Ich Wernhart der Chamrer von Lincz vergich für mich vnd für alle mein erben, die ich han oder noch kumftichleich gewinne, vnd tun chunt offenleich mit dem brief allen, den er fürchumpt vnd geczaigt wirt, yeczund lebentigen vnd hernach chumftigen, das mir der erber man mein lieber sweher Chunrat der Pästel purger dacz der Freinstat gegeben hat zu meiner hausfrawn Annen seiner tochter ze rechtem heyratgut hundert phunt vnd zwainczigk phunt wienner pfenning, die ich berait ingenomen vnd zu meinem nucz angelegt han, vnd han auch ich ir diselben phenning widerlegt vnd ir dafur recht vnd redleichen awsgeczaigt vnd gesaczt mit aller meiner erben guetem willen vnd gunst mit wolbedachtem mut vnd nach rat meiner frewnt zu der zeit, do ich ez wol getun möcht, die stukch vnd gueter, als si hernach benant sind. Von erst ain gut ze Hawsmaning genant dacz dem Chern vnd ain gut am Chawmleinsperig vnd ain gut am Mitterperig vnd ein gut an dem Hacholtsperig vnd ein gut an dem Pesenperig vnd diselben güter sind gelegen in Linczer pharr vnd sind lehen von dem edeln herren hern Kasparn von Starhenberkch, vnd meinen hof genant der Weyrhof gelegen in Lewntinger pharr vnd ist lehen von dem erbern herren hern Hannsen von Trawn, vnd alles daz, das zu den vorgenanten guetern allen gehöret ze veld vnd ze dorff, ez sey gestifft oder vngestifft, versuecht oder vnuersuecht, wie so daz alles genant ist mit allen den nuczen ern vnd rechten, als ich sew in lehens gewer herbracht han vnd alz sie mit alter herchomen sind. Vnd han jch diselben gueter der egenanten meiner hausf rawn mit der egenanten lehenherren hannden aufgeben vnd richtig gemacht als heyratgutsrecht ist, also mit awsgenomen warten, jst, daz die vorgenant Anna mein hausfraw chind mit mir gewinnet, darauf sullen denn erst nach vnser paider tod die vorgenanten gueter vnd swaz darzu gehoret erben vnd geualen. Wär aber, das ich obgenanter Wernhart der Chamrär abgieng mit dem tod ee denn die vorgenant Anna mein hausfraw vnd das wir mit einander nicht chind gewunnen, oder ob wir chind miteinander gewunnen vnd daz die auch abgiengen ee denn diselb Anna mein hausfraw, so sol si denn vnd ir erben oder wem si die vorgenanten hundert vnd zwainczigk phunt pfenning macht oder geit, auf den obgenanten gutern vnd irr zugehorung haben vnd die dafür inn haben niezzen vnd nuczen an abslag, alz saczes recht ist alzlanng, vncz daz mein nagst erben diselben gueter von in lösent vmb hundert phunt vnd umb zwainczigk phunt wienner pfenning, nvr vierczehen tag vor Liechtmezz oder in den nägsten vierczehen tagen darnach vnd zu chainer andern zeit mer im jar. Gieng aber die vorgenant Anna mein hausfraw ab mit dem tod ee denn ich obgenanter Wernhart ir wirt vnd daz si mir auch nicht chind liezz, die wir mit einander hieten, oder ob si mir chind liezz, die wir mit einander hieten vnd daz die auch abgiengen ee dann jch, dennoch sol ich die vorgenanten hundert phunt vnd zwainczigk phunt mein heyratgut auf den egenanten guetern vnd irer zugehörung in nucz vnd in gewer innehaben vnuerchumbert vncz an meinen tod, alz heyratgucz recht ist, vnd nach meinem tod sullen dann dieselben pfenning her wider geuallen auf den obgenanten Chunraten den Pästel meinen sweher oder ob der nicht wer, darnach auf sein nächst erben, darauf sie denn ze recht erben vnd geuallen sullen an allen chrieg, die denn aber die vorgenanten gueter vnd ir zugehörung dafür inne haben niezzen vnd nuczen sullen an abslag, alz saczes recht ist, alzlang, vncz das mein nächst erben denselben sacz von in lösent vmb hundert phunt vnd vmb zwainczigk phunt wienner pfenning in den rechten, so vor geschriben stet. Vnd durch pesserr sicherhait so secz ich mich obgenanter Wernhart der Chamrär mitsampt allen meinen erben vnuerschaidenleich vber die vorgenanten gueter alle vnd vber allez daz, das darczu gehoret, so vor benant ist, der oftgenanten Annen meiner hausfrawn vnd irn erben, ob ez ze schulden chumpt als vor geschriben stet, ze rechten gewern vnd scherm für alle ansprach alz lehens heyratgucz vnd widerlegung recht ist vnd dez lanndes recht. Wär aber, daz in mit recht daran icht abgieng, daz sullen si haben auf vns vnd auf allem vnserm gut, daz wir haben in dem lannde ze Österreich oder wo wir ez haben, wir sein lebendig oder tod. Auch behalt ich obgenanter Wernhart mir vnd allen meinen erben vor wissentleich, daz der gegenbürtig brief mir vnd allen meinen erben vnd auch meiner obgenanten wirtinn vnd allen iren erben an einer mittern vnd geleichen stat zu vnser beder rechten ligen sol, da er vns bedenthalben wartund sey vngeuerdlich. Vnd daz wandlung vnd sach alle fürbaz also stät vnd vnczebrochen beleib, darüber zu scheinberem warn vnd vestem vrchund gib ich obgenanter Wernhart der Chamrär für mich vnd für all mein erben der egenanten meiner hausfrawn Annen vnd iren erben den brief besigelten mit meinem aygen anhangunden insigel vnd mit meiner lieben prueder Niclas dez Chamrär von Newnburg vnd Hanns Görlicz, die zeit dez hochgeporn fuersten meins genädigen herren herczog Albrechts chamrär, anhangunden insigeln, die sie zu beczewgnuzz durch meiner pet willen daran habent gehangen, daz das gemächt mit irm vnd irr erben gutleichen willen geschehen ist, vnd aber zu mererr beczewgnuzz mit der ersamen Stephans dez Guelher zu den zeiten schaffer dacz der Freinstat vnd Stephans dez Vaisten purger ze Lincz paider anhangunden insigeln, die sie auch durch meiner fleizzigen pet willen daran haben gehangen in baiden vnd iren erben an schaden. Das ist geschehen vnd der brief ist geben an dem nächsten Suntag vor Liechtmezz, do man zalt von Christi gepurd drewczehen hundert jar vnd darnach in dem newnvndachczigisten jar.

Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933), S. 538-541