Národní archiv Praha
sigillum Iohannis regis d 95 mm (cuius in dorso secretum d 38 mm est) in filis rubris et flavis appendet. Material: pergamen
Dimensions: 50 x 38 - 2,5 cm
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In Gotes namen amen. Wir Johans von Gotes genaden chunig ze Beheim und ze Polan und graf ze Lucemburch veriehen und tun ze wizzen allen den, die disen brief sehent,
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lesen oder horent lesen, daz wir mit bedachtem mut, mit unserm guten willen, mit unserer manne, rat, mit dem hochgeporn fursten hern Bolezlawen, herczogen von Slezien und herrn ze Lygnitz,
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umb alle brache und krig, die zwischen uns und im von siner bruder wegen hern Heinrichs und hern Vlotken, herczogen von Slezien und herren von Brezlav, bis her gewert haben umb
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daz lant ze Lygnitz, burk und stat Haynow, burk und stat Goltperch, die stat Chotzenow, die burk und swaz darczu gehört, gesunet, geeynet und ewiclichen berichtent
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sin, also daz wir im sinen erben und nachkomelingen dieselben, und alle andere ihre eygen lant, die er von sinem, siner erben und nachkomeling namen uns mit willen
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und unbetwungen oufgeben hat, und unser, unserer erben und nachkomelingen chunigen von Beheim, und ouch unsers riches ze Beheim man davon worden ist, sie sein ver¬
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satzt oder unversatzt, wo sie die haben ietzunt, bede hi diseit, der oder und dort genseit, und die hernach gewinnen, swo sie die gewinnen, verligen haben ze einem rechten
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erblehen, dieselben lant sin benant Lygnitz, burk und stat Haynow, burk und stat Goltperch, die stat Kotzenow, die burk Bryg, burk und stat Nemptsch, burk
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und stat Olow, die stat Grodkow, die stat Namzlow, burk und stat Berolstat, burk und stat Crutzeburch, burk und stat Lantsperch, Tyefense und Brzin mit wich¬
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pilden derselben burge und stete und swaz darzu gehört, lant, gut und leut, ez sei verlehent oder unverlehent mit allen rechten vriheit und nutzen, als sie von
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alder und irn eldern an sie komen und pracht sint. Und gelob wir mit unsern trewen an alle argelist von unsern, unserer erben und nachkomeling wegen und mainen
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die egenanten unsern swager, sin erben und nachkomeling ze lazzen und behalden gegen allermaniclich, bei allen irn rechten und bie aller vreiheit in welcher weys, daz an si
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komen und pracht ist von iren vorfaren und nicht hindern. Ez sie an manschaft, gulde, zinsen, zollen, gerichten dem obersten und dem nidersten in burgen, steten, dörfern
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und uf den landen, allerhanden, berkwerch an golde, silber, plie, tzin oder swie, daz ertzt genant sei, muntzen, phaffen, clostern, munchhoven, kyrchlehen, juden oder wiltbar
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swar an daz leit, also daz die egenanten unser swager, sein erben und nachkomeling muegen vrielich an alle vrag und urloup brechen und bowen newe oder alde veste,
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swa sie des gelustet iren landen ze frome und ze gut. Gescheh ouch, daz ire man, rittermessig leut mit den vorgenanten unserm swager, sinen erben oder nachkomelingen
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oder sie selbe mit irn egnanten mannen, her nach oder ietzunt icht haben ze richten oder ze sachen. Darumb sulle wir uns nicht annemen sunder ob denselben irn mannen
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von in wurde recht versait oder nicht. Recht geschehen mucht vor irn mannen so sullen der oftgenant unser swager sein erben und nachkomeling vor uns, unser
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erben und nachkomeling oder swem, wir da ze sezin, iren genozzen recht gebin und nemen. Hat ouch er manne einer oder mer guot von uns und auch von in der
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sol unser gut vor uns vorantwurten, und daz er waz en oder sie dar umb an get vor in und iren mannen und nindert anderswo, wer aber daz ander leut,
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di ir genozze nicht enwern, noch ir man mit im, unserm swager, sinen erben oder nachkomelingen, icht hetten ze sachen umb schult, gut oder von andern sachen, swi daz
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sei, dar umb sulle wir uns nicht an nemen, die weil sie recht bieten ze tun vor iren mannen, mocht aber den selben davon im nicht recht geschehen, so mugen
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sie sich vor uns beruffen, und ir recht ervolgen, und umb alle sache dadurch sie vor uns werden geladen oder beruffen, sulle wir in setzen ze richter, irn genozzen,
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ob wir sie selber nicht ledik wern ze horn, und des sullen sie nicht vorder warten, wanne in dem lande ze Brezlav geschiht, aber daz ir genozze einer oder mer
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sie, unsern swager, sein erben oder nachkomeling haben ze beclagen, die mugen sie wol vor uns beclagen, und den sullen sie volgen vor uns, wo wir sein in Behem
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oder in Polan. Auch sol man ire leute, ritter, rittermezig oder choufleut und swie sie genant sein umb der selben unsers swagers oder siner erben und nachko¬
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meling schult oder gelt nicht bekummern, nach ouf halden in unsern landen, stete, dörfer oder vesten, aber irn purgen mag man wol zusprechen mit einem
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recht, swa man die vindet in den egeschribene unsern landen. Auch sullen unser swager, sein erben und nachkomeling nach iren lehenn ze enpfahen, uns,
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unser erben oder nachkomeling nicht furbas suchen, wenne in dem chunichrich ze Beheim. Ez ist auch gemachet, ob der oftgenant unser swager, sin erben
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oder nachkomeling, etzliche irer stet oder gewichpildet, vesten, von noten oder ander sachen vorkouffen oder versetzen muzzen, daz sie sullen die selbe stat oder veste
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uns, unser erben und nachkomeling des ersten anbieten, und ob wir sie denne nicht kouften noch enlosten, umb daz gut, da si ein ander man umb kouffen
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oder losen wolde, so mugen si einem andern irem genozzen oder einem fugelichen manne, die stat oder vesten verkouffen oder versetzen. Und swer sie kouffet
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oder ze pfande nimt, der sal sie von uns, unsern erben und nachkomeling ze lehen enphahen und nemen, gelicher wys als unser swager, sein erben oder
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nachkomeling, sie haben gehabt. Doch sulle wir und unser erben oder nachkomeling allewege macht haben, dieselbe stat oder vesten zu losen, umb daz gut,
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darumb sie versatzt ist, ob sie derselben stat oder vesten selber nicht enlosen. Mit sulcher bescheidenheit, daz wir und unser erben oder nachkomeling, unserm
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swager und sinen erben, die oftgenante stat oder vesten sullen wider geben zu losen, wenne sie die geloesen mugen mit allem rechten, als sie von in versatzet ist,
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swaz aber sie gutes an stete und an gewichpildet vesten irn mannen verkouffen oder versetzen, des endurfen sie uns nicht anbieten, die ez von dem oftge¬
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nanten unserm swager und seinen erben oder nachkomelingen ze lehen, enpfahen und nemen. Dise vorgeschriben red, alle loben wir mit guten trewen an arglist,
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ewiglich stet und gantz ze behalden und daruber, so geben wir im disen brief, versigelt mit unserm insigel zu einem offenne urkund und getzugnüzze der
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warheit, der ist gegeben ze Brezlav, da man zalt von Christes geburd dreyczehenhundert jar, dar nach in dem neun und zwenzigistem jar an dem nehsten||
dynstag nach des heyligen crutz tag, als ez funden wart
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- Ed.: Koss, Katalog, num. 153; CIB II 1, num. 85; RBM III, num. 1556; CDS XXII, num. 4843; Grünhagen-Markgraf I, pag. 302—304, num. 2.
Language:
- Beheim
- Behem
- Berolstat
- Brezlav
- Bryg
- Brzin
- Chotzenow
- Crutzeburch
- Goltperch
- Grodkow
- Haynow
- Kotzenow
- Lantsperch
- Lucemburch
- Lygnitz
- Namzlow
- Nemptsch
- Olow
- Polan
- Slezien
- Tyefense
- Vratislav (Bresslau [Wroclaw])
- Bolezlawen, herczogen von Slezien und herrn ze Lygnitz
- Heinrichs
- Johans von Gotes genaden chunig ze Beheim und ze Polan und graf ze Lucemburch
- Vlotken, herczogen von Slezien und herren von Brezlav
Národní archiv, Archiv České koruny (1158-1935) 139, in: Monasterium.net, URL </mom/CZ-NA/ACK/139/charter>, accessed at 2024-11-23+01:00
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