useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Urkunden (1352-1789) 104
Signature: 104
Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
1499 Juni 11., Wachenheim
Valentin, genannt Hans Becker [Veltin, genant BeckerHensell] und seine Ehefrau Margarethe [Margrede], verkaufen der Präsenz der Kirche zu Wachenheim [Gemeyn presentz ] eine Rente von ½ Gulden, jährlich zu zahlen am Martinstag oder bis zu 14 Tage danach, für 10 Rheinische Gulden [vmb zehen gutter Rinischer gulden, kurfursten werunge]. Als Sicherheit erlegen sie einen Morgen Wingert im Hadloch [gelegen Jm hadlach], begrenzt auf der einen Seite vom Besitz des Wendlin [Wendell] Strohecker, auf der anderen Seite von dem Besitz des Peter Reyse; zwei Morgen Ackerland "off der heyden", oben begrenzt vom Besitz des Lorenz Braun [BrünLorentz], unten begrenzt vom Besitz des verstorbenen Junckers Jacob Krauch. Die Rückzahlung der Kaufsumme ist jährlich 14 Tage vor dem St. Georgstag möglich. Siegler: Bürgermeister und Rat der Stadt Wachenheim  

orig.ano
Current repository
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

    Graphics: 
    x
    01 Jch, Veltin, genant BeckerHensell*, Vnd Jch, Margrede, sin Eelich hußfrauwe, Erkennen vns offentlich Jnn diesem brieffe vor vns vnd alle vnser erben, Das wir||
    02 recht vnd redelich verkaufft vnd zukauff geben haben off eyn widderkauff vnd verkeüffen auch Jnn krafft diszs brieffs Den Ersamen hern, dem pferrer||
    03 vnd Capplane zu wachenheym an Jre Gemeyn presentz eyn Jerlich gult, Nemlich eyn halben gulden gelts vmb zehen gutter Rinischer gulden, kurfursten||
    04 werunge, Der wir, Eelude, von den vorg[e]n[an]t[en] hern pferrer vnd Capplane wole gewert vnd bezalt sin vnd die Jn andern vnsern nütz, vnd schaden damit zuuorkome[n],||
    05 gewandt haben. Den obgeschrieben halben gulden gelts Geredden vnd versprechen wir, eelute obgenant, vor vns vnd alle vnser erben den vorg[e]n[an]t[en] h[er]n pferrer||
    06 vnd Capplane, Jre nachkomen oder Jrem presentzMeister* alle Jar Jerlich zureichen, zugeben vnd zuantworten ane Jren schaden off Sant Martins, des heiligen||
    07 Bischoffs tag vngeuerlich. Vnd das soll nit hindern, verbieten, bekom[m]ern mit Gericht oder ane Gericht geistlich oder weltlich hern gewalt oder deheyne ander||
    08 sach, die yemant erdencken kont oder mocht, ane alle geuerde. Vnd des zu merer sicherheit haben wir, eelude vorgenant, vor vns vnd vnser erben den vorgenanten||
    09 hern pferrer vnd Capplan oder Jren nachkomen zu eym rechten, waren vnderpfande geleydt vnd legen auch Jnn crafft diszs brieffs: Jt[em] eyn morgen wyngarts,||
    10 gelegen Jm hadlach, geforcht off eyn syte Wendell Strohecker oben zu, off die ander syte Reyse Peter, zinset vorhien eylff pfe[n]ninge; Jt[em] zwene morg[en] ackers||
    11 off der heyden, geforcht BrünLorentz* oben zu, vnden zu Juncker Jacob Krauch seligen, zinsen vorhien iii s[chilling] d[enarii] vnd nitme, vnd sollent auch nitme zinsen, wyter||
    12 verleyt oder verpfendt sin. Mit solichem vnderscheide: weres sach, das wir, obg[e]n[an]t[e] eelute, oder vnser erben vnd nachkomen eynichs Jars sumig wurden Vnd||
    13 den obgeschrieben halben gulden gelts nit geben vnd vßrechten off das obgenant ziell Sant Martins tag oder Jnn viertzehen tagen darnach vngeuerlich,||
    14 das doch nit sin soll, welichs iars das geschee, So sollent vnd mogent die vorg[e]n[an]ten hern pferrer, Capplane, Jre nachkomen oder eyn presentzMeister**||
    15 von Jrentwegen off*** die vorgemelten wyngart vnd eckere wedten vnd die offholen nach Gerichts recht vnd gewonheit der Stat zu wachenhem. Vnnd||
    16 weres sach, das solich wyngart, Ackere vnd vnderpfandt wie vorgemelt mit Gericht offgeholt vnd erwonnen wurde, Als vorgeschrieben steet, welichs||
    17 Jars das also geschee, So soll eyn iglicher Schultheis, der dan zu zyten ist, die vorgenanten hern pferrer, Capplane, Jre nachkomen oder Jnhelter dißs brieffs||
    18 Jnn die obgemelten vnderpfande seczen, schuren vnd schirmen als Jnn andere Jre eygen guttere. Auch sollen wir, eelüde dickgenant, oder vnser erben die||
    19 vorg[e]n[an]t[en] vnderpfande Jnn rechtem redelichem vnd gewonlichem büwe vnd dünge, Jne dan zugehort, halten. Vnd weres sach, das sich hernachmals||
    20 vber kurcz oder lang erfünde, das die obgemelten vnderpfande yemant mee zinßten, versaczt oder nit Jn buwe vnd dünge gehalten wurden, als vorgeschrieben steet,||
    21 daran dan die obgemelten hern Jrer gulten vnd heuptgelts nit wole sicher weren, was sie des kostens oder schaden lyden oder haben wurden, solichs alles sollen||
    22 wir, obg[e]n[an]t[e] eelute, oder vnser erben vnd nachkomen den obgemelten herren schuldig sin zukeren vnd naher[re] zutün nach erkenteniß des Rats oder ander erber||
    23 lute ane Jnredde vnser, vnser erben vnd mengclichs von vnsern wegen. Vnd her[re]widder sollen wir, obg[e]n[an]t[e] eelute, oder vnser erben vns nit behelffen mit||
    24 deheynen funden oder sachen, die den vorg[e]n[an]ten pferrer, Capplane oder Jren nachkomen an diesem kaüff Jnn eynichen weg geschaden vnd vns vnd vnsern erben||
    25 gefro[m]men oder zu statten komen mochten, ane alle geüerde. Auch ist beredt, welichs iars wir, obg[e]n[an]t[e] eelude, oder vnser erben vnd nachkomen komen vierzehen tage||
    26 vor Sant Jorgen tag, des Heiligen Ritters, vnd bringen zehen gutter Rynischer gulden an golde, kurfursten montz, die zu zyten genge vnd geneme sint, vnd begeren||
    27 eyns widderkauffs, doch also, das alle gefallen gulten, kosten vnd schaden vorhien geracht vnd die vnderpfande mit Gericht, als vorgeschrieben steet, nit offgeholt||
    28 sint, Die sollent die vorg[e]n[an]ten hern pferrer vnd Capplane, Jre nachkomen oder Jnhelter dißs brieffs von vns ne[m]men vnd vns diesen brieff wieder geben, der||
    29 alsdan crafftloß vnd dott sin soll, Geuerde vnd argelist herJn gentzlich vßgescheiden. Vnd des zu warem orkunde vnd merer sicherheit, So haben wir,||
    30 obg[e]n[an]ten eelute, mit fliß gebetten die Erbern, wisen Burgermeister vnd Rate zu wachenhem, das sie die vorgeschrieben vnderpfande vor sich ne[m]men vnd||
    31 erkennen, ob der halb gulden gelts mitsampt dem heuptgelde damit Jn vorgeschriebener maß wole verlacht sy vnd Jre Jngesiegell wollen hencken||
    32 an diesen brieff, vns vnd vnser erben vnd nachkomen zubesagen aller vorgeschrieben dinge. Des wir, die Burgermeister vnd Rate zu wachenheym||
    33 yczgenant, vns bekennen, Das wir gewißt vnd erkant haben, das der obgemelt halb gulden gelts vnd heuptgelt mit dem vorgeschrieben wyngart vnd||
    34 acker Jn vorgemelter maß mechtig vnd zu dieser zyt wole verlacht ist Vnd vnser Jngesiegell vmb flissiger bete willen der obgemelten eelude haben thüne||
    35 hencken an diesen brieff, sie, Jre erben vnd nachkomen aller vorgeschrieben dinge zuubersagen. Der geben ist off dinstag nach Sant Medharts tag Jn dem||
    36 Jare, Als man zalt nach Cristus geburt Dusent vierhundert Nüntzig vnd Nüne Jare.
    Source Fulltext: Andreas Kuhn, M. A., Neustadt/Weinstraße. Patenschaft: Heimatverein Wachenheim


    LanguageDeutsch

    Notes
    Textkritische Anmerkungen * Als zweieinige Fügung aufgefasst und daher zusammengeschrieben ** "Meister" halb verdeckt durch Falte *** Übergeschrieben Anmerkungen zur Topographie "Jm hadlach" (Z. 10) = Hadloch, an der nördlichen Gemarkungsgrenze von Wachenheim im heutigen "Großen Letten" "off der heyden" (Z. 11) = Heidweg, im Südosten von Wachenheim Bemerkungen zu Sprache und Schrift "Gemeyn presentz" (Z. 3) = Sondervermögen zur Zahlung der Präsenzgelder "eyn halben gulden gelts vmb zehen gutter Rinischer gulden" (Z. 3) = üblicher Zinssatz von 5% "Rinischer gulden, kurfursten werunge" (Z. 3f.) = gemeinschaftliche Münzwährung der vier rheinischen Kurfürsten; vgl. "Rynischer gulden an golde, kurfursten montz" (Z. 26) "presentzMeister" (Z. 6) = Verwalter des Sondervermögens zur Zahlung der Präsenzgelder "zinset vorhien eylff pfe[n]ninge" (Z. 10) = etwa 1/10 Gulden "zinsen vorhien iii s[chilling] d[enarii]" (Z. 11) = etwa 1/3 Gulden "verleyt" (Z. 12) = ["verlegt"] als Pfand eingesetzt "wedten vnd die offholen" (Z. 15) = Pfandbesitz erwerben und an sich ziehen "Jnn die obgemelten vnderpfande seczen, schuren vnd schirmen" (Z. 18) = in den Besitz einsetzen und darin schützen und schirmen "büwe vnd dünge, Jne dan zugehort" (Z. 19) = Bestellung und Düngung, wie es ihnen gebührt "zukeren vnd naher[re] zuthün" (Z. 22) = zu ersetzen und nachträglich zu bezahlen "deheynen funden oder sachen" (Z. 24) = irgendwelchen Spitzfindigkeiten oder Argumenten "Sant Jorgen tag" (Z. 26) = 23. April "zu zyten" (Z. 26) = dann, zu dieser Zeit "geracht" (Z. 27) = ["gerechtet"] gerichtlich geklärt und geregelt "vor sich ne[m]men" (Z. 30) = begutachten, prüfen "wole verlacht" (Z. 31) = ["verlegt"] ausreichend durch Pfandgüter gesichert "zubesagen" (Z. 32) = verpflichten auf "gewißt" (Z. 33) = ["gewiesen"] als geltendes Recht bekundet "zuubersagen" (Z. 35) = ["übersagen"] förmlich verpflichten auf Zusammenschreibungen mit Großbuchstaben inmitten des Worts lassen erkennen, wie zwei noch als selbständig verstandene Begriffe zu einem dennoch als Einheit empfundenen Ausdruck verwachsen. Vgl. "BeckerHensell" (Z. 1), "presentzMeister" (Z. 6 und 14), "BrünLorentz" (Z. 11), "herJn" (Z. 29). Beim "g" ragt die Schaftspitze meist über den Kopf hinaus (vgl. "heiligen", Z. 6; "yczgenant", Z. 33). Drei Varianten des "r" wechseln einander ab: Rund-r ("vor", Z. 1; "pferrer", Z. 2), "r" mit Fußbrechung (vgl. "wir", Z. 1) sowie "r" mit ösenartig geschlossenem oder auch als Häkchen ausgebildeten Schulterstrich, aus dem heraus die Anbindung zum Nachfolger gesucht wird (vgl. "erben", Z. 1; "Jre", Z. 3; "recht" und "redelich", Z. 2). Neben "ß" (vgl. "hußfrauwe", Z. 1; "vßrechten", Z. 13) steht das ältere "sz" (vgl. "disz", Z. 2; "diszs", Z. 9). "tz" ist durch den das "z" überragenden t-Schaft deutlich von "cz" differenziert. Vgl. "presentz" (Z. 3), "montz" (Z. 26), "seczen" (Z. 18), "kurcz" (Z. 20). "w" zeigt teilweise eine Brechung am Fuß des ersten Schafts. Vgl. "gewonheit" (Z. 15), "wir" (Z. 18).
    Places
    • Wachenheim
       
      x
      There are no annotations available for this image!
      The annotation you selected is not linked to a markup element!
      Related to:
      Content:
      Additional Description:
      A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.