Charter: Illuminierte Urkunden 1401-03-27_Muenchen
Signature: 1401-03-27_Muenchen
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1401-03-27, Rom
Papst Bonifaz IX. verleiht den andächtigen Besuchern und Guttätern der Source Regest:
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Altötting Urkunden, 51
München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Altötting Urkunden, 51
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Material: Pergament
- Materielle Beschreibung:
Mit schon recht üppigem graphischem Dekor versehene, Vollkommen kanzleigemäss gestaltete Littera cum filo serico. Stark vergrösserte Initiale B(onifatius) mit ornamentalen Aussparungen und graphischem Dekor (grosse Fadenspiralen links der Initiale und im Binnenfeld), sowie mit Papstname in Zierschrift, die Lombarden-Formen verwendet und die mit Fleuronnée besetzt ist (auch Fadenspiralen über der Zierschrift). Üppig cadellenartig gestaltete Schäfte der langen "s" ber s(ervus) bzw. s(ervorum) mit Perlenreihen sowie vergrösserte Lombarde d(ilectis) mit graphischem Dekor (Fleuronnée). - Stil und Einordnung:
Der Skriptor Nicolaus de Rugis hat zahlreiche Papstbriefe mundiert und sein Stil ist - trotz starker formaler Standardisierung - zumindest in Ansätzen erkennbar. Leitmotiv ist die aus dem Schaft der Initiale ausgesparte zick-zack-Linie. Dazu siehe bei 1394 September 4.
Die hier vorliegende Urkunde ist die erste, bei der der graphische Dekor ein Eigenleben gewinnt und nicht bloss als bescheidenes Beiwerk zur Schrift / zur Initiale erscheint. Sowohl die Fläche hinter der Zierschrift als auch jene über der ersten Zeile wird mit Dekor gefüllt. Neu treten bei De Rugis in dieser Urkunde Perlenreihen als Besatzmotiv der Schäfte der langen "s" auf, ein Motiv das aus dem klassischen Fleuronnée stammt, auf, andererseits gewinnen die Fadenspiralen (Filigran), die mit kleinen Endblättchen besetzt sind Bedeutung, ein Motiv, das dem Dekor der päpstlichern Kanzlei eigen ist.
Diese Tendenzen sind in der Kanzlei ab den mittleren 1390er Jahren bei mehreren Skriptoren zu beobachten. Es nimmt ja auch nicht wunder, dass an graphischen Lösungen Interessierte sich gegenseitig befruchten. Trotzdem entwickeln sich auch neue individuelle Besonderheiten, wie die ilienförmigen Abschlüsse des "s" am Ende der Zierschrift des Papstnamens zeigen, die auch bei der Urkunde von 1402 April 23 vorkommen. - Martin Roland
Comment
Scriptor: N. de Rugis; Gratis de mandato domini pape.Frenz, Conspectus kann den Skriptor Nicolaus de Rugis von 1389 bis 1404 nachweisen: https://www.phil.uni-passau.de/fileadmin/dokumente/fakultaeten/phil/lehrstuehle/frenz/RORC/littera_N.pdf.
Zu weiteren von diesem Skriptor mundierten Urkunden in der Sammlung "Illuminierte Urkunden" und für weitere Informationen zu diesem Schreiber aus dem Friaul siehe bei 1394 September 4.
Places
- Altötting
- Type: Empfängerort
- Bayern
- Type: Region
- Deutschland
- Type: Region
- Italien (Kurie)
- Type: Region
- Rom
- Type: Ausstellungsort
Persons
- Papst Bonifaz IX.
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N2: Penwork(Fleuronnée)
- N2: Display script (with decorative character)
- N2: Initials
- N2: Borders
Illuminierte Urkunden 1401-03-27_Muenchen, in: Monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1401-03-27_Muenchen/charter>, accessed at 2024-12-23+01:00
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