Charter: Urkunden Hochstift (1225-1662) A I 28 [2]
Signature: A I 28 [2]
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1569 November 24
Einigungsbeschluss in dem Rechtsstreit zwischen den Westfahls einer- und Bartold Kabbus sowie dessen Rechtsnachfolgern Hermann Kiel, Kaspar Heinemann und Hans Meier andererseits wegen fünf Hufen Land vor Hildesheim und Drispenstedt, die vom Stift Hildesheim zu Lehen gehen. Hermann, Hans und Heine Westfahl hatten dieses Gut einst mit Bewilligung Bischof Johanns IV. an Bartold Kabbus verpfändet, danach war darüber ein langjähriger Rechtsstreit ausgebrochen, der von Bischof Burkhard zugunsten der Beklagten entschieden worden war. Während die Kläger die Westfahls noch über eine Leuteration nachdachten, war Kaspar Heinemann verstorben, was weitere Streitigkeiten, Kosten und Mühe zu verursachen drohte. Daher waren die beiden Parteien mit ihren Rechtsvertretern vor den Domscholaster Lic. iur. Dietrich Bleckmann und den Stiftsherrn am Heilig-Kreuz-Stift Christoph Heinemann als Schiedsrichter gegangen, deren allerseits bewilligter Spruch nun so lautet: Kaspar Heinemanns Witwe verzichtet für sich und ihre Kinder auf ihre Hälfte an dem Gut gegen eine Zahlung von 2250 rheinischen Gulden zum folgenden Ostern, während die Westfahls sich mit Hans Meier so einigen, dass sie das Gut als Gesamtlehen gemeinsam besitzen und gebrauchen wollen. Sollte eine der beiden Familien im männlichen Stamm aussterben, so erhält die andere das Gesamtlehen. Material: Perg.
Dimensions: 29,8 x 16,6 cm
Zu wissen, demnach sich etzliche lange Jar her Irrunge und Gebrechenn zwischen zeligenn Hermen Westphall und seinem Gefettern Frederich Westphall zu Zarstede wonhafftich, Klegern ahn einem, und zeligenn Bartoldt Kabbuse und nach seinem Abfall Harmen Kyell, Bürgermester, und nach seinem Absterben Caspar Heineman und Hanse Meiger, Ridemester, Bürgern zu Hildesheim, Beclagten anders Teils, fünff Hube Landes halben in Lande und in Gartenn vor Hildesheim und Drispenstede gelegenn, so die Westphele vonn dem Stifft Hildesheim zu Lehne tragenn und zelige Harmen, Hanß und Heine Gefettern und Gebroder die Westphele zeligen Bartoldt Kabbuse vor eine Summa Gulden midt Bewilligung weilant des hoichwirdigenn, durchleuchtigen, hoichgebornen Fürsten und Hern, Hern Johansen Bischoffen zu Hildesheim, Hertzogen zu Sachßen, Engern und Westphalen, hoichloblicher Gedechtnisse, uff Form und Maße, wu solchs allenthalben in Brieff und Segelen vorliebedt, ubergeben erhalten, derwegen dan die obengemelte Parte nacheinander in vehelfeltige Tageleistung geraten, aber doch entlich vor dem auch hoichwirdigen in Godt Fürsten und Hern, Hern Burgkartenn Bischoffenn zu Hildesheim, diese Sachen zum Rechten anhengich gemacht, darinnen auch ein Enturtell vor die Beclagten Hanß Meiger und Caspar Heineman gesprochen, und dieweile die Klegere die Westphele uber Luttering disputert, ist in der Declaration Sachen fast biß zum Beschlueß procedert wurden. Nichtdestoweniger aber, demnach obengemelter Caspar Heineman vorrückter Tage in Godt vorschedenn, domitt nhun mehrer Kostspildung, Moy und Arbeits vorgekomen, auch aller freundtlicher und nachbarlicher Wille inehalten, habenn die nachbeschreven Parte dem erwirdigen, wirdigen, hoichgelart und achtbarn Hern Diterichen Bleckman, der Rechte Licentiaten, Thumbscholastern, und Christoffern Heinemanne, der Kirchen zum Heiligen Creutz binnen Hildesheim Canonico, alse beider Parte hirzu gebetenen Hern und Freunden gudtlichs Handels vorgundt, vor demselbigen nhun heutt ahm Donnerstage nach Clementis den veierundzwantzigsten Novembris zu Besuchung, Beiwonung und Fullentzihung solcher gutlichenn Handelung der ersame Cordt Westphaell, Bürger zu Hildesheim, vor sich, auch neben denn namhafftigen und vornhemen Hans Wulffhagenn und Everdt Hasskamp alse vorordnete Vormünder der unmündigen Frederich Westphals zeliger Kindern sampt ihrem gebetenen Beistande, den wirdigen, achtbarn und ersamen Bartoldt Hunneman, der obengemelten Kirchen zum Heiligen Creutz Canonico, Johan Vercken, Vogetes, Johansen Wickenberge und Hinrich Wolters, Bürger zu Hildesheim, ahn einem, und die ersame und vorsichtige Hans Meiger, Ridemester, vor sich, auch midt von wegen zeligen Caspar Heinemans nachgelassene Withwen und Kinder midtsampt ihrem gebetenenn Beibestande, denn wirdigen, achtbarn, ersamen und vorsichtigen Hernn Thomaßen Geilhoeff, des erwirdigen Thumbcapittels zu Hildesheim Secretario, Joist Lüdecken und Henni Stümpell, Bürger zu Hildesheim, anders Teils erschienen, haben die Hern Unterhendeler die Güte in dem Nhamen Godts, daher alle Güdt und Eincheidt kumpt, vor die Handt genhomen und entlichen alle Erringe, Zwispaldt und Irfaell, wu die Nhamen haben mochten, keine davon ausbescheiden, midtsampt der gantzen Hauptsachen auß godtlicher Gnadt und Vorlihung uff nachbeschreven Form und Masse gründtlichen beigelecht, vorenigedt und vordragenn, nemblichenn, das gemelte Withwe soll und will vor sich und ihre unmündigen Kinder ihre Helffte der Lehen und Pfanthlehengüter midt alle ihrer Gerechtigkeidt und Zubehörunge denn obengemelten Westphelen auß sunderlicher Zunegunge abtredenn, dieselbigen erblich und eigen vorkauffen, inandtwurten und uberlassen, dajegen soll und will Cordt Westphall vor sich, auch neben obengemelten seinen zugeordneten Vormündern wegen seiner Feddern Frederichs zeligern Sonen die Westphele gemelter Withwen der Heinemenschen und ihren Kindern uff diese scherkünfftige Oistern nach dato allernegestfolgende zweythausendt und drittehalbhundert gute fulwichtige Rinsche Goldtgulden ohne weitern Vortzug und Schaden richtig machen, enthrichten, vernoigen und betzalen, ader aber ihr in Abekürtzung solcher Summen die Schuldtbrieff und -sigell, so die Heinemensche oder ihrer Kinder Vormünder midtlerwile würden namhafftig machen, inloisenn und widderumb neben der ubrigen Summa zustellen. Hans Meigers Helffte der Lenderie und Garten aber belan[gendt] ist behandelet und von beiden Partenn bewilligedt und fullentzogen, das die Erb und Eigen bei Hanse Meiger und seinen manlichen Erben geborn und ungeborn pleiben sollen, und haben sich derwegen Hanß Meiger, Cordt, Heine und Hinrich Gebroder und Gefettern die Westphele auf Nachgeben und Bewilligung obengemelter ihrer Vormünder in der besten Form und Gestaldt, wu sie von Recht und Lehenrechtsardt, gebreuchlicher Gewonheitt wegen ahm krefftigesten und bestendigesten thuen konten oder mochten, dieser Lehenguiter halben vorbrodert und thuen das hiemit und in Crafft dieses Receß, alse das sie diese Güter sampt den Garten, so Cordt Westphall bishero umb Zinß gebrauchet, so mede in dieß Lehen gehorich, brüderlich und geleiche deilen, dieselbigen alse ein Samptlehengudt gebrauchen und alle Mahell, wann der Fall kumpt, durch den Oldesten, wer der zur Zeidt under beiden Geschlechten ist, midt Zubehoiff der andern und ihrer menlichen Lehnserben von einem Bischoffe zu Hildesheim uff beider Parte Lehenßplicht zu Lehne empfangen und nach Vorsegelunge dieser Vordracht bei unserm gnedigen Hern dem Bischoffen samptlichen uff beider Parte Uncost die Belehenung und dar beneffen befürdern, das s[eine] f[ürstliche] G[naden] dieße Transaction und die noch unbewilligte erhoigete Summa gantz oder je zum Theile bewilligenn mochte. Do es sich aber begebenn und zutragen würde, das die menlichen Lehnserbenn eins Theils oder Stammens alle vorstorbenn, uff solchen Fall soll das gantze Lehen uff die noch lebenden menlichen Lehenserben des andern Stammes nach Lehnrechtsardt, -gebrauch und -gewonheidt komen, und sollen und soll alsdan den Lehendregern frey stehen, die Helffte des gantzen Pfanthschillinges von dem Bischoffe zu Hildesheim bewilligedt des andern Stammens Erben zu erleggen und darenkegen die andern Helffte des Lehenguts ahn sich zu nhemen und vor ihr Lehengudt zu gebrauchen. Und hirmidt sollenn alle Irrunge, Gebrechen, Zwispaldt, Iniurien, sie weren in Acten in Schrifften, die allenthalben denn Hern Hendelern sollen zugebracht und in der Parte Jegenwerdicheit verbrandt werden, oder wes dessen midt Worten oder Wercken in- oder ausserhalb Gerichts geschein, die allertzeits keimande vorvogedt noch ahn Ehren oder Gelimff schedtlich sein sollen, die uffgewanten Expens sampt der gantzen Hauptsachen gentzlichen, grundtlichen und zu ewigen Zeiten uffgehoben, beigelecht, vorgeleichen und vortragen sein und pleiben, und sollen und wollen sich nhun diese vorbroderte Parte einer kegen den andern brüderlich, freundtlich und christlich verhalten, einer dem andern hoigestes Vormoges befürdern, vordtsetzen und thuen und laßen, wes im lieb und dienst ist, wie solchs vonn beiden Parten midt handtgebender Trew und grosser Dancksagung bewilligedt und angenhomen, List und alle Gefer hirinne ausgeschlossenn. Des in Urkunde sein dieser Recesse drey geleichs Lauts, alle midt einer Handt geschrieben und mitt der Hern Underhendeler Hanß Meigers, Cordt Westphals vor sich, auch neben Hans Wulffhagens, Everdt Hasskamps, Frederich Westphalß zeligen Kinder Vormünder zu steder und vester Haltung, auch von wegen beider Parte Beistande mitt Hern Thomassen Geilhoffen und Johan Verckens anhangenden Pitschafften vorsegeltt, vorfertigedt und uffgericht wurden, der Hans Meiger den einen, Cordt Westphall den andern und die Vormünder den dritten zu Behoiff ihrer Unmündigenn empfangen, im Fünfftzehnhundersten neunundsechtzigstenn Jarnn, ahm Donnerstage nach Clementis. ||
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[Autograph auf der Plica:] Hans Wulffhagen mein Hantt.
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[Autograph auf der Plica:] Hans Wulffhagen mein Hantt.
Language:
Hildesheim, Bistumsarchiv, Urkunden Hochstift (1225-1662) A I 28 [2], in: Monasterium.net, URL </mom/DE-BAH/UrkHS/A_I_28_%5B2%5D/charter>, accessed at 2024-11-18+01:00
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