Charter: Urkunden (1352-1789) 135
Signature: 135
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1618 November 21. [neuer Stil, alter Stil: November 11], Wachenheim
Valentin [Veltin] Meyer, Bürger zu Wachenheim, und seine Ehefrau Margarethe [Margredt] verkaufen dem Almosen zu Wachenheim eine Rente von 2 ½ Gulden, jährlich zu zahlen am Martinstag [11. November] oder acht Tage danach, für 50 Gulden zu je 26 Albus neuer Währung, die ihnen die Almosenpfleger Nikolaus [Niclauß] Dietz und Hans Widmann, beide Bürger zu Wachenheim, ausgezahlt haben. Als Sicherheit erlegen sie einen Wingert von etwa 13 Ar, gelegen Am Dürkheimer Weg, nach Süden begrenzt vom Gut des Jacob Herttel, nach Norden und nach Südwesten begrenzt vom Gut der Erben des Erhardt Gefft, nach Nordosten begrenzt vom Gut der Junker von Hirschhorn, zinspflichtig der Schaffnerei Dürkheim [Closter Seebach] mit 40 Liter Wein jährlich. Die Ablösung der Schuld ist ein Vierteljahr zuvor anzuzeigen. Siegler: Stadt Wachenheim Current repository:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)
Abschrift||
[pagina 1]||
01 Jch, Veltin Meyer, Burger zue wachenheim||
02 vnndt Jnwohner zue Seebach, vnndt mit ihme ich, Margredt,||
03 sein eheliche haußfr[aw], Bekennen hiemit dießem brieff||
04 ofentlich für vnnß vnndt vnnßere erben, daß vff vnnßer||
05 ansuchen vnndt beschehenes vleißiges Pitten, zuuorkommung||
06 vnnßers schadens vnndt beßerung vnnßers nutzens, vnnß||
07 Die Ersammen Niclauß Dietz vnndt Hannß Widman,||
08 beede Bürger zu wachenheim - vnndt alß geordnete*||
09 Allmußenpflegere Daselbsten -, außer dem Allmußen||
10 getreüwlichen vorgestregt vnndt geliehen haben Fünffzig||
11 g[u]ld[en], Jden zu 26 alb[us] Neüer wehrung gerechnet,||
12 so wir also paar von Jnen, Allmußenpflegern, empfangen||
13 vnndt in vnnßern nutzen verwenth, sie, Allmußenpflegere,||
14 Deßwegen hiemit Quittirende. Gered[en] vnndt versprechen||
15 Demnach hiruff für vnnß vnndt vnnßere erben bej vnßern||
16 wahren worten, Treüwen vnndt glauben, obgemelte Fünffzig||
17 g[u]ld[en] haupt geltt, so lang wir, Schuldtleüth, die Jnhand[en]||
18 haben vnndt nutzen werden, Jehrlichen vnndt eines Jden||
19 Jahrs besonder vff Martinj oder Achttag darnach ohn-||
20 gefehrlichen mit dritthalben g[u]ld[en] obgemelter Wehrung||
21 zuuerzinßen vnndt gemelten Allmußenpflegern oder||
22 ihren Nachkommen ohne einigen Costen vnndt schad[en]||
23 zuendtrichten vnndt zubezahlen; vnndt verfelt der erste||
24 zinß vff gesetzten Termin Anno [et cetera] dausent Sechshundert||
25 vnndt Neünzehen. Damit aber sie, Allmußenpflegere,||
26 ihre Nachkommen vnndt daß Allmußen angeregten Capitals||
||
[pagina 2]||
27 Vnndt daruon fallender Jehrlicher Pention desto beßer||
28 versichert seye, So haben wir, Schuldtleüth, Jhne zu||
29 einem rechten, wahren vnderpfandt eingesetzt vnndt ver-||
30 schrieben vnnßer eigenthümblich Einhalben morgen||
31 Weingert am dürckheimer weg, oben nacher Landt Jacob||
32 Herttel, vnden nacher Landt vnndt oben nacher Walt||
33 Erhardt Gefften erb[en], vnd[en] naher Rhein die Junckhern||
34 von Hirschhorn; zinst Ein logel wein dem Closter Seebach.||
35 Welches vnderpfandt sonsten nit weiter versetzt oder||
36 verpfendt, soll auch vor Ablößung hauptgeltts weiter||
37 nicht versetzt oder verpfendt werd[en]. Deßwegen wir,||
38 Schuldtnere, mit handttreüw an eideßstatt angelobt vnndt||
39 versprochen dergestalt vnndt also: da vber Kurtz oder langezeit||
40 Wir, Schuldnere, oder vnnßere erben an reichung der Jehrlichen||
41 gültten, Auch ablößung hauptgeltts, Welches ie ein theil||
42 dem andern ein virthel Jahr vor der gülttzeit vfzukhünd[en]||
43 hat, säumig** sein solten - daß doch verhoffentlich nit||
44 beschehen soll -, Alß dan haben vielgedachte Allmußen-||
45 pflegere oder ihre Nachkommen gutt fug vnndt macht||
46 sich an obuerschriebenem vnderpfandt zuerhollen, damit||
47 ihres gefallens zuschalten vnndt zu walten Alß mit andern||
48 Deß Allmußens eignen oder erlangten güttern ohne||
49 Jntrag vnnßer, vnnßrer erb[en] oder menniglichs von vnßert||
50 Wegen, Getreülich vnndt ohne gefehrte. Obbeschriebenes||
51 alles noch desto mehr vnndt vester zu becräfftigen, So||
52 geben Wir, ehe- vnndt Schuldtleüth, dieße bekantnuß||
||
[pagina 3]||
53 Vber vnnß, welche vmb vnnßrer Vleißigen Pittwillen||
54 Die Ernhafften, Fürsichtigen, Ersamen vnndt weißen||
55 herrn, Schulttheiß, Bürgermeister vnndt Rhatt, mit der||
56 Statt wachenheim Jnsiegel - doch ihnen, ihren Nachkommen||
57 vnndt Secret in and[er]e Weg ohne schaden - besiegelt haben.||
58 So geschehen vff Martinj, nach der geburth Christj zelt||
59 Eintausent Sechshundert vnndt Achtzehen Jahr***.
[pagina 1]||
01 Jch, Veltin Meyer, Burger zue wachenheim||
02 vnndt Jnwohner zue Seebach, vnndt mit ihme ich, Margredt,||
03 sein eheliche haußfr[aw], Bekennen hiemit dießem brieff||
04 ofentlich für vnnß vnndt vnnßere erben, daß vff vnnßer||
05 ansuchen vnndt beschehenes vleißiges Pitten, zuuorkommung||
06 vnnßers schadens vnndt beßerung vnnßers nutzens, vnnß||
07 Die Ersammen Niclauß Dietz vnndt Hannß Widman,||
08 beede Bürger zu wachenheim - vnndt alß geordnete*||
09 Allmußenpflegere Daselbsten -, außer dem Allmußen||
10 getreüwlichen vorgestregt vnndt geliehen haben Fünffzig||
11 g[u]ld[en], Jden zu 26 alb[us] Neüer wehrung gerechnet,||
12 so wir also paar von Jnen, Allmußenpflegern, empfangen||
13 vnndt in vnnßern nutzen verwenth, sie, Allmußenpflegere,||
14 Deßwegen hiemit Quittirende. Gered[en] vnndt versprechen||
15 Demnach hiruff für vnnß vnndt vnnßere erben bej vnßern||
16 wahren worten, Treüwen vnndt glauben, obgemelte Fünffzig||
17 g[u]ld[en] haupt geltt, so lang wir, Schuldtleüth, die Jnhand[en]||
18 haben vnndt nutzen werden, Jehrlichen vnndt eines Jden||
19 Jahrs besonder vff Martinj oder Achttag darnach ohn-||
20 gefehrlichen mit dritthalben g[u]ld[en] obgemelter Wehrung||
21 zuuerzinßen vnndt gemelten Allmußenpflegern oder||
22 ihren Nachkommen ohne einigen Costen vnndt schad[en]||
23 zuendtrichten vnndt zubezahlen; vnndt verfelt der erste||
24 zinß vff gesetzten Termin Anno [et cetera] dausent Sechshundert||
25 vnndt Neünzehen. Damit aber sie, Allmußenpflegere,||
26 ihre Nachkommen vnndt daß Allmußen angeregten Capitals||
||
[pagina 2]||
27 Vnndt daruon fallender Jehrlicher Pention desto beßer||
28 versichert seye, So haben wir, Schuldtleüth, Jhne zu||
29 einem rechten, wahren vnderpfandt eingesetzt vnndt ver-||
30 schrieben vnnßer eigenthümblich Einhalben morgen||
31 Weingert am dürckheimer weg, oben nacher Landt Jacob||
32 Herttel, vnden nacher Landt vnndt oben nacher Walt||
33 Erhardt Gefften erb[en], vnd[en] naher Rhein die Junckhern||
34 von Hirschhorn; zinst Ein logel wein dem Closter Seebach.||
35 Welches vnderpfandt sonsten nit weiter versetzt oder||
36 verpfendt, soll auch vor Ablößung hauptgeltts weiter||
37 nicht versetzt oder verpfendt werd[en]. Deßwegen wir,||
38 Schuldtnere, mit handttreüw an eideßstatt angelobt vnndt||
39 versprochen dergestalt vnndt also: da vber Kurtz oder langezeit||
40 Wir, Schuldnere, oder vnnßere erben an reichung der Jehrlichen||
41 gültten, Auch ablößung hauptgeltts, Welches ie ein theil||
42 dem andern ein virthel Jahr vor der gülttzeit vfzukhünd[en]||
43 hat, säumig** sein solten - daß doch verhoffentlich nit||
44 beschehen soll -, Alß dan haben vielgedachte Allmußen-||
45 pflegere oder ihre Nachkommen gutt fug vnndt macht||
46 sich an obuerschriebenem vnderpfandt zuerhollen, damit||
47 ihres gefallens zuschalten vnndt zu walten Alß mit andern||
48 Deß Allmußens eignen oder erlangten güttern ohne||
49 Jntrag vnnßer, vnnßrer erb[en] oder menniglichs von vnßert||
50 Wegen, Getreülich vnndt ohne gefehrte. Obbeschriebenes||
51 alles noch desto mehr vnndt vester zu becräfftigen, So||
52 geben Wir, ehe- vnndt Schuldtleüth, dieße bekantnuß||
||
[pagina 3]||
53 Vber vnnß, welche vmb vnnßrer Vleißigen Pittwillen||
54 Die Ernhafften, Fürsichtigen, Ersamen vnndt weißen||
55 herrn, Schulttheiß, Bürgermeister vnndt Rhatt, mit der||
56 Statt wachenheim Jnsiegel - doch ihnen, ihren Nachkommen||
57 vnndt Secret in and[er]e Weg ohne schaden - besiegelt haben.||
58 So geschehen vff Martinj, nach der geburth Christj zelt||
59 Eintausent Sechshundert vnndt Achtzehen Jahr***.
Comment
Quelle Volltext: Berthold Schnabel, Deidesheim, Rita Lützenkirchen, Friedelsheim, Wiltrud Hutchison und Elke Meyer, Wachenheim, ehrenamtliche Tätigkeit. Geprüft, überarbeitet und kommentiert von Andreas Kuhn M. A., Neustadt/WeinstraßeTextkritische Anmerkungen
* Folgt gestrichen: "vormunder"
** Doppelnutzung eines Schafts (Endschaft von "m" zugleich "i")
*** Folgt Schlusszeichen
Anmerkungen zur Topographie
"am dürckheimer weg" (Z. 31) = Dürkheimer Weg, im Norden von Wachenheim
Anmerkungen zur Begriffen
"Jnwohner zue Seebach" (Z. 2) = Seebach, nordöstlich von Wachenheim, 1609 Wachenheim zugepfarrt, heute Ortsteil von Bad Dürkheim
"vormunder" (Z. 8, Streichung) = rechtliche Vertreter, Vorsteher (des Almosens)
"Fünffzig g[u]ld[en]… mit dritthalben g[u]ld[en]… zuuerzinßen" (Z. 16f. u. Z. 20f.) = üblicher Zinssatz von 5% ("dritthalben" = 2 ½)
"Einhalben morgen" (Z. 30) = etwa 13 Ar
"oben nacher Landt" (Z. 31) = nach Süden
"vnden nacher Landt" (Z. 32) = nach Norden
"oben nacher Walt" (Z. 32) = nach Südwesten
"vnd[en] naher Rhein" (Z. 33) = nach Nordosten
"die Junckhern von Hirschhorn" (Z. 33f.) = Rittergeschlecht mit der Stammburg Hirschhorn am Neckar, östlich von Heidelberg; 1632 im Mannesstamm erloschen
"Ein logel wein" (Z. 34) = etwa 40 Liter
"Closter Seebach" (Z. 34) = Benediktinerinnenkloster nordöstlich von Wachenheim, 1136 ersterwähnt, 1591 von der Kurpfalz säkularisiert, die Vermögensmasse unterstand fortan deren geistlicher Güterverwaltung (Schaffnerei Dürkheim)
"Secret" (Z. 57) = kleineres Siegel für einfache Geschäftsurkunden
Language:
Places
- Wachenheim
Speyer, Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz, Urkunden (1352-1789) 135, in: Monasterium.net, URL </mom/DE-ZAEKPf/Urkunden/135/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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