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Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  Kro. 6.
Signature:  Kro. 6.

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1528. Zapfenburg. Freytag nach Kilian (im Iunius). Schreiben k. Philipps an seinen Schwiegervater Herzog Georg von Sachsen, worin er die ihm wegen der Packi- schen Händel gemachten Vorwürfe von sich ablehnt. (Dieses Verantwortungsschreiben L. Philipps, Bruchstück ei nes vielleicht aus dem Dresdner Archiv zu ergänzenden Brief wechsels (vergl. 8e<-Kens<»rf lid. II. z>, 94. 98,) klärt einige bisher unbekannte Nebenumstande über das sogenannte Breslauer Vündniß auf. Der Streit zwischen Philipp und Georg, von dem hier die Rede ist, wurde 1529 geschlichtet. Vergl. Ge schichte Philipp'« Hauptst. IV. Anw. 79.)
Source Regest: 
Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, Kro. 6. , S. 37
 
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Hochgeborner Fürst freuntlicher lieber Oheim und Vetter Ich Hab E. L. schreiben nach der lenge gelesen und das E. L. anzeigen, das sie es mit trewen meinen das neme ich zu dangt« ane. Wie aber E. L. schreibt das ich in E. L. vorige schrift von E. L. Rechen übergeben ein missallens gehabt habe, das ist nicht wenigers sie hat mir aller dinge nit wole gefal len, das ich mich aber dermaffen drüber solt erzornet haben wie ich höre das etzliche sagen da thun sie mir gewalt ane und halt sie thuns allein darumbe das sie E. L. neue meher *) zu hoffe bringen wollen, Ich wil auch, E. ,L. freuntlich gebe ten haben wolle eben ßo groß« acht uf Ire schmeichlet und lieb toeßer haben als sie mich darvor warnen. Wil auch E. L. ufs freuntlichst gebeten haben Ob ich etzwas in dissem brief schreiben wurde das E. L. nit allenthalben gefallen wols nicht änderst dan freuntlich von mir verstehen, und das zum teil mein hohe notturft erfurdert darzu das ich gerne wo E. L. irren E. L. anzuzeigen und freuntlich darvor zu warnen ßovil mein verstand reicht magk

Zum Irsten betreffend di versiglete copien di ich gesehen habe, da habe ich E. L. nuhn geschrieben, wie es ein gestalt

») Mähren. »; N«mm«l'« uik. Bl>.

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darumb hat da laß ichs noch bey unnd ist also und nit änderst das ich E. L. geschrieben habe das mir allerlei warnunge vor kommen sein das ist di Wahrheit und sein auch solche glaub- hafftige warnunge das ich sie nicht Hab wissen in den wint zu schlagen,' Nachdem mir ßo vilerley schade durch verachtunge in meinen Jungen Iaren kommen ist von ezlichen die mit in der angezogenen bundtnus copei gemelt sein, aber zu E. L. Hab ich mich nichts arges versehen, wiewol ich es doch wol fuege gehabt hett. auß dem das ich dannost vil unfrcuntlichen willen gemerkt habe auß E. L. schreiben und sonst anderem das ich hiernach anzaigen will.

Wie E. L. anzeiget das ich Doctor Packen in E. L. Hau» ßunge zu einem schalck gekauft sol haben da sage ich zu E. L. thut mir gewalt und unrecht und wer es E. L. bericht hat der leugt michs nit fromlich an, dan es hat die gestalt. da mir Doctor Pack von dem Handel erst gesagt hat das hat er zu Cassel gethan und nit in E. L. hauß und hat es uf mein frage gethan. da ich gesagt habe, mir kompt allerlei vor. wie ezliche vracticken sollen gemacht sein über den Churfursten zu Sachßen und mich, darauf hat er mit grosser bekummernus mir nichts sagen wollen, da Hab ich Inen gebeten als billich. das er mir sagen wolte wie es ein gestalt darumb habe Ich wolle jegen E. L. nicht thun mit andren meher werten da Hab ich es Ime zusagen müssen wie obsteet da Hab ich an sei nen blossen werten nit wollen gesettiget sein sonder begert das Original zu sehen. Als es sich da dermassen geschickt halt das ich doch anderer Ursachen halber ghein Dressen zu E. L. gerit ten, da hat er mich solch versiglet copey wie vorgemelt sehen lassen, mit werten wie ich sie E. L. hievor angezaigt habe das E. L. solche Copey umbfure meher surften darin zu »ringen, und Hab sie Hertzogk Henrichen zu Leivsigk lesen lassen, umb disser Rede weisens oder warnens willen Hab ich Doctor Pack kein Heller oder Pfennig zugesagt oder geben, unnd wer E. L. änderst bericht der sagt E. L. di unwarhait vor und ich sage wer mir das nachsaget, das ich Docktor Pack in E. L. Hau- ßunge zu einem boeßwicht kauft habe der sagt die unwarhait und ist erlogen, dan het ich das thun wollen ich wolte wol die Copei zu Dressen mit aenomen haben. Aber das ist war als ich solche fach ezlichen di es mit betrifft angezeigt auch sonst Erbaren weißen leuthen. da ist mir vor allen Dingen geraten wurden mit allem fieyß nach solchem Original zu trachten als dan E. L. selbst schreibt sie mich nicht verdencken kan. Da

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Hab ich zu Doctor Packen geschickt nit in E. ?. HausunZe und Inen bitten lassen das er mir solch Original wolle zu wegen bringen und das ist gescheen wol über drei oder vier Wochen hernach und da solcher meiner potschaft bevolhen. >ob er sagen wurde, sollte er das Original liffern. so wurde er umb sein gut kommen, so solle er Ime zusagen zehen tausend gut« den zu erstattunge seiner gueter uff solchs hat er es mit dem gedinge angenommen doch das Widder seinen Herren nicht ge- praucht wurde, uf solchs Hab ich Ime uf sein ansuchen vier tausend gülden heraus geben. Aber ein solche gestalt hat es und kein andere.

Das ich Doctor Pack zum Weda *) geschickt habe, hat die ursach wie ich E. L. vorgeschrieben habe das ich Inen aber ge. heissen habe sich vor E. L. diener außzugeben wirdet sich nicht erfinden, der schickunge kan mich niemants verdencken auß den Ursachen, wie ich E. L. hievor angezeiget habe.

Wie E. L. schreibt der versamblung halber zu Dessa wo E. L. gewust sampt den andern das wir noch lutherisch über solch boeß exempel von den Luterischen erregt, wie ich wol wis sen sol und sie selber mit dem schwert Hab dempfen helffen So wolten sich E. L. und di andern nit in unser hilff erbotten und widder umb von uns gebeten haben. Hier muß E. L. nicht zornig werden und Ir selbst widderstehen als sie mich lernt. E. L. leße Ire eigne schrift Hab ich nit Vermutung« gnug zu unfreuntlichem willen bey E. L. gespurt. Aus dem das E. L. anzeigt ßo sie gewust das der Churfurst und Ich noch Luterisch weren so wolten sie sich In unser Hilff nicht er« betten haben oder von uns begelt haben. Lieber Vater was gibt sich doch E. L. hierinn bloß E. L. bedenck doch Ir eigne Handschrift, wohin sie zu verstehen sei. Das aber E. L. und di andern nit gewust haben das der Churfurst und ich der Luterischen Sach anhengig daS dunket mich fremdt zu hören. (Hie? folgt eine Stelle über die Vorfälle bey Mühlhausen, welche schon in dem Uten Haupt« stück der Geschichte Philipps Ann». 30 abgedruckt ist, und worauf ich verweise).

Der Instruction halber ghein Eßlingen **) Hab ich mich

*) Woiwota, Johann von Zapolia, König von Ungarn.

") Siehe hierüber 8«oKen«lnil lib. II. p. 46. Herzog Georg hatte aufs hefftigste bey'm Reichs Regiment auf die Ausrottung der lutherischen Ketzeren gedrungen. !52S Dec.

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verschrieben das sie uff den Cantzlar hell sondern sie helt uff Hansen von Schoenbergt als die zwolff surften ghein Eßlingen gefurdert wurden den irsten tagk Decembris. Auß solcher In struction ist auch woll zu sehen, das E. L. gemut in allen Ratschlegen dahin stehet das jr die Luterisch Sect zuvor getil get und usigerot werde, wie sie dan weither mit sich bringet sonst sey dem Turcken nit zu widhersteen. Das die Instruc tion aus Regement uff E. L. Canzler guts mit sich bringet hat E. L. zu ermessen. Ich wil auch nochmals ufs freuntlichst gebeten haben den namhaftig zu machen der den Lateinischen brief geschrieben hat uff das man sich allerlei der warhait auß Ime zu erkunden hatt

Wie auch E. L. schreibt das E. L. von leiner Instruction weiß die E. L. Herzogt Heinrich In Spanien mit geschickt habe, wan E. L. mein fchrift ansieht so stehet allein alßo : der als di werbunge Herzogt Heinrichs an tays. Maj. und schreibe von keiner Instruction. Aber das ist war das mich Herzogt Heinrich das bericht hat das er bevelh von E. L. und andern an K. M. gehabt hat. Wie das auch außweiset di Instruc tion di K. M. herausgeschickt hat an ezliche Grafen und brin get auch das mit sich das sich E. L. und andere verbunden haben jegen die Lutensche als nemlich so uvir euch mit list oder gewalt zu unserm wie mans nennet Unglauben bringen, uß disser Instruction ist dennost drauß zu verstehen das wir feint jegen K. M. angeben worden als selten wir andere zu unserm glauben dringen wollen, was wir guts daraus zu vermuten gehabt haben hat E. L. leichtlich zu ermessen, dan Ich weiß wol so wir E. L. oder di andern dermassen angeben jegen K. M. Jr werdet des nit groß gefallens haben.

Ob Hertzogk Heinrich die Copei gelesen habe oder nicht daß laß ich uff Doctor Packs reden stehen.

Der Rathschlagk zu Meinz der pfaffen *)

Item E. L. schrifft an den Abt von Hirsfelt

Die Manung der Closterguter

Konig Ferdinandus Mandatt "°)

Di Furderung der Jurisdiction von wegen Meinz

*) Siehe über diese beyben Puncte Luthers Wercke Th. XVI. Cap. 12. Halllsche Ausgabe. Dos ausführliche Mandat Ferdinands gegen die neue erschreckliche Lutherische Lehre, worin die Wie derherstellung aller papistischen (Zeremonien geboten und die Ketzer

,,',,,von allen öffentlichen Aemtern ausgeschloffen werden, war datirt zu Ofen am 20ten Aug, 1ü27.

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Das solchs von der bundtnus nit Meldung« thun glaube ich wole unnd E. ö. hat mich das nicht untherweißen durffen. Es thut aber alßo vil daß ich unnd andere bannest mircken di gue« Neigung« und dene freuntlichen willen, den ir zu uns di der fachen anhengig sein hapt. wie das der pfaffen rath- schlagk wol außweißet ßovil die pfaffen betrift und das wir desto weher der copei dweil sie dermaßen versigelt und von E. L. Rath her kompt Auch andere warnunge von Fursten'Ora- fen unnd andern darauff klingen: glauben haben geben. Des Abt von Hirsfelt halber Hab ich E. L. gemut wol verstanden, was aber das darzu thut das E. l?. Inen sich nit hat heißen weren. gilt bei mir nicht vill. dan sein weren wolt ich wol mit einem Ampi Voigts gestilt haben, wie freuMich es aber von E. L. zu versteen ist das mir E. L. gern vil kleger uff den Halß schickt das stelle ich an E. L. eigen gewißen. und wie gern es- E. L. von mir halt so ich es gethan. E. L. tan mich ye nicht verdencken das ich der bundtnus desto meher glauben Hab geben, dweil ich di unfreuntlich neigunge gefult habe. E. L. solt billiger sich zwuschen dem apt und mir zu gutlicher Handelunge erholten haben, dan Inen zu clagen gereizt haben. Das mir das kein boeße vermutunge bracht solt haben das mir E. L. di Closterguter gewaltiglich genomen hat stelle ich auch in ewer eigen und aller unparteischen gewissen, wie ich dan alle bisse Handelunge vor unparteischen wol erleiden magk. dan E. L. schriften gehen so gar dahin Ich solle di Mönche drin gen das sie Widder, unnd andere abgottische Ceremonien wie vor gehalten halten sollen. So wols Inen E. L. folgen las sen, hieraus ist ja klar genug zu verstehen, das mich E. L. hat dringen wollen über den Sveyrischen abschiebt, das ich mich dan uf den buchstaben solchs abschiedts gezogen wil haben.

Des Königs Mandats halber wiewol es sich uff seine un- therdane erstreckt So ist doch zu sehen was gemuts sein Maj. jegen solche fachen ist.

Das der Canzler und andere den brief zu Preßla *) her. aus getragen sehen habe, das solchs kein Vermutungen soll geben haben uff andere Handelunge di vorgemelt ist leichtlich zu urteilen bei unparteischen. Aber schier die groesten Vermu tungen und anzeigen jn meinem briefe gemelt werthen durch E. L. in bissen, brief nit angezeigt **). Deßgleichen das ich

*) Breßlau.

") Diese Stelle läßt den Mangel des vorhergehenden Briefe« am meisten bedauern.

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E. L. Rechen Hab angezeigt. Als nemlich das ich E. 3. ge. schrieben habe, das sich E. L. mit dem Churfursten der Luteri- schen fachen halber nicht hat wollen vertragen. Item das E. L. Widder Inen gesagt, wo er der handelung des Luters nit mußig stehe So werde er von Landen und Leuthen verjaget. Auch das E. L. Widder des Churfursten Rethe ezliche gesagt hette wan sie wolle were sie Churfurst zu Sachsen. Item dazu das sich E. L. Canzler öffentlich zu Torgau hat hören lassen mit den werten Ir Luterischen sehet zu was Ir macht, «wer fache wirdet nit lange bestant haben und sehet zu wo mit Ir umbgehet. mit fast, einem grimmigen gemut. Nun gehe E. L. In sich selbst unnd bedencke das so der Churfurst oder ich solche werte drjeben wie E. L. gesagt und ww uns mit E. L. der fachen halber nicht vertragen wie oben gemelt und dan mein Canzler eben von Preßla kerne wie E. L. desselb male käme *) und dan solcher mein Canzler solche werte triebe. waS wollte E. L. guts daraus gedencken. Darzu so haben E. L. Prediger ezliche als zu Leipsig Erffurt und sonst öffentlich ge, sagt di Axt ist schoen an den bäum gehauen er wirdet balde umbfallen. lieben freunde seit nur geduldig Es wirdet mit den Luterischen nit lange weren leidet auch bissen Winter uff den Sommer wirdet es besser werden, mit vil meher werten. Wie mir auch E. L. einen Prediger zu Borßel **) hat lassen greiffen und ich Inen nit Hab tonnen ledig bitten wie E. L. weys. was freundtschafft daraus zu miercken ist hat E. L. leichtlich so sie in Ir eigen gewissen ginge zuermessen den wan Ich E. L. der groen Heuchler Mönch einen griff so weis ich ich must darüber beklagt uiid ufs höchst unglimpf haben. Wie freuntlich sich auch E. L. segen mir zu Torgaw 5**) uff der Heimfart hilte. da ich E. L. bat meiner schwester ^) uf di Kintauff zu erleuben weys E. L. wole. den E. L. wolt kurz haben ich solt das kint lateinisch tauffen und des teuffels Sal be : wie man es sonst nennet Cresam. mit schmeren. sonst wolt E. L. ir nicht zu mir erlauben, wiewol ich doch zufrieden war das sie das kindt nicht Hube, aber es mucht nicht helffen, wie.

') Diese Stelle beweiset, daß Herzog Georg würNich zu Breßlau war.

") Bursla.

»") Hier war l52? am 2ten Juni das Beylager Johann Fried« richs mit Sybilla von Cleve.

-s) Elisabeth Gemalin de« Herzogs Johannes, des Herzogs Georg ältesten Sohnes.

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wol mein weib und Ich selbst zu E. L. ghein Dreßen uff Irer Dochter Hochzeit kamen *) und lissen uns nit jrren jr sunget deutsch oder Latein oder theten was Jr wolt. Auß dissem ob- angezeigtem Allem hat E. L. ja wol zuermessen das ich dan- nocht Ursache und vermutunge und anzeige gnug gehapt Hab solcher fachen glauben zugeben.

Das auch E. L. anzeigt betreffend Grave Albrechten von« Mansfelt und di von Magdeburgk ^). Nun Hab' ich kein antwort von E. L. geHort betreffend di von Magdeburgk. aber Grave Albrechten betreffend nimbt mich wunder das E. L. an dere Ursachen vorwent. und doch mit der Luterischen hande^ lunge beschleust, wan er allein des Evangelions abstünde daS man luterisch lere nennet so were er gefatter Jacob, mich wun» dert aber nit winzigk das sich E. L. ßovil bloeß gibt, das E. L. der fachen so feindt sein und wil doch man sol das vor keine vermutunge haben, das doch E. L. so öffentlich treibt mit dempffen des Evangelions das E. L. Luthers lere nennet.

Das E. L. anzeiget, das E. L. thue wie Paulus Hab ich sorge vele E. L. vile an dan Paulus hat vil ein ander gemut dan E. L. Paulus machte Cristen mit Gottes worth mit Pre digen und schreiben so wil E. L. Cristen machen mit gewalt unnd dem schwert. Das E. L. nicht Luterisch wil werden daS glaube ich wole unnd Got gebe das E. L. Cristen werden und das Got E. L. thue wie er Paulo gethan halt.

Das E. L. anzeigt das ich mich in E. L. behaußunge ge» fuget habe E. L. heimlichait zu erfaren. Wie das zugangen ist unnd was ich in dem gethan habe nimpt mich kein heel. und hat mein notturft erfurdert wie ich dan E. L. Hieroben gemelt und angezeigt habe. Da E. L. pillich solt ein gnugen an haben. Nachdem doch E. L. selbst in Irem brief schreibet, das sie mich nit hoch verdencken kan das ich nach solchem Ori ginal getrachtet habe. Sol ich nun nit seinen blossen werten geglaubt haben so Hab ich jo müssen an di orth reiten da ich

») Dieses wild 1524 den der Vermählung der Magdalena, der Schwä« gerin L. Philipps mit Kurfürst Joachim von Brandenburg, ge- schehn seyn.

") Jener Graf sollte nach einer Verabredung zwischen Brandenburg und Herzog Georg (gleich Eberhard von Kö'nigstein) verjagt «erden, und konnte damals die Belehnung vom Herzog Georg nicht erhalten, und dies« Stadt erhielt ein drohende« Schreiben des Erzbifchof« zu Maynj, wenn sie nicht vom Evangelio ab« stünde.

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selche fachen erfaren habe können. So Hab ich vorgeschrieben das ich E. L. solchs nit zu widder gethan habe. Das Ich Inen aber E. L. xlbhendig gemacht sal haben ünnd Inen mit gelde erkauft gestehe ich nicht und Habs droben verantwort und wilß baß verantworten wo ich sol und magk.

Das ich auch E. L. botten in verwarunge sol nemen lassen haben verwundert mich nit winzigk das mich ß. L. dcrinn magk oder darf anziehen. Nachdem doch solcher bot öffentlich gesagt er sei von E. L. nicht geschickt, darzu kein brief an mich gehapt. auch nicht gesagt sondern uffs höchst verneint er habe kein brief von E. L. an den Doctor Pack oder an mich son dern gesagt er habe briefe von Doctor Packs frawen. hat Inen nun E. L. geheissen solch botschaft und brief zu verleugknen. So weiß ich nit uß was Ursachen E. L. das gethan hat, was E. L. auch darzu bewegt und was vor ein mißdrauen E. L. zu mir gehabt hat, dan ich fraget Inen het er briesse an Doctor Pack, so wolt ich sie Ime zu Händen stellen lassen da wolt ers nit thun und sagt er het kein briefe von E. L. son dern von seiner frawen. di hat Ime verbotten sie niemant zu geben unnd het Doctor Packen montlichs von seiner frawen zu sagen, das wolte er nit sagen man recket Inen dan. Da sich der Bot nun so verdechtig hilt und zu dreien Malen al- wege käme und sich anname das er von E. L. keine briefe hett. Da thet mir von noethen unnd fände es In rath sol chen botten nit vonn mir zu lassen, unnd darauf Hab ich Inen behalten unnd nit übel halten lassen, wiewol ich wol ursach hat Inen peinlich verheeren zu lassen dweil er sich so verdech tig gemacht aber dannost E. L. zu ehren untherliß ichs. Ich versehe mich auch er Hab sein buchßen und schwert Widder Ich Hab nit änderst gewust er Habs lange widder gehabt, und hir- umb ist mein freundlich bit E. L. wolle mich mit werten un angegriffen lassen, deßgleich diß in abschrift E. L. Hofgesinde di Ich höre fast spizig uff mich sein, leßen laßen, uff das sie hören was mich darzu verursacht uff das ich nit selbst mich weither verantworten muffe, dan mir ist beschwerlich das mir das ufgelegt daran ich unschuldigk und gut Ursache zu habe.

Wie auch E. L. anzeigt das ich E. L. unnd andere hertig- lich mit meinem ausschreiben angegriffen habe. Das kan ich nit verneinen das ich ein ausschreiben gethan habe, was ich vor ursach darzu gehabt habe hat E L. numehren gnugsamen bericht Ich Hab auch solch ausschreiben nicht anders schreiben lassen dann uff solch bunotnus des mir ein Copei zukommen

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ist. di ich auch in Druck Hab lassen außgeen. das ich aber ge. schrieben habe das sich E. L. unnd andere widder gottes worth verbunden haben, liege ich gar nit aus So schon die bundt- nus nit war ist dan E. L. tan nicht laugtnen. das sich E. L. legen di Luterisch Sect unnd leer verbunden hat ußzureuten. und da auch teglich jegen fecht Nun halt ich Luters lere ich meine nit da er mentschlich handelt mit scheltworten vor das Meinste Gottes wort So kan E, L. nit leugknen man E. L. seine Postillen list über das Evangelien So müsse E. L. In Irem gewissen sagen es sey Recht und die lauter Warheit. Nun hat sich E. L. jo widder Luthers lere verbunden. So leret er als ich glaube und vor war weis in den stucken die seligkeit betreffen die lauter warheit und Gottes wort Ist es nun die lauter warheit und E. L. hat sich dagegen verbunden, wie Ich beweisen will, das es di lauter warheit ist Luthers Lere wie oben gemelt. und dan auch beweisen kan das sich E. L. und etzliche andere darwidder verbunden haben So Hab ich nit so unrecht geschrieben. Got weiß ich gebe mich nit gern mit E. L. in disputanon aber es wil hie mein ehre und glimpff costen. di Hab ich lieber dan E. L. wiewol ich E. L. gern alles das thun wolte. was E. L. lieb were. wan mich E. L. allein mit meinem glauben ungeirret ließ, auch mich unangegriffen ließ das mir nicht zu leiden stehr. Es ist auch mein ausschrei ben gescheen vor E. L. antwort mir geben uff mein schreiben. Wie auch E. L. anzeigt wie mir E. L. viel guts gethan hatt das ist war ich bedanck mich es auch freuntlich was ich Hin widder gethan Hab neme E. L. auch zu hertzen. wan wirs zu gleich uff ein wage legen ich wüst nicht welchs das ander über wieget.

Wie auch E. L. schreibt das ich mich wolte uff dem tage der vorstellunge *) halten, wie ich es von E. L. gern nemen wolte. wil ich mich ob got wil dermassen halten als ich es vor Got aller welt zu verantworten weiß, und es mit ehren ver antworten kan. und von recht und zur Michail schuldig bin: Wie auch E. L. schreibet wo ich nit E. L. wilfaren nach mich uff dem tage Hill das ich mirs nit zu widder lassen sein wolle das sich E. L. öffentlich verantworte. Ich wil ob Got" wil E. L. kein ursach mit villichait geben jegen mich außzuschreiben verantworten gönne ich E. L. wole doch das mirs nit nachtei»

») Hiemit ist das bald darauf zu Kassel angestellte Verhör Otto Pact's gemeynt.

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lig sei. So aber das sein solt ist mein freuntlich bit an E. L. wolle mich auch nit verdencken So ich widder verantwor» tunge und mein endschuldigung darauf thun würde Das wolt E. L. der ich zu dienen So es änderst angenomen von mir werden wil gneigt bin zur antwort nit verhalten unnd darne ben E. L. freuntlich bttten diß mein schreiben nicht änderst den freuntlich unnd meiner hohen notturft nach versteen darmit sei E. L. Got befolhen.' Datum Zapfenburg freitags nach Kiliani. Anno et«. XXVlII.

Philips von gots gnathen Lantgrave zu Hessen.

 
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