useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  I^io. 39.
Signature:  I^io. 39.

The transcription and metadata of this charter are scanned by a OCR tool and thus may have low quality.

Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
99999999
1546. Giengen am 19ten Oct. Vertrauliches Schreiben ?. Philipp's an Herzog Ulrich von Würtemberg, worin er ihm über die letzten Kriegsmärsche und Vorfälle Nachricht und einige Nachschlage giebt, falls man durch die ^ioth ->. gedrungen das Bundes-Heer im Oberland nicht länger erhalten könne. (Vergl. den vorigen Bericht über den Ingolstadter Zug und ^ die übrigen besonders bei Hartleder gedruckten Nachrichten über den Bundeskrieg. Andere officielle Berichte des Landgrafen an den Herzog, welche wenig Neues enthalten, finden sich »och im lasselschen Reg. Archiv.)
Source Regest: 
Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, I^io. 39. , S. 179
 
x

Unnser fceuntllch dienst unnd was wir liebs unnd guts ver- mugen allzeit zuvor, Hochgebornner Fürst freuntlicher lieber Vetter und Gevatter. E, L. schreyben, welches am 17 Octo» bris zu Studgarten gegeben», ist uns behendigt und wir ha» bens von» E. L. freuntlich verstanden, bedancken uns zum vleissigsten der Proviandt die E. L. unserm Lager zutzefuren bevolhen haben. Soviel aber betrift dasjhenig welchs E. L. unns mit aigner handt geschrieben sollens E. L. gantz unnd gar nit dahin verstehen, das unser meynung sey E. L. zu ver lassen, denn als wir verstanden das der vheind uffs Rieß ge- . . tzogen, seinen Weg durchs Remsthal uff E. L. Landt zu neh men, haben wir denn guten ^Paß Thonawurda allein darum verlassen, das wir dem vheind furtomen und verhindern moch» ten das er nit in E. L. Landt ziehen londt. Hatten ein sol ches Lager besehn, wo wir Sontags 3 Octob. (so zeitlich wie wir gern gesehn) ufgewesen weren, so hette man aus solchem Lager den Thonawstrom erhalten mugen, das der vheint nit hette gen Thonawerde komen, oder das Ryß und die Graf- fchafft Ottingen dermaßen beschedigen, noch on sunderlichen sei.

— 18« —

nen unstatten über die Wernitz komen mugen, welchs auch also ervolgt, und gescheen were, so man dem Kolbrenner und an, dern Knechten glauben gegeben, welche sagten, sie hetten die vheinde reden und die Trhommen *) dermaßen gehöret das sie nach der Wernitz zohen u. s. w. Es war aber desselbigen morgens ein sehr grosser Nebel unnd dieweil die Knecht sag ten, sie hetten allein die vheindt und Thrommen gehöret und nit gesehen, do stelt man ir Kundschafft in einen Zweiffel. Sonderlich do auch ettliche Edelleute kamen und sagten, der vheindt wende den Kopff nach Nürnberg zu, welche Kundschafft uns und die andern Kriegsrethe irr machte, mittlerzeit schick» ten wir Grave Ludwigen von Ottingen selbst unnd unser Cam> merdiener etzlich hin, die brachten uns war« kundschafft, das der vheind nach der Wernitz zAhe, unnd irer viel albereits über die Wernitz bis an die Eger weren, Do vrachen wir erstlich um 2 Hora nachmittag im Lager bey Thonawerde uff, unnd zohen noch den abent unnd die nacht in ein Lager hart gegen den vheind, tonten aber das obbemeldt Lager nit mehr erlangen, noch bekommen, des andern tages zogen wir dem vheindt für unnd neben seinem gantzen Haussen her uff Nord» ling<n, unnd hielten den gantzen tag vor ime in freiem vheldt, war ein klein wesserlein zwischen uns, hett er schlagen wollen, mocht ers wol than haben. Nachdem aber wir vermerckt, das der vheint wider uff Thonawerde getzogen und die Thonaw hienauf sich gewendt, do hetten wir gern gehabt, das man nechstes Montags in der nacht ufgetzogen, unnd die nacht unnd tag gen Laugingen getzogen were, So hette der vheint die Thonaw herauf nit so weit gemocht, es war aber Iderman wider uns, da ließen wirs auch dabey, und sonderlich do unS ein Kundschaft einkam, das die vheint noch nit so weit von' uns liegen sotten u. s. w. Als aber wir gewiß erfaren, das sich der vheint nach Laugingen gewendt, unnd besorgt, das er durchs Brensthal in E. L. Landt ziehen mocht, seint wir aber« mal uffgebrochenn, unnd warlich einen herben rauhen unnd bösen ja geferlichen und engen weg getzogen, biß Hieher uff das wir dem vheint mochten verhindern in E. L. Landt zu kommen. Was auch wir weiter wissen zu thun und furtzu» nehmen, damit der vheint E. L. unnd ire Landt unnd Leuthe nit verhere und verderbe, so viel in unserm vermugen ist, da sol an nichts «winden, Hett man uns für Ingolstadt

») Trommeln.

— 1<l1 —

gevolgt wollen wi» die vheint wo nicht gentzlich doch mehrertheils erlegt haben. Was sich nechsteS Donnerstags und Sonnabents zugetragen, das findet E. L. inligend zu sehen °^), da wir im vortzug mit gewesen weren, und wo man getruckt hette, were dem vheindt ein großer arm abgeschlagen, dann wol irer der vheint ein gantzer vierdten Theil in trefiicher großer fiucht gewesen, und der annder Hauff uff ein halb meill nit bey inen, unnd were noch wol mit dem vheint etwas antzufahen und zu versuchen, wenn wir vor inen zLhen, aber uff demselben stehet diese besorgnus, so balt wie sie abtzohen, das er dann den nechsten Hieher und furter ufs Brenßthal nach E. L. Landt ziehen wurde, wie E. L. Leuth unnd die Landtkundigen berichten. Denn großen Mangel den wir bei diesem Handel finden das ist gelt, die Sechsischen Sehe und Hans-Stedt, haben bischer zu ir ersten sechs Boppelmonat noch nicht erlegt, der Hertzog Ernst zu Lüneburg ist gestorben und sein Reche wollen mit diesen fachen nit mehr zu schaffen haben, die Herzoge, zu Pom» mern erlegen nichts, wann Idermann erlegt wie E. L. so hett es kein noth**), wir warlig für uns haben auch nicht ein ge» ringes erlegt, und tonten wir was mehrers thun, solts nit mangeln, Beneben dem haben wir zehen Venlein knecht und etlich hundert pferdt fremdes vo'lks in unfern vestungen liegen, was uns darauf gehet tonnen E. L. auch wohl dencken. Es kommen wahrhafftig Zeittungen in, das die Behemen dem Chur. surften in sein Landt fallen sollen, derwegen guts raths wol von noten thete, Dartzu soll Hertzog Moritz zu Eachssen sich Hab hören lassen^ er kont dem Churfursten darwider nit helfen, unnd mocht sich auch bereden lassen, des Churfursten Landt zum Heil intzunehmen, dem Churfursten zum besten wie das E. L. ire Rethe weiter beruhten werden. Wilchs alles wir E. L. allso freuntlicher m'ainung nit wollen pergen, bitten freunt» lich E. L. Rath inn diesen großen fachen, dann wir unser le« benlang in keiner fach betretener gewesen, und wir sint den» selben E. L. altzeit freuntlich und vetrerlich zu dienen geneigt. Datum in unserm Veltlager bey Giengen, den 19 Oct. 46. ' (Außer einer eigenhändigen nicht ganz leserlichen Nachschrift worin es unter andern heißt, „wir haben vi! gluck gehabt, het» ten wirs erkennen können", folgt noch folgendes)

*) Nergl. das si»»l<iu» <3nllteinäl»uuni in flogen'« lli«toii»

«:»p»ivit»ti» l?bllippi. Anhang S. 294 und 295.

") Dies Lob wurde nachher sehr gemildert, als der Herzog fernere

Beylräge und ein Anlehcn verweigerte. ». Nonimel'j Ulk. V». 11^

<»_ 1«2 —

,i >. ^ <>' pngtseriptuin. Zettel 1."

)luch freuntlich lieber Vctter und Gevatter, Wo man in X XII oder XIIII tagen nit mit dem vheint schlagen kont, und dan zu besorgen ist, das man auch käldt halber das voll lenger nit wirdet bei einander behalten muZen, und auch lein geldt vorhanden iß, dieweil wir aus E. L. und auch der Oberlendischen Sredt schreiben vermercken, das sie über die XVIII Doppelmonat dieser Zeit zu erlegen weiter nit gesynnet sein, zudem das besorglich das das entlehnet geldt auß Franck- teich'nit alikomen werde, auß der Ursach das der Krig zwi schen Fränckreich u,nd Engelland wider angehen soll, derwegen der FraNtzos Has 'geldt selbst behalten werde*), Haben wir bei uns bedacht, ob dH M ein weg sein solt, dieweil Augs burg Und Ultn nunmehr ssatlich und wol besetzt sein, das E. L. den behielt zwei Regiment Knecht unnd etlich geschwader reutter, damit sie Ir Land verteidingen fönten, wo die vheint in ir Land durch die steigen wollen, das inen sotchs nit wol muglich were, Und das man mit dem andern volk uf die Francken und Bisthumb Wurzburg Bamberg unnd anndere, als unser vheind, die dem Keiser zureitten und alle furderung gethan, zühe, da gelt mechte, das Winterlager neme, unnd so E. L. not anging tonnten wir E. L. alweg mit solchem voll zu Hüls komen. Es konten auch E. L. dem Teutschmeister **) das Land nemen oder mit diesem volck nemen lassen. Was nun E. 8. bedencken hirzu wer, das wolle E. L. uns anzeigen, dan sonst wissen wir warlich keinen rath wi man das Kriegs- volck über die XIIII tag behalten unnd underhalten mocht, Es kont auch E. L. do sie so vil Luft hetten dem konig mit solchem Krigsvolk in sein Land fallen, dieweil er sich nunmehr öffentlich vor einen vheint erkleret und dem Churfursten zu Sachssen inns Land fellet, dergleichen künten die Aidgenossen auch thun *").

*) Die gewöhnliche Angabe, warum der von Franz I, gesandte, von Johann Sturm in's Lager geführte Bankier Strozzi aus Florenz das versprochene Anlelm nicht brachte, ist anders, indem man dies der feindseligen List des Kardinals von l'uuinon zuschrieb. 8leiäl»n lid. XVIII.

") Dieser, ein geborner Hesse, Wolfgang Schutzpar von Milchling, war einer der eisten, welche dem kaiserlichen Heer teutsche Reu ter u. f. w. zuführten, und außerdem persönlicher Gegner des Landgrafen.

"*) Dieser ganze damals den Umstanden nach beste Plan, durch den Abschied von Giengen (siehe Hortleder Th. II. B. ;«I. Cap. H9)

— 1<l3 —

Zettel 2.

Es liget her vheint itzo in einem vast gutem vortheil, uff einer seilten hat er des Wasser die Brenß, und uff der andern feilten hat er die Hohe, Also das man on merglichen Nachteil nit an in komm oder ziehen kann, Sollen wir dan zwischen Laugingen und in ziehen, so tont er uns all« die prophiand nemen lassen, wilch aus E. L. Lannb uns zukomt, dan er aus seinem lager, da er itzo ligt, nit über ein halb meil in diß lager hat, unnd ob wir schon dahin zohen, tonten wir im doch nit nichts über das wasser abgewynnen. s»tum uti »upr».

Anm. In einem späteren Brief vom 30ten Oct. schlägt L. Phi« lipp dem Herzog vor, da der Feind jetzo keinen beständigen und den Haupt-Punkt der Religion in, teutscher Nllzion erledigenden Frieden bewilligen werde, allein ober neben Baiern (das dem, Herzog verpflich» tet war) einen Anstand von einem oder drey Jahren zu vermittlen und setzt hinzu: „daß man mitler Zeit handeln könnte von einem be» „ständigen Frieden in Sachen der Religion und allen andern Sachen, „die spaltig schweben. Würde nun «in frid aufgelichtet und dieselben „Sachen vertragen, woll und gutt, wo nit so het man doch in der „Zeitt die Menge! und Unrichtigkeit disser Einung in besser „richtigkeit und mer leut, die itzo nit bei uns gestanden in di verein zu „pringen und stunde uns daneben frei mit andern Potentaten auchzi» „hondlen. Indes mechten sich auch die teufst mit Franckreich Turcken „und andern zu enderung begeben, unnd wer weis wer auch alsdan „lebendig oder tod sein wurde." > >

Wro. 4tt.

l546. Giengen am 3ten Nov. Schreiben L. Philipp'« an seine Räthe in Ulm (Tilemann von Günterode und Se bastian Aitinger), was etlichen vertrauten Personen auf ihr Bedenken des Abzug's, Vertrags oder Anstandes, Beharrung des Werks und der Schlacht wiederum er öffnet werden soll, wobey sich der Landgraf über die bisherige Führung des Krieges, die dabey ohne sein« Schuld begangenen Fehler und über die Notwendigkeit eines Kriegs - Hauptes ausspricht.

modificirt, wurde theils durch die Eilfertigkeit des, Kurfürsten und dessen ungeschickte Maasregeln bey'm Rückzug, theils durch den Umstand vereitelt., daß Herzog Ulrich kein Kriegsmann war. sDas Geld, welches er zuletzt dem Bund darzuleihen ab» schlug, mußte er in dreyfacher Summe dem Kaiser zu seinem schimpflichen Vertrag zahlend Nach Lambertus Hortensius (8el»2lä, 8. li. V,) war übrigens der Landgraf anfangs ent» schieden dagegen, das Heer theilen zu lassen.

11 »

— z«4 —

Philipps vonn Gotts gnaden Landgraf zu Hessen« Graue zu Catzenelnpogen «.

Hochgelerter lieben« Rethe vnnd getrewen, «wer wider» schreiben« des Datum weiset den ersten« Nouembris haben« wir seines Inhalts verlesen, ,^

Vnnd souil anfenglichs berrift den abtzug «. versteh« wir die vrsachenn, Herwegen die bewust Personen Inn alwege den abtzug für vngerachen vnnd nachteilig achten,

Nun ist des abtzugs halben« vnnser meynung nit gewesen«, das man ftlt abtziehen, alldieweil der vheind noch für vnns lege, an dem ortt, da er am letzten gelegen ist, wann er aber seine heuffen gegen dem winter verteilte, wie er die vertheilen muß, dieweil Im vnmuglich ist, die alle gegenn dem winter bei ein vnuertheilet zu behalten, alsdann so solts mit dem abtzug gehalten werden wie wir euch geschrieben,

Wir tonnen nit achten, wann zwei Regiment knecht Inn oder an dem Lannd zu Wurttenberg vnnd sonnst hieoben noch «tws biß Inn funftzehen hundert pferd legen, was doch der genant Kaiser dem Lannd zu Wurttenberg gegen diesem winter tont abhaben,

Viel weniger mocht er Augspurg vnnd Vlm nottlgen, die» weil die wol besetzt sein,

Ob er dann wolt vf den wassern streiffen lassen, so tonten die reutter so hieoben pleibenn, yre so wol als sein leut reitten vnnd die straffen rein halten,

Aber es must mit diesen reuttern In zeitten gehan'ndlet werden, dann sie nit gern hieobenn pleiben, vnnd sonderlich wo man Inen die prophiand nit also geben würdet das sies tonten zukomen,

Soll man hie lang liegen, so will es an futterung vf souil thausent pferde, die hie sein mangle«, Dann on futterung sint die pferd nit zuerhalten, sonndern wurden viel verderben vnnd sterben, also das weder reisigen noch wagen, viel weniger das geschütz vonn statten komen lontenn, vnnd musten die lang das geschütz gar hinder vnns Im feld stehen lassenn,

Vber das so must beuor aus geldt da sein, zu betzalung ^ reutter vnnd knecht, dann gibt man dem triegsvolck kein geldt, so istS Inen, sonderlich gegen diesem winter auß mangel clei»- düng vnmuglich zupleibenn, zudem ist auch nichts gewissers, wo sie nit bezalt werden«, das nichts mit Inen zuschaffen noch außtzurichten ist, vnnd das sie wol ob gleich dis höchst not

— 165 —

vor äugen wer, an *) Betzalung nicht auß diesem Vager zuprin« gen fein.

Nun hat Nurmberg geldt zulehnen abgeschlagen, wie I» aus Inligender Copey Ires schreibens habt zubesinden.

Was Straßburg vnnd Vlm thun wollen», wurdt mann sehen»,

Dergleichen« stehets auch mit dem französischen geldt, also wie Ir In diesem vnnserm schreiben» zum theil zusehen hapt,

Selten nun wir so lang allhie ligen, biß das kein geldt mehr furhanden wer, so musten wir vnnser geschutz alle Mu nition vnnd wagenn dahinden lassen«, vnnd also zusagenn, wi« der anHeim betten, wilchs dem Churfursten vnnd vns nit zu, thun sein will, Dann sotten wir alwegs hieoben liegen, vnnd es am geld nit haben», davon wir den Handel erhalten mochten, So wer ys viel besser wann der vheindt seine heuffen geteilt, das wir mit vnserm volck auch ab vnnd Inn die Stift zohen, da hettenn sie prophiand zum besten, deiwegenn sie sich an desto liderlicher besoldung wurden begnügen lassen», also konnten sie da Ir winter loger nemen, vnnd wir die Stennde dannost von den Stiften zum wenigsten souil belomenn, das wir das Kriegsvolk noch einen Monat oder zwen vnderhalten mochten, Inn des geb Gott weitter gnade, zudem das dannost dem Churfursten vnnd vnns angelegen sein wolt vnnsere Lanndt vnnd leut so gantz vnnd gar allweg Inn die schanlf zeschla» gen, vnnd vns denselben nit etzwas mit trost zugenahen sonn« derlich da es doch wie ertzelt, nunmehr gegen dem winter umb diese Oberland kein not habenn kann, Dargegenn aber die Behmen dem Churfursten, Im Lannd liegen, vnnd sich der vonn Voßheim Gelderisch marschalck, von newem bewerben soll, wilch beweib vnnsern Lannden geferlicheit trawen ^),

Des ftidenn halben enderen wir vnnser bedencken noch nit, souern vnns ein frid der mit Gott vnnd gutem gewissen antzu- nemen were: begegnen mocht, ,

Inngleichnus thuen wir auch des anstandts halben«, dann In zeit solchs anstandts kont man mehr leut Inn die eynung vnnd viel ding so darin vnrichtig sein, Inn besser ordnung vnd richtigkeit pringen, mit etzlichen Potentaten handle», vnnd wer weiß was Gott etwo durch todtfall fu« Vortheil schicken, mocht, , "»

*) ohne. »^) drohen.

-. l«» —

DaS ab« durch lautparung dieser Ding vnns« verein solt« bei anndern Potentaten Inn Verkleinerung fallen, vnnd die po, tentatenn verwegen desto weniger bei vnns thuen, Ist solchs wol ein argument, wir befinden aber bißher noch nichts, das die potentaten ausserhalb«« guter wort vnns gegeben», vnnd ob gleich Franckreich vnns diesen Stenden die bewusten Cronen leihen wurde, so beschichts doch vf ein solch groß Interesse das vnns diesen» Stennden darmit wenig vorteil bewisenn vnnd ertzeigt wirdet, Zu dem das auch Johannes Sturmins auß Franckreich geschrieben, man solt Ine verftendigen Iderzeit, was sich hieaussen zutregt, vf das er das widerwertig so Inn Franck. reich erschölle darmit. ablegen, vnnd es zu der Stende bestem 'prauchen mocht «., Daraus wir souil abnemen, das Franck. reich vf die leuft sieht, vnd sich nach denselben richten vnnd halten wirdet, /

Vnd souil letzlich betrift das der Handell vf die faust zu» setzen», verwegen'der zutzug verordnet, vnnd Schertlin sampt dem Kngsvolck auß Augspurg erfordert sey zc., wissen» wir nit obs weißlich gethann, das das Kngsvolck auß Augspurg geno« , wen, Dann solt der vheind Innen werdenn, das Augspurg '«»besetzt wer, wie balt tont er darfur rücken, Darumb sollet Ir euch der ding so den Krigrethen zustehen», nit vnnderne. wen. Lassen vnns schir duncken das Doctores vnnd schreib« wollenn Krigsleute vnnd die Krigsleute Doctores sein,

Iderman will Itzo, da der vheind wol noch einst so starck ist, als er vor Ingolstadt war, von» grossem schlagen sagen, vnnd für Ingelstadt wolt man nit fürt,

Wir tonnen nit dencken, das nutzlich zuschlagen sey, Da man als desperat schlagen will, vnnd das das eusserst reme« dium sein soll, wissen nit obs gerathenn wirdet,

Wir befinden Im Kngsvolck nit so grossen«,tust zum schla, genn, Mochten« leiden« das die, wilche so hoch', dartzu rathenn all obristenn vnnd Krigsleute derwegenn fragten, was sie mei. nen das zuthun sey, oder nit, so wurden sie wol Ir antwort

horenn,

Der krig ist bißher mehr« theils vber vnnsere reutter ge, gangenn, vnnd am wenigsten vber die tnecht, finden nit das die knecht noch grosse beum außgerissenn habenn, allein was sie mit grossem geschrei geldt, geldt, geldt, thuen,

Doch wollenn wir nochmaln schlagens halben helffen thun, was muglich zuthun ist,

Das aber der vheind Inn seinem letzt gewesenen lag« nit

— 1«? —

««gegriffen:c. wurdet Ir wann Ir Inn sein lag« zehet selbst sehenn.vnnd spuren» kennen, wie doch menschlich oder mugliH gewesen wer, Im daselbst abtzubrechenn, Es hett dann Gott «in sonderlich Miracul thun wollen«,

Wir sint an erschossenen, gefangenen, tranken, verwundten vnnd sonst gestorbenen vnnd auch zum theil hinweg getzogenen reisigen« vnnd Iren pferdenn, gern ein thausent schwecher, dann wir eistet gewesm sein, vnd wan wir schon von rvc sagten,

Inn gleichnus habenn wir auch wol acht thausent knecht weniger, die zum theil vf den schormutzeln erschossen, erstochen, gefangen vnnd sonstet gestorben«, Item die noch zum theil krank ligenn vnnd auch gegen dieser winter zeit hinweg gelauf- fen sein,

Wir geschweige»» das souil etlicher leut als obristen, haupt- leut, doppelsoldner vnnd Rltmeister kranck sein, vor den vhein» den erschossen, beschedigt, vnnd zum theil gestorben«, "wilchs warlich nit die bösesten oder schlechtesten, sonndern die besten vnnd furtrefiichstenn leut sein, wer dieselben gern sehen wolt der reit gein Giengen, Nordlingen, Göppingen :c. der wirdet wol was verneinen,

Dartzu habenn die vheind Itzo wol dreimal souil reisigen als wir, vnnd gegen« den abgangenen Landesknechten schicket man vnns ungebrauchte baurenn, '

Mochten leiden das die, so grossen« lust zum schlagen haben«, das nur Itzt thun sollen, herkemen vnnd zeteten das Krigsvolck, hülsten alle ding selbst besehenn, zohenn gegen dem vheind für den bauren In der ordnung her, so wolten wir nicht dahinden pleibenn,

Dann das sie etwo fünf oder sechs meil vom vheind seint. In einer warmen stuben sitzenn, ein ding für Imaginiren vnnd da ratschlagen vnnd furschreiben wollen, wie man gegen dem vheind ziehenn vnnd mit Im schlagen soll :c. dunckt vnns sie werden ein solchen Handel schwerlich treffen, Sie sehenn dann die gelegenheit allenthalb des volcks, platzs vnnd landart, Dann es kann einer mehr rathenn vnnd daruon sein, da« zwelf thun können,

Solt aber die schlacht verloren werden an wilchem schlagen» dann nit ein geringes, sonnder vnnser aller leib, leben», ehr, gut, vnd also ^zusagen», die vertruckung> Gottes Worts vnnd der libertet Inn Teutscher Nation gelegen« sein will, vnnd solchs also verschertzenn vf ein vngewiß vnnd desperat, solch« ist nicht zuthun,

- l«9 —

Wer aber vber dieses alles so lustig zum schlagen» ist, der tom zu vnns helf all ding besehen», vnd ziehe mit fuin her.

Sollen« vnnd werden wir von» hynnen nach Laugingen ziehen, vnnd den vheind da suchen, hat er da «in weit veldt, vnnd ist der vheind vnns mit den reuttern weit vberlegenn Darumb wirdets da wol vfsehens geben», vnnd haben di« Ienigen mit denen Ir vonn diesen dingen geredt zuerwegenn, was hin» nutzlich gethann sey.

Zu dem das wol einer guten» furbetrachtung der futterung halben daselbst vonn nothenn sein will, dann all futterung daselbst herum vfgefressenn, verheret vnnd verderbet ist, wo dann de« ersten« vnnd anndern tag nit geschlagen« wurd, vnnd man solt dann auß Mangel der futterung wider für dem vheind zu rückziehen», das wurdt warlich nit gut sein. Sonn» dern der vheind mocht sich Im abtzug dermassenn an vnns . hangen, das wir etwa wagen« vnnd geschutz dahindm lassen» nmsten,

Vnnd ist auch sonderlich zubetrachten dieweil der futterung 1» wenig ist, wo man dann hie vfbrechenn, vnnd Inn «in ander lager bei den vheind ruckenn, so wurden» weder reutte» oder knecht stro *) habenn : huttenn zubawenn, vf das sie di« pferdt vnnd die knecht sich vor der keldt ^) erhalten« mochten, wollen sie dan auß dem wenigen hew vnnd stro, so etwa er« langt mocht werden«: huttenn bawenn, so mustens die pferdt mangle», vnnd Hungers halben«, verderben»,

Inn diesem zug (wilchs wir euch auch vnuermeldet zelassenn nit wissen) finden» wir nit einen geringen Mangel an dem das zwei heupter vnd zwei Regiment gewesen, dann was einer g«^ beutet, verbeutet der annder, einer will seiner leut verschonen, spricht man mach sie zu müde, das annder mal habenn sie nit gessen«, vnnd was der ding mehr sein,

Will man schlagen, so hat einer ein ander bedencken,

Soll man nachdrucken, so gehets auch also zu, vnnd ist dero so rathenn so vill das nichts von statten gehett,

Hett man zeitlich, als wir das erst mal vor Thonawerd kamen, auch siedher oftmaln darumb angeregt, einen Obrlsten gemacht, er wer auch geweßen wer er wolt, vnnd hett dem vier Krigsrethe zugeordnet, vnnd den schaffen« lassen, mit al lem volck, so Hoffenn wir, es selten die fachen vor lengft bef< ser stehen»,

») Stroh. ") Kalt,. . .

— »ys —

Do auch vf diesen tag sol» nutzlich geschlagen« werdenn, so musts nochmaln sei»/ das man einen obristenn ordnete, e« wer gleich edel oder vnedell, gebe dem vir Krigs-Reihe zu vnnd liß Inen gewehrden, wie er es macht,

Dann sonstet will einer mit seinem volck vf der rechten Hand ziehen, als wan man vf einem Reichstage eintzeuhet,

Darnach will er nit haben, das man seine reutter also mühe,

Darumb so muß es durch ein heupt beschehenn, wuchs volg Hab, also wann einer spricht, „zeuhe daher mit dem geschutz, Darthin mit einem Haussen knecht, vnnd Hieher mit etzlichen geschwader reuttern", Das dem gelebt werde, von allem volck, es stehe gleich zu, wilchem Hern es wolt«, Dann es vns dieses ding halben» In diesem zug dermassen begegnet, Das "wir ob Gott will einen solchen zug nimermehr thun wollen,

Wilchs wir euch Hinwider nit wolten pergen, vnnd "lasset diesen« vnnsern brieue die vertraute Personen mit welchen» Ir es dieser fach geredt, auch lesen, Daran thut Ir vnnser mey« nung, Datum In vnnserm Veldlager bei Giengen am 3. Nooembris Anno (46.)

Ob wir etzwas grob in disem schreiben weren,^so sagt den vertrauten Personen sie musten's vns zu gut halten, denn wir können nit vil vmbschweifs prauchen, sondern schreibens, wie es vms Herz und di fach an sich selbst ist, damit man den Handel gruntlich verstehe vnd den Menge!» so vil Got gnad verleihet, rathen muge.

Philips L. z. Hessen ssc.

 
x
There are no annotations available for this image!
The annotation you selected is not linked to a markup element!
Related to:
Content:
Additional Description:
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.