Ich Rudolf von Waltse Haubtman in Steir, ich Ottakcher der Wolfstain vnd ich Fridreich vom Graben, vnser Hausurown vnd all vnser erben wir vergehen offenlich mit dem brif, das wir Efferlein dem Juden Menndleins Su^on ze Gricz vnd Chisann dem Juden seinem bru^oder vnd Smerlein dem Juden seinem Sweher iren Hausurown vnd allen iren erben oder welher Jud vns mit dem brif Ermont vnuerschaidenlich gelten sullen, drewhundert phunt gu^eter wienner phenning, der wir sew vnuerczogenlich richten vnd wern sullen von dem Lichtmesse tag der schirist chu^omt über ain gannczes jare. Werten wir sew denne nicht zu dem tag, so get fürbas alle wochen je auf ain phunt zwen wienner phenning ze gesuch. Wir haben in ouch mit vnsern Ritterlichen trewn versprochen vnd verhaizzen, an aides stat vnd angeuerd, daz wir sew mit der Bewerung nindert schaffen noch Schieben sullen an dhain Herschafft, Nür selben zerichten vnd wern mit beraiten Phenning vnd sullen wir vns auch dhainen man an vnser trew nicht lazzen greiffen dauon die Juden schadhaft würden, vnd wenn die vorgenanten Ju^oden nach dem obgenanten tag irs gelts nicht lennger empern wellent, so sullen wir sew wern erchens vnd gesuchs. Tu^on wir des nicht welhen schaden sew dez fürbaz nemen, den sew pey iren trewn mochten gesagen, den lobn wir in genczlich ab zelegn mit vnsern trewn angever vnd sullen sew das habn auf vnsern gu^ot, vnd auf alle dew vnd wir haben, wie das genant ist, davon sew der Lanndez herre in Steir oder wer an seiner stat gewaltig ist, richten vnd wern sol, wo si darauf zaigent oder weisent an chlag vnd an alle taidinge vnd dar über zu ainem warn vrchunde der sach geben wir in den brif versigilten mit vnser aller dreyr anhanngunden Jnsigiln. Geben ze Gra^ecz an Sonntag nach Samt Gilgen tag nach christi gepürd drewczehenhundert iare darnach in dem newn vnd Sibenczkistem Jare.

Source Fulltext: OÖUB 9 (Wien 1906), S. 695-696