Wir Jörg von Gotes gnaden bischof ze Pazzaw vnd wir der techant vnd das capitel gemeinleich der stifft daselbs bechennen offenleich fur vns vnd all vnser nachkomen allen den, die den brief sehen lesen oder hören lesen, ewiklich, daz wir mit billeicher betrachtung angesehen vnd bedacht haben die lautrer trew vnd freuntschaft beschirmung hilff furdrung vnd manigualtige guttete, die von den durchleuchtigen fürsten den alten herczogen ze Österreich seliger gedechtnuzz vnd auch dem hochgebornen fürsten vnserm lieben herren herczog Albrechten herczogen ze Österreich vnsern voruordern vnd vnserr stifft ze Pazzaw wideruaren sind vnd die auch noch fürbaz von demselben vnserm herren vnd seinen nachkomen vns vnd vnsern nachkomen wideruaren mügent, sunderleich vnd mit namen, daz der yeczgenant vnser lieber herr herczog Albrecht von Österreich vnsre vesten vnd geslozzen auf der Tunaw Viechtenstain Obernwesen vnd Nydernwesen Rennarigel Haihenpach Velden vnd Riedegg, die gar swerleich von vnserm goczhaus verseczt vnd emphrömdet waren, geholfen hat seliklich wider in vnsers goczhauses gewalt vnd gewer ze bringen. Vnd darumb nach billicher dankperikait mit guter vorbetrachtung nach rate vnserr getrewen so haben wir vns gen dem vorgenanten vnserm lieben herren herczog Albrechten herczogen zu Österreich, vnd allen seinen erben vnd nachkomen verpunden vnd in gelobt von newen dingen, als auch das vormals weilent vnser lieber herr vnd nachster voruar bischof Johans selig getan hat, vnd geloben auch wissentlich mit dem brief, durch daz vnsselber vnd vnserr stift vnd auch dem egenanten herczog Albrechten vnd seinen landen vnd leuten zu Österreich solich kriege vnd anuelle furbaz nimer aufersteen von den egenanten vnsern geslossen, als von irer emphrömdung vormals beschehen ist, daz wir dieselben vnsere geslos, als si oben benennet sind, furbaz von vnserm goczhaus nymmermer verseczen verkauffen oder emphrömden sullen in dhaine weis, sunder daz wir si selber innehaben vnuerkumbert vnd auch damit dem egenanten vnserm herren vnd seinen nachkomen vnd landen vnd leuten ewiklich beigestendig vnd beholffen sein, vnd si in zu aller irer not offen haben vnd damit bei in beleiben nach lautt der puntnusse vnd brieue, die zwischen vnsern voruordern vnd vns bedenthalben gemachet sind. Geschech aber, daz vns vnd vnserr stifft solich redlich ehaft not angieng, daz wir dieselben geslos verseczen oder verkauffen müsten, so sullen wir denselben sacz oder kauff nieman tun, denn dem vorgenanten vnserm herren dem herczogen ze Österreich oder seinen erben, Were aber, daz der oder die den nicht aufnemen wolten, so sullen wir den tun mit irem willen vnd gunst ainem oder mer der iren in dem lande ze Österreich, der oder die zu in oder irem lande gehörent, damit die egenanten vesten vnd geslos von dem lande ze Österreich vnd von vnserm goczhaus vnd der egenanten herschaft ze Österreich nicht emphrömdet werden in dhainer weis. Vnd darüber zu ewigem vrkund vnd sicherhaite geben wir in den brief besigelten mit vnserm obgenanten bischof Jörgen vnd auch vnserm des capitels anhangunden insigeln, der geben ist ze Wienn an Suntag nach sand Michelstag nach Kristes gepurd drewczehenhundert jar darnach in dem newn vnd achczgistem jare.

Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933), S. 569-571