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Charter: Illuminierte Urkunden 1391-08-08_Goettingen
Signature: 1391-08-08_Goettingen
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1391-08-08, Rom
Papst Bonifaz IX. an die Proconsules, Consules und Universitas der Stadt Braunschweig (Brunswicensis) in der Halberstädter und Hildesheimer Diözese (Halberstadensis und Hildensemesis): Der Papst gewährt ihnen, da sich nach ihren Angaben durch das Vorladen ihrer Bürger und Bürgerinnen vor das Gericht der ordinarii, der archidiaconi und officiales nach ausserhalb schwere Missbräuche und Verbrechen eingestellt haben, das Recht, dass die ordinarii, archidiaconi und officiales in ihrer Stadt vicarii oder officiales einsetzen, vor denen sie die betreffenden Rechtsangelegenheiten erledigen können, und verbietet, die Bürger nach ausserhalb vor Gericht zu laden, solange sie bereit sind, vor den vicarii oder officiales der Stadt sich zu stellen. Zugleich setzt er den Abt des Klosters sancti Egidii und den Dekan der Kirche sancti Blasii in Braunschweig zu executores dieses Privilegs ein.
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 


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Göttingen, Georg-August-Universität Diplomatischer Apparat, App. dipl. 10




    Graphics: 
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    • Materielle Beschreibung: 
      Vollkommen kanzleigemäss gestaltete Littera cum filo serico (Bulle im engeren Sinn). Stark vergrösserte Initiale B(onifatius) mit floralen und ornamentalen Aussparungen und Ansätzen von graphischem Dekor, Papstname in Zierschrift, die Lombardenformen verwendet, und Rest der ersten Zeile in Elongata-artiger Zierschrift. Üppig cadellenartig gestaltete Schäfte der langen "s" ber s(ervus) bzw. s(ervorum), sowie Lombarde A(d futuram) in der ersten Zeile mit graphischen Fortsätzen. Auch der Skriptorenvermerk mit graphischem Dekor (Fleuronnée).
    • Stil und Einordnung: 
      Die Urkunde verfügt - derzeit als frühestes Beispiel - schon über Elemente, die über die "normale" Gestaltung hinausweisen. Zu nennen sind die astartigen, jedenfalls sehr floralen Aussparungen im Schaft der Initiale und die mit feinem Dekor versehenen Fadenfortsätze. Auch der Dekor der langen "s" ist erstaunlich floral. Mit dem Wissen um die in üppigen Gestaltungen der kommenden Jahre zeigen sich hier schon Ansätze zu dieser Entwicklung.
      Von A. de Righa (sein Vorname ist nicht bekannt) sind derzeit sieben Urkunden in der Sammlung "Illuminierte Urkunden" vertreten (siehe bei 1396 Dezember 8). Der Dekor der Littera von 1397 Juli 9 ist reicher als der Durchschnitt, er weicht jedoch deutlich ab (dort weitere Informationen zur Gruppe). Die naheliegende Vermutung, die Skriptoren wären auch für den Dekor verantwortlich, mit dem ihre litterae cum filo serico geschmückt sind, lässt sich mit stilgeschichtlichen Mitteln nicht erbringen.
    • Martin Roland
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    Comment

    Scriptor: A. de Righa; Registrata gratis.
    Der Skriptor A. de Rigba (Righa, Rugha) bei Frenz, Conspectus (https://www.phil.uni-passau.de/fileadmin/dokumente/fakultaeten/phil/lehrstuehle/frenz/Forschung/littera_A.pdf) von 1391-1404 nachweisbar.
    Für weitere Urkunden dieses Skriptors in der Sammlung "Illuminierter Urkunden" siehe bei 1396 Dezember 8.
    Martin Roland
    Places
    • Deutschland
      • Type: Region
    • Italien (Kurie)
      • Type: Region
    • Niedersachsen
      • Type: Region
    • Rom
      • Type: Ausstellungsort
    Persons
    • Papst Bonifaz IX.
      Keywords
      • Illuminated Charters: Niveaus:
        • N2: Penwork(Fleuronnée)
        • N2: Display script (with decorative character)
        • N2: Initials
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