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Charter: Urkunden (1352-1789) 136
Signature: 136
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1619 Januar 16. [neuer Stil, alter Stil: Januar 6], Wachenheim
Nikolaus [Niclauß] Dickhaut, Bürger zu Wachenheim, und seine Ehefrau Margarethe [Margredta] verkaufen dem Almosen zu Wachenheim eine Rente von einem Gulden, jährlich zu zahlen am Dreikönigstag [6. Januar] oder acht Tage danach, für 20 Gulden zu je 26 Albus neuer Währung, die ihnen die Almosenpfleger Paul [Pauluß] Sturtzkopf und Martin Dreiber, beide Bürger zu Wachenheim, ausgezahlt haben. Als Sicherheit erlegen sie einen Wingert von etwa 6 Ar, gelegen Im Odenstal [Jm Oderstall] südwestlich von Wachenheim, nach Süden begrenzt vom Gut Theodbald [Deobaldt] Erhardt, nach Norden begrenzt vom Gut der Schuldner selbst, nach Südwesten begrenzt vom Gut des Hans Müller dem Langen, nach Nordosten begrenzt vom Gut des Adam Schifferer, zinspflichtig der kurpfälzischen Spitalstiftung Brachweilerhof [Praunchweyler] mit 10 Liter Wein jährlich; ein Grundstück von etwa 13 Ar, gelegen auf der Mirrhe [vff der Mürren], nach Süden begrenzt vom Gut der Gertraudt Kirrweiler, Witwe des Jacob Kirrweiler, nach Norden begrenzt vom Gut des Matthäus [Mattheiß] Gleiß, nach Südwesten begrenzt vom Gut des Hans Steiber, nach Nordosten begrenzt vom Gut des Caspar Keller. Die Ablösung der Schuld ist ein Vierteljahr zuvor anzuzeigen. Siegler: Stadt Wachenheim  

orig.ano
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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

    Graphics: 
    x
    Abschrift||
    [pagina 1]||
    01 Jch, Niclauß Dickhaut, Burger alhie Zue||
    02 Wachenheim, vnndt mit ihme ich, Margredta, sein eheliche haußfr[aw],||
    03 Bekennen hiemit dießem brieff ofentlich für vnnß vnndt vnnßere||
    04 erben, Daß vff vnnßer ansuchen vnndt beschehenes vleißiges||
    05 Pitten, zuuorkomung vnnßers schadens vnndt beßerung vnnßers||
    06 nutzens vnnß die Ersamen Pauluß Sturtzkopff* vnndt||
    07 Martin Dreiber**, Auch beede Bürger vnndt||
    08 der zeit verordnete Allmußen Pflegere daselbsten, Außer||
    09 Dem Allmußen getreülich vorgestregt vnndt geliehen haben||
    10 zwantzig g[u]lden, Jden zu zwantzig Sechs albuß Neüer||
    11 Wehrung gerechnet, so wir also paar von Jnen, Allmußen-||
    12 pflegern, empfangen vnndt in vnnßern nutzen verwenth,||
    13 sie, Allmußenpflegere, deßwegen hiemit Quittirende.||
    14 Gereden vnndt versprechen hieruff für vnnß vnndt vnnßere||
    15 [erben]*** bej vnnßern Wahren Worten, Treüwen vnndt||
    16 [glauben]***, Obgemelte zwantzig g[u]ld[en] hauptgeltt, so Lang wir,||
    17 Sch[ul]tleüth***, die Jnhanden haben vnndt nutzen werd[en], Jehrlichen||
    18 vnndt eines Jden Jahrs besonder vff Trium Regum oder||
    19 Achttag darnach ohngefehrlichen mit Einem g[u]ld[en]||
    20 obbemelter Wehrung zuuerzinss[en] vnndt gemelten Allmußen-||
    21 pflegern oder ihren Nachkommen ohne einigen Costen vnndt||
    22 schaden zu endtrichten vnndt zubezahlen; vnndt verfeltt||
    23 der erste zinß vff gesetzten Termin A[nn]o [et cetera] Sechtzehenhundert||
    24 vnndt zwantzig. Damit aber sie, Allmußenpflegere,||
    25 vnndt ihre Nachkommen solches Außgeliehenen geltt, auch||
    ||
    [pagina 2]||
    26 Jehrlich dauon fallend[en] zinßes desto beßer versichert seyen,||
    27 So haben Wir Jne zu rechten wahren vnderpfendern||
    28 eingesetzt, verschrieben vnndt hafft gemacht vnnßer eygenthümb-||
    29 lich daß halb Theil an einem halben morgen Weingert||
    30 Jm Oderstall, oben nacher Landt Deobaldt Erhardt,||
    31 vnd[en] nacher Landt Schuldnere selbst[en], oben nacher Walt||
    32 Hannß Müller der Lang, vnd[en] nacher Rhein Adam Schifferer;||
    33 Zinst Fünff maß wein nacher Praunchweyler. Jtem||
    34 Einhalben morgen vff der Mürren, oben nacher Landt||
    35 Jacob Kirrweilers witib, vnd[en] nacher Landt Mattheiß||
    36 Gleiß, oben nacher Walt Hannß Steiber, vnd[en] nacher||
    37 Rhein Caspar Keller; ist eigen. Welches vnder-||
    38 pfandt sonsten nit weither versetzt oder verpfendt,||
    39 Sollen auch vor Ablößung dießer Schuldt weiters||
    40 nicht versetzt oder ver[pfe]ndt*** werd[en]. Dergestalt||
    41 vnndt allso: Da [wir, Schu]ldnere***, oder vnnßere||
    42 erben an Reichung der [Jehr]lichen*** gültten, auch ablößung||
    43 hauptgeltts, seümig sein solten, Welches doch ver-||
    44 hoffentlich nit beschehen soll, So sollen als dan obgedachte||
    45 Allmußenpflegere vnndt ihre Nachkommen gutt fug vnndt||
    46 macht haben, vff die vnderpfender, Wie alhie zu Wachenheim||
    47 Recht vnndt gewonheit ist, zu Clagen, dieselben anzugreifen,||
    48 vff zuziehen vnndt zu ihren handen zu nehmmen, auch damit||
    49 zuthun vnndt zulaßen alß mit andern deß Allmußens||
    50 eygenen oder erlangten güttern, so lang vnndt viel,||
    ||
    [pagina 3]||
    51 biß demselben vmb die Außstendige zinß, auch Costen vnndt||
    52 schäden völlige bezalung beschehen ohne Jntrag vnnßer,||
    53 vnnßrer erben oder menniglichs von vnßert wegen; vnndt||
    54 soll Je eintheil dem andern ein virthel Jahr vor der||
    55 Ablößung vffzukhünden haben, Alles getreülich vnndt||
    56 ohne gefehrte.||
    57 Obbeschriebenes hiemit wahr vnndt desto vester zubecräfftigen,||
    58 so geben Wir, obgemelte ehe- vnndt Schuldt****, dieße Be-||
    59 kantnuß vber vnnß. Welche vmb vnnßrer vleißigen||
    60 pitt willen Durch die Ernhafften, Fürsichtigen,||
    61 Ersamen vnndt Weiße herrn, Schulttheiß, Bürgermeister||
    62 vnndt Rhatt alhie, mit gemeiner Statt Wachenheim||
    63 Jnsiegel - doch Jnen, ihren nachkommen vnndt Secret||
    64 in andere weg ohne schad[en] - besiegelt vnndt für-||
    65 g[etr]uckht*** haben. So geschehen vff Trium Regum||
    66 [A<nn>o <et cetera>]*** Eintausent Sechshundert vnndt Neünzehen.

    Comment

    Quelle Volltext: Rita Lützenkirchen, Friedelsheim, Wiltrud Hutchison, Wachenheim, Berthold Schnabel, Deidesheim, Elke Meyer, Wachenheim, ehrenamtliche Tätigkeit; Geprüft, überarbeitet und kommentiert von Andreas Kuhn M. A., Neustadt/Weinstraße


    LanguageDeutsch

    Notes
    Textkritische Anmerkungen * Darunter gestrichen: "Peter Weber" ** Darunter gestrichen: "Hannß Müller, der Schneider" *** Textverlust durch Einriss im Original, sinngemäß ergänzt **** So das Original Anmerkungen zur Topographie "Jm Oderstall" (Z. 30) = Odenstal, südwestlich von Wachenheim "vff der Mürren" (Z. 34) = Mirrhe, südöstlich von Wachenheim Anmerkungen zur Sprache "zwantzig g[u]ld[en]… mit Einem g[u]ld[en]… zuuerzinss[en]" (Z. 16 u. 19f.) = üblicher Zinssatz von 5% "vff Trium Regum" = 6. Januar "daß halb Theil an einem halben morgen" (Z. 29) = etwa 6 Ar "oben nacher Landt" (Z. 30) = nach Süden "vnd[en] nacher Landt" (Z. 31) = nach Norden "oben nacher Walt" (Z. 31) = nach Südwesten "vnd[en] nacher Rhein" (Z. 32) = nach Nordosten "Fünff maß wein" (Z. 33) = 10 Liter "Praunchweyler" (Z. 33) = Branchweilerhof, kurpfälzische Spitalstiftung, heute Stadtviertel von Neustadt/W. "Einhalben morgen" (Z. 34) = etwa 13 Ar "Jacob Kirrweilers witib" (Z. 35) = Gertraudt Kirrweiler, wohnhaft im Lauerviertel von Wachenheim, bekannt aus U 124 (1616) "Secret" (Z. 63) = kleineres Siegel für einfache Geschäftsurkunden
    Places
    • Wachenheim
       
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