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Charter: Illuminierte Urkunden 1358-12-04_Nuernberg
Signature: 1358-12-04_Nuernberg
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1358-12-04, Avignon
Bischofsammelablass (20 Aussteller) für die Nikolauskirche in Marktbreit (Niedernbreit):
Erzbischof Thomas von Galata (Galadensis) sowie die Bischöfe Ricardus von Athyra (Naturensis), Lazarus von Butrinto (Botrontinus), Raphael von Arkadi (Archadiensis), Franziskus Lapsacensis [nicht identifiziert, fehlt bei Eubel], Guillelmus von Sizebolu (Cisopolitanus), Richardus von Bissacia (Bisaciensis), Kosmas von Trabzon (Atrapasonensis), Garsias von Cuenca (Conchensis), Bertrandus von Ampurias (Ampuriensis), Venturinus von Argos (Argolicensis), Avancius von Xanthi (Xanchiensis), Petrus von Avlona (Valonensis), Johannes von Kammin (Carminensis), Johannes Aytonensis [wird bei Eubel 518 unter Veglia angeführt, jedoch nicht identifiziert], Augustinus von Siliwri (Salubriensis), Johannes von Mesched (Semiscalensis), Nitardus von Thermopylae (Termopolensis), Franziskus von Vregen (Vrehensis) und Petrus von Cagli (Calliensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Würzburg gelegene Kirche des heiligen Nikolaus in Marktbreit (ecclesia sancti Nicolai in Nidernbreut, Herbipolensis diocesis) reumütig und nach Ablegung der Beichte an bestimmten Festtagen und – soweit gegeben – in der jeweiligen Oktav besuchen und dort Morgen- und Abendmessen oder welchen Messfeierlichkeiten auch immer beiwohnen, und zwar am Feiertag des Patrons dieser Kirche, am Kirchweihtag, zu Weihnachten, zu den Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn, am Karfreitag, zu Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, am Dreifaltigkeitstag, zu Fronleichnam, am Kreuzauffindungstag, am Kreuzerhöhungstag, an den Feiertagen der heiligen Jungfrau Maria, des heiligen Johannes des Täufers, des Evangelisten Johannes, zu allen Apostel- und Evangelistenfesten, an den Feiertagen des heiligen Stephan, des heiligen Laurenz, des heiligen Vinzenz, des heiligen Martin, des heiligen Nikolaus, des heiligen Gregor, des heiligen Augustinus, des heiligen Hieronymus, des heiligen Ambrosius, der heiligen Maria Magdalena, der heiligen Katharina, der heiligen Margarete, der heiligen Cäcilia, der heiligen Lucia, des heiligen Agnes und der heiligen Agathe, zu Allerheiligen, zu Allerseelen, an jedem Sonntag und an allen Feiertagen. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die den Priester beim Versehgang begleiten, die beim Abendläuten mit gebeugten Knien drei Ave Maria beten, die für den Bau, die Beleuchtung und die sonstige Ausstattung der genannten Kirche aufkommen, die der Kirche entweder testamentarisch oder auf anderen Wegen Gold-, SIlber- und Kleidungsspenden sowie andere Notwendigkeiten zukommen lassen und auch jenen, die für denjenigen Würzbischof, der die vorliegende Indulgenz bestätigt, sowie fpr den Impetrator der Indulgenz und für alle lebenden oder toten Wohltäter der Kirche zu Gott beten.
Markus Gneiss
Source Regest: 
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Nürnberg, Landeskirchliches Archiv, Depositum PfA. Marktbreit, sub dato


Material: Pergament
Dimensions: 707 (width) x 468 (height) mm
Condition: Einige spätere Fehlstellen im Pergament; bei der U-Initiale einige Feuchtigkeitsschäden.
    Graphics: 
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    • Materielle Beschreibung: 
      Unilluminierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Stark vergrösserte Initiale U(niversis) zu Textbeginn, drei weitere vergrösserte Initialen in der ersten Zeile. Alle Buchstaben lediglich in der Schreibertinte.
    • Neun Zeilen hohe Initiale: Der linke Schaft mit zwei Halbfolietten, gespiegelt an einem Band aus zwei Musterquadraten; der rechte Schaft mit einer Blattranke. Die ösenartige Ranke links ebenfalls mit einer Blattranke, links oben zwei winzige Halbpalmetten, das (U)n(iversis) ebenfalls mit einer grösseren Halbpalmette.
    • Stil und Einordnung: 
      Nach dem Ende der Werkstatt der Avignoner Sammelindulgenzen (mit der bisher bekannten letzten Indulgenz 5. März 1348 für das Heilig-Geist-Spital in Nürnberg ging man zunächst dazu über, Urkunden ohne weiteren Schmuck in Avignon auszufertigen. Doch 1357 Juni 29 für Maria Laach findet sich Dekor der U-Initiale in der Farbe der Schreibertinte. Dort sieht man im linken Schaft eine ähnliche Blattranke wie hier, freilich als Aussparung aus tintenfarbigem Grund. Die charakteristische Form der ösenartigen, mit dem nach unten gewendeten, daran angesetzten Bogen links sieht man auch 1359 April 17 für Schlins (ohne Dekor) und 1360 August 20 für St. Wedel (mit Dekoration beim Empfänger). Vergröbert taucht diese Buchstabenform auch bei 1362 Dezember 10 für Lütisburg (ohne Dekor) auf; auch die bisher späteste bekannte Avignoner Sammelindulgenz, 1364 Oktober 1 für Wunsiedel, weist, wenn auch abgewandelt, diese Form auf. Vielleicht handelt es sich bei allen diesen Urkunden um denselben Schreiber.
    • Gabriele Bartz
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    Bibliography
    • Bilderpracht und Seelenheil, 2019, S. 134 (Nr. A 7: Gabriele Bartz, Markus Gneiss). (Vollzitat auf Zotero)

    Comment

    Arenga: Splendor paterne glorie ... .
    Mit 20 ausstellenden Bischöfen ist die Indulgenz für Markbreit im oberen Spektrum der Ausstellerzahl von Sammelablässen angesiedelt. Die Ablassbedingungen bewegen sich im zeitüblichen Rahmen. Typisch für das Diktat der Sammelindulgenzen der 1350er Jahre ist auch, dass bei der Ablassbedingung des Gebets für den Bischof, der die Indulgenz bestätigt, dezidiert die Diözese – in diesem Fall Würzburg – angegeben wird. Die Vorbehaltsklausel, die der Bestätigung des Ablassbriefes durch den Lokalbischof vorsieht, ist eine fixe Formel, die sich schon in der Zeit vor der Etablierung der Sammelindulgenzen in Einzelablässen finden lässt. Die Bestätigungsurkunde wurde hier zusammen mit dem – vermutlich – Würzburger Bischofssiegel mittig an der Plica befestigt; sie ist jedoch heute abgefallen und nur mehr Reste des Pergamentstreifens sind noch zu sehen. Die Befestigung in Form eines Transfixes muss ähnlich erfolgt sein, wie es beispielsweise beim Sammelablass vom 12. Dezember 1353 zu sehen ist (hier allerdings erfolgte die Befestigung an der Plica mithilfe einer Seidenschnur und nicht mit einer Pergamentpressel).
    Markus Gneiss
    Places
    • Avignon
      • Type: Ausstellungsort
    • Bayern
      • Type: Region
    • Deutschland
      • Type: Region
    • Frankreich (Kurie)
      • Type: Region
    • Marktbreit
      • Type: Empfängerort
    Persons
    • Augustinus von Siliwri
      • Avancius von Xanthi
        • Bertrandus von Ampurias
          • Franziskus Lapsacensis
            • Franziskus von Vregen
              • Garsias von Cuenca
                • Guillelmus von Sizebolu
                  • Johannes Aytonensis
                    • Johannes von Kammin
                      • Johannes von Mesched
                        • Kosmas von Trabzon
                          • Lazarus von Butrinto
                            • Nitardus von Thermopylae
                              • Petrus von Avlona
                                • Petrus von Cagli
                                  • Raphael von Arkadi
                                    • Ricardus von Athyra
                                      • Richardus von Bissacia
                                        • Thomas von Galata
                                          • Venturinus von Argos
                                            Keywords
                                            • Illuminated Charters: Niveaus:
                                              • N2: Initials
                                            • Illurk-Urkundenart:
                                              • Bischofsammelablass
                                            • Glossary of illuminated charters (in German):
                                              • Unilluminierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
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