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Charter: Erzstift Salzburg Urkunden (940-1781) 16
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1275 VII 20, Erharting
Herzog Heinrich [XIII.] von [Nieder-] Bayern beurkundet den Vergleich, den er mit Erzbischof Friedrich [II.] von Salzburg, Johann(es) Chiemensi (1) episcopo, Dompropst Otto und den Kanonikern und Verwaltern des Domkapitels Gebolf(us) und Starchand(us) aufgrund des Schiedsspruchs durch Propst Heinri(cus) Otingens(is) (2), Grimold(us) von Prisingen (3), Gebhardus von Velwen (4) und Chunrad(us) von Wartenvels (5), zu denen aufgrund ihrer Sachkenntnis noch Abt Chunrad(us) von Raitenhaslach (6) und Pfarrer Chunra(dus) von Muldorf (7) herangezogen worden waren, geschlossen hat. 1. Der Herzog schließt mit dem Erzbischof, dem Domkapitel und den Ministerialen der Kirche Frieden. 2. Der Herzog gibt allen Besitz der Kirche in pago Ysenkev (8), den er vom Erwählten [Erzbischof] Phillipp und Erzbischof Ulrich [von Salzburg] mit Zustimmung des Dompropstes Otto als Entschädigung und für Hilfeleistungen erhalten hatte, an den Erzbischof zurück, insbesondere den Markt [forum] in Pvchpach (9) mit allen Marktrechten [iure fori] und Rechten am Handel [iure mercatus]. 3. Der Erzbischof verleiht dem Herzog alle Lehen [feoda], die schon seine Vorgänger von der Salzburger Kirche besessen hatten, und fügt die Vogtei über das Kloster Nunwerde (10) und die Vogteirechte des Domkapitels in pago Chiemkev (11) hinzu, mit der Vogtei und dem Gericht in Misenpach (12), Inzelle (13), Froschse (14), Wagnowe (15), Vogelwalt (16) und dem gesamten Gerichtsbezirk [districtum iudicii], wie ihn Pfalzgraf Rapoto [III.] von Bayern und die Grafen von Plain zuvor besessen hatten, innerhalb eines [genau beschriebenen] Grenzverlaufs, der von Pernpuvhel (17) zum Swaerzenperch (18) führt bzw. von Pernpuhel (17) bis zum Wald [saltus] am Berg Svrberch (19), genannt Schachen, von dort bis zum nächsten Haus in Lovter (20), das Cholpuhel (21) heißt. Kohlbichl (21) soll dem Herzog gehören, Lauter (20) dem Erzbischof, unter Ausschluss der Zollrechte in Lauter (20), die Siboto von Tetelheim (22) und Libhard(us) und Heinri(cus) von Percheim (23) mit herzoglichem Geld gekauft hatten und der Herzog vom Erzbischof zu Lehen [in feodo] inne hatte. Dieser Zoll wird künftig in Trovnstein (24) erhoben. Von Kohlbichl (21) erstreckt sich das herzogliche Gebiet nach Wibhovsen (25) und Halding (26), die Orte selbst gehören jedoch nach Salzburg. Von [ Kirch- o. Ober-] Halling (26) führt die Grenze nach Holnpach (27), zum Fluss Aenning (28) und auf den Jochperch (29), das herzogliche Gebiet umfasst hier alle Dörfern [ville] und Güter. Das Salzburger Gebiet reicht von den genannten Grenzen bis Stovfenprvkke (30), über Niwenchirchen (31) bis zum nächstgelegenen Haus, das Perpuhel (32) heißt und dem Herzog gehört, während Neukirchen (31) salzburgisch ist. 4. Der Herzog verspricht, den Erzbischof, das Domkapitel und die Ministerialen der Kirche in Halle (33) in ihren Rechten [Salzproduktion [in coccione salium], Gericht, Zoll] zu belassen und ihnen auf ihren Liegenschaften zwischen Reichenhall (33) und Vager (34) keinen Schaden zuzufügen. 5. Noch strittige Punkte sollen von einem Schiedsgericht bis 5. September [Michaelis] geklärt werden. 6. Der Herzog verzichtet auf die Eigentumsrechte [iure proprietatis] und Lehenrechte [iure feodi] an den Burgen [castris] Plain (35) und Raschenberch (36), die von seinen Verwandten, den Grafen von Plain, an ihn gelangt waren. 7. Der Erzbischof gibt dem Herzog 40 Pfund Einkünfte in Regensburger oder Salzburger Münze aus Orten zwischen den Flüssen Danubium (37) und Anasium (38) vor dem Gebirge zu Lehen. 8. Was die Befestigung [munitione] in Grotte (39) und die Reichenhall (33) umgebende Mauer (33) betrifft, wurde nichts entschieden. 9. Ob die Salzniederlage [depositione sale] in Burchusen (39) oder Titmaening (40) sein soll und ob der Zoll in Aufheim (41) oder in To{e}sendorf (42) erhoben wird, überlässt der Herzog einem Schiedspruch der Bischöfe Leo von Regensburg (43) und Johann(es) von Chiemsee (1). 10. Klagen des Erzbischofs gegen Ministerialen [ministeriales] und Militärpersonen [personas militares] des Herzogs oder Klagen des Herzogs gegen Ministerialen des Erzbischofs sollen durch neun von beiden Seiten bestimmte Schiedsrichter entschieden werden. 11. Beide Seiten dürfen ohne Schaden der jeweils anderen Partei Befestigungen [munitiones] errichten. 12. Im Ysenkev (44) und Eslerwalde (45) behält der Erzbischof seine Gerichtsrechte, der Herzog wird alle zur Grafschaft [comeciam] gehörigen Fälle richten. 13. In allen hier nicht geregelten Punkten haben beide Seiten freie Hand.  

orig.
Current repository
HU Salzburg 30; Fürstenselekt 283

Mit anhängendem Sg. an roter Schnur, leicht beschädigt
Sigillant: Bayern, Hzg. Heinrich XIII.

Material: Perg.
    Graphics: 
    x

    Original dating clauseEharting anno domini millesimo ducentesimo LXXV, XIII kalend. augustii

    Editions
    • Druck: SUB 4, 87 Nr. 84
    • QE 5, 281 Nr. 117
    • Regest: Martin 1, 736


    Languagelat.
    Places
    • Erharting
       
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