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Charter: Der deutsche Bauernkrieg (Google data)  666V. Freiburg an die Hauptleute und Räte aus dem Schwarzwald.
Signature:  666V. Freiburg an die Hauptleute und Räte aus dem Schwarzwald.

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Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. 666V. Freiburg an die Hauptleute und Räte aus dem Schwarzwald. , S. 212

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    666V. Freiburg an die Hauptleute und Räte aus dem Schwarzwald.

    (4. Juni 1525.)

    N.

    "achdem und zwischen unserm gnedigen Herrn dem Margraf Ern sten von Baden «. und seiner Gnaden Landschaften mit ihrem An hang, ein gütlicher Tag gen Offenburg, als uff morn zu Nacht daselbs uff der Herberg zu sein, und morns Zinstags darinnen von ettlichen Nachpurn so darunter handlen werden, zu halten fürgenom men, hat uns Georius Müller Obrister vlends'zugeschriben, daß wir euch solchen angesetzten Tag zu suchen ouch verkünden sollen. Deß- halb so wollen euwere Amensadten von Bottschaften von Huffen für- derlich daselbs hin gen Offen burg uff benempten Tag mit vollko

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    men Gewalt absertigen. Zum andem so ist auch unser Beger und gut Ansehen, daß ihr mit der Handlung gegen Villingen die Zit bis der Tag sein End genommen, still werendt gestanden und tatlichs nicht z gegen ihnen fürgenomen. Dann wir sind je guter Hoffnung und Zuversicht, die Sach werd zu gutem Friden hingelegt. Das alles wolten wir euch zu der Ile unangezeigt nit lassen, dann was wir kennten oder mechten Gut z handlen und schaffen, das zu gutem Friden und Einigkeit diente, wern wir zu allen Zeiten geneigt zu thun. Da tum Sontag den heiligen Psingsttag zwischen acht und neun Uhren Vormittag An. 25.

    66QVl. Die Breisgauischen Landstande an Erz herzog Ferdinand.

    (6. Juni ,525.)

    ^/nedigister Herr. Wir haben uß «haften und nootgedrängten Ur- fachen, ouch zu Rettung und Beschirmung unser Lib, Er und Güter, «uch den Eiden und Pflichten nach, so wir E. F. D. und dem hoch löblichen Hus von Österrich zu thun schuldig und verbunden, unser Bottschaft mit einer Instruetion zu E. F. G. abgesertigt; mit Unter- thänigkeit als gehorsam Unterthanen pittende, E. F. D. wolle sie gne- digklich in ihr Werbung und Handlung vernemen und ihnen glich der maß Glouben geben, als wenn wir selbs persönlich zugegen. Dann wir sind je des Gemiets und Willens, was wir E. F. D. und dem hochlöblichen Hus Österrich zu thun schuldig und pflichtig, daß wir sollichs mit unserm Lib und Gut vollziehen und erstatten, oder da- rumb unser Lib, Leben und Gut verlieren wöllen und uns dermaßen in Gehorsam erzeigen, daß E. F. D. und alle Erbarkeit ein gut Ge fallen ob uns empfahen söllen. Thund uns damit E. F. D. in Un- terthenigkeit beselhen. Datum uff den 6. Tag des Monats Iuny Anno 1525.

    E. F. D. unterthenigst gehorsamen die von der Ritterschaft, Prälaten und vom Adel, auch Burgermeister und Rat E. F. D. Statt zu Frvburg im Prvßgow.

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    N e i l a g e.

    Instruetion uff Eustachius Tegelin von Wangen, Be- nediet Costentzer und Ludwig Verler, wie und was sie vor F. D. oder dem Regiment zu Inspruck von der Ritterschaft, Prä laten und vom Adel, «uch unser Burgermeister und Räte zu Fryburg im Pryßgow handlen sollen.

    Erstlich an F. D. unsern gnedigisten Herrn zu bringen: daß in den schweren widerseitigen Uffruren und Empörungen der gemeinen Gebursame im Bryßgaw und Schwartzwald wir Burgermeister und Räte glich im Ansang für und für bis an das Letzt, möglichen und höchsten Vleyß, Warnung, Ermanung, und alles dasjen, so zu Ver hütung Uufridens hett mögen dienen, fürketl, angesucht und fürge nommen haben, wie dann das von einer Handlung in die andern hienach klarlich anzeigt wird.

    Und namlich, sobald uns angelangt, daß sich ettlich brvßgowische Dörser uffrürig machen woIen, haben wir ihnen in gemein und son ders geschriben, sie ihrer Pflichten, darzu ihrer guten Nachbarschaft und ihrer Trüw und Huldigung gegen dem löblichen Hus Österrich ermant, ihnen ihr Verderben, Schaden und Geverlichkeit getrülich an gezeigt; dabei zu wissen gethan, daß wir ihre Gerichtsherren und Obern, ob sie einich Beschwerd gegen sie hetten, zu Verhör, Eren und Recht vermögen wellen und sie ermant, kein Empörung unter ihnen fürnemen noch Iemands andern zu Uffrur willigen :e. mit lan gem Inhalt. Ist beschehen Montag vor Lueie An. 24.

    It. als die Uffrur mer und mer unter der Gebursami zugenom men, haben wir gen Villingen, Loffenburg und Seckingen unser Zu satz ihnen zugeschickt, ungeacht> 'daß wir der Unsern zu unser eigen Hilff daheim bedorffen; dann bis uns unser eigen Not onvermidlich bezwungen hat, die wider abzunemen.

    It. So haben wir auch am Montag nach Palmarum nechliver- gangen unser Herren Landvogt, Regenten und Räte in Ober-Elsaß gschriftlich erinnert, was uns der Gepursami halb täglichs anlange ihrs Zunemens und Merung ihrer Huffen und Rottung, sie daby bittlich angesucht, getrüw Fürsorg, Schick und Mittel fürzukeren, da mit der Puren Fürnemen abgestellt und wir vor ihrem Verderbenwe sen verhüt werden, und belieben mögen.

    Demnach glich Morndes Zinstags nach Palmarum abermalen

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    geschnben, wie wir verstanden, daß der Zurhold sist der Puren Vor zeichen) angangen sey, und abermals gebetten, Uffsehen uff uns zu haben.

    Wir haben auch desselben Tags den Achtmannen uf dem Schwartz- wald ernstlich geschriben, sie ermant, der Eren, Gnad und Schirm, so sie von dem löblichen Huß Österrich je wolten empfahen, und sie von de n jetzigen beiden allergnedigist und gnedigisten Fürsten Kaiser Karl und Ferdinand empfahen mögen; dartzu alter guter ver- truwter Nachburschaft, so wir zu beiden Sitten zu einandern gehapt, und nit vom Huß Österrich so lichtlich abfallen, sonder die Beschwer den oder Vordrung, so sie an ettlich Oberkeilen zu haben vermein ten, mit Ordnung des Rechtens suchen; mitters Inhalts derselben Geschrifft.

    Dartzu so haben wir in diser Uffrur den Stetten Brisach, Endingen, Kentzingen und Burgheim geschriben, ihr trostlich Uffsehen gegen uns zu wenden, und uns nit zu verlassen.

    Und besonder, so haben wir den von Hevtersheim noch ein mal früntlich geschriben, mit getrüwer Ermanung sich in die uffrürigen Uffrüstung nit zu begeben, sonder in ihr Gehorsam, und in Friden zu beliben; abermalen mit Erpiettung ihren Herrn zu Recht und aller Billichkeit zu vermögen.

    Das wir auch den Herrschaften Susenburg, Rötteln und Badenwiler unsers gn. Herrn des Marggraven halb, mit Trüwen und Ernst gethan haben.

    Aber unser Vleyß, Mühe und Arbeit hat by der Gepurlami, die sich mittler Zit bv Nacht uff 12,000 Mann stark gemeret hat, gantz nit erschossen, sonder haben sie uns mer dann Einmal in ihren Ge- schrifften zugemutet, Verpuntnuß mit ihnen zu thun, und in ihr Bru derschaft zu verpflichten, Friden für meniglich zuzefagen «. mit witterm Inhalt. Und so uns die Puntnuß Ansangs nit ze Willen geweßt, haben uns die obbenannten Huffen, die uff 12,000 Mann stark waren, findlich angegriffen, das wir uns zu ihnen nit verse- hen hatten. ...

    Sie haben uns unser Stockbrunnen und die Bäch oder Wasser, so durch die Statt lauffen, dermaß genommen, daß man nit mer ma len konnen; dartzu getrot uns und gemeiner Statt die Reben zu ver derben, den Berg abgewonnen und grimlich in die Statt geschossen, durch ettliche Hüser getroffen, item den Kilchenthurn geletzt. So sig Deutscher Bauernlrieg 1525. II. 12

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    auch die Zarg so groß und wir wenig Leut gehabt, deßhalb die Wacht und Hut gestreng mitgangen, daß die Burger und Verwandten Un willen darob empfangen und sollichs nit mehr erliden mögen.

    Und haben uns in solcher Not keiner Hilf versehen mögen; dann das gantz Land by und umb uns bis uff vier oder fünff Mil lang ist wider uns und Veind gewesen.

    Dartzu, so haben unser Herren vom Regiment in Oberelsaß am 14. Tag des Meyen nechstvergangen ihr eigen schwer Not ent- deckt, so sie im Sundgaw sehen und erliden müssen, daß sie uns noch Andern nit wissen einich Alf zu bewysen.

    Also sigen wir us Leibs Not uns und unser Lib und Gut vor größern Beschwerden und Verderbnuß zu retten, bezwungen worden, ein Vertrag mit der Gepursami anzunemen, ungevarlich der Mey- nung, daß wir in ein Bruderschaft mit ihnen gegangen sind, auch einen gemeinen Landfriden helsen zu machen, das Evangelium zu für- dern, unbillich Beschwerden helsen abzelegen ,e. des auch beid Thevl sich mit Evdspflichten verbunden.

    Doch so habend wir unser Pflicht und Eyd, damit wir I. M. und F. D. unsern allergnedigisten und gn. Herren, dartzu dem löbli chen Huß Österrich verwandt sein, in allweg gantz und gar vorbehal ten; also daß uns dis Puntnuß daran on allen Schaden, Abbruch und Nachtheil sein soll. Deßglich daß wir by allen unsern Fryheiten von Römischen Kaisern und unsern Fürsten von Österrich begabt, auch sunst aller unser Oberkeit Rechten und Regierung unabbrüchig beliben sollen «., alles witters Inhalts; welichs Vertrags zwo Abschriften ge stellt, dero die ein mit einem Hauptmann Müller genannt, die an der mit unserm Substituten unterschriben. aber funst kein ander Brief darumb uffgericht ist.

    Dem Allem nach zwiselt uns nit, E. F. D. werd alle und jede unser Handlung, wie die obbemelt ist, nit anders dann zu Gnaden und us gezwungner Notturft beschehen sein, bedencken. Zevorderst, daß wir E. F. D. in allweg ungeletzt, unlidlichen Intrag und Ungestümi der insallenden findlichen Gepursami ab uns on Nachtheil der Ober keit abgelegt und E. F. D. ihr Statt, ihr Burger und Verwandten unser Lib und Gut vor findlichen Sturms Überfall, vor Einreißung, Berhergerung und Zerstörung behüt haben. Es soll auch E. F. D. der trostlichen Zuversicht gegen uns seyn, daß wir eh alle letzte Not erleden und gedulden wollten, eh wir uns us E. F. D. Oberkeit,

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    Pflicht, Huld und Gehorsam« abtrennen lassen; mit ernstlich Bitt und Anrusen, E. F. D. wölle diß warlich Lutterung und Anzeigen zu Gnaden annemen. Datum uff Zinstag in den Pfingstfirtagen An. 25.

    cc^VI». Revers der Stadt Freiburg, in Betreff

    der ihr anvertrauten Gemahlin, Kinder und Güter

    des Markgrasen Ernji von Baden.

    sPsingstwoche 1525.)

    W,r

    Burgermeister, Rat und gantz Gemeind der Stat Friburg im Brißgaw bekennen offenlich nlit disem Brief. Als wir hievor des durchluchtigen hochgepornen Fürsten und Herrn, Herrn Ernsten Marg- graven zu Baden und Hochberg :e. unsers gnädigen Herrn Gemahel, sampt ettlichen beider ihr fürstlichen Gnaden Kmder und Gütern in den setzigen Embörungen und schweren Leuffen, so sich im Brißgon zugetragen, in unser Statt in unsern Schutz und Schirm empfangen und genomen haben, und aber jetzt by obgedachtem unserem gnädigen Herrn, mit Zuthun unser gnädig und gunstig Herren und Fründ, Rö misch Kavserlicher Majestät Landvogts zu Hagenaw, des Bischofs und Dumeapitels zu Straßburg, auch der Stett Straßburg und Brisach Geordneten sovil gesucht und gehandlet ist, daß sin fürstlich Gnad gegen siner fürstlich Gnaden Unterthanen der Marggravschaft Hochberg, Herrschaften Röteln, Susenberg und Badenwiler, so auch in sollicher Embörung begriffen, ein gutlichen Tag gein Offenburg uff Sontag nechstkünstig daselbs an der Herberg zu sein und Morndes zu der Handlung zu griffen bewilligt. Doch soverr, daß wir obgemelt siner fürstlichen Gnaden Gemahet, ihr baider Gnaden Kinder, ihr Zugehö- rigen und das ihr, wie wir die in Schutz genomen, frv, unverletzt und ohn allen Nachteil und Schaden ihres Libs, Eren und Guls ant< wurten und liferen sollen, alles lut und Inhalt des Abscheidts dar über begriffen. Daß wir dem Handel und allen Theilen zu gutem, auch damit Fried und Einigkeit im Land gemacht und erlangt werden mög, uns bewilligt haben, bewilligen und versprechen in Krafft dis Briefs by unseren Trüwen und Eren an Eidtstim für uns und die Unseren und unser Nachkomen, daß wir obgemelt unsers gnädigen

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    Herrn Gemahel, beider ihr fürstlichen Gnaden Kinder, ihr Zugehöri gen und das ihr, so sie zu uns gebracht, hie zwischen obgemelts Son- tags nechstkünstig sicher, unbeleidigt, ohn allen Schaden und Nachteil an ihren Lib, Leben, Eren und Gut gein Offenburg in die Statt lie fern und antwurten wellen. Ob aber sich begeb, daß wir sollichs nit thun, sondern die obgemelten unsers gnädigen Herrn Gemahel, Kinder, ihr Zugehörigen oder das ihr (davor Got sein well) uff dem Weg zwischen Friburg und Offenburg an Lib, Leben, Eren oder Gut einicher Schad, Nachteil oder Verletzung begegnen würd, dafür wellen wir hafft- und pfandtbar sein, und sein fürstlich Gnaden oder deren Erben sollichs zu ihrem Benügen wiederkeren und ablegen. Wo auch wir oder unser Nachkomen sollichs uff ihr Erforderung nit thäten, so haben und sollen haben obgedachter unser gnädiger Herr oder siner Gnaden Erben gegen uns, unser St«Nt, unser Lib und Güter, gut Fug und Macht, uff Wasser und Land zu handlen und fürzunemen, mit oder ohn Recht nach ihrem Gefallen, bis sie ihrs Schadens an uns volkomenlich bekomen. Davor uns nützit soll fryen oder fristen, kein geistlich oder weltlich Recht, Fryheit, Gnad, Schut z oder Schirm von Römischen Kaisern, Königen, Fürsten oder Herren, kein Bundt- nuff noch Einigung, noch sonst kein ander Sach, so vemer wider dis unser Verschribung gar oder zum Teil sin kondt oder möcht. Dann wir uns des alles wie das erdacht oder fürgewendt werden mocht. und besonder des Rechten, gemeiner Verzihung widersprechend, für uns und unser Nachkomen in Krafft dis Briefs gentzlich verzigen und be geben haben, ohn Geverd. Zu Urkund haben wir unser Stat Se- eret :e.

    6C^VII Stadt Basel an ihre Abgeordneten zu

    Offenburg.

    (7. Juni 1525.)

    D,

    )en frommen, vesten, fürsichtigen, erfamen, wysen Herren, Hein- richMeltinger, Burgermeister, LurZeigler, alt Obrister-Zunfft- meifier, Hanns Oberiet und Caspar Koch, unsern Mit'Räten, petzt zu Offenburg, sampt und sonders. .

    Unser ftüntlich willig Dienst zuvor, lieben, getruwen. Uff hut

    181

    Datum sind vor uns der Husen umb Elsaß-Zubern, Sechsfeld und Hagnow versamlet Botschafften erschienen, unsanzaigt, wie es leider zu Zabern, Lupfstein, Nuwiller und Scherwiller übel ergangen, ihrer etwan mang tusend über vilfaltig Zusagen er schlagen. Nun ließen ihre Herren, als der Landvogt zu Hagnow, der Graf von Bytsch und Hanaw, die übrigen so an den Schlachten gewesen, und nit umbkommen, wo sie die bettelten möchten, vahen und dotlichen strasen; deßglichen wöllen sie die anderen, so glich mit ihnen geschworen, und anheimsch pliben, ihre Lebens nst sicheren oder vertrösten, das ihnen ze liden keinswegs möglich. Nun wär wahr, es wären die Husen so umbkomen, deßglichen die Hufen im Eungow und Bryßgvw ein Puntnuß und ein Ding gewesen, einander nit zu verlassen zusamen geschworen. So verstünden sie, daß durch uns Evd- gnoßen zwischen dem Regiment in Ober-Elsaß, dem Bischof zu Straß burg, andern Prelaten und dem Husen im Sungow einAnstandt, gut Richtung zu erlangen verhoffende gemacht; gantz fründlich pittend, die- wil aller Bursame Sach ein Sach wär, daran zesin und zu verschaf fen, daß die vermelten Herren Landvogt, Graf zu Bitsch und Hanow, auch zu sollichen Anstand vergriffen wurden, den gegen ihnen hielten und die Richtung der Eidgnoßen darunter erwarteten. Deßglichen wol len sie auch thun, dann solt das nit beschen, und die Herren also uff ihrem Grim gegen ihnen zu beharren understunden. wurden sie genot- trengt, sich ze sterken, wieder zesamen zu versiegen, den Husen im Sungow und Brißgow, tut ihrs Eids, das zuvorkomen, oder eh alle darumb sterben, zu ihnen zu manen. Deßhalben, so wir nun ihr Pitt vernomen, auch daß darus nit anders dann Blutvergießen, Ver- derbung Land und Lüt, das leider ze vil beschehn, erstan mocht, be dacht, thund wir üch ernstlich beselchen, so vermelte Herren oder ihr Botschaften bu euch zu Offenburg wären, mit ihnen früntlich ze reden, daß sie von sollichem ihrm Fürnemen abstunden und sich des Anstands by uns gemacht, hielten. So sie aber nit bv euch erschinen, ihnen alsdann sollich Meyuung in unserm Namen zu schrieben, damit der nachgehend Schad nit erger, dann der erst erschwalet. Daran be- wist ihr unser gut Wolgefallen, umb euch früntlich haben zu beschul- den. Datum den ?. Tag Brachmonats An. 25.

    Statthalter des Burgermeisterthnmbs und Rat der Statt Basel.

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    6t^V>II Die Bauerschaft der Herrschaft Röteln an die Stadt Basel.

    (7. Juni 1525.)

    strengen, frommen, vesten. hochgeachten, ersamen, wisen, sonder gunstigen, lieben Herren. Üch sient zuvor unser gantz gutwillig Dienst, und fügen üch zu wissen: als die ersamen Herren Iörg von Reng- len und Johanns Roggenmann, Probst zu Basel, sant Plä sier Ordens, uff Montag nechst verruckt unserm Houptmann zu Röteln fürgetragen, wie die Schwartzwäldner in vergangner Zyt das Gotts- huß sant Pläsi geschädiget und zerstört, und uff genannter Herren und ander Abwerung sich beschönt, und nemlich Pantly Müller von Schön aw geredt: was er und sin Anhang allda handten oder ge handlet, haben sie getan uß Bevelh und Gehevß unsers Husen im Prvßgow, durch den sie hierzu mit merglicher Verleitung genottrengt worden syen. Sollichs mit ihren witern Klagen wir an den obersten Hauptmann und den Hufen haben langen lassen. Die uns geantwort: daß sie weder in Gemein noch sunders umb sollichs Handlung des Gotts- huß sant Plasten gar kein Wissen haben. Ouch weder Pantlin Mül ler noch jemand anders Bevelh geholt noch Willen darzu geben; sun der nit kleinen Mißfallen der Sach halb empfangen. — Darumb auch unser unterthänig Bitt ist, wo wir oder genannt ander barin ge- dachts Handels halb vor euch oder andern verunglimpft werden, dem kein Glauben zu geben und uns gunstlich entschuldiget. Dann wir hierumb nie kein Wissen noch Schuld gehept haben. Und alsdann in unlang vergangner Zyt wir und ander unser Anstoßer uns mit ein ander in gantz gutter eristenlicher Meynung treffenlichen zusamen mit treffenlicher Eydpflicht verbunden, und unter anderm umb der Zehen den halb wie wir uns dannit künstiglichem vermeynen zu halten, ver tragen; ouch solliche Ordnung in unsern Gemeinden ußkündt und lut- vrecht gemacht haben: entgegnen uns etliche Stifter, Clöster und andere Stende euwer Stat Basel, so bisher sollicher Zehenden in Genuß und Pruch gewesen, vermeinend unangesehen sollichs unser eristenlichen Ordnung, nit destominder nachmals als bisher dero, besonder jetzt zur Zit des Höwzehndens, in Nießung zustan und fürzufaren. Dwil uns aber diser Tagen durch euwer ersame Ratsfreundt in gemelten

    t83

    und andern Artickeln treffenlich gehandlet und gesucht wird, so ist an euch unser unterthenig Bitt, ihr wollent günstlich gönnen, daß wir unser angesehnen Ordnung, so wir doch geschworen des Heuzehendes halb jetzmal anhangen und fürfarn mögen, bis durch die gemelten euwer ersamen Rät unser lieb Herren und ander darzu verordnet hierin, wyter beschlossen und erkennt wird. Und was alsdann uns glich zugehörend und gesprochen, würdet on einichen Abgang ein Weg als den andern herstatet und abgeletzt. Ouch dise unsere zu euch Ge- sandten ihrs wyttern Darthuns und Erlüterens günstlich verhören und uns allzit bevolhen haben. Begeren und wellen wir allzit gany williglich verdienen. Datum uff Pfingstmittwochen An. 25.

    Euwer willigen Der Herrschaft Rötelen und ander anstoßenden Orten Rät, zu Röteln versammelt.

     
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