Charter: Urkunden (1352-1789) 129
Signature: 129
Add bookmark
Edit charter (old editor)
1617 Oktober 9. [neuer Stil, alter Stil: September 29], Wachenheim
Melchior Geinheimer, Bürger zu Wachenheim, und seine Ehefrau Anna verkaufen dem Almosen zu Wachenheim eine Rente von 2 Gulden und 13 Albus, jährlich zu zahlen am Michaelistag [29. September] oder acht Tage danach, für 50 Gulden zu je 26 Albus neuer Währung, die ihnen die Almosenpfleger Jacob Hertel und Hans Heimel, beide Bürger zu Wachenheim, ausgezahlt haben. Als Sicherheit erlegen sie einen Wingert von etwa 9 Ar [Anderthalb Virthel Weingerth], gelegen im Nordwingert [Jn Northweingerthen], nach Süden begrenzt von dem Gut des Valentin [Veltin] Nagel, nach Norden begrenzt von dem Gut des Hans Jeßgen, nach Südwesten begrenzt von dem Gut des Hans Joachim Beltzel, nach Nordosten begrenzt von dem Gut des Blasius [Blößiuß] Würt; zinspflichtig mit 40 Liter Wein dem Kloster Limburg; ein Grundstück von etwa 13 Ar an gleicher Stelle, das dem Almosen bereits zum Teil verpfändert ist. Siegler: Stadt Wachenheim Current repository:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)
[pagina 1]||
01 Jch, Melchior Geinheimer, Bürger alhie zu wachenheim,||
02 Vnndt mit ihme ich, Anna, sein eheliche haußfr[aw], Bekennen hie mit dießem||
03 Brieff ofendtlich für Vnnß Vnndt Vnnßere erben, daß Vff Vnnßer Ansuchen||
04 Vnndt beschehenes Vleißiges Pitten, zuuorkommug* vnßers schadens Vnndt bößerung||
05 Vnßeres nutzens Vnnß die Ersammen Jacob Hertel Vnndt Hannß||
06 Heimel, Auch beede Bürger Vnndt derZeit verordnete Allmussenpflegere||
07 Daselbsten, Außer dem Allmussen getreüwlichen Vorgestregt Vnndt gelihen||
08 haben Fänffzig gülden, Jden zu zwantzig sechs albuß Neüer wehrung||
09 gerechnet, so wir allso par Von ihnen, Allmußenpflegern, empfangen Vnndt||
10 in Vnßern nutzen Verwenth, sie, Allmußenpflegere, deßwegen hiemit quitir-||
11 ende. Gereden Vnndt Versprechen hieruff für Vnnß Vnndt Vnnßere erben||
12 bej Vnnßern Wahren Worten, treüen Vnndt glauben, obgemelte Fünfftzig||
13 gülden hauptgelt, so lang wir, Schuldtleüth, die Jnhanden haben Vnndt nutzen||
14 werden, Jährlichen Vnndt eines Jeden Jahrs besonder Vff Michaelis oder Achttag||
15 darnach Vngefehrlichen mit Zwen gülden dreyzehen albusz obbemelter Wehrung||
16 zuuerzinßen Vnndt gemelten Allmussenpflegern oder ihren nachkommen ohne||
17 einigen Costen Vnndt schaden zu endtrichten Vnndt zu bezahlen. Vnndt Verfelt||
18 der erste zinß Vff gesetzten termin Anno [et cetera] Sechtzehen hundert Vnndt Achtzehen.||
19 Damit Aber sie, Allmußen Pflegere, Vnndt ihre nachkommen solches Außgelihnen||
20 geltts, Auch Jahrlich dauon fallenden zinßes desto bößer Versichert seye,||
21 so haben Wir ihne zu rechten Wahren Vnderpfändern eingesetzt Vnndt Ver-||
22 schrieben Vnndt hafft gemacht Vnnß eigenthümblich Anderthalb Virthel Wein-||
23 gerth Jn Northweingerthen, oben nacher Landt Veltin Nagel, Vnden nacher||
24 Landt Hannß Jeßgen, oben nacher Waldt** Hannß Joachim Beltzel, Vnden nacher||
25 rhein Blößiuß Württ; zinßt Ein Logel wein dem Closter Limpurckh.||
26 Ferner haben Schuldnere noch Ein halben morgen andießem orth, so zuuor||
27 Dem Allmußen Auch Verlegt. Vnndt weil er mehres werth, alß daruff steht,||
28 so soll der Vber reest für obiges Capital auch Verpfändet sein. Welche***||
29 Vnderpfänder sonsten nit weiter Versetzt oder Verpfändt alß gemelt, Sollen||
30 auch Vor ablößung dießer schuldt weiter nit Versetzt oder Verpfendt werd[en].||
31 Der Gestalt Vnndt Allso: da wir, Schuldnere, oder Vnnßere erben an reichung||
32 Der Jährlichen gülten säümbig* sein solten - Welches doch Verhofendtlich||
||
[pagina 2]||
33 nit beschehen soll -, So sollen alßdan gedachte Allmußenpflägere Vnndt||
34 ihre nachkommen gut fug Vnndt macht haben, Vff die Vnderpfander, Wie||
35 alhie zu wachenheim recht Vnndt gewonheit ist, zue Clagen, daselbe anzugreifen,||
36 Vfzuziehen Vnndt zu ihren handen Zunehmen, Auch damit thun Vnndt Laßen||
37 alß mit andern deß Allmußens eignen oder erlangten gütern, so Lang Vnndt||
38 Viel, biß demselben Vmb die Außstendige Zinß, Auch Costen Vnndt schaden Völ-||
39 lige bezahlung beschehen, ohne Jntrag Vnnßer, Vnßrer erben oder männiglichs||
40 Von Vnßert wegen. Vnndt soll Jehe eintheil dem andern ein||
41 Virthel Jahr Vor der Ablößung Vf zukünden haben, Alles getreuwlich Vnndt||
42 ohne geuehrthe.||
43 Obbeschriebenes hiemit war Vnndt desto Vester zu becröfftigen, So geben||
44 wir, obgemelte ehe- Vnndt Schuldtleüth, dieße Bekantnuß Vber Vnnß,||
45 Welche Vmb Vnßrer Vleißigen Pitt willen die Ernhaffte, Fürsichtige,||
46 Ersame Vnndt weiße herrn, Schultheiß, Bürgermeister Vnndt Rhatt alhie,||
47 mitt gemeiner Statt wachenheim Jnsiegel - doch ihnen, ihren Nachkom[m]en||
48 Vnndt Secreth Jn Andere Weeg ohne schaden - besiegelt Vnndt hienfüro||
49 getruckht haben. So geschehen Vff Michaelis Anno [et cetera] Ein||
50 Taußendt Sechshundert Vnndt Siebenzehen****.
01 Jch, Melchior Geinheimer, Bürger alhie zu wachenheim,||
02 Vnndt mit ihme ich, Anna, sein eheliche haußfr[aw], Bekennen hie mit dießem||
03 Brieff ofendtlich für Vnnß Vnndt Vnnßere erben, daß Vff Vnnßer Ansuchen||
04 Vnndt beschehenes Vleißiges Pitten, zuuorkommug* vnßers schadens Vnndt bößerung||
05 Vnßeres nutzens Vnnß die Ersammen Jacob Hertel Vnndt Hannß||
06 Heimel, Auch beede Bürger Vnndt derZeit verordnete Allmussenpflegere||
07 Daselbsten, Außer dem Allmussen getreüwlichen Vorgestregt Vnndt gelihen||
08 haben Fänffzig gülden, Jden zu zwantzig sechs albuß Neüer wehrung||
09 gerechnet, so wir allso par Von ihnen, Allmußenpflegern, empfangen Vnndt||
10 in Vnßern nutzen Verwenth, sie, Allmußenpflegere, deßwegen hiemit quitir-||
11 ende. Gereden Vnndt Versprechen hieruff für Vnnß Vnndt Vnnßere erben||
12 bej Vnnßern Wahren Worten, treüen Vnndt glauben, obgemelte Fünfftzig||
13 gülden hauptgelt, so lang wir, Schuldtleüth, die Jnhanden haben Vnndt nutzen||
14 werden, Jährlichen Vnndt eines Jeden Jahrs besonder Vff Michaelis oder Achttag||
15 darnach Vngefehrlichen mit Zwen gülden dreyzehen albusz obbemelter Wehrung||
16 zuuerzinßen Vnndt gemelten Allmussenpflegern oder ihren nachkommen ohne||
17 einigen Costen Vnndt schaden zu endtrichten Vnndt zu bezahlen. Vnndt Verfelt||
18 der erste zinß Vff gesetzten termin Anno [et cetera] Sechtzehen hundert Vnndt Achtzehen.||
19 Damit Aber sie, Allmußen Pflegere, Vnndt ihre nachkommen solches Außgelihnen||
20 geltts, Auch Jahrlich dauon fallenden zinßes desto bößer Versichert seye,||
21 so haben Wir ihne zu rechten Wahren Vnderpfändern eingesetzt Vnndt Ver-||
22 schrieben Vnndt hafft gemacht Vnnß eigenthümblich Anderthalb Virthel Wein-||
23 gerth Jn Northweingerthen, oben nacher Landt Veltin Nagel, Vnden nacher||
24 Landt Hannß Jeßgen, oben nacher Waldt** Hannß Joachim Beltzel, Vnden nacher||
25 rhein Blößiuß Württ; zinßt Ein Logel wein dem Closter Limpurckh.||
26 Ferner haben Schuldnere noch Ein halben morgen andießem orth, so zuuor||
27 Dem Allmußen Auch Verlegt. Vnndt weil er mehres werth, alß daruff steht,||
28 so soll der Vber reest für obiges Capital auch Verpfändet sein. Welche***||
29 Vnderpfänder sonsten nit weiter Versetzt oder Verpfändt alß gemelt, Sollen||
30 auch Vor ablößung dießer schuldt weiter nit Versetzt oder Verpfendt werd[en].||
31 Der Gestalt Vnndt Allso: da wir, Schuldnere, oder Vnnßere erben an reichung||
32 Der Jährlichen gülten säümbig* sein solten - Welches doch Verhofendtlich||
||
[pagina 2]||
33 nit beschehen soll -, So sollen alßdan gedachte Allmußenpflägere Vnndt||
34 ihre nachkommen gut fug Vnndt macht haben, Vff die Vnderpfander, Wie||
35 alhie zu wachenheim recht Vnndt gewonheit ist, zue Clagen, daselbe anzugreifen,||
36 Vfzuziehen Vnndt zu ihren handen Zunehmen, Auch damit thun Vnndt Laßen||
37 alß mit andern deß Allmußens eignen oder erlangten gütern, so Lang Vnndt||
38 Viel, biß demselben Vmb die Außstendige Zinß, Auch Costen Vnndt schaden Völ-||
39 lige bezahlung beschehen, ohne Jntrag Vnnßer, Vnßrer erben oder männiglichs||
40 Von Vnßert wegen. Vnndt soll Jehe eintheil dem andern ein||
41 Virthel Jahr Vor der Ablößung Vf zukünden haben, Alles getreuwlich Vnndt||
42 ohne geuehrthe.||
43 Obbeschriebenes hiemit war Vnndt desto Vester zu becröfftigen, So geben||
44 wir, obgemelte ehe- Vnndt Schuldtleüth, dieße Bekantnuß Vber Vnnß,||
45 Welche Vmb Vnßrer Vleißigen Pitt willen die Ernhaffte, Fürsichtige,||
46 Ersame Vnndt weiße herrn, Schultheiß, Bürgermeister Vnndt Rhatt alhie,||
47 mitt gemeiner Statt wachenheim Jnsiegel - doch ihnen, ihren Nachkom[m]en||
48 Vnndt Secreth Jn Andere Weeg ohne schaden - besiegelt Vnndt hienfüro||
49 getruckht haben. So geschehen Vff Michaelis Anno [et cetera] Ein||
50 Taußendt Sechshundert Vnndt Siebenzehen****.
Source Fulltext: Rita Lützenkirchen, Friedelsheim, und Gudrun Räch, Wachenheim, ehrenamtliche Tätigkeit. Geprüft, überarbeitet und kommentiert von Andreas Kuhn M.A., Neustadt/Weinstraße
Language:
Notes:
Textkritische Anmerkungen * So in der Vorlage ** Korrigiert aus: "Landt" *** Auf Rasur **** Folgt Schlusszeichen Anmerkungen zur Topographie "Jn Northweingerthen" (Z. 23) = Nordwingert, an der nördlichen Gemarkungsgrenze von Wachenheim Bemerkungen zu Begriffen "Fünfftzig gülden… mit Zwen gülden dreyzehen albusz… zuuerzinßen" (Z. 12f. u. 15f.) = üblicher Zinssatz von 5% "Vff Michaelis" (Z. 14) = 29. September "hafft gemacht" (Z. 22) = verpfändet "Anderthalb Virthel" (Z. 22) = 9 Ar "oben nacher Landt" (Z. 23) = nach Süden "Vnden nacher Landt" (Z. 23f.) = nach Norden "oben nacher Waldt" (Z. 24) = nach Südwesten "Vnden nacher rhein" (Z. 24f.) = nach Nordosten "Blößiuß" (Z. 25) = Blasius "Ein Logel" (Z. 25) = 40 Liter "Ein halben morgen" (Z. 26) = etwa 13 Ar "Secreth" (Z. 48) = kleineres Siegel für einfache Geschäftsurkunden
Places
- Wachenheim
Speyer, Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz, Urkunden (1352-1789) 129, in: Monasterium.net, URL </mom/DE-ZAEKPf/Urkunden/129/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success