• Materielle Beschreibung: 
  Der Wappenbrief ist mit einer Deckfarbenminiatur ausgestattet, die das verliehene Vollwappen zeigt und in den mittig aus dem Textblock ausgesparten Bereich eingefügt wurde.
  Der aus dem Textblock ausgerückte und vergrösserte Name des Ausstellers in Capitals-Buchstaben ist in Blau hervorgehoben und mit Goldlinien und -schnörkeln zusätzlich verziert. Einzelne Initialen der ersten Zeile sind ähnlich hervorgehoben.
  In das hochrechteckige, aus dem Textblock ausgesparte Feld ist ein Architekturrahmen eingepasst, der das vor einen blauen Hintergrund gesetzte Wappen umgibt (Blasonierung siehe oben). Der Renaissancerahmen setzt sich aus zwei Säulen zusammen, die auf einer in der Mitte leicht zurückspringenden Sockelplatte stehen und von einem Architrav überspannt werden. Als Aufsatz dienen auf Pferdewesen reitende Putti, die spiegelsymmetrisch um einen Kandelaber angeordnet sind.
• Stil und Einordnung: 
  Die Architektureinfassung des Wappens ist direkt auf das Pergament gesetzt, ohne dass eine zusätzliche Rahmenleiste die Miniatur vom umgebenden Text abgrenzt. Dies ist etwa auch bei dem ebenfalls von Ferdinand I. ausgestellten Wappenbrief von 1530 September 01 der Fall, anders bei dem Wappenbrief mit demselben Aussteller von 1537 Juni 07, wo ein zusätzlicher breiter Rahmen die ohnehin zu den Seiten blockhaft abgeschlossene Architektur umgibt. Die vorliegende Miniatur macht einen sehr grafischen Gesamteindruck, da die schwarzen Umrisslinien gut erkennbar sind.
• Alle Beispiele haben gemeinsam, dass die Maler für die architektonischen Rahmen mit ihren betont antikisierenden Motiven – wie dem Kandelaber und den auf Pferdewesen reitenden Putten bei 1533 August 30 oder der Marmorierung und der tropaionartige Dekor in der Sockelzone bei 1537 Juni 07 – auf Druckvorlagen zurückgriffen (freundlicher Hinweis von Regina Cermann): vgl. zum Beispiel die Rahmengestaltung und Motivik in: Butsch, Bücherornamentik, 1878, Taf. 51, Mitte rechts Druckermarke des Basler Verlegers und Druckers Valentin Curio (ca. 1500 - ca. 1532) von Hans Holbein d. J., unten links Zeichen von Valentin Curio und rechts Signet des Basler Verlegers Joh. Tschabler, gen. Wattinschnee, beide Holbein (?): Rahmen; Taf. 9, Erstes Blatt zu Philippus Bergomensis, Supplementum Supplementi Chronicarum, 1506, Offizin des Georgius de Rusconibus in Venedig: Tropaia; Taf. 83B, Alphabet der Offizin des Eucharius Hirtzhorn in Köln nach Albrecht Dürer, Initiale T: Putti auf Pferdewesen.
• 
  Die Söhne von Johann Ziegler erhielten ein geändertes Wappen, das 1550 Dezember 05 gebessert wurde. Außerdem wurden sie in den Adelsstand erhoben.
• Sophie Dieberger

• Scheiber, Verzeichnis Diplome und Wappenbriefe, 1931, Nr. 2
• Hofadelsakten AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1118.35 (Abschrift von 1843, mit Abbildung)
• Reichsadelsakten AT-OeStA/AVA Adel RAA 471.25 (in der Zeichnung auf fol. 2v sind die Dachziegel in Schild und Flug vertikal, und nicht wie in der Wappenminiatur horizontal, ausgerichtet; beim Ausstellungsdatum ist statt August September angegeben); Beglaubigte Abschrift aus dem Reichsregisterbuch Kaiser Ferdinands I., pag. 144v, Lib. G (15.05.1846)

Comment