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Charter: Der deutsche Bauernkrieg (Google data)  C«.V. Zürich an Schafhausen.
Signature:  C«.V. Zürich an Schafhausen.

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Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. C«.V. Zürich an Schafhausen. , S. 162
 

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Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. C«.V. Zürich an Schafhausen. , S. 162

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    C«.V. Zürich an Schafhausen.

    (^2. Mai 15 >5.)

    U

    ff hüt Morgens habend uns euwer und unser getrüw lieb Eydtge- nossen von Basel zugeschriben und darbi geschickt ettlich Geschrifften, was sich ^mb Siraßburg mit dem Hertzogen von Lothringen und den uffrürigen Bursamen im Elsaß zugetragen hab. Des Ersten habent wir ein Copv, was der Landvogt von Hagnaw dem Regiment zu Ensisheim und das Regiment unsern Eidgenossen zu Basel zugeschri ben hat. Wvßt nach langem Inhalt, in der Sum, wie der Hertzog von Lothringen gewaltigklich für Zabern, durch die Staig hinab ge- trungen, und die Buren bis in die Thor erstochen, die Statt belä gert, hinin geschossen und also genötiget, daß sie Gnade und Barm- hertzigkeit begert. Darnach am Zinstag nach Cantate sind 3 oder 4000 Puren Cleberger denen von Zabern zu Hilff wöllen ziehen, und in einem Scharmut z haben die Puren fünf oder sechs des Her- yogen Reißigen gefangen und so der Hertzog begert, die ledig zu las sen, habend ihm die Puren hochmütige Wort geben und uff sie ge schossen. Also habend des Hertzogen Bolck das Dorf, darin die Pu«

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    ren gelegen, umzogen, an vil Orten angestoßen, was harnß hat wet- len erstochen, das Dorf anzünt, und darin Puren, Wib und Kmd jämmerlich erstochen und verbrennt. Also daß von den 3 oder 4000 fast wenig davonkommen ist, und darmit andre vil Dörser verbrennt. It. die Puren von Zabern habend sich in des Hertzogen von Lothringen Gnad und Ungnad ergeben. Die sind uff des Hertzogen Bescheid haruß in ein Dorss genant Dettwyler gezogen. Indem sind Mich tusend Puren von Spyr heruff gezogen, die zu Zabern zu ent- schütten. Habent sich zu Buchswyler gelagert. Angends ist der Her- tzog für sie zogen, und wo sich die nit ergeben, wie zu Zabern, we- rent sie all erstochen und sind darmit die Puren an dem Ort fast züchtigt worden. Vermeint ouch, daß dise Rut der Straf gen En- sisheim ouch bald kommen :e. So hat der Marggraf Ernst unsern Eidtgenossen von Basel geschriben, wie sin Vetter der Hertzog von Lothringen mit einem großen Heer zu Roß und Fnß uff Zabern zo- gen und daselbs vil Puren erstochen und uff nechsten Zinstag zu Nacht Zabern die Statt erobert, und gehandlet, daß von drvgen Husen der Puren nit vil überbliben und namlich ob 10)000 umbkomen, die Statt blündert. Demnach am Mittwochen hab der Hertzog Neuwvler und Buchswyler ouch erobert und ob 5000 erstochen. Mer hat er angrif- sen by zechent tusend Puren, so Zabern entschüten wollten, und me- rertheils erstochen. Die Dorf standen leer, die armen Wiber und Kind fliehent und sye ein groß jemmerlich elend Wesen. Sodann hat der Skttschriber zu Basel geschriben die Meinung, wie der Hertzog von Lothringen für Zabern mit sinem Kriegsvolk uff 5000 zu Roß und l0,000 zu Fuß niderlendisch Knecht, Spanyer und sins Volks darzu, uff die 300 Stradiotten, uff Montag nechftkommen, die Straßen ver teil, damit ihnen niemands zu Hilf kommen möcht, die uff Zinstag beschossen. Also sient uff den Landsturm zu Sechsseld uff 1500, 3000 zu Rütenberg, sodann uff 2000 zu Lupfstein gesammelt und Uff Zin ftag sient die Lothringer Rüter gen Lupfstein kommen, habent das Dorf und den Kilchhof, den die Puren ingenommen, umbiegt, mit Holt z angezündt und sie alle verbrennt. Dazu vil junger Knaben 8-, 10- und 12järig erstochen. Deßglich was die Stradiotten uff den Straßen ergriffen alles erstochen. It., vor Zabern ist gehandlet, daß sie sich in Gnad ergeben, vertröft ihr Gwer von ihnen zu legen, mit wyßen Stettin uß der Statt ziehen, und schweren ihr Leben lang khein Gwer mer zu tragen, und ihr Herrschaft gehorsam zu sin. Und

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    un Mittwochen sient sie Morgens uß der Statt zogen, sich des Zusa- gens gehalten. Darzu die Burger zu Zabern ihrthalb die besten Bnr- ger dem Hertzogen zu Bürgen geschickt. Die im Veld bim Herold gehalten, und als die Puren mit ihren wyßen Steblin uß der Statt sind gelassen und uff den Platz, der ihren anzeigt was, wellen ziehen, und ihrer by 3000 haruß kommen, sind die Fußknecht in sie gefallen, und alle so und in der Statt von Puren und Burgern gewesen, er stochen. Darzu die Statt geblündert. Alles über das der Hertzog und die Ritterschaft geschrüwen, ihnen Glauben ze halten, der ihnen zuge sagt. Die Walchen tribent vil Mutwillens im Land, schlachend und schwechend Frowen und Iunckfrowen. Es sige ein mächtig groß Flöhnen der Frowen und Kinder in die Statt Slraßburg, die man uß großer Barmherzigkeit nit ußschlagen könn. Uff das getrüwen lie ben Eidgenossen, diewil der nechst und letst Abscheid von Baden uß- gangen, zugibt, wellicheu Ort etwas by diesen Leuffen sorgklichs zu- komm, daß dasselbig einen Tag beschriben möge. Diewil dann nit anders zu gedenken ist, dann daß sollich Kriegsvolk in das Sunggow, Elsaß (welches unser aller Brotkasten und Winkeller ist) kommen, das schmitzen und verderben, und groß mechtige Türe. Iammer und Nodt uns allen darus erwachsen werde. So hat uff Ansinnen üwer und unserer getrüwen lieben Eidtgeuossen von Basel gantz nothwendig be- ducht, einen kurtzen Tag zu beschriben, und ist daruff an üch unser getrüw lieb Eidtgenossen unser ernstlich Pitt, ihr wellend uff Sontag den nechsten nach der Uffahrt Christi üwer treffenlich Bottschaft mit vollem Gewalt Nachts zu Baden an der Herberg haben, und allda mit sampt andern üwern und unsern getrüwen lieben Eidtgenossen die wir glicher Gestalt beschriben haben, mit der Hilf Gots helfen ratbschlagen und Fürsehung thuu, dardurch sollich iemmerlichs unchristen- lichs Blutvergießen, Zerstörung der Landen, Lüten und Früchten, Wins und Korns abgestellt, ouch die großen Thürinen, so uns allen deßhalb nachfolgen möchten, abgewendt und verhüt werden. Hierzu wolle uns allen der allmächtig Gott sinen Friden, Hilf und Gnad mitteilen. Datum Montag vor der Uffahrt Christi An. 25.

    Burgermeister, Rat und der groß Rat, so man nempt die zweihundert der Statt Zürich.

    n-, >,

    l2?

    «N5VI Meister und Rat zu Roßheim an die Stadt Straßburg.

    (22. Mal l525.)

    ^uch sig kund und wissen, wie daß eines Burgers Knecht von Roß- beim ist zu Zabern gewesen uff den Tag. do die Schlacht ist gescheht,, ein frumer. redlicher Gesell, der bat gesagt: do sich die Schlacht wolt anheben, do ist er geflohen in Mathis Hutmachers Huß zu Zabern und alda in ein Keller geschloffen in ein Faß, sein Leben do zu ret- ten. Derwil er in dem Faß ist gesteckt im Keller, do sind kumen zwen gon in den Keller, do hat einer gesagt zu dem andern: Hör zu, was ich dir sagen soll:

    „Ich han meinen Iungen verloren in der Schlacht und nimm nit gern ein jeglichen uff, dann min Herr ist oberster Hauptmann des Hertzogs von Lottringen und ich desselbigen oberster Drabant. Und wilt du mein Iung sin, so wirst du zu einem Herrn; denn das ist die Meinung dises Kriegs und des Hertzogs Fürnemen und ander siner Verwandten, so er disen Huffen überwunden hat, daß er dann will Fürst weren und wird also zugon. Diß Elsaß-Land ist gewun- nen, so ist diser Huff geschlagen, nun werden wir dem obersten Huffen zuziehen, und so wir ihn erschlagen und überwinden, so wollen wir wider kommen und Stett und Dörser innemen, es gehöre zu wem es wolle. Dozwischen wird sich rüsten der Künig von Engelland mit einer großen Macht, und auch Künig und Kaiser und die Römer mit sampt dem Pfaltzgraffen, und dann so wird man vor Straßburg zie hen und die Statt schließen und alles was über sieben Ior ist. erwürgen."

    Solche Wort sind geredt von dem frommen Gesellen und ge hört worden vor eim ersamen Rat zu Roßheim, der ihn beschickt hat, da solchs sin Meister anbrocht hat. Darum bitten wir ein hochwisen Rat der löblichen Statt Straßburg, solche Warnung und Verschribung in keinem Argen anzunemen. Datum uff Montag in der Crützwu- chen An. 25.

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    t^LVlI Markgraf Ernst von Baden an Bafel.

    (23. Va< 1525.)

    W.

    haben ewer Antwurt uff unser Schriben unser ungehorsamen Unterthanen halb beschehen, alles Inhalts vernommen, und darus be- merkt, daß üch uß üwer Statt gegen denselben unsern ungehorsamen Unterthanen nothwendige Handlung fürzunemen, nit gelegen sein will. Und doch üch daneben gütlicher Unterhandlung, früntlichen und nach- purlichen erbieten. Nu sind wir allwegen zum höchsten begierig ge- wesen, und noch, daß diß unbegründt unbillig Fürnemen der unsern möcht durch gütlich Mittelweg abgestellt werden, damit dieselben vor verderblichem Schaden, Blutvergießen und anderm Unratb, so uß die- ser Handlung on Zwvvel volgen wird, verhüt möcht werden. Und ist unser Gemüt nie gestanden, daß wir die unsern selbs verderben sollten. Deßhalben wir uns in vielerlei gütlich Unterhandlung mit den- selben unsern Unterthanen gelassen, und zuletzt der Beschwerden halb, ein sollich Erbieten gethan, das nit allein genugsam, sonder überflüssig gemacht wird; wie ihr desselben unsers Erbietens on Zwisel durch unser lieben besondern Gerwiken von Sickingen und Hartmann von Cronberg bericht sind. Aber unser Unterthanen haben sich sollich un ser gnedigs vetterlichs ibrs ßürnehmens abzusten, keinsweges bewo gen, sonder sich in ihrer letzten Antwurt, so sie uns zugeschickt, uß- druckentlich vernemen lassen, daß sie sollichs unsers unbegründten Fürmmens nit absten wöllen, wir hetten denn von Kais. Maj., dem Fürsten von Österreich und andern Fürsten und Oberkeiten Gewalt, daß dergleichen, wie unser Erbieten stünd, gegen Andern, so mit ihnen in ihr Bruderschaft und Einigung wären, auch also gehalten wurd, alsdann wöllten sie zufriden sein. Was Grund das uff ihm trage, hat ein jeder Verständiger lichtlich zu ermessen. Dwvl nu alles gütlich ftrsichtig und gnädige Erbieten by unsern Unterthanen veracht und nit angeschen, sonder sie über das alles in ihrem thorrechten unbe gründten Fürnemen zu verharren vermeinen; wißt ihr als hochver- ständige zu erwägen, daß uns als geordnete Oberkeit nit geziemen will, sollichs in die Lenge zuzusehen, sonder unserm fürstlichen Ambt zustat, und die Notdurft erfordert, gebückch Handlung dagegen fürzunehmen, damit sollich ihr unzimblich Fürnehmen abgestellt und recht Regiment erhalten mögen werden. Wir nehmen aber nicht desterminder euer

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    frünNich nachpurlich Bieten gütlicher Unterhandlung zu Dank an, und mögen liden, daß ihr darunter gütlichen suchen. Was dann un ser Unterthanen gegen uns gegründeter Beschwerung haben, wie wir nit hoffen sie deren keine bestendigklich darthun mögen, sind wir zu- sampt obgemeltem unserm Erbieten willig, uns durch Euch oder Ander aller Gebür und Billigkeit wiesen zu lassen. Und diewil aber ihr Für- nemen mertheils daruff stet, daß sie Andern ihrer Beschwerden abzuhelsen vermeinen, bedünkt uns gut sein, daß ihr sie sollichs torrechten Für nehmens mit den besten Fugen wie ihr zuthun wol wissen abwysen und ihnen anzeigen, daß sie sollichs zu thun kein Fug haben. Und so sie sich aber je nit abwisen wöllten lassen, daß ihr dennocht un ter Anderm anzeigt hätten, daß ihr sollich ihr Handlungen, als die euch zu mergklichem Schaden diente, nit erliden könnten, sonder müß ten Weg und Mittel gedenken, wie sollich ihr Fürnemen abgewendt möcht werden, wie ihr sollichs zuthun auch wol wissen. Und wellen euch in sollichem allem bewisen, als gut lieb Nachpuren, und zu de nen wir in sollichem und anderm sonderlich Vertrauen haben, und be deuken, was euch daran auch gelegen sein will. Und so aber je die Gütlichkeit by unsern Unterthanen keinswegs statthaben möcht, so bit ten wir nochmalen, unserm vorigen Begeren der Reisigen halb, statt zu thun, wie wir uns dann auch vertrösten, ihr werdens alsdann für- ter nit abschlagen. Das wöllen wir früntlich und nachvurlich umb euch verglichen, und zu Gutem nit vergessen. Datum Straßburg Zin- stag nach dem Sontag Vowin ^uninditlttiu An. 25.

     
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