Ich Seywolt von Volkenstorf vnd all mein eriben veriehen vnd tun chund offenleich mit dem brief allen den di in sehent oder horent lesen, daz wir mit wolbedachtem muet, vnd nach rat vnser pesten vreunt, gunst vnd willen zue der zeit, da wir ez mit recht wol getuen mochten, Recht vnd redleich geben haben, meiner lieben wi^ertinn frawn Annen Herrn Hannsen dez Merswancher tochter, dem got gnad, drew hundert pfunt gueter wienner pfening zue rechter morigen gab nach dem Lancz recht ze O^esterreich, vnd fu^er dieselben drew hundert pfunt wiener pfening hab ich vnd all mein eriben i^er recht vnd redleich gesaczt die stuk vnd die gueter, die hernach geschriben stent, dez ersten einen Hof dacz Grueb vnd einen Hof dacz sand Lienhart vnd den Strohof dacz sand Lienhart vnd einen Hof dacz Pu^ochinch vnd den Obern Hof dacz Weissenberch vnd ein Hueb gelegen ze nagst bei Grueb vnd daz lehen an dem Echk vnd die Smidmül dacz sand Lienhart vnd die Griesmu^el vnd czwai lehen an der O^ed, vnd das Ober lehen dacz Langenachker, vnd daz nyder lehen halbs daselbs vnd die Ruedelhueb dacz sand Lienhart, vnd die gu^eter alle sind gelegen in puckinger Pfarr, vnd den Hof vnd die Mu^ol dacz Chrems in sand Marein chircher Pharr, die vorgenanten gueter sint alle freys aygen, vnd einen Hof dacz Prunn vnd der lehen ist von meinem Herren von Pazzaw, die gueter vnd die stück alz si oben geschriben stent, Antwu^ortten wir auz vnser nucz vnd gewer in i^er nücz vnd gewer mit allen ern rechten vnd nuczen, die dar zue gehorent versuecht vnd vnuersuecht vnd sein auch der vorgenanten gueter vnd stuck, alz si oben geschriben stent, i^er recht gewer vnd fürstant, alz sacz recht vnd lancz recht ist in dem Lande ze Österreich. Gieng i^er aber an der gewerschaft mit dem rechten icht ab, waz si dez schadens nem, Den si bei irn trewn an aid vngerecht vnd vngesworen gesprechen||
mocht, denselben schaden zue sampt den . . . guet, schol si haben dacz vnsern trewn vnd dar czue auf aller vnser Hab wo wir die haben versuecht vnd vnuersuecht, wer auch daz ir . . . genanten guetern vnd an dem sacz icht ab gieng, daz si der vorgenanten drew Hundert pfunt pfening nicht von dem sacz bechomen mocht . . . waz ir dar an abget, soll sie haben auf ander meiner Hab, wo ich die hab versuecht vnd vnuersuecht. Si schol auch di vorgenant stuck vnd die gueter innhaben vnd nuczen vnd nyezzen vnuerchumert vncz an iren tod alz lantz recht ist in dem Lande ze Osterreich. Ez wer dann alz vil daz wir leib eriben mit einander gewu^onnen, ez wärn Sün oder tochter, die habent vollen gewalt all weg von ir her wider ze losen vmb die vorgenant drew hundert pfunt gueter wiener pfening vnd dieselben drew hundert pfunt pfening schol si dann anlegen nach vnserr nagsten vreunt rat vnd schol auch die dann nuczen vnd nyezzen vnuerchumert vncz an iren tod, Also beschaidenleich daz si herwider eriben vnd geuallen schullen nach irem tod auf vnser nagst eriben an allen chrieg vnd irrung, daz di red vnd Handlung also stet vnd vnczebrochen beleib, geben wir ir den offen brief versigelt mit mein vorgenanten Seywoltz des Volkenstorffer anhangunden Jnsigel vnd mit vnser lieben vetern Hern Jorigen vnd Hern Ortdolfs von Volkenstorf vnd vnser lieben O^ehaim Herrn Dietreichs vnd Hern Ruedolfs der Losenstainer vnd vnsers lieben prueder Hern Hertleins dez Winckler anhangunden Jnsigeln, der brief ist geben nach Christi gepurt drew czehen Hundert Jare vnd in dem acht vnd Sibenczickisten Jare dez Suntags in der ersten vastwochen, alz man singet Jnvocavit.

Source Fulltext: OÖUB 9 (Wien 1906), S. 401-402