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Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  Kro. 38.
Signature:  Kro. 38.

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»54«. August bis November. L. Phllipp's Bericht vom Ingolstadter Zug, wie er ihn gleich nach dem Abschied von Giengen selbst diktirt und in seinem letzten Willen seinen Kindern empfohlen hat. (Auszug aus dem Testaments. Philipp'« vom Jahre 1562, publicirt 1567. „Ob uns auch nach unserm Absterben von je» „mands des Ingelstabtischen Zugs halben schuld ufgclegt und zu« „gemessen werden wolle, finden »n!«re Söhne, was desdaiben „unsere Verantwortung ist, in dem testament, so wir zu Tona» „werde ufgericht, auch in der Hiftori, die wir von solchem Zug „gemacht, ligt im Gewelb zu Ziegenhain." Nlou. Nag». Ion». IV. ». 607. Dies ist jene Historie, welche zuerst als Anhang zu L> Philipp'« Schreiben an Sebastian Aitinger vom ll^und 12. Januar 15H? Nr. 43. diente. Sie wird durch Nr. 4H> dieses Urkundenbandes, wie auch durch das Günterodische Tagebuch in Mogen's Nl«tori» «»ptiviloti» kkilippi 1768 ergänzt, und bestätigt. ' Was das Testament zu Donauwerth anbetrifft, so findet sich davon die unter Nr. 67. unterm 18. Nov. 1547 vor« kommende Apologie, welche hier nachgelesen werden muß.)
Source Regest: 
Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, Kro. 38. , S. 159
 
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Wie sich der Krieg zwuschen Kayßer Carolen dem funfften vnnd den StenKen Christlicher Verein, dieses Iars anfangen hat, das wissen die Reihe, gesandten vnnd Bottschafften, wilche «uff dem Jungst gehaltenem Reichstag zu Regenspurgk ge» weßen seyn, am besten,

Der Lanntgraue zu Hessen, und andere hetten gern gese» hen, das die Euangelischen Aynungsuerwandten stende, het« ten die reutter, daruff sie vnderm tage zu Franckfurt ein zeit» lang Wartgelt bewilligt, noch lenger vnderhalten, damit man sie In notturffigem fahl an der Hannot gehapt, aber es ist nit zuerheben geweßen, daraus dann geuolgt, do sie zu die« ßem Defension Zug nit gnugsame frembder reutter haben erlan« gen mugen, das der Churfurst zu Sachssen sein eigne, vnnd der Landgraue auch viel seiner Landsaßen hat mit nemen mußen.

Die Oberlender habenn den Lantgrauen mit vielen briqfen > ««ordert, eylendts zu Inen zu kommen. Demnach seindt der Churfurst zu Sachssenn, vnnd der Landgraue bey Inen an» kommen,

Vnnd ob wol der Churfurst zu Sachssen vor gut angese»

hen etzliche stifft Im Hinuffziehen eintzunemen, So ist doch

solichs von den Oberlendern widderrathet wordenn, Aus vrsa»

'M chen, man wurde sich hieniden zu lanng seumen. vnd die

Pfaffen zuHauff Jagen,

Als nun beide Chur vnnd surften zu Thonawerd mit allem

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Kriegsvolck ankommen seindt, da ist villerley rachschlagens ge- weßen, wohinaus man den Zug nehmen sott. Es ist auch al lerlei) mit Hertzog Wilhelmen zu Beyern gehandlet, vnnd Mhain eingenomen worden, vonn etzlichen warbt für gut an» gesehen das man solt vff Landshut ziehen. Es haben aber die des Orts Landtkündigen angetzeigt, es weren sehr viel Bruch« oder Gemohr vnderwegen. Das man muß lanng vff Dem- men, an der Rey hero, dick ain ganntz meil vnd weither zie hen, Derwegenn ward widerathtet, sich mit einem so großen volck In soliche enge zugeben», Dieweil der Keyßer mit ai« nem gewaltigen Haussen Italianer, Spaniern, vnnd andern vor vns geweßen. Zu letzt ward beschloß«« nach Regenspurg vff Jenseits der Thonaw zu ziehen. In des wie die beide Chur vnd surften mit dem Kriegsvolck ghein Bettmeß Kommen ist. Inen ettlich Kuntschafft einprocht, als selten ettliche Spanier vnnd Italiener zu Reichardshouen vorhanden sein, Da schick ten sie hin dieselbige zuerlegen. Aber solch Italianer vnnd Spanier kamen zuuor In Ingelstadt,

Den Chur vnnd surften kham Kunfftschafft ein, daß noch etlich thausent Italianer« vnnd Spaniern nachkommen sotten, Derhalbenn worden sie verursacht den Iren^die sie nach Rei- chardshofen geschickt zutzezihenn,

Inn des zohe der Kayser vf vier meil genah neben Inen hin, nach Regenspurgk da ward für gut angesehen, das Ir Chur vnnd f. g. widderumb mit allen Haussen ober die Thonaw ziehen selten, aus vrsachen, wo sie vff Jener seilten, vlieben weren, So wicht der Keyßer Inen vorgezogen sei«/. Nachdem vonn Beurn oder nach dem Lanndt zu Wurttenbergk, «der vff Meichssen «.

Ir Chur vnd f. g. zohen vber die Thonaw schickten zu de nen von Ingelstadt beredten sich mit Inen, die sagten Iren Chur vnd f. g. zu, sie wolten sich Neutrale» haltten vnd weren auch der Spanier mechtig,

Demnach zohen beide Chur vnnd forsten vber die AltmLln vff das Nortgaw fast einen boßen weg, wie sie dahin kamen, ward Inen die Kuntschafft einbracht, der Kayßer zohe nach Ingelstadt zu, da wandten sie sich Widder vnnd zohen nach Midenbergk.

Denn andern tag waren sie srue vf vnnd zohen des tags wol sechs meill, bis das sie kamen gein Nassenfels, daselbst ^ lagen sie ettlich tage still, vnnd ward von den Hessischen durch Hertzog Albrechten vonn Braunschweig, Johann Ratzennbergk

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vnnd ander ein fcharmutzel angefangen, dar Zn den Keyßeri» schen gutt leuthe todt plieben vnnd gefangen worden, vnnd feint solichs etzlich vonn des Kayßers Vortzug geweßenn, ' Darnach zohenn sie In ein Lager Jenseits Nassenfels nach^. ^ Ingelstadt zu, Nemlich gein Vettenhouen, da kamen etliche '/ Spanier'vnnd Welsche bey der nacht, vnd sielen dem Chur» / surften von Sachßen Ins Lager. Sonderlich an dem ortt ', da Er Hanns von Haydeck mit seinem Regiment Knecht lag. In solchem einfall mochten der vnsern wol bis In anderthalb»- hundert pleiben, mehr von vnserm selbst eigenen Kriegsvolck dan vonn den vheinden (dieweil es finster wahr) erschoß«« vnnd vmbpracht. Aber der Herr vonn Haideck vnnd seine Knecht hielten sich trefflich wol, schoßen vnnd stechen die vheinde dapferlich wieder zurück, vnnd volgten denen wol bey der nacht am vierteil einer meil nach, allso das man des morgens der eingefallenen vheindt bis In Hundert thodt fandt, ' ..

Den andern tag Nemlich den 30ten Augustj, schickten die beide Chur vnnd surften aus. Ire Veldmarschalck, Wilhelmen vonn Schachten, vnnd Christoffern vonn Steinbergk Item Ern Hanßen von Haideck, Er Sebastian Schertlin, Wolffen von Schönbergk. Adam Trotten den Eltern, vnnd andere» zu besichtigen ob man nit tont vber das Waßer genant dj Schutter kommen, sich hart an des Keysers lager zu legem, vnnd sich an Ime zuuersuchen :c.' Daselbst In einem Dorff lagen.etzlich Spanier zu Roß vttnd fuß, durch welcher Ver» ^ Hinderung die außgesandten nit konten die besichtigung thun, darüber sich ein hardter Scharmützel erHube und plieben Irer ' der Spattier oder Welschen viel thodt vnnd worden eins theils gefangen, i' ,

In berurtem Lager plieben Ir Chur vnd f. g. stilligenn, vnnd macht sich der Lanndtgraue zu Heßen, mit etzlichen we- , nig pferden eigner person auff, vnnd besichtigte selbst das be» melt Waßer, Ob man nit mit dem Kriegsvolck vnd geschütz , hinüber mocht:c. Als er nun widderümb kommen, hat er den bericht einpracht. es sey wol hinüber zutziehenn, Daruff ist be schloffen worden, man siMainen morgen zum frühesten mit allem Haussen vff sein, vnnd vor des Kayßers lager Bey In gelstadt ruckenn, vnnd dan das geschütz gegen Ime lassen ar^ beitten der Hoffnung man wurde Inen dardurch dahin prin» gen, das er emzweder schlagen« oder weichen muste Vnnd wie« wol In derselben nacht, dem Lanntgrauen von dem Churfur» sten vnnd ändern Kuntschaffcen sein einkomen, der Keyßer wer«

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aufgeprochenn, So hat er sichs doch nit Irren lassen wollen sondern gesagt, er wolt das man hintzuge, were dann schon der Keyßer hinweg, so wolt er doch sein lager besehenn, Welchs volgendts Dinstags den 31ten Augustj allso bescheenn,

Wiewol nun der Churfurst desselbigen tags den Vortzug gehapt, So hatt es sich doch mit Im« etzwas verweilet, aus der vrsachenn, der von Haydeck ließ antzeigen sein Knecht het» ten kein puluer. Derowegen der Churfurst dem Lantgrauen entpot, er solt ein kleins vertziehenn, bis das des von Hay- decks Knecht Puluer vnnd pley kriegen zc. Daruff der Lannt» graue dem Churfursten Hinwider ließ sagenn, solichs were nit zethun, Dan sein Vortzug. funff fanen reuther. vnnd seine fueßfchutzen weren albereidt ober das Wasser, . ,

Vnnd ist demnach der Lantgraue seinem Vortzug nach ge» ruckt, wie er nun an das wasser kommen, halt sein Veltmar» schalck Wilhelm von Schachten Ime entbotten, der Keyßer zohe mit großen Haussen daher, so paldt schickte der Lanntgraue zum Churfursten,. vnnd lies Ime solichs auch antzeigen, vf das er desto eher mit seinem Volck eilete, der Lanntgraue ruckte mit den andern seinen Reuthern auch mit Schertlins vnnd Rauen« spurgs zweien Regimenten Knechten sampt dem geschutz eylendts vber das wasser, vund ließ solchs alles »uf, bey, vnnd neben eine klein« hohen einer stein Kautten ziehen«, auf beiden seyt- ten sielt er das geschutz, vf einer seitten ließ Er Schertlins vnnd vf der andern seilten Ilauenspurgs Regiment Knecht ste hen, vnnd ließ dj reuther vf beyden seitten der Knecht Ins geruhm Veldt i?uckenn, . > >

Ließ ansahen» mit etzlichen stucken Ins Keyßerlich Kriegs^ volck zu schießen, so pald stotzten sie, als mann sie aber Ihe lenger Ihe hertter mit dem geschutz angreiff, do wichen sie wi» der zurück nach Ingolstadt In Iren furtheil, daselbst hatten sie dj Statt vnnd ein aufgeworffene schanntz zum besten,

In des ist der Churfurst, mit seinem vnnd dem Wurtten» bergischen Kriegsvolck vnnd geschutz. Auch da5 vberig Land» grauisch Kriegsvolck darzu kommen, vnnd warbt hart vor des Keyßers Schanntz geruckt, vnnd liessen Ir Chur und f. g. das groß geschutz an allen ortten In des Keyßers Volck vnnd schantz gehen, Allso das mann gesehen, das den Keyßerischen nit wol gewesen, vnnd das die Welschen Im meychen nach der Thonaw waren, > . ,. ,, > .,. ,

Nun hett der Lanntgraue gern gesehen, das man mit «tz, lichen heuffen Knechten getruckt, die schantzgreber, der Vheind

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schantz elnreyßen lassen, vnd baruf so palh mit den reuttern, auch hinein gesetzt hette,

Ist derwegenn zu dem Churfursten geritten, hat die Obri» sten vnnd Kriegsrethe, eruordert vnnd gesprochen wan Ich der fachen allein In Gewaldt hette, wie Ich hätt, do Ich Hertzog Vlrichen vönn Wurttenbergk sein Landt widder Recuperiren halff, so wolt ich bey meiner seelen seligkait rathen, das mann lies zwey Regiment Knecht, In 'die schantz fallen, liß so pald denen nach, die schanntzgreber. die schantz «intziehen, Vnnd das mann volgendts darufs mit Reuthern vnnd allen andernHeuffen nachtruckte«.

Dargegenn der Churfurst vnnd andere die es auch gut ge meint, dis bedencken gehapt. Ingelstadt were fest, were des vheindts parthey. vnnd mocht viel geschützs darin stehen», darüber dißem theyl großer schabt begegnen tont, Wann mann aber zugleich mit den reuttern vnnd Knechten kont in die vheinb setzen, so were es woll ein niaynung «. Hinwider sagt der Lanntgraue. Ich acht solch schiessen aus der Statt nicht, dann wan wir vnns mit den vheinden mengten, so wurden sie eben so pald In dieVheindt als In vnns schießen.

Doch so ist solichs vom merherm theil nicht vor gut ange» sehen aus vrsachen das mann nit gewust hat, weß mann sich zu der Statt Ingelstadt durffts versehen»,

Het mann aber des Lanntgrauen bedencken ge- uolgt so wer (wie die freundt vnnd zum theil auch die vheindt sagen vnd öffentlich bekennen) der Keyßer des tags geschlagen geweßen,

Mitwochens den 1. Septembris, hat man, mit allem ge» schütz zimlich In des Keyßers lager geschossen»,

Donnerstags den 2. Septembris hat der Lanntgraue fein geschutz hart vor des Keyßers schanntz, nit vber funffhundert schritt weit dauon lassen pringen, vnnd aus demselbigen. auch des Churfursten zu Sachssen. vnnd Wurttenbergischem geschutz zum hefftigsten In des Keyßers Lager geschossen, der entlichenn meynung dem vheindt aus seinem Vortheil. vnd dahin zu prin gen, das er mit vnns zur Handlung hette kommen müssen,

Arbeitten auch mit vnserm geschutz dermaßen, das wir dem vheindt das Lager vf einer seilten vfgeschossen allso daS sie unit dem fendlin die daselbst Heraußerstunden vonn bannen welchen mußten, Schossen auch dem vheindt Ire aufgerichte Katzen« hin weg das die vheindt wol Inn drey stunden nicht schiessen tonten.

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Vff diesen tag hat sich ein grosser scharmutzell zugetragen, ts wollen die Keyßerischen den vnsern das geschütz ablauffen, stber die vnsern hielten sich dapffer. vnnser schützen» zu fueß thetten sich aus Irer schantz herfurer an die vheindt, die vheindt trungen hart herfurer, Da käme Hauptman Zoller vnnd As- man Bocklin mit Irenn Doppelsoldnern, Auch Adam Troth der elter, vnnd Claus Bernner zu roß satzten weidtlich Inn die Welschen», Vnnd handletenn dermassenn Iegenn Innen, das die Obristenn der Welschenn bewegt worden», vnnd son» derlich Ir «inner mit einnem plossenn Rappir kam, die Iren vom Scharmützel abzufordern. Vnndt liessenn vnsere Hackenn- schutzen vfs viendts schantz hinnauf, Desselbigen tags feint viel gueter leuth vnnd etliche pferde Aber vf der veindt feiten viel mehr dan vf der vnnsernn vmkommen, vnndt beschedbigt worden» ^°).

Freitags denn 3ten Septembris plieben wir vor dem veindt stil liegen, schössen» zimllch vnnd scharmutzelten vnsere Knecht den gantzenn tagl mit dm» veinden, doch onne Veuelch,

Darnach ist Inn Räch funden, man solle da ab, vnnd dem von Beurn entgegen» zihen. Der Lantgraue aber vnnd etliche andere mehr hellen» viel lieber gewolt, das man lenger da pliebenn wehre, aber doch ist es also beschlossen» worden», das man da soll vfzihenn,

Vnnd demnach ist man am Sonnabent den 4ten Septem« bris abgezogen», Inn sehr dapferer vnnd gueter Ordenung, vnnd bej Hellem lichten« tage, erst ist der Vortzug, daruff alle Wagen» vnnd troß, darnach der mittelzog darbej der Lantgraf ,selbst gewesen», sampt dem groben» geschütz vnnd andern zu roß vnnd fus, vber das wasser die schutter gezogen», vnnd da solang halten plieben, bis das der gantz nachzug, darbej der Churfurst zu Sachsenn wäre, auch herüber gewesen».

Die veindt feint nit hernacher gezogen, ausgenommen etwa» 50 oder 60 pfert, vnnd seint die vnsern Widder geruckt in da« leger bej Bettenhofen,

Sontages den funfftenn Septembris zohenn wir nach Neu« burgl an der Tonaw, da seint vnns die veinde nachgeuolgt, trungen vnnsere nachwart vonn einem berge Die vnnser» wan» ten sich, trungen» die veinde Widder zurück, Schickten dem Lantgrauenn einen Bollen, der Lantgraue fürte noch mehr

*) In einer besonderen Nachschrift wird auch de« am 2ten Septem» der vom Kurfürsten hintertriebenen Anerbieten.« des hessischen Zeugwarts Hans R«mmel erwähnt, die Kaiserliche Schanze anzugreifen und einzunehmen. Man vergl. deshalb Nr. 44.

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leuth Innen zu, aus dem leger, Vnnd als die Veinde sahen« das der Lantgraue denn nachzug sterckte, da zohenn die Veindt widder ab, Vnndt ist ein zimlicher scharmutzel gehalten wor» denn, vf beiten seilen» wondt, Vnndt vf Jener seitenn etliche thote gelassen», ,

Darnach seint wir vf Tonawerde vnd balt darnach vf die Wernitz geruckt, In» Meinung des von Beurn reutern vnnd auch denn knechten, so er bej sich gehapt, vnther augenn zu zihenn.

Nachdem aber denn beiden Chur vnd surften Kuntschaft . einpracht wart, das der vonn Beurn nach dem Newen marckt zohe, vnd wir Inen nit ereilen mochten. Sondern er den nech- sten further nach dem Keifer vor Ingelstat verrücken« wurde da seint wir widder nach Tonawerde gezogen«/

Vnther des ist der Keiser vor Neuburg an der Tonaw ver» ruckt, vnnd dasselb erobert, solchs aber ist also ergangen», Neuburg ist nit not fest. Es waren« darin nit mehr da» drej fenlein knecht, doch zum schwechstenn besetzt, kaumvt 300 per» sonen vnter einem Venlein, vnnd wir waren» wol ein drej meil daruon Es hat nit können «der mügen halten, Wie dann die Stathalter vnnd Reihe aus Neuburg denn beiden Chur vnnd surften selbst angezeigt, das es nit muglich sej, vber zwen tage. zuhalten, noch Inn solcher eil zuentsetzen Vrsach wir lagen vf der feiten der Tonaw nach dem Rieß zu, da hettenn wir emen gantzen tagt vber die Tonawbruck, vnnd solang, vnnd noch lenger vber die Lechbruck zihenn müssen», daselbst hette der veindt der vnnsern souil er gewolt herüber gelassen«, vnnd mit denn schlagen» mKgen, ehir die andern Inen zu hilff kommen weren, vnnd wan wir gleich vber diese brücken kommen« we» ren, dartzu wir doch zum wenigsten« gewislich drej tage haben müssen So hettenn wir doch noch durch einen walt gemust der viel engen» gehapt. Da der veindt vnser auch souiel er ge wolt, hindurch gelassen«, vnnd mit denselbigenn geschlagen«, ehir die andern dartzu kommen» weren»,

Hettenn wir dann den walt sollen umbzihenn so hettenn wir dermassenn müssen zihenn das der veindt die Hohen ge» genn vns gehapt vnnd wir bergan hin zu Ime gemust. Zu dem so hettenn wir auch, den ersten tagt so balt wir bei Ine den veinden kommen weren schlagen müssen, dann der Kciser was dermassenn zwischen vns, so wir, wie obgemelt, denn zug gethan hetten, das vns von Wirtenbergk, AuZspurgk vnnd die Tonaw herab kein prouiandt (daher wir alle vnnser prcuiandt

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hatten) zugemacht, Vnnd hetten wir gentzlich prouiandt mus^ senn mangeln, dieweil Beyern« wider vnns war, Derwegen wart vor gut angesehen», diweil doch den Knechten», so zu Neuburg lagen, beuolhenn war, sie soltenn so lang halten, als sie tonten Vnnd nun nit muglich war sie zu entsetzen aus vrsach wie erzelt, das Neuburg vfgeben wurde «.

Als vns nun vorkam, das der Keiser vber die Tonaw nach Augspurgt zihenn wolt, da seint wir auch vber die Tonaw zwischen« den Lech vnnd die Tonaw geruckt, vnnd da etlich tage verharret, Inn des ist der Keiser widderumb vber die To naw bej Marxheim gezogen».

Da haben» wir vns auch wider hinüber vber die Tonaw in das alt leger begeben», vnndc viel tage daselbst gelegen«, die vnsern etzlich scharmutzel mit denn veindenn gehapt sie ha ben» aber nie vnderstehen wollen« mit vnns zuschlagen».

War ist es aber, das weder dem Keiser noch vnns das schlagen» wol muglich gewesen Dan der Keiser lag also, das sein geschutz hart vor einem walt stundt, Wo nun wir mit Ime daselbst hettenn wollen» schlagen so hetten» wir müssen entzeln dorch solch geholtz zihenn, aber er dargegenn het sein macht in gueter Ordnung« bej einander vor dem holtz tonnen haben, Wie dann dem Keiser wo er vnns da wir lagen», het schlagen« wollen«, dergleichen» begegnet were,

Volgents ist der Keiser vf «innen Sonnabent denn 2 Oc- tobris vor Marxheim vfgebrochenn nebenn 5 Stetten hingezo gen«, Vnndt sein lager daselbst herumb geschlagen«, vf ein« Wasser etwo die Euel genant,

Sontags den 3"" Octobris ist der Keiser Inn einnem gros sen» nebel ufgebrochen vnnd furtgezogenn, da komm vnsere Kuntschafftenn vnnd sagen» »»gleich^ einstheils er zohe nach der Wernitz, Vnnd solichs vernomenn sie aus denn reden, vnndt Thrommen der veindt, aber sie hettenn der Veindt nit gesehen», sondern allein die Trommen vnnd die veindt reden geHort Der ander theil sagt der Keiser zohe vf Nürnberg! zu, rnd ehir wir denn rechten grundt erfurenn, ist er an der Wer« nitz gewesen».

Da seint wir desselbigenn sontags vmb 2 Uhr vfgezogenn, Vnnd vns nebenn In vf ein gut virteil einer weil gelagert,

Montages den ^«" Octobris war vnnser entlich meinunge, die Stath Nortlingen, welch der Keiser vfgefordert zu ent setzen», vnnd auch zuuerlommen das der Keiser durch das Ram- thal nach dem Landt zu Wittenberg! zu, vns nit furzohe,

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Gleich Iegenn dem tagk, macht sich der Veinbt ann vnsern nachzug, Graue Hupertenn vonn Baichlingenn, Friderich von Reifenburg vnnd Jörgen« von der Malspurgk, welck)« den 3«" Öctobris der nacht halben» Im nachzug hinder vnns pliebenn waren», vnnd verwegen» den H«n Dctobris auch nachzihen mustenn, . .

Nun wart gedacht es wer des veindts Meinung, vns zuuer» hindern, das wir einen bergt vnnd hohen bej Nordlingen nit erlangten», sondern» das der Veindt solchen« bergt beuor vns inbekommenn möcht Also hette er Nordlingenn hinweg gehapt,

Da schickt der Churfurst zum Lantgraue« vnnd lies fra» genn was er thun solt, da er sähe das sich dye veindt ann denn nachzug hingen«, Der Landgraue entpot dem Churfursten Widder er solte mit dem vorzöge Immer zu nach dem berge bej Nordtlingen zihenn, x '

Der Lantgraue aber zohe algemach hernach mit dem mit» telzoge Vnnd war bedacht denn nachzug vonn dem scharmutzel abzuuordern. Als nun der Vorzug einen zimlichenn weg für» über war, eilet der Lantgraue nicht zu sehr mit dem mittelzog sondern nam einen berg ein Vnnd hielt ein zeitlang daruff^ also das er den vor vnnd nachzug waren« lonte,

Da wart er Innen das sich der'Veindt mit allen« Häuf» fenn herfurer thet, vnnd diweil vnnser furzug einen guten Weg furuber war«, so stalte sich der Veindt gleich als wolts er (welchs auch one zweiuell sein Meinung gewesen,) vfvnsertt mittel vnnd nachzug ziehen», vAndt ließ etlich starck geschwader reuter nach vnserm nachzug rennen,

Nun was ein Wässer zwischen» vnserm furzug vnnd mit» telzug, Wo wir da vnderstanden hettenn, mit dem mittelzua, auch vber das Wasser zusetzen«, So wer« dem nachzuge nit , muglich gewesen», oh» schaden» zu vns zu kommen Derwegenn bedacht sich der Lantgraue kurtz vnnd sterckt denn nachzug mit etzlichen geschwader Reutern, er machte sein« schlachtordenung, vnnd theilt die wol breit aus, ordnet das Veltgeschütz dabej

Vnnd schickte nach dem Churfurstenn zu Sachsenn, der Im Vorzug war, Ime etliche geschwader reuter widerumb zu rück zusendenn, welchs der Churfurst that Vnnd als der Chur» fürst vernam, das der Veindt so starck kam, da zohe er wid. derumb mit denn Haussen des Vorzugs nach dem Lantgraue» vnndt mittelzoge, So balt die veinde sahen», das wir vnns mit vnser schlachtordnung vnnd andern Iegenn Ine dermassenn schickten, stutzten« sie von stund an voitzutruckenn,

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Der Keiser welcher sonst dem von Beurn beuolhenn hart «ntzugreiffenn, hat den von Beurn wider abgeuordert, do schössen» Ire schützen« zu roß alle Ire Handtbuchsen loß vnnd zohenn widder Inn Ir lager. Aber allerlei scharmutzel beschaen den gantzen tag, da die Veinde zimlich schaden eutphingen, vnnd wir vf vnnser selten nit vber zween Reisigen, vnnd etwo vier ader funff Knecht liessen,

Der Lantgraue ließ den Churfurstenn mit dem Vorzug Inns lager ziehen«, aber er mit dem mittel vnnd nachzug Vleib halten« bis ann denn abent. Darnach zohe er auch mit denselben» Haussen» nach dem lager bej Norlingen vf denn bergk. Am funfftenn tagt des Monats Octobris kanten» die Veindt vns hart vor vnnser lager, so balt die vnnser» das Innenn warben», machten» sie sich an dieselbigenn, der vnsern waren wenig, waren vom Adel vnd hatten mehrertheils keinne Harnisch ann darnach ordneten wir etliche mehr fanen hinnaus daselbst worden viel guter leuth vnnd sonderlich Hertzog Al> brecht vonn Braunschweig vf vnser seitenn hart verwundt, Vnnd ist auch hernach (gleichwol durch verwarlosung) gestorben, sonst feint vf beiden» seitenn gute leuth thot vlieben Die vnserntt aber erhielten den scharmutzel vnnd trungen die Veindt bis Inn Ir lager,

Die Veindt haben des orts leinnenn scharmutzell weither mit vnns gehapt, daselbst ist der Keiser abermals viel tage leigenn pliebenn,

Tonawerda, welchs gantz nit fest, hat er lassen» einnemen, daruon gesagt wirdet, das die Burg« darinnen haben» die Keiserischen eingelassen« zuuor vnnd ehir es vnnsere Knecht, die darinnen gelegen«, Innenn worden« seienn,

Vber etliche tage darnach Inn der nacht vnnd bei nebel ist der Keiser vssgebrochenn, vnnd nach Tonawerde gezogen,

Zuuor aber vnnd ehir, dann er vffprach war vf dieser sei» tenn geschlossen» zu Norlingenn, vber das Wasser die Eger genant, mit etlichen» Haussen» Inn der nacht zu zihenn denn Keiser mit allen» Haussen» feindlich anzugreiffenn, vnd nichis desto minder einnen hauffenn ader zwenn vf der seitenn der Eger da Norlingenn liegt, denn Keiser auch angreiffenn zu lassen, vff das er sein volck hette müssen» theilen, Er ist aber vfgebrochenn ehir dieser anschlag Iegenn Im« Ins werck hat mocht Pracht werden», vnnd ehir wir Inn solchen» nebell er- farenn, das er vssgebrochenn da ist er weich von vns hinweg gewesen»,

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Do war de» Churfurft vnnd Lanbgraue bedacht vnnd auch allso beschlossen, man wolt bei der nacht vf sein, vnnd ge> stracks nach Laugingenn ziehen, aber solchs ward von vielen widerrathen, aus dieser Vrsachenn, Es wäre daselbst hinnaus «in enger weg, viel gehultzes, vnd darnebenn hochlich zu be sorgen das viel des Kriegsuolcks bei der nacht Irr würde, mit mehr persuasionen «.

Mann vermuetet aber Laugingen solt sich nicht alspalt vf« gegeben haben», dieweil wir etzlich Knecht darin gehabt, was gestalt aber die Knecht aus Laugingen gezogen seien dauon wirdet vngleich geredt, einsteils wollen» Sebastian» Schertlein die schult geben», er solt sie heraussgefurt haben, welchs er doch nicht gestehet, *)

Am 13 tag Octobris, feint wir vor Norlingen vfgeprochenn, vnnd bis gel» Wolpertshouen getzogen, Als wir da Innen worden, das der vheindt Laugingen Ingehabt, besorgten wir er mocht vnns das Vrensthaell abgewinnen, oder vor Vlm ziehen, derwegen wir nach Giengen vnnsem Zug namen',

Als nun wir am 1^ Octobr daher zohen, liessen nit weit vonn Giengen» vf einem berg, sich 'etzliche Geschwader der Kayserischen sehen, vnd thaten sich einer Massen herfur, do fanndt man In rath dieselbigen abzutringen Vnd worden« darauf verordnet etliche geschwader reuter, vnnd ein thausent Schützen vonn,des vonn Oldenburgs Regiment, die selten sich mit den Kaiserischen In das gemeng begeben, diese vnsere Reu ter aber, erwanteten der schützen nicht, sondern eileten etzwas zu sehr, vnnd ließ einer aus des Churfursten Artalerey on« beuelch zwey oder drey falckenetlein In die Kayserischen abge hen, welche etzlicher Massen traffen Georgen» vonn Hol! ein pferdt, vnnd sonnst einen Welischen erschossen, darüber kamen die Kaiserischen in ein Weichen, dann es nit der gantz Hauff/ dieweil Irer viel nach Vlm vfgetzogen waren,

Vnnd so man domals nachgetruckt hette, were es an treff, lichen schaden des Keisers nicht abgangenn, Sondern es weren Im« etliche Geschwader Reuter vnnd Knecht erlegt worden».

Nun ist der Churfurst zu Sachssen desselbigenmals Im Voltzug gewesen, Ime von den Kriegsuerstendigen furtzutrucken widerrathen, vnd für gut angesehen worden, die Reuter welche

*) Diese billige Erwähnung (einer anderwärts erwiesenen nicht fol« genlosen Schuld Schertlin's) contrastirt sehr mit den hämischen Beschuldigungen, welche sich Schertlin in seinem Tagebuch gegen den Landgrafen erlaubt hat.

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schon mit dem vheint In Handlung waren, wider abtzufurdern, aus Vrsach das sie besorgten, der Keiser mocht ein hinderhalt an der Prentz habenn, Vnnd wüsten die vnsern nicht das der mehrerteill Kaiserisch Kriegsuolck nach Vlm getzogenn wäre,

Doch wurden der Kaiserischen etzliche domaln erschossen, er»- stochen, vnd etzliche In grosser Vnordnung durch das bemelt wasser geiagt, allso das der Kaiser (wie hernach ein gefangner Italiener gesagt) ober solchs heftig ertzornet vnd gesagt, er wolt die schwach wider rechnen,

Sonnabents Galli den IbOctobr. hat sichs zugetragen, das etliche Welische reuter Nemlich zwey Geschwader seint gerent nach , des Lanndtgrauen Wagen welche von« der futterung kamen, etliche geplündert, vnnd die anndern auch zu plündern vnnder- , standen», So palt der Lanndrgraue solichs erfaren, hat er vier fanen feiner Reuter geordnet, die Welischen zuerlegen, halt auch an den Churfurslen be,)ert, das er etliche reuter an den fort der Prenitz, da die Weliscken wider hinnuber gemust hetten, wolt schicke»«, Wie nun die Landt^rauischen reuter an die Welschen kamen, gaben die Welischen die flucht, die hessi schen volgtenInen nach biß vf den berg, vnnd vber denn berg hinab, an milchen berg denn viertzehenden diß monats der hann- del mit den Kaiserischen war, des ortts hieltenn die Kaiseri» scheu mit mehcern Reutern, trungen die Hessischen wiederumb zurück nach Irem Lager zu.

InN des sielen viell tayseriÄ)« schützen auf einer seiren aus dem Holtz, schössen« zum hesstigsten In die Hessischen reuter. vnd volgten die Welischen vnnd andere denn Hessischen vf dem rucken nach. Do war der Landcgraue selbst auf, schickte den seinen mehr leuthe, sie zuentsetzen, ließ alle seine reuter vnnd Regiment Knecht hienauß ziehen. Ein Regiment Knecht nem lich Reckerots nam er mit sich, aber die andern reuter vnnd Knecht ließ er Im velt z'vischen Ime vnnd dem berg halten« vnnd stehen, do trieben die Landtgrauischen schutzenn zu fuß, vnnd auch seine reuter, die kaiserischen schützen mit gewalt wi der Ins holtz,

Aber die Welischen» fielen widerumb starck mit vielen schützen aus dem holtz, vnnd trungen die Lanndtgrauischen reu» ier vnd schuhen wider hinder sich,

Die Lanndgrauischen schützen sterckten sich wiederumb, vnnd satztenn sampt Hauptman Schradin, vnnd andern Hauptleuthen. vnd etlichen Dopelsoldnern. Adam trotten dein eltern, vnnd andern Reutern In die vheindt, vnnd trungen dieselben, mi

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gewalt widerumb durchs holtz hindurch daselbst plieben des Landtgrauen Dopelsoldner vnnd schützen stehen, vnnd neben den Schuhen vnden ann der Prentz vf den wiesen erhub sich ein starcker scharmutzell zu roß, allso das wol sechshundert pferd't gegenainander zerstrawet waren,

Der Churfurst schickt dem Landtgrafen etliche geschwader reuter zu hulff, vnnd der Landtgraue entpott dem Churfur- sten, er solt dieweill Im lager pleiben, mit dem vberigen Kriegsuolck, vnd das Lager verwaren, damit die vheinndt nit von einem andern» ortt her, Inns Lager stellen, dieweil doch alles Kriegsuolck Im velt. vnnd vf dem berg, da man mit denn vheinnden handlet nit aller gepraucht mocht werdenn,

Die Kayserischen stalten» sich mit etzlichen geschwader reu- tern dermassen, als wollten sie des Landtgrauen Dopelsoldner vnnd schuhen, die vor dem Holtz stunden abtringen,

Do solchs des Lanndgrauen vnd Churfursten reuter Innen worden, ruckten sie mit etzlichen reutern, gegen» denn Kaiseri schen, so ball die Kaisenschen solchs sahen zohen sie wider In Iren vortheill.

Miller zeit liess der Landtgraue vom berg obenn herab vber das eckholtz, do sein schützen vnd Dopelsoldner stunden, nach des Kaisers grossen heuffen, mit dem groben geschutz schiessen desgleichen» schössen« die Kaiserischen widerumb vber die Prentz, nach des Landtgrauen vnnd Churfursten Reuter,

Der Lanndtgraue ließ auch nach des Keisers geschutz schief» sen, da Irer viel vonn demselbigen weidtlich ausriessen, vnd warbt das geschutz zum theill da dannen gefurt,

Solchs weret biss an den abent, do zohenn die Kaiseri schen In Ir lager, darnach ruckt der Landtgraue auch mit den seinen In sein lager,

Dieses war ein tresiich harter Scharmützel, vnnd von dem Kaiser allso verordnet gewesen, dann er hatt auf allen feiten der Prentz sein heuffen vnd geschutz gehabt, vnnd wo man das thael Hinnein gesatzt. So were vnnserm Volck gewiß grosser schabt begegnet,

Des tags seinnt viel leuth vnnd Pferdtt verwundt W05 den, auch dero viel thodt plieben vnd etliche gefanngen,

Am 27 tag octobris feint etzliche Futterwagen aus vnnserm lager ganngen, darbey war ein Fenlein vnnserer reuter, die feinndt stellen In dieselbigen vnnsere Wagen«, da wollen es vnnsere reuter wehren, aber die Kaiserischen feint wol ein thau» sent Pferdt starck worden», allso das die vnsern weichen n»u«

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sten, darüber sieben Edelleuth der vnnsern gefangen das ven. lein verloren worden vnnd sie vf Ihener feiten auch zwen Teutsch Edelleuth thodt, vnnd.drey gefangener gelassen».

Am abennt denn 30. Octobris wie der vheindt aus dem Lager vf der Prentz widerumb abziehen» wolt, thaten sich et liche der Kaiserischen nach des Landtgrauen Lager vnnd vnder« stunden des Lanndtgrauen tagewacht mit gemalt abzutringen, wie dann auch beschall), Do hielt der Landtgraue draussen vnnd warbt stlchs Innen, vnnd schickt drei seiner Chamerdiener die er bey sich hatt hin: es kam auch darbey. Georg von der Malsburg, des Hessischen» Veltmarschalcks Leutenant, vnnd der Veltmarschalck Wilhelm von schachten» selbst, etwo mit dreissig Pferden, die trungen die Vheindt so balt wieder zurück. Als aber die vheindt sahen, das die Hessischen nit stercker da wa ren, wanten sie sich wieder,

Inndes kam der von Eisenberg *) vnnd Daniel Scheur. Mos, mit etzlichen wenig Pferden, vnnd trungen die Vheindt wiederumb zurück,

Sobalt kamen die vheindt etwo mit dreihundert. Pferden, »und wellen die Hessischen mit gewalt abtringen, aber sie hat ten« etwo ein zwantzig schützen» zu fus bey sich erlangt, hiel ten sich fast manlich, vnnd trieben die Vheindt mit gewalt wieder hmder sich, theten den Vheinden nit einen kleinen scha- den, da vf vnnser feiten» nicht mehr dann ein Edellman thodt pleib, einer von« Rhedenn,

Sontags denn 31. octobris, ist der Kayser vfgebrochen In der nacht bei der Finstere, vnd am tag I» einem grossen» nebel hingetzogen, das Ime nit wohl abzubrechen gewesen, doch haben die vnsern Ime zwen hauptleuth ober hundert Pferdt, vnd sonst zwolff, die sein feiten warth gehalten« erstochen vnd gefangen, So feint Ime auch funftzig Spanier zu fuß denn ersten Nouembris erstochen worden,

Worumb aber dem Keiser In seinem gehabten lager an der Prentz, mit gewalt nit an sonderlichen höchsten nachtheil der vnnsern abtzuprechen gewesen, das volgt hernach,

Es haben» der Churfurst vnnd Landtgraue, durch Ire Velt- marschalck Kriegsreth vnd andere verstendige auff der feiten gegen Vlm zu, lassen besehen, ob dem Vheindt dasselbst her abtzuprechen» sei, da ist befunden worden», wo man daselbst herüber hette z.ehenn wollen. So hette man an etzlichen ort.

*) Isenburg.

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ten durch ein engen ziehen auch gleich denn ersten oder zum lengsten den andern tag mit dem Kaiser schlagen» müssen, da (wo man sich zwischen Inen vnd Vlm hette lagern wollen) was des ortts so wenig Wassers, das dauon souiel reisigen, vnnd anderer geschutz vnnd wagen pferdt vnd leuth zuerhalten, wurde gemangelt haben»,

Hette man nun daselbst herein zu Ime ziehen sollen, So hetten wir müssen vnnsern Zug durch ein weit velt thun, da halt der Kaiser einen berg In seinem lager. daruf er seinn ge schutz gehabt, daruon hette er vnnser volck, zum herttesten mu- gen beschedigen,

Darüber hatt er auch daselbst herein «in grosse mechtige woluerwarte schantz, allso das Ime daherein nit wol muglich abtzuprechen gewesen,

Vnd ehr wir so weit umbhero getzogen, So hette der Kaiser In des können nach dem Prentzthaell auf vnnser lager bey Giengen ziehen, vnnd daselbst vnns alle prouiandt, wel cher Prouiandt grosser theil, der ortt vnns herkam, abstricken, vnnd Ins Landt zu Wurttenberg ziehen können, Derhalben vonn allen Kundigen derselben Lande und Kriegsuerstendigen solchs keins wegs für gut oder gerathen angesehen worden,

Wolt man nun vff Wittlingen, oder Laugingen zu vmb das lang holtz, so vor vnnserm leger war, nach dem Käyser gezogen, vnd da ein Berg eingenohmen haben, dauon man In dess Kaysers leger das an der Brentz was, hett schiessen tonnen, solchs war auch nicht zuthun, vss der vrsach, wir het ten so heimlich In vnserm leger nicht können vffkomen, der Vheinde hets allweg zeitlich gewußt, dann sein wacht, tag vnnd nacht hart umb vnser leger hin vnd widder vff den Ber gen, auch Im holtz vnd feld gehalten, ehr nun wir weren vmb das bemelt Holtz komen welchs «in weitter weg war. So hette der Vheind den Berg, daruff wir vnser geschutz mochten pracht haben, zuuor vns, können einnehmen vnnd hatt vff solchem berg allgereid ein grosse mechtige schantz ge macht, dann der Kaiser nicht ober zwen oder drey Buchsen schuß weit vss seinem leger vff solchen Berge, vnd wir wol anderthalb meil dahin hatten, Also hette der Kays« dieselbig hohe vnd schantz, zu seinem vorteil vnd vil ehr dann wir, einbekomen mögen. Dann er hatt In derselbigen gemachten schantz vff dem Berge, tag vnd nacht, seine Leuthe, vnd hett vns abermaln das Prentzthal daher vns der mehrertheil pro- phiand kam« tonnen abziehen, vnd further sein«« Weg« vffs

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Lande zu Wittenberg, nehmen«, Denvegen die Kundigen des

orts, v:,d die Kriegsuerstendigen das widderrathen.

Als nun der Vheinde an der Prentz vffgeprochen vnd sich zwischen Laugingen und Dillingen gelegert, da haben wir aber« mals den vheindt besichtigen lassen, vnd warbt ein sollich ge. legenhait, umb sein Leger befunden das er In einem gutten eben feldt gelegen, welchs der Lanndtgraue selbst besehen,

Damaln vor Giengen, Ist durch die Kriegsrethe, auch ge sandten Reth vnd Pottschafften Christlicher verain, für guth angesehen worden die Veltmarschalcken, Obersten vber die Landts- knecht und andere hinzuschicken, zu besichtigen, ob der Vheinde, an dem orte anzugreiffen were, dieselben seind widerkomen, vnd berichtet, wie sie des Vheindts Leger besehen, so lig er In einem vesten ort, er habe sich beschantzt, man müsse zu Ime ziehen zwischen zweyen holtzern hin, daselbst komhe man komen vff einen Berg, wann man aber fort welt, In sein Le ger, so muffe man vber ein Gemor oder geprüch welchs In dürrer somerzeit, ohne groß gefahr zuthun were, Aber Ietzo dieweil es so sehr ein lange Zeit geregnet, vnd durchaus nass rund grundtloss were, so konthe man mit den Raisigen, schwer lich herdurch komen, wo man nun Mit dem Kaiser schlagen wolle, so were solchs nicht ohne höchste gefahr, dieweil der Kaiser einen so trefflichen Raisigen gezeug, vnd darneben souil zu fuss hette, solle man getheilt mit Ime schlagen, ' stunde daruff allerley gefahr, vnnd sie wißtens Ires theils nit zura« then, Sonnderlich dieweil auch der abgang vnnserer Fußknecht furhanden war, kranckens, sterbens, vnd weglaufens halber, zu dem, das sich auch vnsere Raisigen geringere, Also das mancher vil pferdt, vnd wienig gesunder Knecht darbey hatte,

Solt man sich dann da vor den Kaiser zwen oder drey tage gelegt, vnd hernach geschlagen haben. So war iein futterung, we der hew noch stro da. Sondern solches alles, die sechsthalb wochen, welche man für Giengen gelegen, vss den Dorffern daselbst heruber- geholt vnd vffgangen, vnd were den Knechten ohnmüglich geweßt, daselbst Hütten zu bawen vnd sich vorm frost zuerwehren, dann sie kein strow oder anders darzu bekomen konthen,

Solle man dann In der nacht vor des Kaisers leger gezo gen sein, den tag da vorm Vheinde handle», die ander nacht wider da In der ordnung gerlieben, vnd den andern tag abge» zogen sein, So halt ein Jeder zuermessen wie möglich das sey, das die Nackelen vngekleidten Knecht, bey solcher Kelte, vnd auch das ander Kriegsvolck es hette leiden tonnen Wer«

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man dann da solang gestannden, vnnd gehalten, vnd alles volck zum höchsten erkaltet vnd erfroren, vnd hetten darnach wider« umb wollen nach vnserm alten leger ziehen, So wurde man wol gesehen haben was guts vss solchem abzuge eruolget were, Sie die vßgeuertigten bedachten aber, das ein Schlosss nit weit von des Kaisers leger war, welchs er besatzt hatte, umb dasselbig soll man sich annehmen, wolle es dann der Kaiser ent» setzen, darüber konthe sich ein harter scharmutzel vnd Handel zutragenn,

Vnnder diser besichtigung haben die vnsern den Spanniern oder Welschen, etzliche Kuh« die sie den armen lewthen ent- wLrt genomen vnd etzliche der Welschen oder Spannier ersto chen Da haben sie sich an die vnsern gehengt, vnd Inen schier bis In vnser leger nachgeuolgt Wann sich die vnnsern wand» ten, so wichen die Welschen, wann die vnsern hinweg zohen, so kamen sie allweg wider, vnd sollichs weret bis an den abendt da plieben sie aussen,

Gleich den andern oder dritten tag nach solcher besichtigung, Ist der Kaiser vffgevrochenn, vnnd In das leger bei Wittlin- gen gezogen, Damals halt Philips Diede, mit des Landtgrauen Schuhen fenlm hinusgestreifft, wol ein funffzig der Vheind erstochen, vnd Inen vil Pferdt vnd Esel genomen, darus man Innen wurde, das der Kayser vffgeprochen vnnd sich bei Witt» lingen gelegert, da er vff der Lincken seitten ein geholtz vff der rechten handt ein Deich, und für Ime ein gutten berg hatte, daruff sein geschutz stunde,

Vber zwen oder drey tag darnach war ein grosser Nebel da halt der Kaiser wie wir herNacher erfuhren, ettlich vil reut» ter vor vnnserm leger halten lassen, deren etzliche. an vnnser leger ruckten, sich In scharmutzel einzulassen, Dargegen wir etzliche hinus geschickt, dieselbigen zu besichtigen, Dieweil es aber gar gegen dem Abend, ward Inen nicht beuolhen sich mit den Vheinden In den Scharmutzel zulassen, die vnsern aber vberschritten sollichs, begaben sich one beuelch mit den vheinden In den Scharmützel!, Vnnd wie sie berichten seind etzliche Teutschen vnd Welschen, damals vff der Vheind seitten erschossen worden,

Herwiderumb haben die vheinde, vns auch einen oder zwen vom Adel, vnd etzlich Knecht, beschedigt, vnd einen des Landt» grauen Edelman gefangen,

Vnnser leger vor Giengen Ist dermassen geschaffen geweßt, das man anfanglichs als man dahin komen, nicht gerathet ge»

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rächet gehapt, das man daselbst vber ein nacht ligen vnb be harren mocht. Sonder man gedachte der Kayser wurde nach Vlm zyehen, so wolt man Ime dadannen, vff den ruck zie» hen, vnd Inen zu schlagen nLttigen, Dann es hett Ime die Thonaw herauff, kein prophiand nach gemecht, So waren die Wurtenbergischen Steigen, dermassen besetzt, das er daselbst hinein auch nit hett komen tonnen, Der Kayser aber wolt sich vß demselbigen orte Landes nit begeben, Derwegen mußten die lede Chur vnd surften zu Sachsen, vnd Hessen mit Irem Kriegsvolck, auch solang da verharren

Der Kaiser wolte vsserhalb seines Vortheils mit den beben Chur vnd Fürsten nit schlagen. So konthe kein verstendiger rathen, das sie sich alles vortheils begeben. In seinen vorteil zugen vnd darnach mit Ime schlagen, sotten.

Als man nun lang vor Giengen bis In Sechsthalb Wo» chen gelegen, warbt das leger, durch den Langwirigen regen also nass grundloß vnd vnfiettig, das vil pferdt darinn ver dürben Ja auch vil reutter lenger nit »leiben wolten, Sonn- dern sagten, sie konthen vnd mochten da nicht pleiben, vnd beklagten sich darneben, die leutter es Gienge Inen an der Futterung hews vnd strows dermassen ab, vnd were auch der- halber also theur, daß sie lenger nit des Orts pleiben möchten, Darunder trug sich auch zu, das der Churfurst zu Sachsen wider nach seinem Lande begert, dieweil die Behem vnd Hus« fern, darinn vbel hauseten.

Demnach wurd In rath der Kriegsrethe, auch der gesannd» ten vnnd Pottschassten Christlicher Verain funden, das man vor Giengen abziehen, vnd nacher dem Winterleger trachten soll. Als halt man vff den 21 Nouembr den von Beichlin- gen, mit seinem Regiment Knecht sampt etzlichem Wirtenbergi- schenn Landtvolck, vnd dem grossen geschutz lassen hinziehen bis gehn Heidenawe, ,' >

Vff den 22 Nouembris sein bebe Chur vnd Fürsten Sach, sen vnd Hessen vffgewesen, bey Hellem tage, vnd liessen hin» ziehen Iren Vorzug, Nemblich vier geschwader Reutter, das vberig Wirtenbergisch Landtvolck, vnd ein Regiment Knecht,

Daruff giengen alle Wagen vnd Trost,

Daruff drey Regiment Knecht, bebe Hauptbaner, vnd an der geschwader reutter,

Daruff das groß Veldtgeschutz,

Daruff der Churfurst mit zehen geschwader Reutter«, vnd hau den nachzuge,

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In bemselbigen alten leger, vor Giengen, hat man lang gehalten. Desgleichen Ist auch durch den mittelzug vff dem berge, daruff der von Veuchlingen bey Giengen gelegen war, «in gutte Zeit gehalten, vnd die Kunthschafft «invracht worden, man verneme keinen Vheindt,

Da hatt der Landtgraue den mittelzug vff einen andern berg rucken lassen, Er aber vlib bey dem berge des von Beuch« lingens gewesen legers mit seiner person, solang halten, bis das der Churfurst mit dem nachzuge vß dem alten leger komen war,

Further Ist der Lanndtgraue Im mittelzug plieben, ein zeittlang, vnd hatt zurück geschickt zuerfahren, ob die Vheinde nicht nachuolgten, da Ist Ime zur antwort worden, man verneme gantz keinen Vheindt,

Daruff Ist für guth angesehen, dieweil man noch durch ein enge zu ziehen vnd nicht vil vbriger futterung umb Heide« naw zubekomen hette, auch das Wetter kalt were, die Landts« knecht vnd reutter nicht gebawt hettenn,. vnd man keinen Vheind sehe, so solte man den mittelzuge, allgemach lassen Ins Leger rucken, welchs also geschähe,

Der Landtgraue vlib bey dem Churfursten zu Sachsen vff dem berge, bey dem leichten Veldtgeschutz halten, zusehen, ob' Vyd was sich zutragen mocht,

Die reutter vnsers nachzugs hetten woll mögen allgemach vnsernn Haussen nachrucken Aber Ir einstheils pliben vff dem berge gegen dem alten Leger bey Giengen halten, bis es ganntz svath, da warbt durch den Churfursten vnd Landtgraue» zu Inen geschickt, vnd liessen fragen, warumb sie nicht «eher zu, gen, vnder des horte man etzliche schuß, vff dem berge, bey dem alten Leger, daruff vorhin der von Veuchlingen gelegen war, vnd furderten, der Sächsische vnd Hessische Veltmar- schalck. die reutter wider zurück liessen dabey den beben dem Churfursten vnd Landtgraue« anzeigen, es zöhen etzliche Hun dert Pferdt Hinach, bald entpotten sie, es keme der Vheind. starck. ettwan mit Sechs vnd zwentzig Fanen Reuttern, die sie gezelt hetten, vnnd trungen die Vheinde vff die vnnsern also starck, das sie mit den acht sahnen reuttern, welche noch da- hinden vff dem berg wahren allgemach den berg herab zohen, vor einem Dörfiin vber In ein zimblich feldt, da plieben sie neben einander halten, hatten das holtz vfm rucken

Als nun etzliche zerstrewte Raisigen von den vheinden sich mit den vnsern eingelassen, hat sich daselbst ein Scharmützel

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^i?

erhept, Aber vnnsere reutter bey den sahnen, pliben ordentlich neben einander In dem bemelten feldt halten,

Vnd wo die Vheinde zwischen dem bemelten dorff vnd dem dabey geweßnen holtz. zu den vnsern hindurch gewolt, so hatten sie den vnsern müssen die seilten bietten, / Der Churfurst vnd Landtgraue hatten vff obbemeltem berge, , bey sich noch zwey geschwader Reutter, die theilten sie vß In die breitte, namen die schützen, von den Spiessern liessen etz- liche Fußschutzen, an etzliche Ecken des gehultz tretten, ob di« Vheinde welche starck da wahren, vff vnsere Reutter wurden dringen, das dann dieselbigen schützen, vnsere reutter sollen entsetzen, Vnnd liessen Ire Chur vnd f. g. auch mit etzlicken > Falckaunen zu den Vheinde« schiessen, welchs sobald nit besche« / hen war Ir Kriegsvolck, welchs in mittelzug verordnett, noch bey Inen gewesen, oder das zum wienigsten des Grauen von ! Oldenburgs vnd Thomas Hirns Regiment Knecht so In nach» ' zug verordnet bey Inen gewesen die dann auch Ins leger ge zogen wahren, dieweil es so spath vnd man kein Vheind vernam,

Wie nun die Vheinde sahen, das man zu Inen mit den Falckaunen schösse, vnsere Reutter vor Inen Im ,Veldt halten plieben, vnd sie nit vßrechnen, vnd »verschlagen konthen was hindern, berge, da wir hielten war. Sondern gedachten, das all vnser Volck da wer«, da truckten sie auch nit weitter sonn- der liessen, durch ein Trompter Ir Volck abfordern, vnd ruck, ten damit vff den Berge, da der von Beuchlingen gelegen war, Nun hielten wir noch ein gutte stund, vnd warteten, was die Vheinde ansahen wollen, bis die Sonn vndergangen war, darnach ruckten wir allgemach mit vnserm Veldtgeschutz, den Raisigen, vnd Fußschutzen, so noch bey vns wahren, auch In das leger, zu dem andern vnserm Kriegsvolck,

In demselbigen leger bey Heidenaw pliben wir einen tag stilligen, darnach theilten sich die Haussen,

Die Wurtenbergischen Reutter, des von Heidecks Regiment Knechte, das Wurtenbergische geschutz, vnd schertlins Regiment Knecht, sein nach Donstorff gezogen, mit denselbigen Ist der Lanndtgraue, sampt anderhalb hundert pferdten die er bey sich gehapt, vnd further zu Hertzog Vlrichen zu Wurtenberg gerit ten bey demselben von fachen zu handeln, wie dem Churfur- sten zu Sachsen, und andern Kriegsrethen, der Christlichen Verstendtnus bewußt Ist, Darnach sich an andere ort zu fu

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gm, dem gemeinen Handel zum besten wie das dem Churfur» sten und andern, auch mißlich Ist,

Vff 24 Nouembris Ist der Churfurst mit sampt seinem vnd des Landtgrauen Kriegsvolck, nach Meckling vnnd schwe dischen gemundt gezogen, es Ist aber beben den Churfurstischen ' vnd Hessischen, die mit dem Churfursten gezogen, oder auch den Wurtenbergischen vnd Oberlendern, die nach Donstorff ge^ zogen, weder den oder den andern tag niemandt von Vheind« .<^^ , .- nachgeuolgt, " ^

Was sich nun weitter zugetragen, wurdet die Zeit eroffnen.

 
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