• Materielle Beschreibung: 
  Aufwendig gestaltete Littera cum filo serico (Bulle im engeren Sinn) mit Papstnamen in Zierschrift, die Lombarden-Formen verändert, mit dem Rest der ersten Zeile in Elongata-artiger Zierschrift, mit stark vergrösserter Initiale E(ugenius) mit aufwendig gestalteten floralen Aussparungen und auf üppigem Blattwerk gebildetem E-Balken, mit cadellenartig gestalteten Schäften der langen "s" der ersten Zeile und mit graphischem, stark floralem Dekor übei der Lombarde A(d perpetuam) und bei den Buchstaben des Papstnamens. Graphischer Dekor beim Skriptorenvermerk.
• Stil und Einordnung: 
  Der Dekor hat wenig konkret benennbare Gemeinsamkeiten mit dem Dekor, den Andreas Schonaw, der Skriptor, bei einer viel einfacheren Urkunde im Jahr 1424 verwendete. Was jedoch zu beobachten ist, ist eine Tendenz stark floral zu gestalten. Dies wird beim Balken der E-Initiale aber auch bei der Art, wie die cadellenartigen Oberlängen gestaltet werden, besonders deutlich.
  Dass die beiden Urkunden von derselben Hand graphisch gestaltet wurden, machen aber auch die ornamentalen Details bei der D-Lombarde (1424) und bei der Initiale des Skriptorenvermerks (hier) deutlich.
• Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der mittlere Balken der E-Initiale durch ein gegenständliches Motiv, ein Blattkonglomerat, ersetzt wurde. In einer 1438 November 6 wird dieses Prinzip insoferne sogar noch gesteigert, als der Balken durch gekreuzte Schlüssel, also durch ein sinnstiftendes (historisiertes) Motiv ersetzt wird.
• Martin Roland

• http://monasterium.net/mom/AT-AES/Urkunden/1575/charter

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