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Charter: Urkunden (1352-1789) 075
Signature: 075
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1541 Februar 2., Wachenheim
Syfridus, Abt zu Limburg [Limpurg], Angehöriger des Benediktinerordens im Bistum Speyer, bekundet, dass ihm die Pfarrkirche zu Wachenheim zugehörig ist und er in dieser Eigenschaft auch die Kaplanei St. Katharina besetzt. Hans von Leiningen, derzeit Rechtsinhaber der Kaplanspfründe und Schultheiß zu Wachenheim, übergibt zum Nutzen seine Sohnes, Mitbesitzer der Pfründe, einen Morgen Ackerland, der vormals ein Wingert war, gelegen im Bechel, südwestlich von Wachenheim, als Erblehen an Valentin von Wert [Veltenn von Wertten] und seine Ehefrau Margreth, begrenzt in Richtung Wald von dem Gut des Hans von Meckenheim, begrenzt in Richtung Rhein von dem Gut des Erhardt Rodt. Der jährliche Erbzins ist jeweils im Herbst fällig und beträgt 80 Liter Treberwein [ein halb om treber Weyns] für Abt und Stift Limburg und etwa 40 Liter Treberwein [ein logel], der an den Besitzer der Katharinenpfründe abzuliefern ist. Siegler: Abtei Limburg, Hans von Leiningen  

orig.ano
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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

    Graphics: 
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    Abschrift||
    01 Wir, Syfridus, Apt zu Limpurg* Sant Benedictus ordens** Speyrer Bistumbs***, thun khundt||
    02 vnnd offenbar vor vnns, vnser Nachkomenn: Nach dem alßs vnns die pfarkirch zu Wachenheym||
    03 zugehorig vnnd Ein Capellaney, Sant Katherinenn altar genant, Jn der selbigenn pfarkirch[en]||
    04 zu Leyhenn hann [et cetera], So Bekenne ich, Hanns von Leyningenn, der zeyt schultheys zu||
    05 Wachenheim, von meyns suns wegen alßs besitzer der selbigenn capellaneyen, vnnd vor alle||
    06 nachkomenn, Das wir Eynfellicklich mit wolbedachtem mut angesehenn nutzung der pfrund[en]||
    07 Vnnd habenn verlauen ein morgen Erden, etwann ein Weyngart gewesenn vnnd Jn abgang komen****,||
    08 Dem Ersamenn Veltenn von Wertten vnnd seyner hausfrauenn Margreth vnnd Jren erb[en]*****,||
    09 verleyhen Jn auch in krafft dißs brieffs solchen morg[en] erden, gelegen im bechel, Jn Wachenheimer||
    10 gemarckenn, geforcht naher Waldt Hanns von Meckenheym, naher Reyn Erhardt Rodt, vnnd ist||
    11 Jnen beyden, Eheleuden, solche Erden oder morgen feldts verlauen worden, Das sie Jarlich||
    12 vnnd Erblich eim Apt vnnd Stifft Limpurg ein halb om treber weyns vnnd eim yden besitzer||
    13 Sannt Katherinen pfrind[en] ein logel treber weynßs zu bodem zinss Eins yden herbsts vor dem||
    14 Weyngart lifferenn vnnd bezalenn; vnnd Wo genanter Velt[en] vnnd seynn Erb[en] Eins yden||
    15 Jars solche gult wie gemelt nitt aussrachtung thet oder bezaelt*******, haben wir, Syfrid, Apt,||
    16 vor vns, vnser nachkomen, auch ein ider pfrind[en] besitzer vorbehaltenn, vff solche Weingart||
    17 zu klagen vnnd vffzuholen, wie zu Wachenheym recht ist; Es sol auch gemelter bestender||
    18 Solchen Weingart nit Weyters versetzen, verpfenden Sunder wissen Der Lehen hernn; Weyters||
    19 sol auch gemelter bestender solchen vilgedochten Weyngart Jn gewo[n]lichem vnnd weslich[em] ******||
    20 bau halten, wie baumans recht ist. Wo vber kurtz oder lang gedachter bestender solch[en]||
    21 Weingarten, so besserung vber solche bodem zinss Erkant wurdt, verkauffen wolt oder wurd,||
    22 sol vilgedochter bestender Eim pfrind[en] besitzer der zeit Die lossung dran gegundt werd[en].||
    23 Solche obgeschriebene puncten wie gemelt gereden vnnd versprechen wir beyde, Eheleudt,||
    24 bey vnsern treuen vnnd eyns eidts stadt getreulich Nachzukomen. Das zu Warem||
    25 vrkhundt, so haben wir, Syfridus, Apt, als lehen her vnser Aptey Jngesigel gehenckt||
    26 an diesen brieff, vnns vnnd vnser nachkomen zu besagenn, vnd ich, Hanns von Leyningen, mein||
    27 Jngesigel von weg[en] meins suns alßs ytzund besitzer dieser pfrund[en] bey meyns hern, des||
    28 apts, siegel gehenckt hab, Doch mir vnnd meynn Erben on schaden; der geben ist vff Sant||
    29 Blasius tag, Anno Domini Dausent funffhundert viertzig vnnd ein Jar********.
    Source Fulltext: Andreas Kuhn, M. A., Neustadt/Weinstraße. Patenschaft: Marlies Knerr, Wachenheim

    Comment

    [ERBLEIHE ZWECKS AUFBESSERUNG DER PFRÜNDE DES SOHNES DES STIFTERS]


    LanguageDeutsch

    Notes
    Textkritische Anmerkungen * Supralinearvermerk von einer Hand des 19. Jahrhunderts: "Syfrid Abt zu Limburg" ** Supralinearvermerk von einer Hand des 19. Jahrhunderts: "St. Benedictus Ordens" *** Supralinearvermerk von einer Hand des 19. Jahrhunderts, bezogen auf Z. 9: "Bechel" **** Folgt Marginalvermerk von einer Hand des 19. Jahrhunderts, durch Führungsstrich bezogen auf Z. 10: "Reyn" ***** Folgt Marginalvermerk von einer Hand des 19. Jahrhunderts, durch Führungsstrich bezogen auf Z. 10: "Rodt" ****** Folgt Marginalvermerk von einer Hand des 19. Jahrhunderts, durch Führungsstrich bezogen auf Z. 18: "Lehen" ******* Übergeschriebenes "e" über dem "a" ******** Folgt Schlusszeichen Angaben zur Topographie "Limpurg" (Z. 1) = Kloster Limburg an der Haardt, 1574 aufgehoben "im bechel" (Z. 9) = Bächel, südwestlich von Wachenheim Anmerkungen zu Sprache und Schrift "Nach dem alßs" (Z. 2) = weil nämlich "vnns die pfarkirch zu Wachenheym zugehorig" (Z. 2f.): St. Georg war dem Kloster Limburger inkorporiert; der Abt besetzte auch die Kaplanei St. Katharina in St. Georg "besitzer der selbigenn capellaneyen" (Z. 5) = Rechtsinhaber der Kaplanspfründe "Eynfellicklich mit wolbedachtem mut angesehenn [habenn] nutzung der pfrund[en]" (Z. 6) = vorbehaltlos (assimiliert aus "einfältiglich") mit gut überlegter Absicht einen Beschluss über den Ertrag der Pfründe gefasst haben "verlauen" (Z. 7) = verliehen "etwann" (Z. 7) = einstmals "Jn abgang komen" (Z. 7) = ist in Verfall geraten, liegt brach "Erden" (Z. 11) = Ackerland "ein halb om treber weyns" (Z. 12) = 80 Liter Treber-/Tresterwein (durch Aufgießen von Wasser auf den Treber -der feste Rückstand der gekelterten Weintrauben- gewonnener geringwertiger Wein) "ein logel" (Z. 13) = [Lagel:] 40 Liter "bodem zinss" (Z. 13) = Bodenzins, Zins auf einem Grundstück "bestender" (Z. 17) = (Erb)Pächter "Jn gewo[n]lichem vnnd weslich[em] bau halten" (Z. 19f.) = in gutem Zustand halten, wie es der Gewohnheit entspricht "wie baumans recht ist" (Z. 20) = gemäß dem Rechtsverhältnis zwischen Bauern und Leihherren "so besserung vber solche bodem zinss Erkant wurdt" (Z. 21) = sofern gerichtlich über eine Zinserhöhung entschieden wurde "sol vilgedochter bestender… Die lossung dran gegundt werd[en]" (Z. 22) = dem Pächter soll die Ablösung zugestanden werden Das "b" hat zumeist einen schlanken, schleifenlosen Schaft, der sich stark nach rechts neigt (vgl. "Bistumbs", Z. 1; "offenbar", Z. 2; "beyden", Z. 11); teilweise kann ein haarfeiner Anstrich zum Schaft führen (vgl. "habenn", Z. 7; "herbsts", Z. 13). Daneben erscheint das "b" mit kurzer, abgeknickter Schleife (vgl. "selbigenn", Z. 3 und 5; "bau", Z. 20). Typisches Gamma-g des 16. Jahrhunderts: kurz gestauchte Gestalt mit einem Kopfkringel, der aus dem Schaft herauswächst (vgl. "Limpurg", Z. 1; "zugehorig" und "genant", Z. 3). Neben älteren h-Formen mit Oberschleife am Schaft und einem am Schaftfuß eckig ansetzenden, nach unten offenen Spitzbogen (vgl. "Nachkomen", Z. 2), der auch um eine Unterschleife ergänzt sein kann (vgl. "pfarkirch[en]", Z. 3), begegnet das "deutsche" h -eine Doppelschleife am gestreckten Schaft (vgl. "zugehorig" und "Katherinenn", Z. 3; "angesehenn", Z. 6), wobei die Unterschleife gelegentlich fehlt (vgl. "nachkomenn", Z. 6; "Jarlich", Z. 11). Ähnlich wie das "b" kann auch das "l" auf seine reguläre Schleife verzichten und weist dann einen schräggeneigten Schaft auf (vgl. "feldts", Z. 11; "halb", Z. 12; "lifferenn", Z. 14). Das "r" tritt in drei Varianten auf: v-artig gespalten (vgl. "pfarkirch[en]", Z. 3), x-artig mit Schulterpunkt (vgl. "Limpurg", Z. 1; "ordens", Z. 1) und in der neueren, schaftverdoppelten Form mit häkchenartiger Brückenverbindung (vgl. "pfarkirch", Z. 2; "zugehorig", Z. 3). Das "ß" wird stets mit einem "deutschen" Schluss-s kombiniert (vgl. "alßs", Z. 2; "weynßs", Z. 13). Fast nie fehlt dem "u" ein u-Kringel, der sich hin und wieder kursiv öffnet (vgl. "Bisthumbs thun khundt", Z. 1; "zugehorig", Z. 3). Das 3-artige "z" ragt tief nach unten und zeigt einen mehr oder minder stark ausgeprägten Kopfschweif (vgl. "zu", Z. 2 und 4; "zeyt", Z. 4). Die Zunge des "E" bildet nach links zusammen mit einem langen Haarstrich einen spitzen Winkel aus (vgl. "Ein", Z. 3; "Erden, Z. 7; "Ersamen", Z. 8; "Erhardt", Z. 10).
    Places
    • Wachenheim
       
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