Charter: Urkunden Hochstift (1225-1662) A I 27 [2]
Signature: A I 27 [2]
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1568 August 13, Hildesheim
Bischof Burkhard (von Oberg) von Hildesheim regelt den Nachlass des Barwert Berner und seiner Frau, die bei ihrem Tod zahlreiche Schulden, aber wenig Aktiva hinterlassen hatten. Der Bischof verfügt nun, das zunächst eine Abordnung der Gläubiger Berners Silberbergwerk in St. Andreasberg inspizieren und darüber am 7. September im Kreuzgang des Domes Bericht erstatten soll. Da die wenigen hinterlassenen Haushalts- und Frauengeräte im Besitz der Gläubiger nicht besser werden, außerdem verschiedene Frauen Ansprüche erhoben haben, soll beim gleichen Termin auch das restliche Inventar gesichtet und über die Verwertung sowie die Befriedigung der Ansprüche der Gläubiger verhandelt werden. Material: Papier
Dimensions: 32,7 x 47,2 cm
Vonn Gotts Gnadenn wir Burgkhart erwelter und beneyter Bischof des Stieffts Hildensheim p. endtpeitenn allenn und jedenn wielandt des erenvhestenn Barwerdt Berners unnd seiner ehelichenn Hausfrauwenn, beiderseits saliger Gedechtnuß, Gleubigerenn was Wirden eder Standes die seinn, unserenn günstigenn unnd geneigten Willenn und hirmit zu wissenn, das uns etliche gedachts Berners unnd seiner Hausfrauwenn Verwandte, Freunde und Gleubiger erhinneren lassenn, das uns mehr dann guedt bewust, das beide obgemelthe Personenn sich fast in Schuldenn verteuffet unnd darendtjegenn nicht viell dann alleinn das Bergkwergk auf dem Andreßbergk hinter sich verlaßenn, demenach aber gleichwoll ihnen hinn unnd widder fürkhumbt, wan demselbigenn Bergkwergk recht nachgetrachtet würde, das dahero zu erlangen seinn müchte, das sie unnd andere Globiger irer Schulde etlichermaßenn ergetzet unnd der beidenn obgedachtenn Personenn Glimff errettet müchte werdenn. Dieweill aber niemandt fast eigentlich bewust, wie es umb sollich Bergkwergk eine Gelegenheit hette, unnd damieth bei sich betrachtet, das die Notturfft aller Gleubiger erfürderenn wolte, sich solliches zu erkhundigenn, also hettenn sie mit etlichenn auf die Wege gehandelt, das die sich ahn Ortter unnd Ende des Bergkwerckes auf aller Globiger Unkostenn in weinig Thagenn verfügenn und soviell mügelich deßelbigenn Gelegenheit, wie es darumb stünde, was etliche Jhar hero für Silberr gemachet, worhin das gekarrt unnd gewendet, unnd was sunst zu einem gründtlichenn Bericht vonnottenn seinn wirdet, mit allem guetenn Vleiß erkhundigenn, unnd alsdann den Globigerenn sembtlich auf einenn nambhafftenn Thagk, nemblich denn Dingstagk nach Aegidii, welicher geloibes Gott der 7t. Thagk des nehistkhünftigenn Monats Septembris seinn wirdet, alhir in Hildensheim, wie die Sachen befundenn, Bericht mit allenn Umbstendenn und Gelegenheitten soviell mügelich thun wolten, darauf dann die Globiger sambtlich unnd sonderlich hettenn zu schleißenn unnd sich miteinander zu vergleichenn, wie die Sache verner antzugrieffenn, damit es den Globigern zu Ergetzlichent irer außstehendenn Schulde müchte gedeiglich unnd erschießlich seinn. Als auch gedachte Eheleuthe etlich, wiewoll weinigk Haußgeredt hinter sich verlaßenn, derenn gleichwoll etliche Frauwenpersonenn ihr Frauwenngeredt unnd Gerechtigkeit hettenn unnd sollich Guedt noch durch uns verpischiert dieses Orttes stehet, unnd diejhenigenn, die das hinter sich habenn, lenger zu behaltenn Beschwer drügen, unnd auch nicht beßer, sonder böser würde, das derwegenn einem jedern das gefolget werden müchte, was denselbigenn nach landtleuftigem Gebrauch eigenhe und gebürhe, unnd was uberig seinn würde, das solliches durch etliche Curatores verkaufft und unter die Globiger pro rata außgeteilet eder sunst inn die Wege verwendet müchte werdenn, das es allenn Globigerenn zum Bestenn khomenn müchte, unnd uns derowegenn bitlich angelanget, sollichs unter unserem Nhamenn unnd Sigell allen unnd jedenn Gleubigeren, die davor hafftenn, danach edtwas Vortheils ahm Bergkwergk seinn würde, wie menniglich berichtenn unnd mhann sich versehenn thuet, mit zu genießenn, das die alsdann aigener Personn eder durch ihrenn Volmechtigen des benantenn Dingstages nach Aegidii des Morgens zu 8 Uhrenn alhir inn Hildensheim uff des Thumbstieffts Umbgangk erscheinenn, sollichenn Bericht anhorenn unnd ferner rathenn helffenn woltenn, wie die Sachenn antzugrieffenn, darmit ein jeder seines Geldes soviell mügelich Erstattung bekhomenn müchte. Wann dan solliches allen Globigern zum Besten gedien unnd ein einiger Wegk geachtet wirdet, dardurch mhann dem Handell edtwas naher khomen kunte, also habenn wir den, die sollichs allerseits wolmeintlich bei uns gesucht, nicht gewust zu weigerenn, derowegenn einn jeder sich selber mit zum Bestenn darnach müchte habenn zu richten, unnd ist auch für nutz- unnd rhatsamb angesehenn, das einn jeder alßdann seiner Schulde eine clare helle Vorzeichnuß, unnd so jemandt brieffliche Urkhunde darüber hette, davon glaubwürdige Abeschrifft mit sich bringen solte, uf das so Curatores bonorum, das ist Pfeger [!] derr Güetter, verordent werdenn soltenn, das sie denselbigenn solliche Vorzeichnußen unnd Copien hetten ubergegebenn, damit alle Dingk umb soviell deste richtiger gemachet werdenn khunthe, unnd wirr habenn umb mheres Urkhundes willen unser bischofflich Secret auffes Spatium dieses heißen drückhen, ydochtens inn andere Wege, dann das wir solliches jhedermenniglich hiemit habenn khundt thun wollen, unnvorgriefflich. Gegebenn zu Hildensheim denn 13t. Augusti Anno p. 68.
Language:
Places
- Hildesheim
Hildesheim, Bistumsarchiv, Urkunden Hochstift (1225-1662) A I 27 [2], in: Monasterium.net, URL </mom/DE-BAH/UrkHS/A_I_27_%5B2%5D/charter>, accessed at 2024-11-18+01:00
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