Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, I^ro. 88. , S. 358
«reicht. Die vornehmsten Fürsten l>« Augsburgischen Konfession bestünden darauf, die Zwinglianer und Calvinischen als Schwär« wer zu verdammen, deshalb halten auch die Theologen zu Such» ^ sen, Meißen und Franken im Jahr I5U0 eine Synode verlangt. Man begnüge sich in der Abcndmaylslchre nicht an dem geistlichen Sinn, leibliches solle leibliches bedeuten. Sie von dem Reli« gionefrieden auszuschließen, sey der Zweck de« nahen Gespräch« zu Erfurt. Der Landgraf „als der älteste Fürst der vrotestiren, den, als ein Vater teutscher Nation, der alle diese Dinge Kar einsehe, auch um der wahren, Religion und der tcutschen Nation mehr gelitten als alle jetzt lebende Fürsten" möchte dies verhin» bern, und bewürken, daß keiner als Gegner dcr Augsburgischen Konfession angesehn und verdammt würde, welcher bekenne „daß, Jesus Christus in seinem Nachtmahl seinen Gläubigen gegenwär» tig sey, und daß sein wahres Fleisch und Blut zu ewigem Le ben durch den Glauben geistlich genossen werde." Der zu War» bürg l529 aufgelichtete Friede müsse wieder zur Hand genom» men, und die Theilnehmer ihrer Lehre in der Schweiz, England und Frankreich als Mitbrüder angesehen, am wenigsten aber un» gehört verdammt werden» Hieourch werde L. Philipp großes Heil bewürken, und Gott der Allmächtige möge ihn und das Haus Hessen in seinen besonderen Schutz nehmen.)
Philips u. s. w. Unser» gnedigcn grüß zuvor, würdigen und Hochgelarten lieben besondern, wir haben «wer samptlichs Schreiben underm ä»to ZuriH den 15cen Iulii entpfangen, gelesen, und von euch gantz christlich vernommen, weiten au.ch für unß in dießer fachen gern alles thun, so unnß muglich, Aber wir befinden, das der Zangk so groß, und dem« das mehrer theill in Teutschland so geheßig, auch das, kein theil von seinem furnehmen abweichen will, daß wir also nicht wis» sen, wie der Handel antzufahen unnd antzugreiffen ist. Was aber das gesprech zu Erfurdt angehet, Ist es darmit noch weit» laufftig, und lassen unsi beduncken, der Churfurst zu Sach« sen u. sei dartzu nicht geneigt, und trage die sorge, wann es zu solchem gesprech khommen solle, das man mehr uneinigk als einig werde., Siehst unß also darfur an, es werde so ge» radt nichts auß dem gesprech, als, das es vortgengig. Wir vor unser Person hetlen wol lusi zu einem gesprech, doch anderer gestalt nicht, dan allein das etliche schiedlliche Leuche wehren, welche keinem theil anhengig, die vff m«äil> gedach ten, was maßen vff einicherley weise die wort vom Nachtmal des Hern zu reden gepraucht werden solten, dan wir vonn her« tzen wuntschen, das der Zangk cinmahl mochte verglichen wer«, den, was wir auch dartzu thun tonnen, das zur einigkeit die» nen magk, soll an unnß nichts «winden, Es wehre aber auch gut, haj Ihr euch zur AugSburgischen Confeßion, was den
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Articul des Nachtmal betrifft, etwas neher thettet, und alßo nicht mit werten zancktet, Uff dießen nechstvergangenen Reichs tage haben die Chur und Fürsten der Augspurgischen Eon« feßion sich nicht beredden lassen wollen, das die Frantzosen, Engellender, auch Schweitzer, die der Lehr seindt, entlich zu verdammen, darbey es dan blieben, das wir euch uff ewer schreiben antzeigen wollen, und seindt euch mit gnaden geneigt, Äatun» uti «upr». <
A n h a n g.
Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data) I^ro. 88. , in: Monasterium.net, URL </mom/PhilippDerGrossmuethige/0ad09f58-ae3e-4447-9db2-04190c5f2209/charter>, accessed at 2024-12-26+01:00
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