Charter: Chartularium Sangallense 13 (1405-1411) 7763
Signature: 7763
no graphic available
Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
8. Dezember 1407, Zürich
Die Boten von Zürich, Luzern, Schwyz, Unterwalden und Glarus fällen einen Schiedsspruch im Streit zwischen Graf Friedrich von Toggenburg und dem Bund ob dem See. Current repository:
LandesA AI Appenzell, A.III.9.
LandesA AI Appenzell, A.III.9.
9 Siegel, 1. leicht besch., wie in Nr.6468; 2.-9. fehlen (auf der Plica die Namen der Siegler, 2. Rot; 3. Steinen; 4. Meys; 5. Toggeburg; 6. Seon; 7. Seiler; 8. Frowis; 9. Gotgeb).
Material: Pergament
Dimensions: 66/46,5 cm.
- notes extra sigillum:
- Rückvermerk (15.Jh.): Tokhenburg.
Wira der burgermeister vnd der rât der statt Zurich vnd wir Rudolf von Rot1 burger ze Lutzern2, Johans Sigrist, Vlrich Merkli lantlut ze Switz3, Arnolt an Steinen4 lantman ze Vnderwalden5 vnd Albrecht Vogel lantamman ze Glarus6 l alle boten von dien||
vorbenempten stetten vnd lendern kunden allen den, die disen brief sechent oder horent lesen, vmb die vordrung vnd zuspruch vnd von der stoss wegen, so der edel vnser genediger herr grâf Fridrich von Toggenburg7 etc. l hat zu den erbern wisen ..||
den burgermeistern dien vogten dien ammannen dien raten dien burgern vnd dien lantluten gemeinlich der stetten vnd lendern der statt ze sant Gallen, des landes ze Appazell8, der stetten ze Veltkilch9, ze Altstetten10, ze l Rinegg11, ze||
Bludentz12, der lendern in dem Walgowe13 vnd ze Muntafun14 vnd den bund gemeinlich ob dem Bodense hât, vnd ôch vmb die zuspruch, die si zu im hant, wie die alle oder ir deheiner besunder vntz vff disen tag zwuschent beiden teilen vfgestanden oder geluffen sint, vff vns willenklichen komen sint, wes wir vns nach irb beider teil furlegung red vnd widered erkennent vnd vssprechent vnd vns also dar inn besser dunket getan dann vermiten, dz si das ze beiden teilen nu vnd hernach vnuerbrochen wâr vnd stat halten vnd do bi beliben sullent âne all arglist. Vnd her vmb so hat der obgenant vnser herr grâf Fridrich mit guten truwen gelopt vnd verheissen, wes wir vns in diser sach erkennent vnd dar vmb vssprechent, das er dz halten vnd do bi beliben sol, als vorbescheiden ist, âne all geuerd. So hant dann die erbern bescheiden Heinrich Swander burger ze sant Gallen, Heinrich Eberli, Swartz Hans lantlut ze Appazell, Jacob Seiler amman ze Veltkilch, Wilhelm von Froiwis amman in Bregentzerwald15, Hans Gotgeb vsser dem Walgowe, Jos Amman von Rankwil16 vnd Hans Gristner vss dem Sennwald17 als gewiss botten fur die vorgenanten stett vnd lender vnd fur den selben bund gemeinlich vnd fur alle die, die jetz zu inen gehorent oder furbas zu inen gehaft werdent, mit guten truwen gelopt vnd verheissen, disen vnsern spruch vnd erkantnuss stat ze halten vnd ze volfuren vnuerbrochen nu vnd hernach ane alle widered vngefarlich, vnd hant ôch dis vorbenempten botten vor vns offenlich geseit, dz si der vorgenanten stetten vnd lendern vnd des bundes gemeinlich gewissen botten sijen vnd dz si och iren gantzen vollen gewalt in disen sachen habent. Des ersten sprechen wir vnd sagen vs, dz der obgenant vnser herr von Toggenburg vnd die obgenanten stett lender vnd der bund gemeinlich ob dem Bodense18 einrander gut frund sin sullen, vnd ensol deweder teil hinnenhin mit dem andern nicht ze schaffen noch ze tund haben dann gutes. Es ensullen ôch die obgenanten stett lender vnd der bund noch nieman ze ir wegen nach des egenanten vnsers herren von Toggenburg stetten slossen vestinen landen luten noch gut, es sie eigen erb pfand oder lechen, nicht stellen noch sich des in dehein wise nicht annemen noch vnderwinden, won dz si vnd alle die, so zu inen gehaft sint oder noch zu inen gehaft werdent, den selben von Toggenburg vnd sin nachkomen âne alle bekumbernuss do bi sullent lassen beliben, ze gelicher wise sol inen der selb vnser herr von Toggenburg hin wider tun vngefarlich. Och sprechen wir vnd sagen vs, welicher ley luten die obgenanten stett lender vnd der bund oder die iren, die dem obgenantenc vnserm herren graf Fridrichen zugehorent, ze burgern ze lantluten oder sus in ir schirm genomen hand, si sijen eigen erb pfand lechen oder vogtlut, sid dem tag, als die richtung zwuschent beiden teilen beschechen ist oder do vor, als die richtung brief wisent, die vorgenanten lut alle vnd ir jeklichen besunder sullent si ir eiden vnd gelupten ledig vnd los lassen vnd im heissen gehorsam vnd gewertig sin als vor vngefarlich, doch ensol der obgenant vnser herr von Toggenburg dien egenanten luten vmb die selben sachen nicht dester herter sin noch si dero nicht lassen engelten in dehein weg ane geuerd. Wolte aber des jetzgenanten vnsers herren von Toggenburg luten deheiner bi der egenanten stetten lendern vnd des bundes luten sitzen vnd vnder inen hushablich sin, dz mugen si wol tun, doch dz si dem vorgenanten herren dienstber sullent sin mit allen sachen vngefarlich. Were och, dz jeman des selben von Toggenburg luten nachgeburen, die zu dem obgenanten bund gehorent, angriff oder schadgote, dar inn sullent si inen hilflichen sin vnd ir lip vnd gut bi iren husern ald in dien dorffern vnd twingen, do si dann hushablich inne sitzent, vnd nicht furbas helffen retten, als ver si mugent ane geuerd. Dz selb sullent die lut, so zu dem bund gehorent, inen ze gelicher wise hin wider tun vngefarlich. Aber sprechen wir vnd sagen vs, dz die vorbenempten stett lender vnd der bund vnd die zu inen gehorent ald hernach zu inen gehaft werdent, den obgenanten herren von Toggenburg an dien vorbenampten luten vnd och an allen den sinen, wie die geheissen oder wo si gesessen sint, als vorbescheiden ist, hinnenhin niemer mer bekumbern noch trengen, vnd dz si noch ir nachkomen die selben lut alle ir keinen besunder nicht schirmen halten noch sich der in dehein wise nicht annemen sullen, was sachen der egenant von Toggenburg mit inen an vachet oder ze schaffen hât, ane alle widered ane geuerd. Dann sprechen wir vnd sagen vs, was satzen des obgenanten herren von Toggenburg luten mit sinem willen mit den obgenanten stetten lendern vnd dem bund getan hant, bi dien setzen vnd gelupten sullent si ôch beliben die jar zal vs vnd ôch ir stossen ze beiden siten vstragen vnd dar vmb ze tagen komen nach der satz brief wisung, die daruber geben vnd versigelt sint, vnd wenn die selben jar nach der satz brief sag sich verluffen hand vnd fur sint, dannenhin sullent der obgenant bund vnd die iren den obgenanten herren graf Fridrichen an dien selben luten vnd an andern dien sinen gentzlich vnbekumbert lassen, als vor stad, ane all geuerd. Wir sprechen ôch vnd sagen vs, als etlich lut enhalb dem Schalenberg19 wonhaft sint, die aber in die grafschaft ze Sangans20 gehorten, die aber nu zu dem vorgenanten bund gelopt hant, dz die selben lut ôch bi dem bund beliben sullent vnd dz si in die grafschaft ze Sangans mit sturen noch mit andern sachen nicht dienen sullen, von dem obgenanten herren von Toggenburg vnbekumbert. Wer aber, dz der selben luten deheiner guter hette, die jeman zins vellig werend, die selben zins sol ir jeklicher richten vnd weren dien oder dem, so dann die guter sint. Welicher ôch vnder inen die alppen, so in die grâfschaft ze Sangans gehorent, nutzen oder niessen wolte, dz mugent si wol tun, doch dz ir jeklicher dz alpprecht dovon geben sol, als von alter her komen ist, âne geuerd. Vnd dar zu sprechen wir vnd sagen vs, was luten von dem obgenanten bund jetzu in des egenanten vnsers herren grâf Fridrichs stett sloss oder landen gezogen sint, die selben alle vnd ir jeklicher besunder sullen vnd mugen mit ir lip vnd gut von dem obgenanten bund vnd den, so zu inen gehorent, do selbs ruwenklich sin vnd beliben von inen gentzlich vnbekumbert âne all widered. Vnd als der obgenant vnser herr von Toggenburg vnd der vorgenant bund ein richtung vnd vereinung vor ziten mit einander vfgenomen vnd brief dar vmb gen einander geben vnd versigelt hant, in dien selben richtung briefen eigenlich begriffen ist, dz vff jetwederm teil jederman zu dem andern ruwenklich vnd fridlich wandlen vnd varen mag vnd dz ôch jetweder teil dem andern koff geben vnd koff zufuren lassen sol vnd dz entweder teil des den sinen nicht vor sin sol vngefarlich, vnd kofte ôch jeman vff dewederm teil in andern stetten oder landen deheinerley kôff, den sol vnd mag jeklicher vff jetwederm teil dem andern vmb sin pfenning furen, wenn die kôfmanschaft in deweders teiles stett sloss oder land kunt, âne geuerd. Sagen vnd sprechen wir ôch vs, dz die obgenanten richtung brief bi den vorgeseiten stuken vnd artikel wâr vnd stat vnd bi iren kreften beliben sullen âne all arglist. Vnd darzu sprechen wir die obgenanten von Zurich vnd wir die vorgenanten botten von Lutzern, von Switz, von Vnderwalden vnd von Glarus vnd sagen vs, ob hinnenhin deweder teil an dem andern vberfur vnd disen vnsern spruch mit allen stuken vnd artikeln oder mit ir deheinem besunder nicht stat hielte, wedern teil dann dunket, dz an im uber varn sie, der mag sinen gegen teil gen Zurich in die statt manen mit botten oder mit briefen ze hus ze hof oder vnder ogen, vnd nach der manung sullent sin den nechsten vierzechen tagen fur vns die obgenanten von Zurich vnd fur vns die egenanten botten oder fur ander botten von vnsern stetten vnd lendern, die dann dar zu geschikt werdent, oder fur vns den merteil, ob dehein statt oder land daran sûmig wurde, dz si ir botschaft nicht do hin santen, wenn si dar vmb gebetten werden, ze tagen komen âne all widered. Vnd was wir vns dann alle, die also zu der sach von stetten vnd lendern geschikt sint, oder der merteil vnder vns, doch dz jeklich statt vnd jeklich land nicht mêr dann ein stim in der sach haben sol, nach ir beider teil ansprach klag red vnd widered erkennent vnd dar vmb vssprechent, dz sullent si dann nach dem spruch in den nechsten vierzechen tagen einander vsrichten vnd ablegen âne allen furzug. Wêr aber, dz deweder teil dz dann nicht tate, der sol von allem sinem rechten vnd dem gehorsamen teil alle sin vordrung vnd ansprach verfallen sin, vnd dar zu sol der bruchig teil dem gehorsamen teil ze rechter pene schuldig vnd verfallen sin tusent guldin guter vnd geber an gold vnd an gewicht, vnd sol im ôch denn die pene vnuerzogenlich vsrichten als recht redlich geltschuld, vnd mag ôch dann der gehorsam teil vnd were im des helffen wolt, den bruchigen teil vmb sin zusprûch vnd vmb die bus angriffen als vmb recht veriechen geltschuld, so lang vntz er dar inn vnklaghaft gemacht ist, vnd sol der bruchig teil des sich nicht sperren vnd er noch nieman ze sinen wegen sinem gegen teil des nicht vor sin in dehein wise âne all geuerd, vnd weder teil dann also vor vns nach vnser erkantnuss in diserd sach vnrecht gewinnet, der selb teil sol vns dien obgenanten stetten vnd lendern vnsern schaden vnd costen, so dann die botten von der sach wegen nement oder verzerend, gentzlichen geben vnd vsrichten, vnd ôch e das si von der statt Zurich scheident, âne alle widered. Ware ôch, dz deweder teil, so dann also ze tagen gemant ist, inrent dem zil also nicht ze tagen keme, als vorbescheiden ist, so sol dem teil, so dann ze tagen kunt vnd vnser erkantnuss dar vmb warted, alle sin vordrung vnd ansprach vnd die egenanten pene die tusent guldin gentzlich gefallen vnd der ander teil von allem sinem rechten sin, vnd mag ôch der gehorsam teil dar vmb angriffen in solicher mâsse, als vorgeschriben stad, als dik dz ze schulden kunt, âne geuerd. Vnd sol aber der selb vngehorsam teil vns dien obgenanten stetten vnd lendern den costen vnd zerung, so dann vnser botten do von gehept hant, bezalen vnd vsrichten, als vor ist bescheiden, âne geuerd. Vnd her vber ze einem offenn waren vrkund so haben wir die obgenanten von Zurich vnser statt insigel an diser brief zwen gelich offenlich gehenkt. Wir die egenanten Rudolf von Rote vnd Arnolt an Steinen haben ôch ze warer gezugnuss diser ding vnser jetweder sin insigel an dirr brief zwen gelich ôch gehenkt, vnd wir die vorgenanten Johans Sigrist, Vlrich Merklif vnd Albrecht Vogel haben ôch ze einer vergicht aller vorgeschribner ding erbetten den fromen wisen Heinrich den Meisen burgermeister der statt Zurich, dz er sin insigel im vnd sinen erben vnschedlich fur vns an diser brief zwen gelich offenlich gehenkt hât, dar vnder wir vns all drije in diser sach willenklich binden. Ich der obgenant Meis vergich ôch, dz ich dz also von ir ernstlich bette wegen getan hab. Dis brief sint geben Zurich an dem nechsten donstag nach sant Niclaus tag, do man zalt von gottes geburt vierzechenhundert jar, dar nach in dem sibenden jare. Wir der obgenant grâf Fridrich von Toggenburg veriechen ôchg alles des, so von vns an disem brief geschriben ist, vnd haben dz mit guten truwen gelopt wâr vnd stat ze halten vnd ze volfuren vngefarlich, vnd des ze vestem vrkund so haben wir vnser insigel an dirr brief zwen gelich ôch gehenkt an dem tag vnd in dem jar, als vorgeschriben stâd. Vnd wir die vorgenanten Heinrich Swander burger ze sant Gallen, Heinrich Eberli, Swartz Hans lantlute ze Appazell, Jacob Seiler amman ze Veltkilch, Wilhelm von Frowish amman in Bregentzer wald, Hans Gotgeb vsser dem Walgowe, Jos Amman von Rankwilei vnd Hans Gristner vss dem Sennwald bekennen alle vnd vnser jeklicher besunder alles des, dz von vns an disem brief geschriben stâd, vnd haben ôch es alles fur die egenanten stett vnd lender, dero gewissen botten wir mit gantzem vollen gewalt in disen sachen sijent, mit guten truwen gelopt wâr vnd stat ze halten vnd ze volfuren âne all geuerd, vnd heruber ze einem vesten waren vrkund so haben wir die vorgenanten Heinrich Swander, Heinrich Eberli, Swartz Hans, Jos Amman vnd Hans Gristner erbetten den fromen vesten ritter herrn Johans von Seon, burger Zurich, daz er sin insigel im vnd sinen erben vnschedlich fur vns an diser brief zwen gelich gehenkt hât, dar vnder wir vns in diser sach willenklich binden, desk ich der obgenant Johans von Seon vergich, daz ich dz also von ir ernstlichen bette wegen getan hab. Vnd wir egenanten Jacob Seiler, Wilhelm von Frowis vnd Hans Gotgeb haben och ze warer gezugnuss aller vorgeschribener ding vnser jeklicher sin insigel an dirre brief zwen gelich ôch gehenket an dem tag vnd in dem jar, als vorgeschriben stâd.
vorbenempten stetten vnd lendern kunden allen den, die disen brief sechent oder horent lesen, vmb die vordrung vnd zuspruch vnd von der stoss wegen, so der edel vnser genediger herr grâf Fridrich von Toggenburg7 etc. l hat zu den erbern wisen ..||
den burgermeistern dien vogten dien ammannen dien raten dien burgern vnd dien lantluten gemeinlich der stetten vnd lendern der statt ze sant Gallen, des landes ze Appazell8, der stetten ze Veltkilch9, ze Altstetten10, ze l Rinegg11, ze||
Bludentz12, der lendern in dem Walgowe13 vnd ze Muntafun14 vnd den bund gemeinlich ob dem Bodense hât, vnd ôch vmb die zuspruch, die si zu im hant, wie die alle oder ir deheiner besunder vntz vff disen tag zwuschent beiden teilen vfgestanden oder geluffen sint, vff vns willenklichen komen sint, wes wir vns nach irb beider teil furlegung red vnd widered erkennent vnd vssprechent vnd vns also dar inn besser dunket getan dann vermiten, dz si das ze beiden teilen nu vnd hernach vnuerbrochen wâr vnd stat halten vnd do bi beliben sullent âne all arglist. Vnd her vmb so hat der obgenant vnser herr grâf Fridrich mit guten truwen gelopt vnd verheissen, wes wir vns in diser sach erkennent vnd dar vmb vssprechent, das er dz halten vnd do bi beliben sol, als vorbescheiden ist, âne all geuerd. So hant dann die erbern bescheiden Heinrich Swander burger ze sant Gallen, Heinrich Eberli, Swartz Hans lantlut ze Appazell, Jacob Seiler amman ze Veltkilch, Wilhelm von Froiwis amman in Bregentzerwald15, Hans Gotgeb vsser dem Walgowe, Jos Amman von Rankwil16 vnd Hans Gristner vss dem Sennwald17 als gewiss botten fur die vorgenanten stett vnd lender vnd fur den selben bund gemeinlich vnd fur alle die, die jetz zu inen gehorent oder furbas zu inen gehaft werdent, mit guten truwen gelopt vnd verheissen, disen vnsern spruch vnd erkantnuss stat ze halten vnd ze volfuren vnuerbrochen nu vnd hernach ane alle widered vngefarlich, vnd hant ôch dis vorbenempten botten vor vns offenlich geseit, dz si der vorgenanten stetten vnd lendern vnd des bundes gemeinlich gewissen botten sijen vnd dz si och iren gantzen vollen gewalt in disen sachen habent. Des ersten sprechen wir vnd sagen vs, dz der obgenant vnser herr von Toggenburg vnd die obgenanten stett lender vnd der bund gemeinlich ob dem Bodense18 einrander gut frund sin sullen, vnd ensol deweder teil hinnenhin mit dem andern nicht ze schaffen noch ze tund haben dann gutes. Es ensullen ôch die obgenanten stett lender vnd der bund noch nieman ze ir wegen nach des egenanten vnsers herren von Toggenburg stetten slossen vestinen landen luten noch gut, es sie eigen erb pfand oder lechen, nicht stellen noch sich des in dehein wise nicht annemen noch vnderwinden, won dz si vnd alle die, so zu inen gehaft sint oder noch zu inen gehaft werdent, den selben von Toggenburg vnd sin nachkomen âne alle bekumbernuss do bi sullent lassen beliben, ze gelicher wise sol inen der selb vnser herr von Toggenburg hin wider tun vngefarlich. Och sprechen wir vnd sagen vs, welicher ley luten die obgenanten stett lender vnd der bund oder die iren, die dem obgenantenc vnserm herren graf Fridrichen zugehorent, ze burgern ze lantluten oder sus in ir schirm genomen hand, si sijen eigen erb pfand lechen oder vogtlut, sid dem tag, als die richtung zwuschent beiden teilen beschechen ist oder do vor, als die richtung brief wisent, die vorgenanten lut alle vnd ir jeklichen besunder sullent si ir eiden vnd gelupten ledig vnd los lassen vnd im heissen gehorsam vnd gewertig sin als vor vngefarlich, doch ensol der obgenant vnser herr von Toggenburg dien egenanten luten vmb die selben sachen nicht dester herter sin noch si dero nicht lassen engelten in dehein weg ane geuerd. Wolte aber des jetzgenanten vnsers herren von Toggenburg luten deheiner bi der egenanten stetten lendern vnd des bundes luten sitzen vnd vnder inen hushablich sin, dz mugen si wol tun, doch dz si dem vorgenanten herren dienstber sullent sin mit allen sachen vngefarlich. Were och, dz jeman des selben von Toggenburg luten nachgeburen, die zu dem obgenanten bund gehorent, angriff oder schadgote, dar inn sullent si inen hilflichen sin vnd ir lip vnd gut bi iren husern ald in dien dorffern vnd twingen, do si dann hushablich inne sitzent, vnd nicht furbas helffen retten, als ver si mugent ane geuerd. Dz selb sullent die lut, so zu dem bund gehorent, inen ze gelicher wise hin wider tun vngefarlich. Aber sprechen wir vnd sagen vs, dz die vorbenempten stett lender vnd der bund vnd die zu inen gehorent ald hernach zu inen gehaft werdent, den obgenanten herren von Toggenburg an dien vorbenampten luten vnd och an allen den sinen, wie die geheissen oder wo si gesessen sint, als vorbescheiden ist, hinnenhin niemer mer bekumbern noch trengen, vnd dz si noch ir nachkomen die selben lut alle ir keinen besunder nicht schirmen halten noch sich der in dehein wise nicht annemen sullen, was sachen der egenant von Toggenburg mit inen an vachet oder ze schaffen hât, ane alle widered ane geuerd. Dann sprechen wir vnd sagen vs, was satzen des obgenanten herren von Toggenburg luten mit sinem willen mit den obgenanten stetten lendern vnd dem bund getan hant, bi dien setzen vnd gelupten sullent si ôch beliben die jar zal vs vnd ôch ir stossen ze beiden siten vstragen vnd dar vmb ze tagen komen nach der satz brief wisung, die daruber geben vnd versigelt sint, vnd wenn die selben jar nach der satz brief sag sich verluffen hand vnd fur sint, dannenhin sullent der obgenant bund vnd die iren den obgenanten herren graf Fridrichen an dien selben luten vnd an andern dien sinen gentzlich vnbekumbert lassen, als vor stad, ane all geuerd. Wir sprechen ôch vnd sagen vs, als etlich lut enhalb dem Schalenberg19 wonhaft sint, die aber in die grafschaft ze Sangans20 gehorten, die aber nu zu dem vorgenanten bund gelopt hant, dz die selben lut ôch bi dem bund beliben sullent vnd dz si in die grafschaft ze Sangans mit sturen noch mit andern sachen nicht dienen sullen, von dem obgenanten herren von Toggenburg vnbekumbert. Wer aber, dz der selben luten deheiner guter hette, die jeman zins vellig werend, die selben zins sol ir jeklicher richten vnd weren dien oder dem, so dann die guter sint. Welicher ôch vnder inen die alppen, so in die grâfschaft ze Sangans gehorent, nutzen oder niessen wolte, dz mugent si wol tun, doch dz ir jeklicher dz alpprecht dovon geben sol, als von alter her komen ist, âne geuerd. Vnd dar zu sprechen wir vnd sagen vs, was luten von dem obgenanten bund jetzu in des egenanten vnsers herren grâf Fridrichs stett sloss oder landen gezogen sint, die selben alle vnd ir jeklicher besunder sullen vnd mugen mit ir lip vnd gut von dem obgenanten bund vnd den, so zu inen gehorent, do selbs ruwenklich sin vnd beliben von inen gentzlich vnbekumbert âne all widered. Vnd als der obgenant vnser herr von Toggenburg vnd der vorgenant bund ein richtung vnd vereinung vor ziten mit einander vfgenomen vnd brief dar vmb gen einander geben vnd versigelt hant, in dien selben richtung briefen eigenlich begriffen ist, dz vff jetwederm teil jederman zu dem andern ruwenklich vnd fridlich wandlen vnd varen mag vnd dz ôch jetweder teil dem andern koff geben vnd koff zufuren lassen sol vnd dz entweder teil des den sinen nicht vor sin sol vngefarlich, vnd kofte ôch jeman vff dewederm teil in andern stetten oder landen deheinerley kôff, den sol vnd mag jeklicher vff jetwederm teil dem andern vmb sin pfenning furen, wenn die kôfmanschaft in deweders teiles stett sloss oder land kunt, âne geuerd. Sagen vnd sprechen wir ôch vs, dz die obgenanten richtung brief bi den vorgeseiten stuken vnd artikel wâr vnd stat vnd bi iren kreften beliben sullen âne all arglist. Vnd darzu sprechen wir die obgenanten von Zurich vnd wir die vorgenanten botten von Lutzern, von Switz, von Vnderwalden vnd von Glarus vnd sagen vs, ob hinnenhin deweder teil an dem andern vberfur vnd disen vnsern spruch mit allen stuken vnd artikeln oder mit ir deheinem besunder nicht stat hielte, wedern teil dann dunket, dz an im uber varn sie, der mag sinen gegen teil gen Zurich in die statt manen mit botten oder mit briefen ze hus ze hof oder vnder ogen, vnd nach der manung sullent sin den nechsten vierzechen tagen fur vns die obgenanten von Zurich vnd fur vns die egenanten botten oder fur ander botten von vnsern stetten vnd lendern, die dann dar zu geschikt werdent, oder fur vns den merteil, ob dehein statt oder land daran sûmig wurde, dz si ir botschaft nicht do hin santen, wenn si dar vmb gebetten werden, ze tagen komen âne all widered. Vnd was wir vns dann alle, die also zu der sach von stetten vnd lendern geschikt sint, oder der merteil vnder vns, doch dz jeklich statt vnd jeklich land nicht mêr dann ein stim in der sach haben sol, nach ir beider teil ansprach klag red vnd widered erkennent vnd dar vmb vssprechent, dz sullent si dann nach dem spruch in den nechsten vierzechen tagen einander vsrichten vnd ablegen âne allen furzug. Wêr aber, dz deweder teil dz dann nicht tate, der sol von allem sinem rechten vnd dem gehorsamen teil alle sin vordrung vnd ansprach verfallen sin, vnd dar zu sol der bruchig teil dem gehorsamen teil ze rechter pene schuldig vnd verfallen sin tusent guldin guter vnd geber an gold vnd an gewicht, vnd sol im ôch denn die pene vnuerzogenlich vsrichten als recht redlich geltschuld, vnd mag ôch dann der gehorsam teil vnd were im des helffen wolt, den bruchigen teil vmb sin zusprûch vnd vmb die bus angriffen als vmb recht veriechen geltschuld, so lang vntz er dar inn vnklaghaft gemacht ist, vnd sol der bruchig teil des sich nicht sperren vnd er noch nieman ze sinen wegen sinem gegen teil des nicht vor sin in dehein wise âne all geuerd, vnd weder teil dann also vor vns nach vnser erkantnuss in diserd sach vnrecht gewinnet, der selb teil sol vns dien obgenanten stetten vnd lendern vnsern schaden vnd costen, so dann die botten von der sach wegen nement oder verzerend, gentzlichen geben vnd vsrichten, vnd ôch e das si von der statt Zurich scheident, âne alle widered. Ware ôch, dz deweder teil, so dann also ze tagen gemant ist, inrent dem zil also nicht ze tagen keme, als vorbescheiden ist, so sol dem teil, so dann ze tagen kunt vnd vnser erkantnuss dar vmb warted, alle sin vordrung vnd ansprach vnd die egenanten pene die tusent guldin gentzlich gefallen vnd der ander teil von allem sinem rechten sin, vnd mag ôch der gehorsam teil dar vmb angriffen in solicher mâsse, als vorgeschriben stad, als dik dz ze schulden kunt, âne geuerd. Vnd sol aber der selb vngehorsam teil vns dien obgenanten stetten vnd lendern den costen vnd zerung, so dann vnser botten do von gehept hant, bezalen vnd vsrichten, als vor ist bescheiden, âne geuerd. Vnd her vber ze einem offenn waren vrkund so haben wir die obgenanten von Zurich vnser statt insigel an diser brief zwen gelich offenlich gehenkt. Wir die egenanten Rudolf von Rote vnd Arnolt an Steinen haben ôch ze warer gezugnuss diser ding vnser jetweder sin insigel an dirr brief zwen gelich ôch gehenkt, vnd wir die vorgenanten Johans Sigrist, Vlrich Merklif vnd Albrecht Vogel haben ôch ze einer vergicht aller vorgeschribner ding erbetten den fromen wisen Heinrich den Meisen burgermeister der statt Zurich, dz er sin insigel im vnd sinen erben vnschedlich fur vns an diser brief zwen gelich offenlich gehenkt hât, dar vnder wir vns all drije in diser sach willenklich binden. Ich der obgenant Meis vergich ôch, dz ich dz also von ir ernstlich bette wegen getan hab. Dis brief sint geben Zurich an dem nechsten donstag nach sant Niclaus tag, do man zalt von gottes geburt vierzechenhundert jar, dar nach in dem sibenden jare. Wir der obgenant grâf Fridrich von Toggenburg veriechen ôchg alles des, so von vns an disem brief geschriben ist, vnd haben dz mit guten truwen gelopt wâr vnd stat ze halten vnd ze volfuren vngefarlich, vnd des ze vestem vrkund so haben wir vnser insigel an dirr brief zwen gelich ôch gehenkt an dem tag vnd in dem jar, als vorgeschriben stâd. Vnd wir die vorgenanten Heinrich Swander burger ze sant Gallen, Heinrich Eberli, Swartz Hans lantlute ze Appazell, Jacob Seiler amman ze Veltkilch, Wilhelm von Frowish amman in Bregentzer wald, Hans Gotgeb vsser dem Walgowe, Jos Amman von Rankwilei vnd Hans Gristner vss dem Sennwald bekennen alle vnd vnser jeklicher besunder alles des, dz von vns an disem brief geschriben stâd, vnd haben ôch es alles fur die egenanten stett vnd lender, dero gewissen botten wir mit gantzem vollen gewalt in disen sachen sijent, mit guten truwen gelopt wâr vnd stat ze halten vnd ze volfuren âne all geuerd, vnd heruber ze einem vesten waren vrkund so haben wir die vorgenanten Heinrich Swander, Heinrich Eberli, Swartz Hans, Jos Amman vnd Hans Gristner erbetten den fromen vesten ritter herrn Johans von Seon, burger Zurich, daz er sin insigel im vnd sinen erben vnschedlich fur vns an diser brief zwen gelich gehenkt hât, dar vnder wir vns in diser sach willenklich binden, desk ich der obgenant Johans von Seon vergich, daz ich dz also von ir ernstlichen bette wegen getan hab. Vnd wir egenanten Jacob Seiler, Wilhelm von Frowis vnd Hans Gotgeb haben och ze warer gezugnuss aller vorgeschribener ding vnser jeklicher sin insigel an dirre brief zwen gelich ôch gehenket an dem tag vnd in dem jar, als vorgeschriben stâd.
Editions:
- Druck: Zellweger, Urkk. I/2,197.
- UB St. Gallen IV, 2407.
abstracts:
- Regest: Thommen, Urk. aus österr.A II, 653.
- App. UB I, 272.
Comment
Or.(A2), Haus-, Hof- u. StaatsA Wien, AUR. - Pergament63/43 cm. - 9 Siegel (die auf der Plica genannten Siegler in Klammern), 1. wie in Nr.6468; 2. (Rot) ? 3,1 cm, +S.RVDOLFI.DE.ROT...; 3. (an Stein) ? 2,4 cm, +S'.ARNOLDI.AN.STAIN...; 4. (Meys) ? 2,4 cm, +S'.HEINRICH.DCI.MEIS; 5. (Toggeburg) Abb.835; 6. (Seon) ? 3 cm, +S'IOH'.D'.SEON.MILIT; 7. (Seiler) ? 2,6 cm, +S'.IACOBI.DCI.SAILER. MINIST; 8. (Frowis) ? 2,7 cm, +S'.WILHELMI.VON.FROEWIS.MINIST; 9. (Gotgeb) ? 2,5 cm, +S'. MINISTRI.GOTGEB. Rein orthographische Abweichungen in A2 werden nicht angemerkt.Notes:
a Initiale W 5,8/3,4 cm A1, 8/4 cm A2.
b ir fehlt in A2.
c egenanten A2.
d der A2.
e Rott A2.
f Merkly A2.
g och fehlt in A2.
h Froiwis A2.
i Rankwil A2.
k In A2 folgt ôch.
1 Root, Amt Luzern.
2 Luzern, Stadt u. Kt.
3 Schwyz, Land, Kt.
4 Steinen, Bez. Schwyz.
5 Unterwalden, Land, ht. Halbkantone Ob- u. Nidwalden.
6 Glarus, Gem. u. Kt.
7 Friedrich VII. v. Toggenburg, 1386 - †1436.
8 Land Appenzell.
9 Feldkirch, Vorarlberg.
10 Altstätten SG.
11 Rheineck SG.
12 Bludenz, Vorarlberg.
13 Walgau, ebd.
14 Montafon, ebd.
15 Wilhelm v. Fröwis (Gem. Klaus, Vorarlberg), Ammann im Bregenzerwald, ebd.
16 Rankweil, ebd.
17 Sennwald SG.
18 Bodensee.
19 Schollberg, Gem. Wartau SG.
20 Sargans SG.
Places
- Zürich
Chartularium Sangallense 13 (1405-1411) 7763, in: Monasterium.net, URL </mom/CSGXIII/7763/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success