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Charter: Urkunden (1352-1789) 069
Signature: 069
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1512 März 23., Wachenheim
Georg Wendelin [Jorge Wendelinge] Babst, Bürger zu Wachenheim, verkauft der St. Katharinenpfründe in der Pfarrkirche zu Wachenheim eine Rente von einem halben Gulden, jährlich zu zahlen am Martinstag, für zehn Gulden, die ihm Pfarrer und Kirchengeschworene bezahlt haben. Als Sicherheit erlegt er sein Haus mit Hof und allem Zubehör, gelegen bei der Holzpforte [by der holtz pforten gelegen], dem nördlichen Stadttor, an das Grundstück seines Bruders Hans [Hensel] Wendel grenzend, einen halben Morgen Wingert zu Höhnhausen [zü henehüsen], unten begrenzt von dem Grundstück des Hans Wolff, oben begrenzt vom Schönfelder Weg [oben zu der schonfelder wege], ein Wingert von sechs Ar [eyn virtell wyngarts] in der Krähöhe [Jn der krüwen hellen], unten begrenzt vom Grundstück des Hans Wolff, oben grenzend an den Allmendweg; einen Acker von 30 Ar, gelegen in der Krähöhe [Jn der kruwen hellen], begrenzt oben vom Grundstück der Witwe des Lorentz Sprüss. Die Rückzahlung der Kaufsumme ist jährlich 14 Tage vor dem St. Georgstag [23. April] möglich. Siegler: Stadt Wachenheim  

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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

    Graphics: 
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    Abschrift||
    01 ICH, Jorge Wendelinge Babst, Burger zu Wachenheym Bekennen offentlichen yn diesem brieff Vnnd thün Künt allen den, die ynen yemer ansehent lesent oder horent||
    02 lesen, Das ich vor mich, all myn erben vnd nachkomen recht vnd redliche verkaüfft vnd zükaüff geben han off eynen wider kauff vnd verkaüffen auch Jn Crafft||
    03 dieses brieffs Den Ersamen pferrer vnnd kirchengeschworen zü wachenheym vnd iren nachkomen, Sandt KatherIn pfründe züsteen, Eyn halben gulden gelts||
    04 Jerliches vmb zehen gulden güter Reinischen werunge, Der Jch, Jorge obgenant, von den genanten pferrer vnnd kirchengeschworen gare vnd gantz bezalt,||
    05 der woll vernügt vnnd die Jn ander[n]n mynen notze vnd fromen gewent vnd gekert han. Diesen vorgeschribenen halben gülden gelts gereden vnd versprech||
    06 Jch, Jorge obgenant, vor mich, myn erben vnd all myn nachkomen mit güten druwen vnd rechter warheit Eym besitzer der genanten pfrinden Sant KatherIn||
    07 allen seynen nachkomen oder Jnhelter diß brieffs mit güetem wissen vnd willen Alle Jar ierlichen zu reichen vnd zü geben off Sant Martins tage,||
    08 des heiligen bischoff, vngeuerliche vnd soll das nit hyndern[n] gebott noch verbott oder keyn ander sach die yemandt erdencken konte oder mochte ane*||
    09 all geuerde. Vnnd des zü merer sicherheit han ich, Jorge obgenant, vor mich vnd all myn Erben eym besitzer der obgemelten pfründen vnnd seynen||
    10 nachkomen oder Jnhelter diß brieffs, als vor steet, zü eym rechten, waren, vnüerscheyden vnderpfand geleyt vnnd legen auch mit Crafft diß brieffs Meyn||
    11 hüß vnd hoff mit allem seym begriff vnd zügehorde, by der holtz pforten gelegen, neben mym brüder Hensel Wendel vnd die zwo gassen, zinßt vor||
    12 der Brüderschafft Eyn ort eyns güldens, Jt[e]m eyn halben morgen wyngarts zü henehüsen, oben zu der schonfelder wege, vnden zü Albrechts Hensel, ist vorhin||
    13 eygen, Jt[em] eyn virtell wyngarts Jn der krüwen hellen, zwischen Hensel Wolff vnden vnd oben neben dem almen wege, ist vorhyn eygen, Jt[em] fünff virtell||
    14 ackers Jn der kruwen hellen, zwischen den zweien wegen, oben daran Lorentz Sprüssen witwe, zinßt vorhyn eyn schillinge pfennige. Mit dem bescheide,||
    15 weres, das Jch, Jorge obgenant, oder myn Erben eyniches Jars sümige vnnd den vorgeschriben halben gulden gelts nit reichten vnd geben off Sant Martins tage,||
    16 als vor stat, das doch nit enseyn soll, So soll vnd mage Eyn besitzer gemelter pfründen vnd seyn nachkomen vff die genant vnderpfandt wetten vnd||
    17 vff holen nach gerichts recht vnd gewonheit der Statt wachenheym, DarIn yn dan eyn schültheis, der die zit ist, schüwern[n], schirmen vnd handthaben soll||
    18 als Jn andern[n] der pfründen eygen güeter, So das also erwünnen vnd vffgeholt seyn. Auch sollen Jch oder myn erben die vnderpfandt yn rechtem, red-||
    19 lichem buwe, Jglichem züsteet, halten vngeüerlichen; Vnnd wo wir sümniß daran theten, sollen wir bessern[n] zü eyner iglichen zit nach erkentniß Erber lüte,||
    20 die von eym schulthesen dartzü gegeben werden, So dick das nott geschicht. Auch weres, das mehe oder hernach mehe zinß vff den obgenanten vnderpfan-||
    21 den funden wurden oder stunden anderst, dann hieüor benent ist, was kostens oder schadens Eyn besitzer gemelter pfründen neme, Sollen ich oder myn erben||
    22 naher vnd abthun one schaden Eyns yeden besitzer gemelter pfründen. Vnnd herwider vnd alles vor oder nach geschriben steet, sollent Jch oder meyn||
    23 Erben vns nit behelfen mit eynichen fünden sachen oder wegen, die herdacht vnd fünden mogen werden, Die eym besitzer gemelter pfründen vnd seynen||
    24 nachkomen vnd mir oder mynen Erben gefromen mochte. Aüch ist bereth, weliches Jars ich oder myn erben komen xiiii tage vor Sant Jorgen tage,||
    25 des heiligen Ritters vnd mertelers, vnd bringen samenthafft zehen gülden, güte von golde, an müntze vnd schwere genüge von gewicht, die dan zür||
    26 genge vnd geneme seint, vnd geben die den obgenanten pferrer vnd kirchen geschworen oder Jnhelter diß brieffs mit Jrem güeten wissen vnd willenn,||
    27 als vor steet, Die sollent sie also von vns nemen vnd diesen brieff wieder zu vnsern[n] handen stellen, Der alßdan crafftlose, vnmechtige vnd dot seyn||
    28 soll, doch also, das all geüallen gülten vnd, ob des eyn besitzer gemelter pfründen eynichen kosten oder schaden genomen heth, gantz vnd alzümale||
    29 bezalt, vßgericht vnd das vnderpfandt icht vff geholt sy, als vor steet. Vnnd des zü noch merer sicherheit han Jch, Jorge Wendelinge abgenant, die||
    30 Ersamen weisen Bürgermeister vnd Ratt der statt wachenheym flissigklichen gebethen, Das sie die vorgenanten vnderpfandt vor sich nemen vnnd||
    31 erkennen, ob der vorgeschriben halb gülden gelts damit woll verlegt sie vnnd der vorgenanten statt Jngesiegell thün hencken an diesen brieff,||
    32 mich vnd myn Erben zübesagen aller vorgeschribener dinge. Des wir, Bürgermeister vnd Ratt ytzünt genent, Bekennen, das wir das vorgenant||
    33 vnderpfant vor uns genomen vnnd nach dem er vns gesagt hatt erkent haben, Das der vorgeschriben halb gülden gelts damit zü dieser zit||
    34 woll verlegt ist vnnd der vorgenanten Statt wachenheym Jngesiegell haben thün hencken an diesen brieff, ynen vnd seyn erben zübesagen||
    35 aller vorgeschribener dinge vnd vns, das wir also herüber geweist vnnd erkent haben. Geben off dinstage nach dem Sontage Halb fasten||
    36 Anno Dominj fünffzehenhündert zwolff.
    Source Fulltext: Rita Lützenkirchen, Friedelsheim, und Wiltrud Hutchison, Wachenheim, ehrenamtliche Tätigkeit. Geprüft, überarbeitet und kommentiert von Andreas Kuhn M. A., Neustadt/Weinstraße


    LanguageDeutsch

    Notes
    * Korrigiert aus "al" <all, Z.9>. Groß- und Kleinschreibung Reicht der Anschwung von "w" oder "v" bis ins Oberband, werden "w" und "v" als Großbuchstaben transkribiert. Vgl. "Wendelinge", "Wachenheym", "Vnnd" (Z. 1). Ein bloßes Überschreiten des Mittelbands, ohne Erreichen des Oberbands, führt zur Transkription als Minuskel, vgl. "verkäüfft", "vnd" (Z. 2). Für "i longa" am Wortanfang steht die Majuskel "J", die auch ebenso transkribiert wird; vgl. "Jorge" (Z. 1), "Jn" (Z. 2), "Jerliches", Jch", "Jorge" (Z. 4). Teilweise rutscht das "J" so tief unter das Oberband, dass es an ein "j" erinnert; vgl. Z. 10 "Jnhelter", Z.15 "Jars", Z.26 "Jnhelter". Im Wortinnern tritt gelegentlich ebenfalls "i longa" auf, wobei hier die Majuskel "I" zum Einsatz kommt. Die Transkription folgt dieser Schreibweise, vgl. "Sandt KatherIn" (Z. 3), "DarIn" (Z. 17). Am Wortende findet sich einmal "i longa": "dominj" (Z. 36).
    Places
    • Wachenheim
       
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