Charter: Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1394 VI 03
Signature: 1394 VI 03
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3. Juni 1394
Die Zechen Unserer Frau der Fleischhacker, Bäcker und Schuster haben sich mit ihrem Pfarrer Otto bis auf die Bestätigung durch den Bischof Georg von Hochenlohe über die Stiftung einer täglichen Messe in Unser Frauen-Kapelle zu Ried auf den Altären der Fleischhacker und Bäcker geeinigt.Source Regest:
OÖUB 11 (Wien 1983), S. 289, Nr. 318
OÖUB 11 (Wien 1983), S. 289, Nr. 318
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StA Ried
StA Ried
Siegel fehlen.
Material: Pergament
Wyr alle in der Fleischakcher Unser Frawn Zeche, wyr alle in der Pekchen Unser Frawn Zeche und wir alle in der Schuester Unser Frawn Zeche man und frawn, wie wir alle unverschaidenlichen in allen czechen genant sein, wir veriehen und tun kunde offenbar mit dem brief, daz wir wol bedacht leichen und aintrachtichleichen angesehen und für uns genomen haben unser vorvodern und unser lebentigen und totten hayl und säld und ze hilf und ze trost uns allen und allen gelaubigen selen, und sein mit dem ernbirdigen herrn hern Otten unserm pfarrer gehorsamleichen und liebleichen überain und ze ende gunstleichen komen einer ewigen mezz und die bestät sol werden mit dem hochwirdigen fürsten und wolgeborn herrn hern Gorigen von Hochenlohe byschof ze Pazzaw, dieselb vorgemelt messe man uns tägleichen sol haben und ausrichten in Unser Frawn chappeln ze Ried auf unserm altar an Mitichen an Pfincztag an Freytag und an Sambstag und auch an Suntag die fümff tag an underschaiden nach einander, so sol er die andern czwo mess an Montag und an Eritag enden und haben auf dem mittern der pekchen altar und sol uns die mess also alle tag tägleichen auf yedem altar, als oben geschriben stet, an alles vercziehen haben und enden des morgens frue mit der sunne aufgangen angevärde und soll denn der selb herre und priester, der die mezz spricht und ausricht, wenn er sich nach dem Evangelij zu dem Offerent umbchert, alle tag tägleichen ain gemains gepet mit geistleicher ler frumen allen den, die mezz und den goczdienst gestifft und gestewert haben, si sein lebentig oder tod, und allen gelaubigen selen mit ainem Pater noster und mit ainem Ave Maria und sol darnach die mezz für sich aus sprechen und enden. Darumb geben wir im jarleichen fümff czehen pfunt wienner pfenning oder ander gelt, daz ze geleichem wechsel darfür gepürde, und daz gib und gäb ist, und er selb sol ain pfunt ausrichten iarleiches gelcz, des er sich vor langer czeit verfangen und underwunden hat mit gewishait, und des vorgenanten geltz geben wir aus der fleischakcher czeche alle iar iarlichen acht pfunt und wir aus der pekchenczechen iarlichen vir pfunt und wir aus der schuesterczeche iarleichen drew pfunt, dez werdent also die fumfczehen pfunt und daz er selb sol ausrichten, damit werdent die sechczehen pfunt gancz, die wir die mezz mit gestifft haben, und also sol ym yede czeche ye daz obgenant gelt trewlichen und unverczogenlichen ausrichten und genczlichen beczalen an alle irrung und widerred gütleichen halbs gelt iarleichen auf sand Michelstag und halbs gelt iarlichen auf sand Gorigen tag und weliche czeche daz verczug, daz das gelt also yeder frist unserm obgenanten pfarrer oder seinen nachkomen nicht würde iarlichen trewlichen und unverczogenlichen ausgericht und bezalt und verzugen daz acht tag, so gent zwen und dreizzkg pfenning ze wanndel darauf, und wie lang und wie offt im daz acht tag verczogen wurde, so gent albeg acht tag zwen und dreizzkg pfenning ze wanndel darauf, und wann er daz hawbgut noch die wandela) , so darauf gangen warn, nicht lenger vercziehen noch leiden wil noch sten lazzen, so mag er wol freylichen die selben, die ims vereziehent, darüber anfaln und nötten mit geistleichen und mit werltleichem recht oder an recht als lang und als vil, unez im hawbtgut und wanndel werdent genczlich ausgericht und bezalt an alle sein schaden, darzu im die herrschaft und wir allev getrewlichen sullen geholffen sein angevärde. Wär aber, ob uns unser pfarrer der mezz also obengeschriben stet, nicht ausricht und täglichen endet, daz in oder seinen chappelan rechte ehafte not nicht sawmet, so sol er uns die versaumbten mezz albeg an dem andern tag erstatten und erfoln mit zwain messen auf dem altar, unzb) die täglich mezz versaumbt und verczogen wär an alles vercziechen. Tät er des nicht, so ist er Unser Frawn zwm liecht albeg ains pfunt wachs in die czeche und der mezz, die nicht gehabt wär worden, verfallen als offt und wie lang daz beschiecht, und wonn wir der mezz und der wanndel, die darauf gangen warn, nicht lenger vereziehen wollen noch sten lazzen, so mugen wir in oder sein nachkomen, der uns die mezz sol ausrichten, darüber wol zuesprechen mit geistleichem oder mit werltlichem recht, als lang, uncz daz die verczogen mezz und die wanndel werdent ausgericht, darzu uns auch die herrschaft und aller mänichleich geistlich und werltleich sol geholfen sein trewlich angevärde. Welicher tail auch wider den brief und waz daran geschriben reden oder tun wolten mit recht oder anrecht, daz sol doch dannoch wider den brief weder recht noch chraft haben in dheiner weis trewlichen angevärde. Daz unserm pfarrer und uns pederseit daz also stät und unzebrochen trewlichen beleib und genczlich geendt werde, darüber zu einem urchunde der worhait geben wir bedc) tail aneinander den brief besigelten mit unser obgenanten pfarrer anhangunden jnsigel und mit des wolgeborn unsers lieben genädigen herrn hern Johannss herren ze Abenspergch, Wilhalm des Aheimer und Hannsen des Tannberger ze Munster aller anhangunden jnsigel besigelten, die si all durich unsers vleizzigen pet willen zu worer zewgnüs und sicher statnuzz aller oben verschriben sach puntt und artikel an den brief gehangen habent, in und iren eriben an schaden, darunder wir uns all unverschaidenlich verpinden mit unsern trewn an aydes stat trewlich wor und stät ze halten ausrichten und enden alles, das an dem brief verschriben ist trewlichen angevärt. Der brief ist geben an sand Erasmtag nach Christi gepurde drewczehenhundert iar und in dem vierundnewnczgkistem iar.
Source Fulltext: OÖUB 11 (Wien 1983), S. 289-292
Original dating clause: an sand Erasmtag
Editions:
- F. Berger, Das Archiv der Stadt Ried (1910) S. 4 Nr. 2.
Language:
Notes:
a) Im Original fehlt: wandel.b) Original: und.c) Original: pet.
Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1394 VI 03, in: Monasterium.net, URL </mom/OOEUB/1394_VI_03.1/charter>, accessed at 2024-12-12+01:00
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