Charter: Kloster Raitenhaslach Urkunden (Zisterzienser 1034-1798) 1470 03 16
Signature: 1470 03 16
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16. März 1470, Landshut
Das Hofgericht zu Landshut unter dem Vorsitz von Conntz von der Tann, Herzog Ludwigs in Bayern Marschall (Räte: Herr Michael Riedrer, Dompropst zu Regensburg, Kanzler, Niclas Kindsperger, Dechant daselbst, Wilhalm Fraunhover, Hanns Layminger, Sigmund Frawnberger, Reichart Kärglein, Hainrich Staudacher, Cristoff Dorner, Kanzler, Gabriel Pusch, Küchenmeister, Karl Kärglein, Landschreiber) entscheidet in der Klagsache des Abtes Egidius von Raitenhaslach gegen Herrn Jörig von Ahaim zu Hagnaw wegen des Baches und Fischwassers zu Newfarn nach Anhörung der Parteien, die durch ihre Redner zur Bekräftigung ihres Standpunktes verschiedene Urkunden vorlegen und weitere Beweise anbieten, mit Mehrheit dahin, daß beiden Parteien die angebotene Beibringung weiterer Beweise im Recht gewährt wird. Auf Verlangen des Abtes von Raitenhaslach wird auch der Spruch der Minderheit kundgetan, daß nach dem Wunsche des Abtes durch den Landrichter, in dessen Gericht die Streitsachen liegen, und seine Anwälte eine Beschau erfolgen und deren Ergebnis an das Hofgericht gebracht werden soll. Der Termin soll vom Herzog bestimmt werden. Auf ihr Verlangen stellt der Vorsitzende jedem Teil einen Urteilbrief aus.In der Verhandlung ließ der Abt zunächst durch seinen Redner vorbringen, daß der Bach, dessen Wehr Jörg von Aheim zerstören ließ, auf Klostergrund entspringt und fließt und ebenso wie Newfarn selbst freies Eigen des Klosters ist. Zum Beweis seiner Behauptungen wurden folgende Urkunden verlesen: 1) eine Schenkungsurkunde von Ott Seyboltstorffer für Raitenhaslach über Newfaren, die 4 Höfe und den Bach daselbst,2) eine Urkunde über die Verleihung von Newfaren zu Baumannsrecht an Dietrich den Newnhauser durch den Abt von Raitenhaslach auf Bitten weiland Herzog Hainrichs,3) eine Erklärung Fridrichs Mautner zu Perkofen, Marschalls der Kaiserin Margarete, daß er von einem seiner Vorfahren, der Abt von Raitenhaslach war, berichtet habe, daß der Bach auf Eigengrund des Klosters entspringe.Aheimer behauptete, nach einem formellen Vorbehalt betreff der Vollmacht des Konvents von Raitenhaslach für den Abt, daß der Bach herzogliches Lehen sei und das Recht deshalb mit "lehenmannen" zu besetzen sei. Wegen der Güter rede er nichts wider den Abt, aber das Wasser sei Lehen und er und seine Vorfahren hätten es seit mehr als 60 Jahren innegehabt. Er habe an dem Bach beim Wehr auch eine Mühle und übe die Fischerei aus. Er legt vor:1) einen Kaufbrief, wonach Oswald Torringer an Wilhalm Ahaimer die Feste Hagenaw sowie den Bach von Hagenaw bis Reicherstorff mit Zustimmung des Lehensherrn verkauft,2) Bestätigungen dieses Kaufs durch die Herzoge Heinrich, Stephan und Johann in Bayern und von Herzogin Magdalena für ihren Sohn Heinrich.Der Abt behauptete dagegen, es handle sich hier um 2 verschiedene Bäche, der eine stünde sicher im Eigentum des Klosters; er läßt noch mehrere Zeugenaussagen ("kundschaften") verlesen und erbietet sich zu einer Beschau, besonders auch wegen der Mühle, die erst nach dem Kauf von Hagenaw durch die Ahaimer gebaut wurde.Source Regest: Krausen, Edgar, Regesten der Urkunden des Zisterzienserklosters Raitenhaslach, 1351 - 1803, Burghausen, 1989, Nr. 357, S. 143-144
Current repository:
BayHStA München KU Raitenhaslach Nr. 798 (www.gda.bayern.de/archive/hsta/)
BayHStA München KU Raitenhaslach Nr. 798 (www.gda.bayern.de/archive/hsta/)
Siegel: Conntz von der Tann (beschädigt).Material: Pergament
Original dating clause: Geschehen zu Landshut an freytag vor dem sonntag Reminiscere ... 1470
Language:
Places
- Landshut
München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Kloster Raitenhaslach Urkunden (Zisterzienser 1034-1798) 1470 03 16, in: Monasterium.net, URL </mom/DE-BayHStA/KURaitenhaslach/1470_03_16/charter>, accessed at 2024-11-25+01:00
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