Charter: Freising, Bistum und Hochstift (763-1364) 1364 X 28
Signature: 1364 X 28
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28. Oktober 1364, Wien
Herzog Albrecht III. von Österreich vergleicht sich auf den Spruch genannter Richter mit Bischof Paul von Freising betreffs dessen Rückforderung der durch Herzog Rudolf ihm entzogenen Güter in Österreich.Source Regest:
ZAHN, Codex Diplomaticus (=FRA II/35, Wien 1871) S. 342 Nr. 748
ZAHN, Codex Diplomaticus (=FRA II/35, Wien 1871) S. 342 Nr. 748
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Hauptstaatsarchiv München
anhängendes verletztes Siegel
Material: Pergament
Wir Albrecht von gots gnaden hertzog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden vnd ze Krain, graf ze Tyrol etc. bekennen vnd tuen chund offenlich mit disem brief vmb die ansprach vnd vordrung die der erwirdig herre vnser lieber freunt her Paul byschof ze Freising von sein selbs vnd des itzgenanten seins gotzhauses wegen gehebt hat zue vns vnd vnserm lieben prueder hertzog Leupolten vmb solich inuaell, schaden vnd angriffe die hie vor vnser lieber prueder seliger gedechtnusse hertzog Rudolff von Osterreich dem got genade, getan hat bey seinen lebenden zeiten dem egenanten gotzhause vnd demselben byschof von Freising an im vesten, stetten, merkten, dorffern, leuten, guetern vnd gerichten die dartzue gehorent, vnd an andern sachen wie sich die vergangen haben vntz auf disen heutigen tag, darumb sich ouch derselb vnser prueder selig hertzog Rudolf an seinen lesten zeiten ze Maylan erchant hat vnd geschafft, daz wir denselben byschof vnd sein gotzhaws des gnedichlich ergentzen vnd si vnchlaghafft machen sullen, daz wir fuer vns, den egenanten vnsern prueder hertzog Leupolten vnd vnser paider erben nach ainhellem rate vnsers gemainen rates mit dem vorgenanten byschof Pauln an sein vnd seins egenanten gotzhauses stat also vberain chomen sein, daz er auz vnserm geswornem rate nemen solte sechs erber herren welich im aller pest dartzue geuielen, fuer die er alle die egenanten sein vnd seins gotzhauses notduerft vnd gepresten tragen solte, vnd was si alle gemainlich oder der merer tail vnder in nach seiner furlegung vnd vnser widerred zwischen vns erchanten vnd spraechen nach dem rechten oder der minne, des solt vns paidenthalben wol genuegen vnd solten ouch das also ietweder seit stet haben vnd volfueren gentzlich ane alles geuer als wir das einander verhaizzen haben mit vnsern trewen. Nu hat derselb vnser lieber freunt byschof Paul in dem namen als da vor dartzue genomen vnd genennet den edeln vnsern lieben oehaim graf Velreichen von Schownberg, vnser lieben getrewen Eberharten von Walsse von Lintz houptmann ob der Ens, Leutolten von Stadekk lantmarschalh in Osterreich, Ruedolf Otten von Liechtenstain obristen chamrer in Steyr, Albern von Puechhaim obristen drugsetzen in Osterreich vnd Fridreichen von Stubenberg obristen schenchen in Steyr die alle vnsers geswornen rates sint, die habent vns paidenthalb wizzentlich vnd chuntlich verhoert vnd habent nach vnser paider fuerlegung vnd widerrede vnd nach gelegenhait der sache mit gueter vorbetrachtung vnd zeitigem rate zwischen vns in dem namen als da vor, erchant vnd gesprochen des ouch vns paidenthalb wol genueget in aller der mazze als hienach geschriben stet, des ersten daz wir vnd der vorgenant vnser prueder hertzog Leupolt dem egenanten byschof Pauln vnd seinem gotzhause ze Freising loesen, widerantwuerten vnd in ir gewalt lediklich bringen sullen vnuertzogenlich ir purg vnd stat Waidhofen, ir vest Randekk vnd ir vest vnd markt ze Vedmarueld mit leuten, gerichten, guetern, allen nuetzen, freyhaiten vnd rechten, wirden vnd eren, die von alter dartzue gehorent vmb als uil geltes als der vorgenant vnser prueder selig hertzog Rudolf die hie vor versetzet hat Otten von Zelking, Jansen dem Knevsser vnd Kristan dem Czintzendorffer nach sag der satzbriefe die si daruber von demselben vnserm prueder seligen habent ane alles geuer. Swas ouch silbergeschirres vnd hausrates, gewandes vnd ander dinge fanden wart auf der vest ze Chuenraczhaim das der erber ritter Hanik des vorgenanten byschof Pauls vetter mit ainer gewissen geantwuert hat dem egenanten Knevsser, das sol derselb Jans der Knevsser dem vorgenanten byschof Pauln vnd seinem gotzhause alles gentzlich widercheren an alles geuer. Si habent ouch gesprochen vmb alle die hantuesten vnd briefe, register, vrbarpuch vnd rodalpuch der heiligen schrift vnd ander chunste in Latein oder in Teutsch geschriben, si sein geistlich oder weltlich die in den vorgenanten vesten funden wuerden vnd in des obgenanten vnsers prueders seligen oder dhainer der seinen gewalt chomen sint, die den egenanten byschof oder sein gotzhaus angehorent, daz man im die alle wider geantwuerten sol wa vnd in wes gewalt man die vinden vnd anchomen mag an alles geuer, weren aber derselben hantuesten vnd briefe dhaine in des egenanten vnsers prueders seligen oder der seinen gewalt zerschnitten oder in ander weis vertan oder verlorn, die sullen wir im vnd seinem gotzhause ernewn vnuertzogenlich in aller der mazze als er vns mit erbern leuten oder mit seins gotzhauses alten registern geweisen mag, daz dieselben verlornen briefe die von vnsern vordern dar chomen sint gestanden sein, vnd daruber sullen wir im vnd seinem gotzhause ainen gemainen bestetbrief geben da mit wir in gunstichlich bestetten alle ir herscheffte vnd vesten, leut, gericht vnd gueter, freyhait, recht vnd alte guete gewonhait mit allen irn wirden vnd eren die si von alter in allnn vnsern landen gehebt habent, ane alle geuer. Swas ouch der vorgenant vnser pruder selig herczog Rudolf den vorgenanten byschof Pauln vnd sein gotzhaus verrer denn beschaidenlich vnd gewonlich sei, hinder vns getzogen vnd verpunden hat, derselben puentuenzze sullen wir in vnd sein gotzhaus ledig lazzen gentzlich vnd sullen im ouch widergeben swas wir solcher vngewonlicher puntbriefe von im haben vnd wurden darnach derselben briefe dhaine mer hinder vns funden, die sullen alle tod sein vnd furbazzer chain chraft mer haben, also daz ouch er fur sich vnd sein nachkomen sich verpinde mit irn herscheften, vesten vnd stetten die si in vnsern landen habent ze beleiben hilflich vnd getrewlich bey vns vnd vnsern landen ze schirm vnd dienste in ainer solchen puntnuezze weise die nach alten gewonhaiten beschaiden vnd erber sei, ane alles geuer. Vnd swas lehen sich der vorgenant vnser prueder selig hertzog Rudolf vnderwunden vnd yemanne gelihen hat die das gotzhaus ze Freising angehorent, die sullen alle gar vnd gentzlich hinwider chomen an denselben byschof vnd das gotzhaus ze Freising als das pilleich vnd recht ist, ane alles geuer. Darnach vmb die geltschulde die auf den vorgenanten vnsern lieben freunt byschof Pauln von Freising von des gotzhaus wegen ze Guerk geuallen ist hintz den Juden nach sag des spruchbriefes den der vorgenant vnser prueder selig hertzog Rudolf mit seinem vnd des legaten insigel versigelt nue ze lest daruber gegeben hat, da die svem dem egenanten von Freising ze gelten pringet zwelef tausent vierhundert vnd ain vnd fuemftzig guldein rechtes erchens vnd houptguetes, habent die vorgenanten spruchleute ainhelichlich erchant vnd gesprochen, daz der egenant byschof Paul desselben guetes selber abrichten vnd gelten sol Chatschim dem Juden von Cili drew tausent fumf hundert guldein rechtes erchens vnd houptguetes vnd was auf dieselben vierdhalb tausent guldein von angenge herdan vntz auf disen heutigen tag schadens vnd gesueches gegangen ist, das haben wir hintz demselben Juden vber vns genomen vnd den egenanten byschof vnd sein gotzhause dauon geledigt gar vnd gentzlich. Swas aber der vbrigen gult ist gegen Muschen dem Juden weilnt Isserleins eninchel von Marichpurch mit allem erchen vnd houptguete vnd allem dem gesuch vnd schaden so zue demselben Juden vntz auf disen heutigen tag dhains wegs darauf gelauffen ist, da von sullen wir vnd der vorgenant vnser lieber pruder hertzog Leupolt den obgenanten byschof Pauln vnd sein gotzhaus ze Freising gar vnd gentzlich nemen ane allen irn schaden vngeuerlich. Was ouch daruber derselb byschof Paul fuerbazzer gelten sol Afrechen dem Juden von Friesach, darumb wellen wir im denselben Juden helfen pitten vleizzichlich vnd ernstlich, daz er im vmb das erchen vnd houptguet beschaiden tag geb vnd es zu etlichen jarziln von im nem vnd daz er im ouch an dem gesuech vnd schaden so dar auf gelouffen ist, beschaidenlich mit var vnd guetlich tue durch vnsern willen. Dagegen vnd ouch gegen allen disen vorgeschriben stukchen die fur denselben byschof Pauln ze losen vnd ze gelten auf vns geuallen sint, hat er fur sich vnd sein nachkomen an seiner vnd des egenanten sein gotzhaus stat vns, den vorgenanten vnserm prueder hertzog Leupolten vnd vnser erben ledig vnd los gesprochen vnd gelazzen gar vnd gentzlich aller der nuetze der er von des vorgenanten vnsers pruders seligen hertzog Rudolf wegen auf den vorgenanten vnd andern seinen guetern in vnsern landen entwert vnd auzgelegen ist, vnd alles des schaden so er in dhainem weg da von enphangen hat vntz auf den heutigen tag, ane allez geuer, wan in fur sich vnd sein nachkomen des egenanten spruches wol genueget vnd ouch bechennet, daz wir in vnd sein gotzhaus damitte gnedichlich ergetzen vnd in guetlich daran geschehe. Daruber sullen ouch der obgenant byschof Paul oder sein nachkomen selber ane vnsern schaden loesen wenn si wellent ir vesten vnd herschafft ze Lok von vnsern getrewn graf Vlreichen von Cili vnd graf Hermann seinem prueder oder irn erben vmb sechs tausent guldein darumb in der egenant vnser prueder selig hertzog Rudolf dieselben herschafften vnd vesten vormals versaczt hat. Wenn ouch der vorgenant byschof Paul oder dhainer sein nachkomen byschof ze Freising das puergstal ze Chunratzhaim wider pawen wellent, des sullen wir der egenant vnser prueder oder vnser erben in wol gunnen vnd sullen nicht gestatten daz si der vnsern ieman daran irre ane alles geuer. Vnd wan diser vorgeschribner spruch mit vnserm wizzen vnd guetlichem willen also geschehen ist, darumb haben wir fuer vns den egenanten vnsern prueder hertzog Leupolten vnd fuer vnser baider erben verhaizzen wizzentlich mit vnsern trewn vnd verhaizzen ouch mit disem brief stet ze haben vnd ze volfueren gar vnd gentzlich alles das vorgeschriben stet, ane alles geuer vnd daruber ze vrchund geben wir disen brief versigelten mit vnserm anhangundem insigel. Geben ze Wienn an sand Symons vnd sand Judas tag der heiligen zwelfpoten, nach Christes gepurd drewzehen hundert jar, darnach in dem fumf vnd sechtzigistem jar.1
Source Fulltext: ZAHN, Codex Diplomaticus (=FRA II/35, Wien 1871) S. 342-347
Original dating clause: sand Symons vnd sand Judas tag
Editions:
- Meichelbeck II./l, 58.
Language:
Notes:
1 Der Gegenbrief vom gleichen Tage, durch Bischof Paul ausgestellt und mutatis mutandis, resp. die umgekehrte Stellung der Persönlichkeiten ganz desselben Wortlautes befindet sich im Orig. im k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien.
Places
- Wien
Freising, Bistum und Hochstift (763-1364) 1364 X 28, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/FreisBm/1364_X_28/charter>, accessed 2025-04-23+02:00
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