Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 185, S. 221
Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 185, S. 221
I^XIX. 1ää8. Die Städte Verlin und Kölln unterwerfen sich dem Churfürsten.
Wir Bürgermeister Radtmanne virwerke Jnnigeßmei'sicr und gantze gemeinheit aller und iglicher ge meinen burger Arm und reiche der Stete Berlin und Coln in der Nuwen marke zu brandenburg an der Sprew gelegen, Bekennen !c. So wir mit dem Jrluchtcn hochgeboren surften und Herrn Herrn Fridrichen Marggraven zu brandenburg des heiligen Romischen Richs Ertzkamercr und Burggrave zu Nuremberge unnserm gnedigen lieben Herrn zu etlichem unwillcil und Ungnade komen wexen, von dcßwegen der genante unnser gnediger herre uns gcmeynen bürgeren und etlich bürgeren besundern In schulden clagen Ansprachen mcynte zu haben, darzu wir dann siner gnaden, mit Herrn Mann und stete der Nuwen Marke zu brandenburg geantwerdt und darumb nach irer erkentnuß genug getan sollen haben nach Jnnhalt eins receßbriesss darüber gegeben, durch den genanten unnserm gnedigen Herrn etlich sein Herrn und etlich sein Stete, unde mit beyder siete berlin und Coln Jnsigeln versigelt, So hat doch der genante unser gnediger herre von seine? gnaden Herrn Mann und siete und unser aller fleißiger demütiger bete, anruffunge und auch von deßwegen das wir alle unser erben und alle unnser nachkomelinge borger und Jnwoner desie fleißiger und getrewlicher finen gnaden siner gnaden erben der herschafft und nachkomen marggraven zu Brandenburg dinen mugen und von besunder gunsi und gnade wegen alle sulche schulde clage und anspräche dy sine gnade zu uns in gemeyne het, und siner gnaden steten berlin und Coln vorgenant gcmeynlichen, «der zu derselben stete eyne in besunderen gehabt hatt, «der meynt zu haben gentzlichen abegetän und zugegeben, unns und unnsere nachkomelinge vorgen. Also in der gemeine und die Stete vorberurt och in gemeyne «der der eine in besunderheit zu ewigen tzeiten darumb nicht vorzunehmen zu beschuldigen anzusprechen aber zu beclagen, unschedelichen und unvorfenglichen, doch sollichen schulden clagen und zusprechen, die sein gnade zu sunderlichen borgeren der genanten Stete berlin und Coln hat aber meynet zu haben die sein gnade soll beHalden und dieselben burger füllen sich mit solicher sune und richtunge, die mit uns und mit gemeinen Steten gcschcen ist nicht behelffen, «der in keine wieß In zu hilffe siaten und fromm komen, Sundern sein gnade soll soliche clage zuspruche unde schulde, mit siner gnaden sunderlichen Borgeren der genanten Stede beHalden, und die furder nach Jnnhalt des vorgenanten Receß brieff von uns allen bürgeren und Jnwoneren siner gnaden stete berlin und Coln ungehindert verhandeln und ußtragen ußgeslossen was wir In in fruntlickcn teydingen, adcr Im rechte zu hilffe komen mugen Hirumb wir obgenanten burgermcistcr Ratmann, Vierwcrke Jnnigeßmeister und gantze meynheit der Stede berlin unde Coln Solliche brieff unnserm gnedigen Herrn vorgenant seiner gnadcn brudcr, unnserm gnedigen Herrn Marggraven Fridrichen dem Jungeren, Irer gnaden Erben und nachkomen Marggraven zu brandenburg, In den Jaren nach crisii unnsers Herrn gcburt 1442 jaren, den ersten am Montage negsikomende nach dem Sontage als man singet Reminiscere in der vasien und den andern am Mittewochen, sant Johannes tage decollacionis, alles in
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demselben Jar gegebm, und mit beider siete und vierwerke Jnsigele versigelt uberantwurdt haben, nu hinfurder mehr zu ewigen zeiten in allen iren stucken punckten artickeln und Jnhaldunge die wir alle gemeinlichen und sunderheit alse weren sie von Worte zu Worte in dessen brive geschriben und begriffen, gentzlichen vor ußgedrugket und geschriben wollen haben, on alle widderrcde, Jnnsage und behelffunge siete vcste und unverbrochenlich halten wollen und domit auch unnserm genanten gnedigcn Herrn, sinen erben erbnemen unde nachkomen, Marggraven zu brandenburg, getruwe gcwer und gehorsam undertenige burger sein sullen und wollen, alse wir unnsern naturlichen erbheren pflichtig sein und billichen thun sollen, das alles in obengeschreben maßen siete veste und unverbrochenlichen zu Halden, wir vor uns, unser erben unde nachkomclingcn, borger und Jnwoner der Stete Berlin und Coln mit einbracht guten berade, bewußt und guten willen aller borger also zu Halden gesworen haben des zu warer und bestcndiger bekcntniße haben wir genanten Bürgermeister Ratmann, Vierwerke und gemeine burger der Stete zu berlin unde Coln derselben siete Jnsigele an dissem bricss hcngen lassen, domit b» und über sind gewesen und die solich suchen haben hilffen verhandelen und teydingen unde zu mehr zewgniß und bckentniß die hochgeboren Wolgcboren, hochwirdigen, Edcle, wirdigen, Gestrengen, Erbaren, Ersamen und wisen unser gnedigen lieben Herrn gontter forderer und guten stunde Herr Adolfs surfte zu Annchalt:c. Herr Albrecht Grave von Lindow, Er Nickel Tirbach In der Marcke zc. meisier sant Jo hanns ordens Er Nicclaus Abpt zu lehnyn, Er Tobias Abpt zu Coryn Er bertram von holtzendorff Probst zu brandenburg Er Hans von Turgaw herre zur Czofsen, Er Fridrich Sesselman unsers gnedigen Herrn Cantzler und Doctor, ErJohann Swafheim Doctor geisilichs rechten und Pfarrer zu Cotbus, Er Hans von Waldow Ritter, Thymo Ruchhoubt unsers gnedigen Herrn Marschalk, Jurge von Waldenfels Camermeister, Otte von Sliwen Hofmeister, Heine Pfull, Achim hake, Hans vom Rotenhayn olde Mathias von Bredow, Gebehart Schaplow, Arndt von Krumensehe, Hans von bredow, ludeke von Arnym, heintze und Al« brecht.kracht, Cone barfuß, hennyngk Schulboltz, Paul von Conersiorff Ulrik Czewssche! unseres gnedigen Herrn kuchm eister und ander unsers gnedigen Herrn Manne in der nuwen Markke gesessen Burgermeister und Ratmanne der Stete Olden und Nigen brandburg frannkfurt unde Premptzlow und aller ander cleinen siete in der nuwen marke zu brandenburg, und sußt vcle ander fromer und glovenwirdiger lewte genug, Datum et »clum Berlin an der Mittwoche nach vidi, ^nn« äommi 1448. — Item Thomas winses Item Wilke blankenfeldes, Item Jacob Heydeken item Hans Markowen mußbriess.
Nikolai Gesch, von Berlin gibt diese Urk. nicht vollständig.
I,xx. Um und 1ä53. Einige Registraturen, den Streit des Churfurstm mit den Städten Berlin und Kölln betreffend.
Item zu Mercken, das myns Hern gnade feinen Steten Berlin und Colen, umb Jrer fleisigen bete willen, hatt erloubct und zugegeben, das der Rat in iglicher Etat die feine gnade ittzunt gcsatzt und bestetiget hat, von dissem nehisten Sente walpurgen tage ober ein Jar sollen sittzen, doch unschedclichen dm briesen, die sie seinen gnaden gegeben haben, und hir obin sien geschriben und darnach So sal die Veränderung des Rats geschcn alle Jar zu ewigen getzyten uff Sente walpurgen tag.
Uff dieselbe tzyt als der Herschafft die obgcregistrirten briefe von den Steten Berlin und Colen gegeben und versigelt fein, bat hat myn gnediger Hcre Marggraff friderich, dem Rate, von iglicher benanten siat befundern, die floß und fluffele von allen toren ober geantwort in fulcher wise, und uff sulchen glouben, wenn mein genanter gnediger Here, «der sein bruder, ire erben «der nachkomen Marggraffen zu Branndborg, dy floß und slussele von dem Rate aber von allen iren nachkomen haben wollen, und die
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fordern und heischen, haben der Rat vor sich/ und vor alle ire nachkomen geredt und gelobt, denne der her schafft die Sloß und Slussele weder zu geben, ane Wedersprache und sie haben mynen Heren gelobt das zu guter gedechtniß In ire stat buchern zu schreiben, der wortten das des nicht vergessen werde.
Darnach nach gots gebort viertzenhundert Jar und Im tzwey und viertzigsten Jare, am Sonnabende Sand Egidien tage, sein Borgermesicre und Ratmann beider Stete, Berlin und Colen, In die Cantzlie vor mynen gnedigen Heren, Marggraffen friderichen den Eldern, komen, haben die Scheppfen dem genanten mynem gnedigen Heren geantwert, als sie zum richte gehörm, daselbst haben die Scheppfen myns Heren gnaden by Iren Eiden geredt und gelobt, die Scheppfen stete von myns genanten gnedigen Heren und der Herschafft wegen getruwelich zu vorsieen als sich das dorch recht gebort, daruff hat sy myns Heren gnade besietiget, und die banck heissen besitßen, so lange, als geborlich ist, doch hat myns Heren gnade dem Rate zugestatet, das sie die Scheppfen kysen mögen, wenn des nod geschicht, doch das sie von der Herschafft aber von irem richter, alletzyt, angenommen und besietiget werden, und auch das die scheppfen der Herschafft behe- gelich sin, Item die Herschafft hat alletzyt macht, gerichteß schribere zu setzen und zu entsettzen, wie Iren gnaden das beqweme ist.
Item zu Merckene das myn Here und dy Herschafft zu Brandburg pflegt alle Jar imwe Burgermestern und Ratmann, den Steten berlin iglicher besunder in seiner gnaden offen briefe zu bestctigen In disser nach- gcschribenen wise nach iren tzttteln und briefe begerunge und doch funderlichen Nach der herschafft veranderunge unde guddoncken:
Wir fridrich von gots gnaden Marggraf zu Brandenborg ic. Entbieten unfern liben getruwcn Bürger meistern und Ratmann unnfer Etat Berlin unnsern grus liben getruwen, So ir uns In einer tzettcln vcrtzcichnct gesand, welche die Ir by ewern enden, an ewer Etat zu Bürgermeistern und Ratmann, biß Jar Widder gekorn habt, das haben wir wol vernomen, und tun euch wissen, das wir darüber mit unsen Reken das zu guter masse oberwogen, und euch bisse hirnachgeschribcn Thomas winse unde Peter von der Groben zu Burgermcsiern, kaufman einen fleischhowern Mattise Wullewever, Arnde Schonhusen Schumacher, Hanns dylis Becker Baltzar Boytin, peter Trebuß, Junge Claus buchholtz, Barrett Strobant Peter Gsmkouffer und Junge Hannse Marckowen zu Rathmanen nach ußwisunge solcher briefe darüber gegeben, auf biß zukomende Jar gekorn gefaßt, unde besictigt haben, Unde wir kyfen fetzen und besietigen euch die in obengeschribencr masse zu Bürgermeistern und Ratmannen In crasst Visses briefes, Und wir begerm von euch Ir wollet die obgcnanten für Bürgermeistern und Ratmannen von unnfer wegen Halden und haben, Und sie unnscr Etat berlin gescheffte und fachen, nach unnser mid unnfer herschafft nutz und frommen vorstehen und ußrichten lassen, Und Ir wollet In auch In allen gewonlichen und tzymlichcn fachen von unser und unser Herschafft wegen getruwe gewere und gehorsam sein, Und wollet das allen andern unfern liben getruwen und Jnwonern bey euch ein folchs ernstlichen zu haldene gebieten, bey unsen Ungnaden :c. Und ob sich Nu der obgcnantcn Nuwen Burgermcster aber Ratmann eyner aber meher darweder settzen, unde des y in obengeschriben masse von unser kystmge und bestetunge wegen nicht tun aber annamen Molden, So begern wir und heissen euch auch Ir wollet dcme aber den^ ernstlichen von unser wegen, by verlysunge Jrer lehen und ander irer guter gebieten und dartzu Halden, Daran tut Ir uns besundern wol zu dancke, und ist auch unser gantze meynunge Mit unserm ufgedrugten Jngesigel versigelt und Geben zu Tangermunde Am dinsiage nach dem palm Sontage .^vn« 6omim 1453.
Urkunden Brandenburg III (Google data) 185, in: Monasterium.net, URL </mom/CodexBrandenburgensisIII/101b9908-9aa3-432e-a874-48081b8419fa/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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