clagfurer von den von sant Gallen clagt hett von des wegen, als er die von Appenzell5 geaht hett vnd si den von sant Gallen darnach verbotten mit des gerihtz brief vnd botten, si weder ze husen noch ze hofen essen noch trinken ze geben noch enhain gemainsami mit inen ze haben, daz er aber vormals von in clagte, daz si daz uberfaren hettint, des si im aber dozemal vsgiengind mit ir stat frighaitbrief vmb daz, wan darinne verschriben stat, wie daz si offen achter in ir stat zwingen bennen vnd gebieten wol enthalten husen vnd hofen vnd gemainschaft mit in haben mugen, doch also, wer der selben achter ain vil oder wenig in der stat sant Gallen zwingen bennen vnd gebieten anfallet, daz man denne zu in rihten sol, als man zu achtern billich tun sol, vnd vf daz so hab ouch der egenant thumprobst siner kneht zwein gen sant Gallen geschikt, ob si der achter dehain da ankomind an ze fallen, des wurdint aber die selben kneht so-vil gewarnet beidi vor den von sant Gallen vnd den iren vnd ouch den Appenzellern, daz si in die fryung daselbs mustint wichen vnd daz etlich der von sant Gallen si darinne verhutint etwievil zits, vntz daz der kneht ainer uber die muren vs viele vnd enweg kome, daz doch ir stat frighait nit wise in solicher masse ze tunde, vnd darnach so habe er inen verschriben vmb ain gelait im vnd sinen dienern vnd knehten ze geben gen sant Gallen vs vnd in von der sach wegen, wan er doch da nit anders main Daz gelait habind si im aber verzigen, damit er maint, daz si im die achter entwert habind, vnd darumb so getruwte er dem rehten, man solti im darumb zu inen rihten. Do stundent dar der egenanten von sant Gallen erbern vnd gewissen botten mit namen Vlrich Spiesser vnd Rudolff Wulliweber mit vollem gewalt an ir stat ouch mit irem fursprechen vnd sprachend also, wie daz ir vier kneht giengind vf ir vigend die von Appenzell, als si furkomen were, vnd als si in der hute lagind, daz si do villiht etwas furkome oder innen wurdint, daz si ie dannen wichind, vnd der selben kneht komind zwein gen sant Gallen in vnd wichind in die fryung. Nv hettint si ain burger, dem hetti der ain kneht etwas trewung getan vnd mainte im sin gut ze verbrennen, so were der ander kneht vf irem schaden gewesen, do inen daz ir genomen vnd hintriben wurde. Darumb so hettint si die fryung besetzt. Vnd do nu der ain kneht entrunne vs der fryung vnd hinkome, do gabind si dem andern kneht tag vf sin aide, der selb kneht ouch darnach by aht tagen in ir stat gangen sig vnd daz er kains achters mê gedahti an zefallen. Vnd wissint nit, daz si des thumprobstz kneht gewesen sient, wan inen die von Emptz6 do ze mal embuttind, wie daz si ir kneht werint. So denne von des gelaitz wegen, da verschribe inen der egenant thumprobst vmb ain frigs gelait im vnd sinen dienern vnd knehten ze geben. Darumb hettint si rat ir frund vnd aidgenossen, aber daz wolti inen nieman raten ze geben, wan ouch daz by inen nit sitt noch gewanlich were ze geben, wan si nit wistint, war daz fryg gelait giengi. Denne hetti er inen verschriben vmb ain sleht gelait, als denne by inen sitt vnd gewanlich sig, darumb hettint si im gern geantwurt, vnd getruwtint dem rehten, daz si darinne nit anders gefaren noch getan habind denne reht. Vnd nach clag vnd antwurt red vnd widerred do wart ertailt, als der egenant thumprobst von den von sant Gallen clagt hett, mohtint da der von sant Gallen botten geswern zu den hailigen, daz si des vnschuldig werint vnd nit anders darinne gefaren hettint denne in die masse, als si geantwurt hettint, daz si denne des billich genussint. Vnd des swurend ouch die egenanten botten beid gelert aide zu got vnd den hailigen mit vfgebotnen vingern vnd mit gelerten worten, als inen ertailt wart. Vnd do wart aber nach miner frag ertailt, daz die von sant Gallen der ansprauch billich ledig vnd embrosten sin sont. Vnd vf daz do batt im der egenant thumprobst aber an ainer vrtail ze erfarend, ob im die egenanten von sant Gallen ut billich gelait geben soltint im vnd sinen dienern vnd knehten gen sant Gallen vs vnd in vnd in welher masse si im gelait geben sullent. Darumb vorschet ich der vrtail, vnd wart aber nach miner frag ertailt, daz der egenanten von sant Gallen botten daz nit ze berehten habind, denne bedurffe er gelaitz, daz er den von sant Gallen darumb verschribe, gebind si im denne gelait, des in benuge, wol vnd gut, tatint si aber des nit, so mug er aber gedenken, waz im fuglich oder darzu ze tunde sige. Vnd wart ouch den egenanten von sant Gallen damit der vrtail ain brief ertailt. Vnd herumb ze offem vrkunde han ich des hofs ze Rotwil insigel mit vrtail offenlich gehenckt an disen brief. Der geben ist an dem nehsten dunrstag nach sant Hylarien tag des jares, do man zalt nach geburt Cristi viertzehenhundert jare vnd darnach in dem funften jare.
kunig Ruprehtz gewalt an siner stat vf sinem hofe ze Rotwil vergich offenlich vnd tun kunt menglichem mit disem brief, daz ich ze gerihte sas vf dem hofe ze Rotwil||
an der offnen frigen kunges strasse vf disen tag, als dirre brief geben ist, vnd stund vor mir vf dem selben hofe der erwirdig gaistlich herre hern Albreht Plarer||
thumprobst ze Costentz4 mit fursprechen, als reht waz, vnd zougt des ersten ain abgeschrift ains kundbriefs, als er vormals durch sinen clagfurer von den von sant Gallen clagt hett von des wegen, als er die von Appenzell5 geaht hett vnd si den von sant Gallen darnach verbotten mit des gerihtz brief vnd botten, si weder ze husen noch ze hofen essen noch trinken ze geben noch enhain gemainsami mit inen ze haben, daz er aber vormals von in clagte, daz si daz uberfaren hettint, des si im aber dozemal vsgiengind mit ir stat frighaitbrief vmb daz, wan darinne verschriben stat, wie daz si offen achter in ir stat zwingen bennen vnd gebieten wol enthalten husen vnd hofen vnd gemainschaft mit in haben mugen, doch also, wer der selben achter ain vil oder wenig in der stat sant Gallen zwingen bennen vnd gebieten anfallet, daz man denne zu in rihten sol, als man zu achtern billich tun sol, vnd vf daz so hab ouch der egenant thumprobst siner kneht zwein gen sant Gallen geschikt, ob si der achter dehain da ankomind an ze fallen, des wurdint aber die selben kneht so-vil gewarnet beidi vor den von sant Gallen vnd den iren vnd ouch den Appenzellern, daz si in die fryung daselbs mustint wichen vnd daz etlich der von sant Gallen si darinne verhutint etwievil zits, vntz daz der kneht ainer uber die muren vs viele vnd enweg kome, daz doch ir stat frighait nit wise in solicher masse ze tunde, vnd darnach so habe er inen verschriben vmb ain gelait im vnd sinen dienern vnd knehten ze geben gen sant Gallen vs vnd in von der sach wegen, wan er doch da nit anders main Daz gelait habind si im aber verzigen, damit er maint, daz si im die achter entwert habind, vnd darumb so getruwte er dem rehten, man solti im darumb zu inen rihten. Do stundent dar der egenanten von sant Gallen erbern vnd gewissen botten mit namen Vlrich Spiesser vnd Rudolff Wulliweber mit vollem gewalt an ir stat ouch mit irem fursprechen vnd sprachend also, wie daz ir vier kneht giengind vf ir vigend die von Appenzell, als si furkomen were, vnd als si in der hute lagind, daz si do villiht etwas furkome oder innen wurdint, daz si ie dannen wichind, vnd der selben kneht komind zwein gen sant Gallen in vnd wichind in die fryung. Nv hettint si ain burger, dem hetti der ain kneht etwas trewung getan vnd mainte im sin gut ze verbrennen, so were der ander kneht vf irem schaden gewesen, do inen daz ir genomen vnd hintriben wurde. Darumb so hettint si die fryung besetzt. Vnd do nu der ain kneht entrunne vs der fryung vnd hinkome, do gabind si dem andern kneht tag vf sin aide, der selb kneht ouch darnach by aht tagen in ir stat gangen sig vnd daz er kains achters mê gedahti an zefallen. Vnd wissint nit, daz si des thumprobstz kneht gewesen sient, wan inen die von Emptz6 do ze mal embuttind, wie daz si ir kneht werint. So denne von des gelaitz wegen, da verschribe inen der egenant thumprobst vmb ain frigs gelait im vnd sinen dienern vnd knehten ze geben. Darumb hettint si rat ir frund vnd aidgenossen, aber daz wolti inen nieman raten ze geben, wan ouch daz by inen nit sitt noch gewanlich were ze geben, wan si nit wistint, war daz fryg gelait giengi. Denne hetti er inen verschriben vmb ain sleht gelait, als denne by inen sitt vnd gewanlich sig, darumb hettint si im gern geantwurt, vnd getruwtint dem rehten, daz si darinne nit anders gefaren noch getan habind denne reht. Vnd nach clag vnd antwurt red vnd widerred do wart ertailt, als der egenant thumprobst von den von sant Gallen clagt hett, mohtint da der von sant Gallen botten geswern zu den hailigen, daz si des vnschuldig werint vnd nit anders darinne gefaren hettint denne in die masse, als si geantwurt hettint, daz si denne des billich genussint. Vnd des swurend ouch die egenanten botten beid gelert aide zu got vnd den hailigen mit vfgebotnen vingern vnd mit gelerten worten, als inen ertailt wart. Vnd do wart aber nach miner frag ertailt, daz die von sant Gallen der ansprauch billich ledig vnd embrosten sin sont. Vnd vf daz do batt im der egenant thumprobst aber an ainer vrtail ze erfarend, ob im die egenanten von sant Gallen ut billich gelait geben soltint im vnd sinen dienern vnd knehten gen sant Gallen vs vnd in vnd in welher masse si im gelait geben sullent. Darumb vorschet ich der vrtail, vnd wart aber nach miner frag ertailt, daz der egenanten von sant Gallen botten daz nit ze berehten habind, denne bedurffe er gelaitz, daz er den von sant Gallen darumb verschribe, gebind si im denne gelait, des in benuge, wol vnd gut, tatint si aber des nit, so mug er aber gedenken, waz im fuglich oder darzu ze tunde sige. Vnd wart ouch den egenanten von sant Gallen damit der vrtail ain brief ertailt. Vnd herumb ze offem vrkunde han ich des hofs ze Rotwil insigel mit vrtail offenlich gehenckt an disen brief. Der geben ist an dem nehsten dunrstag nach sant Hylarien tag des jares, do man zalt nach geburt Cristi viertzehenhundert jare vnd darnach in dem funften jare.
Editions:
- Druck: UB St. Gallen IV, S.727, zu 2314 (unvollständig).
abstracts:
- Regest: App. UB I, 221.
Comment
Geschrieben von gleicher Hand wie Nr.7507.Notes:
a Initiale J 8 cm lang.
1Eglolf v. Wartenberg (sö. Donaueschingen BW) gen. v. Wildenstein (nö. Tuttlingen BW).
2 Rottweil BW.
3 Rudolf I. v. Sulz am Neckar (nö. Oberndorf BW), 1361-1406 Hofrichter.
4 Albrecht Blarer, 1391-1407 Dompropst.
5 Land Appenzell.
6 Hohenems, Vorarlberg.
Chartularium Sangallense 13 (1405-1411) 7506, in: Monasterium.net, URL </mom/CSGXIII/7506/charter>, accessed at 2024-12-25+01:00
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