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Charter: Illuminierte Urkunden 1477-10-28_Mailand
Signature: 1477-10-28_Mailand
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1477-10-28, Mailand
Bona und Gian Galeazzo Sforza, Herzöge von Mailand, bestätigen Cicco Simonetta als Sekretär und ernennen ihn zu einem Geheimrat (consigliere segreto).
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: MITTEL
 

Original
Current repository
Mailand, Archivio Storico Civico, Perg. min. 36




    Graphics: 
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    • Materielle Beschreibung: 
      Zwei Deckfarbeninitialen mit Randdekor. Die erste, deutlich grössere Initiale B(ona) auf silbernem Grund in goldenem Rahmen wird von zwei blauen, ineinander verschlungenen Schlangen (biscia/bisce), aus deren Rachen jeweils ein roter Knabe ragt – wie im Wappen der Visconti – geformt. Die kleinere, zweite Initiale J(ohannes) wird ebenfalls mit dem Körper der blauen Visconti-Schlange (biscia viscontea), die den roten Knaben verschlingt, gebildet.
    • Entlang der drei Ränder verläuft eine Bordüre mit Blattranken aus Blättern, Blüten und Früchten, die goldenen Vasen entspringen. Charakteristisch für das Rinascimento ist der Kandelaber am rechten Rand. Mittig oben halten zwei Engel einen Lorbeerkranz, der das Wappen der Sforza mit der Schlange, geviert und mit dem Reichsadler gemehrt, einfasst.
    • Stil und Einordnung: 
      Die malerische Ausstattung der vorliegenden Urkunde ist das Werk eines anonymen Buchmalers, der wiederholt im Auftrag der herzoglichen Kanzlei gearbeitet haben dürfte. Immerhin sind auch mindestens drei weitere Urkunden, die von derselben Hand ausgestaltet worden sind, bekannt ( 1477 Mai 19 , 1477 Juli 12 , 1478 April 10) und schon von Malaguzzi Valeri und Bologna identifiziert worden. Der Illuminator ist gleichgesetzt worden mit dem, der das Missale Anna Sforzas (Modena, Biblioteca Estense, Ms. Lat. 438 = α.t.4.11) illuminiert hat. Als Anlass für den Auftrag galt vermutlich die Hochzeit der Tochter von Galeazzo Maria mit dem zukünftigen Herzog von Ferrara, Alfonso I d’Este, gefeiert im Jänner 1491 in Mailand. Dieser Codex gemeinsam mit den zuvor genannten Urkunden bildet auch den Kern dessen, was man als Werk des sogenannten „Maestro di Anna Sforza“ (Wittgens, Miniatura, 1956, S. 823) gesehen hat, was jedoch schon im Zuge der Ausstellung zur lombardischen Kunst im Jahr 1958 in Frage gestellt worden ist (siehe Arte Lombarda dai Visconti agli Sforza, Ausstellungskatalog, Mailand 1958, S. 116, Nr. 356).
    • Anschliessend wurde er als der Maler Ambrogio da Fossano, genannt der Bergognone (Gli Sforza a Milano, Beiträge von Guido Lopez, Gian Alberto Dell’Acqua, Liliana Grassi, Giulia Bologna, Mailand 1978, S. 276-277), identifiziert. Würde man diese Zuschreibung akzeptieren, wäre die vorliegende Urkunde Zeugnis erster Tätigkeit des Künstlers und ein Beispiel für sein Werk lange vor den bekannten Fresken in der Certosa di Pavia.
    • Diese Zuschreibung ist jedoch von Giulia Bologna zurückgewiesen worden. Sie sieht stattdessen Analogien zur Produktion der Zavattari (Bologna, Pergamene miniate, 1971, S. 189). In weiterer Folge taucht die vorliegende Urkunde jedoch weder in den verschiedenen Aufsätzen zu Bergognone noch in denen zum „Maestro di Anna Sforza“ auf.
    • Anstatt von einer Urheberschaft Bergognones zu behaupten, scheint es tatsächlich zutreffender von einer Zuschreibung an einen Illuminator aus dem clima culturale Bergognones zu sprechen, dem der Stil Vincenzo Foppas nicht unbekannt ist und der die kulturellen Einflüsse des lombardischen Hofes um die Mitte des Jahrhunderts aufgreift. Schlussendlich kann man sich vorstellen, dass dieser Buchmaler einer grossen Werkstätte angehört hat, in der mehrere Illuminatoren tätig gewesen sind. Die Zuschreibung an eine solche Werkstätte würde auch gewisse Unstimmigkeiten innerhalb der Gruppe dieser Urkunden erklären [für Details siehe italienischen Originaltext].
    • Laura Alidori (Übersetzung Stephanie Rosenkranz)
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    Bibliography
    Places
    • Italien
      • Type: Region
    • Lombardei
      • Type: Region
    • Mailand
      • Type: Ausstellungsort
     
    Keywords
    • Illuminated Charters: Niveaus:
      • N1: historiated
      • N1: Initials
      • N1: with Additional Colours
      • N1: painted
      • N1: Borders
      • N1: Coat of arms
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