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Charter: Urkunden I A 18
Signature: I A 18
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1475 Oktober 17
Alexius von Freyberg (Friberg)1 und Philipp (I.) von Thüngen bekennen, dass zu ihnen gekommen sind Kunz Fere und Fritz Stäuchel (Staüchel), beide zu dieser Zeit Bürgermeister zu Lohr, und brachten mit Peter Stegerwald (Stegerwalt), Hartmann (Hert) Seypel, Hans Sauer (Sawer), alle drei Bürger zu Lohr, Henne Foller [Soller?], Schultheiß zu Partenstein, Hans Dolle von Partenstein, Kinsel Henne, Henchen Leffeler, Endres Tawberman, alle drei von Sackenbach, Henne Gotze, Friedrich (Frick) Wolff, beide von Wombach, und Hans Hutlin von Rodenbach. Sie erbaten im Namen der Bürger von Lohr eine Kundschaft von den gen. Männern zu hören und zu beurkunden. Sie haben zugestimmt und die Kundschafter wie Recht ist befragt und „mit Eiden beladen“, die sie geleistet haben. Zum ersten hat Peter Stegerwald gesagt, „ihm gedenke ungefähr vor sechzig Jahren“, dass er gesehen habe, dass die Bürger zu Lohr einen Stall gehabt haben bei dem Großen Erlenbrunnen,2 wo ihre Schweine in eckern [in einem Eckerich = Mastjahr] bei Nacht gelegen seien, und sie haben geäst im gemeyn walde3 [,] im winters buche [,] in der Sinterspach, wo sie ecker gereichen mochten. Er habe nie gesehen oder gehört, dass sich jemand dagegen gewehrt habe. Hert Seypel sagt, er wisse, dass er vor ungefähr vierzig Jahren „der Bürger Knecht“ zu Lohr gewesen sei, da haben sie ihn zu dickermal zu den Hirten in den Wald geschickt. Zu der selben Zeit habe er häufig gesehen, dass die Bürgerschweine einen Stall in der Lencke4 gehabt haben, wo im Eckerich ihre Schweine über Nacht lagen, und wenn er die Hirten dort nicht fand, so habe er im gemeyn walde [,] in der Sinterspach oder bei St. Elisabeth5 gesucht, bis er sie fand. Wenn er ihnen mitgeteilt hatte, was ihn die Bürgermeister geheißen hatten, sei er wieder heim. All das habe ihm nie jemand verwehrt. Hans Sauer sagt, ihm gedenke vor 40 Jahren, dass die Bürger von Lohr einen Stall bei dem Großen Erlenbrunnen hatten, in dem ihre Schweine bei Nacht lagen, und sie haben im gemeyn walde in Eckern und Bucheln geäst, so weit wie sie gelangen konnten. Henne Foller sagt, er wisse, dass er vor ungefähr 40 Jahren gesehen habe, dass die Bürger von Lohr bei dem Großen Erlenbrunnen in ihrem Wald einen Stall hatten, wo ihre Schweine im Eckerich über Nacht lagen. Hans Dolle sagt, dass er vor etwa 34 oder 35 Jahren die Schafe zu Partenstein auf dem Hof gehen hatte, da habe er gesehen, dass die Bürger von Lohr einen Stall unter dem Großen Erlenbrunnen gehabt haben, wo ihre Schweine in Eckerichen über Nacht lagen, und haben geäst im gemeyn walde und sonstwo wohin sie konnten. Er habe nie gesehen oder gehört, dass jemand dem gewehrt habe. Kinsel Henne sagt, ihm gedenke wohl, dass er vor ungefähr 40 Jahren gesehen habe, dass die Bürger von Lohr einen Stall unter dem Großen Erlenbrunnen hatten, wo ihre Schweine in Eckerichen über Nacht lagen und im gemeyn walde ästen. Er habe nie gesehen oder gehört, dass jemand dem gewehrt habe. Henchen Leffeler sagt, ihm gedenke, dass vor ungefähr 60 Jahren die Bürger von Lohr einen Stall bei dem Großen Erlenbrunnen hatten und im gemeyn walde [,] in der Sindersbach ästen. Er habe nie gesehen oder gehört, dass jemand dem gewehrt habe. Endres Tawberman sagt, ihm gedenke, dass vor ungefähr 50 Jahren die Bürger von Lohr einen Stall bei dem Großen Erlenbrunnen hatten, wo ihre Schweine in Eckerichen über Nacht lagen und im gemeyn walde ästen. Er hat auch gesehen, dass der alte Klaus Keller von Partenstein auf die von (Langen)Prozelten gewartet habe, ob er sie erwischen (betreten) würde, dass sie im gemeyn walde über Nacht liegen; er habe sie aber nicht erwischen können. Er habe nie gesehen oder gehört, dass jemand dem gewehrt habe. Frick Wolff sagte, ihm sei wohl wissend und eingedenk, dass er vor ungefähr 50 Jahren gesehen habe, dass die Bürger von Lohr einen Stall unter dem Großen Erlenbrunnen gehabt haben, wo ihre Schweine in Eckerichen über Nacht lagen, und haben geäst im gemeyn walde und wo sie wollten. Er habe nie gesehen oder gehört, dass jemand dem gewehrt habe. Henne Gotze und Hans Hutlin sagten einmütig, sie hätten vor ungefähr 50 Jahren gehört, dass die Bürger von Lohr ihre Schweine über Nacht in Wäldern liegen gehabt haben, wenn Eckerich war, und sie seien „gefahren“, wohin es sie „gelüstete“. Sie haben nie gehört, dass ihnen jemand das verwehrte. Dass alles Genannte gesagt wurde, nehmen die Aussteller auf ihren Eid, Alexius von Freyberg auf seinen Lehenseid gegen Graf Eberhard [im Bart] von Württemberg, und Philipp von Thüngen auf die Eide, die er seinen Vettern von Thüngen Burgfriedens halber geschworen hat. Sie hängen ihre Siegel an. Gegeben am Dienstag nach St. Gallus (1475).
Source Regest: Quellen und Erläuterungen zur Geschichte der Stadt Lohr am Main bis zum Jahr 1559, hg. v. d. Stadt Lohr a.Main, Lohr 2011
 

orig.
Current repository
SALI A 18

Beide S anhängend, g. e., Ränder beschädigt.
    Graphics: 

    cop.
    Beiliegend Kopie des 16. Jahrhunderts, = I A 19

      x
      Editions
      • Höfling S. 306 Nr.  III nach „Lohrer Gerechtsame fol. 40“ (verschollen).


      Notes
      1Herren von Freyberg = Freiberg am Neckar, wie sich auch aus dem Wappen ergibt: Das Stammwappen ist geteilt, oben silbern ohne Bild, unten in Blau drei (2:1) goldene Kugeln. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken fünf silberne Straußenfedern.
      2Schönmann S. 267 zitiert Auszüge aus dieser Urkunde und aus 1475 Oktober 19, gibt aber als Quelle „Lohrer Gerechtsame“ an, während er nur auf Höfling basiert. Großer Erlenbrunnen: 340 m westl. vom Katharinenbild ( 9°33‘45.55‘‘ Ost, 50°02‘53.12‘‘ Nord, 417 m.). Vgl. auch Schönmann S. 399.
      3Der „allgemeine Wald“, d. h. der Stadtwald.
      4Oberer Lehngrund nach Schönmann S. 267.
      5Kloster Einsiedel (Elisabethzell) bei Rieneck.
       
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