Charter: Tobias, Carl Anton: Regesten des Hauses Schoenburg, 1865 (Google data) 34
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1285: Friedrich von Schönburg, junior, der Sohn Friedrichs von Schönburg,
welcher uns schon beim .Jahre 1282 in derselben Angelegenheit mit seinem Schwiegervater
bekannt wurde, schliesst am 29. Juli 1285 Frieden und Eintracht mit dem Bischof
Theodericus von Olmütz in Brünn und König Wenzel von Böhmen bestätigt solchen Vertrag in
demselben Jahre. Das Orig. dieser Urk. besitzt das erzbischöfl. Archiv zu Kremsier,
abgedr. im cod. dipl. Mor. IV, 297 ff. und in^Zdenkonis de Trebecz libro u missionibus
regum Jlscr. �? cod. mser. Rcgiomont. nr. 60. descr. Palacky, cfr. cod. dipl. Mor. V, 282.
Die Misshelligkciten und Differenzen betrafen, wie oben bereits gemeldet, den District von
Zwittau, districtum Switaviensium, und es standen auf Friedrichs Seite als Gewilhrsbürgen,
sein Vater Friedrich von Schönburg und Pereugerus de Meldingen. Interessant ist diese
Urkunde besonders, weil hier von einer erbauten Burg die Bede ist, welche der Bischof
nicht leiden mochte. Auf Schönburgischer Seite verpflichtet sich auch ein Henricus Stange
aus einer Schönburgischen Vasallenfamilie, die uns später noch oft begegnen wird, sowie
Theodericus de Meldingen und •Johannes de Chepow. Die Familie Stange war in der Gegend von
Altenburg angesessen und gehörte zu dem niedern osterländischen Adel. Gegenwärtig ist sie
ausgestorben. Friedrich unter warf sich nach langem Streite mit dem Bischof von Olmütz,
Dietrich von Neuhaus, dem Schied spruche des Königs Wenzel von Böhmen, verweigerte jedoch
die hauptsächlich im Vergleiche vereinbarte Schleifung der zwischen Zwittau und
Porstendorf errichteten Feste und fügte im offe nen Aufruhr dem Lande viel Schaden zu.
Deshalb zog König Wenzel mit seinem Feldherrn Zawis von liosenberg gegen Tribau und nahm
bei der Erstürmung Friedrich von Schönburg gefangen. Auf die Fürbitte mehrerer Barone
schenkte der König ihm zwar das Leben, liess ihm aber einen Finger an der rechten Hand
abhauen, damit er der Strafe für seinen Frevel zeitlebens eingedenk sein sollte. Das
geschah in der ersten Hälfte des Jahres 1286. l'alacky Böhmen II, 850. Dudik's Werk über
Mähren wird jedenfalls diese Geschichte uns speeiell berichten. Schon Dobner, moi.um. Boh.
t. V. p. 58. erzählt dieses Factum: de prima expeditione regis Wenzcslai in Moraviam . . .
ileiude rex processif ad Moravicalem Triboviam ubi magnam spoliatorum mnltitudinem
intellcxerat congregatani. Hanc denique civitnteni mox capiens Kridericum. de Schonburg
(erat tum Scbonburgioium s. Schowenburgiorum illustris et potens in Bohemia et Moravia
familia qui posterius Schomburgii et Schauniburgii [sie?] dicti) turbatorem pacis
compcscuit et ne amplias contra regem execderet, cautione íidejussoiia obligavit, sed quia
rapiñas evitare noluit, a lidejussoribus suis exi- gentibus mortis scntentia condemnare
debuit, misericordia motus, quonmdam quoque mitigatus precibus, in dextra manu solum sibi
digitum amputavit, quatenus sic correptus ab importunitate sua quiesccret et pro
misericordia citra debitum sibi exhibita r�?gi de cctero ad beneplacita quaelibet
obediret, Sic i'ridericus est factus regis amicus. In demselben Jahre 1285 begegnet uns
ferner Fridericus de Schonberg, des Gegenstandes halber unzweifelhaft Schönburg, als
Bernhard und Otto, Gebrüder von Bernhardsdorf (Bernstadt, Camenz) dem Kloster Marienstern
die Stadt Bernhar- desdorf (Bernstadt), den Wald bei Friedrichsdorf, in der Nähe von
Bernstadt, und andere Güter um 700 Budissiner Mark verkaufen. Die Uebergabe erfolgte an
ihren Onkel (patruus) Bernhard (von Camenz), Propst zu Meissen, lieber die mitverkauften
Güter in Bertold i sdorf (Bertsdorf), die sie dem Heinrich von Rodwitz (Rodewitz) ver
kauften, „Fridericus de Schonberg, consanguineus noster habet actionem'1'. Dat. Wra-
tislav. 1285, minus Cal. Maji. Die Resignation obiger Besitzungen vor dem Markgrafen Otto
von Brandenburg erfolgte im neuen Lager vor Friedland, 1285 den 20. Sept. Die andern Güter
werden hier specialism: Schoenawe, Bertoldisdorf, Kiselingstorf und Pawilsdorf, quae olim
Wizlawindstorf vocabatur et in» tittersbach illa bona quae filii Arnoldi de hugcswaldc
tenebant. Bernhard und Otto bekennen ferner 1285 den 2. Oct. zu Ebirspach, dass nach des
Vaters Tode ihr Onkel Bernhard, Propst zu Meissen, ihre Besitzungen verwaltet und die
Schulden getilgt habe, bis auf 200 Mark, welche meist Friedrich von Schönburg zu fordern
hatte. Zu deren Tilgung traten sie dem Onkel die Dörfer Lamprechtswalde, Badwitz,
Ditmansdorf und Bertol disdorf ab; bevor jedoch durch die Einkünfte die Schuld gedeckt
wurde, mussten sie jene vier Ortschaften sogar verkaufen und konnten sich nur einen Thcil,
nämlich die Stadt Bernhardcsdorf (Bernstadt) reserviren. Doch auch diese mussten sie
endlich dem Kloster Marienstern durch die Hand ihres Onkels verkaufen. Die Verwandtschaft
der Familie Schönburg mit der Familie der Dynasten von Camenz datirt, wie wir oben b. J.
1221 erwähnten, von Hermann von Schönburg, dem Gemahl der Ku nigunde von Vesta. Zwei
Schwestern der Gebrüder Bernhard und Otto von Camenz, Ursula und Catharina werden in den
Urkunden als Nonnen des Klosters Marienstern aufgeführt, eine dritte 25 Schwester
Elisabeth ist die Gemahlin Hermanns von Donin (Dohna), zwei andere Schwestern, richtiger
jedenfalls Tanten, Amabilia und Agnes, von denen letztere schon vor 1285 gestorben war,
sind in demselben Kloster. Sämmtliche Urkunden, der Zahl nach fünf, waren im Originale im
Klosterarchive zu Marienstern vorhanden, von wo sie verschwunden sein sollen, weshalb sie
im Codex dipl. Lusat. super, nicht abgedruckt werden konnten. Nach einer in früherer Zeit
genommenen Abschrift, die uns zu Gebote stand, haben wir den Inhalt in Obigem gegeben und
bemerken nur noch, dass augenscheinlich auch die beim Jahre 1234 eitirte Urkunde mit
diesen in Verbindung steht und ziemlich evident unsere Behauptung rechtfertigt, dass
unsere Familie, entsprossen der Familie von der Schönburg bei Naumburg, zuerst in der
Lausitz begütert und mit ansehnlichen Dynastenfamilien verwandt war und erst von hier aus
in den sogenannten säch sischen Erblanden ansässig wurde. Source Regest:
Regesten des Hauses Schönburg vom urkundlichen Auftreten desselben bis zum Jahre 1326, Nr. 34, S. 36
Regesten des Hauses Schönburg vom urkundlichen Auftreten desselben bis zum Jahre 1326, Nr. 34, S. 36
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Regesten des Hauses Schönburg vom urkundlichen Auftreten desselben bis zum Jahre 1326, Nr. 34, S. 36
Regesten des Hauses Schönburg vom urkundlichen Auftreten desselben bis zum Jahre 1326, Nr. 34, S. 36


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