Ich Ja^enns Go^erczen des Sneyder su^en pu^erger ze Chre\ems und ich Christein sein hausvrow und all unser erben vergehen offenlich mit dem brief und tu^en chu^ent allen den, dew in sehent, horent oder lesent, di nu lebent und hernach chumftig sind, daz wir mit wolbedachtem mut nach rat und mit gunst unser no^echsten und pesten frewnt ze der zeit, do wir es mit recht wol getu^en ma^echten, und mit purcherren hant dez erbern priesters hern Seýfrids kappellan an des herczogen hof ze Chrems und di zeit Verweserin Admu^ender hof doselbs verchaufft haben unsern weyngarten, der gelegen ist in dem Taillant under Seýfrids von Weytra weingarten und haisset der Pu^echer¹, dez zwai ieuch sind, dauon man geit ze pu^erchrecht in den egenanten hof den herren von Admu^end alle iar sechczik phening an sand Michels tag und nicht mer. Denselben unsern weingarten haben wir ledichleich und unuerchumert mit allen nuczen und mit allen den rechten, als wir den unuersprochenlich in pu^erchrechtes gewer her pracht und gehabt haben, recht und redlich verchaufft und geben umb siben und fumfczik phunt Wienner phening, der wir gar und gancz verricht, bezalt und gewert sein, dem beschaiden mann Jacoben Vnpild dem ledrer purger ze Chrems und Elspeten seiner hausurown und im paiden erben fu^erbaz ledichleich und freileich inn ze haben und allen irn fru^emb domit schaffen, verchauffen, verseczen, machen, schaffen und geben, swem si wellen, wie in daz aller pest wol cho^em und fu^eg an allen chrig vnd irsal. Und sein auch wir ich vorgenanter Janns und ich Christein sein hausurow und all unser erben unuerschaidenleich dez vorgenanten weingarten ir recht gewer vnd scherm fu^er alle ansprach alz pu^erchrechts scherm recht ist in dem la^ennde ze O^esterrich und paider stet recht ze Chrems und ze Stain. Mit solicher beschaidenhait, wer das daz in an demselben weingarten icht chrigs oder ansprach auferstund von wem daz wer mit recht, daz sullen wir in allez ausrichten an alle ir mue vnd scheden. Teten wir dez nicht, alle die scheden, di si dez denne nement, in welihen wegen daz ist vnd wie die scheden genant sind, di ir ains pey seinen trv^en gesprechen mag ungeswarn, dieselben scheden sullen wir in zusampt dem haupgut gantzleich ablegen und widercheren an alle widerred; und sullen si daz haben dacz uns und auf allem unserm gu^et, daz wir haben in dem lannde ze O^esterrich oder swo wir daz haben auf wazzer, auf lannd, es sey erbgut oder varundgut, wir sein lebentig oder tod. Daz der chauff, der scherm und die hanndlung so vorgeschriben ist also stet sey und hin fu^er gancz und unczebrochen beleib, doruber so geben wir dem vorgenannten Jacoben dem Vnpild und Elspeten seiner hausurown und irn paiden erben den offen brief ze einem warn sichtigen vrchu^end und ze einer ewigen vestigung der sach versigelten mit dez vorgenanten purcherren des erbern priesters hern Seyfrids anhangendem insigel. Und wann ich obgenanter Janns der Gorcz di zeit nicht aygens insigels gehabt han, dez hab ich gepeten di erbern Purcharten den Lechler di zeit veldrichter innerthalb dez Cha^emps und Pawlen den Chrau^etwu^erm di zeit sluzzler ze Chrems, daz sie der sach geczeugen sind mit iren anhangunden insigeln in an schaden, dorunter wir uns verpinden mit unsern trv^en allez daz stet ze haben und ze volfuren, daz vorgeschriben und benant ist an allez geuer. Der brief ist geben nach Christi gepu^erd dreuczehenhundert iar, darnach in dem newn und sibenczigistem iar, an sand Dorothe tag.

Source Fulltext: PANGERL, Goldenkron (=FRA II/37, Wien 1872) S. 156-158