useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Blumer, Johann Jakob: Urkundensammlung des Kantons Glarus, 1865 (Google data)   213.
Signature:  213.

The transcription and metadata of this charter are scanned by a OCR tool and thus may have low quality.

Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
99999999
 
Source Regest: Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus, Nr. 213. , S. 132
 

ed.
Current repository
Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus, Nr. 213. , S. 132

    Graphics: 
    x

    213.

    1438, Januar 21.

    Instruktion für die Boten der VI Schiedsorte nach Zürich und nach Schwyz.

    Item man sol die von Switz ernstlich bitten, die von Zürich nüt ze trengen, denen vsser dem Gastel vnd andern jren lantlüten, welche der herschaft von Oesterrich ze versprechen stände, kouff lassen zuzegand, sunderlich bis vff die zit, das ein stäter friden oder ein richtung1) zwischent der herschaft von Oesterrich vnd den von Zürich getroffen werde, oder si möchten dann die selben lantlüt alliklich*) vnd ewiklich ze jren handen bringen, also das si der herschaft noch niemant anderm üczit ze versprechen stundent, vnd jnen daby sagen, das vns nüt gedunken kan, das wir die von Zürich des ze bitten oder ze manen haben, sider3) der Herzog von Oesterrich jr offen vyent ist etc. Woltent si aber das nüt tun, dz man denn antwurt von jnen vordri, als si nu am letsten gemant sint, ob si der selben manung geng tun wellent oder nüt, vnd ant- wurtent si daruff, das die botten nüt benügt, das man si denn ein- helleklich mani, was man sy ze manen habe, glicher wise als man si vor gemant hat, gen den von Zürich nüczit anzefahen noch ze tunde an recht, vnd düchti sy, dz jnen die von Zürich üzit täten, das sys ansprach nüt erlassen möchtent, das sys dann darumb ze tagen manent nach jr geswornen buntbrieffen sag«), die sich doch ze beden siten eweklich gesworn hant stät ze halten. Täten si aber des nüt vnd vngehorsam werent vnd jnen die von Zürich gehorsam werendt, so wöltend die eidgnossen dem gehorsamen teil mit Üb

    ») Uebereinkunft. *) gänzlich. 3) weil. *) Inhalt.

    123

    vnd gut beholffen sin nach der buntbrieffen sag, wenn si des er- mant wurdent, den vngehorsamen gehorsam ze machen.

    Item sodann sol man die von Zürich ernstlich bitten, den von Switz, von Glarus, von Einsideln, vsser der March, von Vznang, von Smerikon, vnd welhe denn der herschaft mit ze versprechen stand etc., vnuerdinget kouff ze lassen. Möcht aber dz nüt sin, dz man sy doch darumb daruff nüt manti, sunder dz man si dann bete, das si doch den von Switz vnd andern, so vorgenempt sint, kouff liessent nach ir notdurfft, als das von alter har komen were. Wolten si aber des den von Vtznang vnd von Smerikon vnd da vmb5) nit gönnen, als den von Switz vnd andern, dz man si denn beti, wo aber die selben kouftent vsserthalb ir statt vnd jren ge bieten, es were in gemeiner eidgnossen oder in vnser fründen vnd eidgnossen von Bern gebieten, das si jnen das liessent durch jr statt vnd gebiet gan vnd da von niemant (nement?) jr zöll, vngelt vnd jmi6) vnd was jnen geburti, als das von alter herkomen ist. Möcht aber das alles nüt sin, das man dann mit jnen retti vnd si manti ze glicher wise vnd nach der form vnd mainung, als das von den von Switz hie vor von wort ze wort geschriben stat.

    Item vnd das man ouch mit den von Zürich rede, das si den jren im Oberlant sehriben vnd mit jnen schaffent, das si den schult- heissen von Sangans vnd ander vnsers herrn graf Heinrichen von Sangans vndersessen7) vnbekümbert lassent bis vff die zit, das sich die botten zesamen fügen mögent, die den friden zwischen jnen ge macht hand, vnd sich die geinnberen3), wer in dem friden sye be griffen oder nüt, vnd was si suss notdürftig dunkt mit beiden parthyen ze reden, also das die botten einhellig sient vnd sich da nieman fürschiess.

    Aus dem Luzerner Rathsbuche V. B, 120 b — 121 b gefälligst mitge- theilt durch Hrn. Staatsarchivar Dr. Th. von Liebenau. Die Instruktion führt daselbst folgenden Titel: »Gewalt der botten von Bern, Lucern, Soloturn, Vre, Vnderwalden ob vnd nid dem "wald vnd von Zug gen Zürich vnd gen Switz etc., als si ze Lucern gewesen sint uff Sant Angnesen tag Mccccxxxviii0.« Vergl. Amtl. Samml. der eidgen. Abschiede II. 123.

    5) und was dazu gehört. 6) Eine alte Abgabe, welche in Zürich von durchgehendem Getreide bezogen wurde: von 4 Mütt 1 Immi. ') Unterthanen, ») vereinbaren.

    124

    Anmerkung.

    Der hauptsächlichste Werth dieses Aktenstückes liegt für uns darin, dass wir daraus ersehen, wie Zürich, in Folge der Missernte von 1437*), nicht bloss gegen Gasler und Utznach. sondern auch gegen Schwyz und Glarus gesperrt hatte. Was das Gaster betrifft, welches damals noch unter dem Herzoge von Oesterreich stand, so fanden die Eidgenossen die Sperre gerecht- tigt, weil Zürich noch mit der Herrschaft im Kriege begriffen war. Sie wiesen daher ihre Boten an, die Schwyzer zu ermahnen, dass sie in dieser Hinsicht sich der Gasterer — so lange dieselben nicht unter ihrer eigenen Botmässig- keit stehen — nicht annehmen und überhaupt allfällige Anstände mit den Zürchern nur auf dem Wege des Rechtes, nicht aber auf demjenigen der Ge walt zum Austrage bringen sollen, widrigenfalls die VI Orte dem gehorsamen Theile wider dem ungehorsamen beistehen würden. Hingegen in Bezug auf Schwyz und seine Nebenländer, sowie Glarus und Utznach erhielten die Boten den Auftrag, Zürich »ernstlich zu bitten«, dass es diesen Landschaften den Kauf ohne Einschränkung oder wenigstens »nach Nothdurft« gestatte. Sollten die Zürcher dieses namentlich gegenüber den Utznachern — aus begreiflichen Gründen — nicht thun wollen, so sollen sie dafür angegangen werden, den selben wenigstens die Durchfuhr zu gewähren für Getreide, welches sie aus serhalb des zürcherischen Gebietes aufkaufen. Sollten alle diese Bitten keinen Verfang finden, so sollen die Boten, gleichwie in Schwyz. so auch in Zürich von allen gewaltthätigen Schritten abmahnen, mit der Androhung, dass sich die Eidgenossen gegen den ungehorsamen Theil erklären würden. — Die Mission scheint insoweit nicht ganz ohne Erfolg geblieben zu sein, als wenigstens ein beschränkter Getreidekauf den Ländern Schwyz und Glarus gestattet wurde. Die sogen. Klingenberger Chronik (Henne S. 255) berichtet zum Frühling 1438: »Si (die von Zürich) liessint denen von Schwitz vnd Glaris ainem zwai stuck vnd nit me: das muost er och verhaissen selb in sinem hus ze bruchen, vnd niemant darvon nünts liehen noch geben.«

    Es liegt auf der Hand, dass alle diese Sperrmassregeln und Plackereien nur dazu dienen konnten, bei den Schwyzern und Glarnern einen ebenso grimmigen Hass gegen die Zürcher wachzurufen, wie solcher, in Folge ge täuschter Hoffnungen und fehlgeschlagener Berechnungen, bei den Letztern bereits gegen die Erstem bestand.

    *) Die Chronik eines ungenannten Toggenburger's sagt: »vnd vieng die türi an umb sant martis tag in dem XXXVII jar und wärot II gautzi jar.« Vergl. über die Theurung Anm. zu Nr. *15.

    125

     
    x
    There are no annotations available for this image!
    The annotation you selected is not linked to a markup element!
    Related to:
    Content:
    Additional Description:
    A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.