Language:
deutschNotes:
a Titel von späterer Hand T4, von Landschreiber Moritz Hess; darüber die Ziffer 1 und davor ein +.
1 Ein ähnlicher Verweis auf einen älteren Art. betr. die Entlassung aus der Gefangenschaft auch im Älteren LB, Art. 99, LAA, A IX, Abs. 1, S. 95, von 1541.
2 Urfehden sind in App. seit 1402 urkundlich überliefert: LAA, A IX, Nr. 1 (21.5.1402); Nr. 2 (6.11.1403); Nr. 5 (23.12.1404); Nr. 13 (7.5.1414); Nr. 15 (16.7.1417); Nr. 17 (6.11.1419); Nr. 18 (13.11.1419); ebd., B X, Nr. 19–140; Zellweger, Urkunden 3.1, Nr. 703, S. 137 f. (14.3.1521); Nr. 817, S. 152 f. (28.9.1541). – Fälle von aus der Gefangenschaft Entlassenen z. B. in: LAA Bücher, Nr. 107 (RUB 1579–1588), fol. 95r: [...] Ittem uff den 30 tag decembris anno 1582 hannd minen [!] heren Hans Honegger in gfanngenschafft gehept von wegen sines onaͤrtigen wesen unnd wortten, die er triben menngerlay im Rintal unnd an anderen ortten unnd in der gfanngenschafft widerumb entlediget unnd er urfechy gschworen, wie bruch unnd landt recht ist, die gfanngenschafft nit aͤfferin nach unschaffend [!] dz gaͤfferet werdy, auch costen unnd schaden im naͤchsten monnat frist ußrichten unnd bezallen. Ähnlich z. B. auch: ebd., fol. 94r, 95v, 135r, 150r.
Der Art. fand in abgeänderter und ergänzter Form Eingang ins LB 1585, Art. 49, fol. 22r. Ebd. wird neu kein eidliches Versprechen mehr verlangt, die Kosten der Gefangenschaft zu begleichen. Stattdessen muss der Landweibel bei Nichtbezahlung innert Monatsfrist den doppelten Betrag schätzen; d. h. er muss dem Schuldner eine Sache im doppelten Wert der aufgelaufenen Kosten pfänden. Das Pfand sollte dann dem Schuldner während einer gewissen Zeit zur Einlösung zur Verfügung stehen; danach fällt es dem Gläubiger als Eigentum zu.
Die Ausgaben für die Gefangenen machten bis 1564/65 durchschnittlich 92.1 Prozent des «Sachaufwands» (Ausgaben des Landes für Dienstleistungen von Dritten) aus, wie Weishaupt, Finanzhaushalt, S. 89–94, errechnet hat. Die insgesamt rückläufigen Ausgaben im innerhalb des app. Finanzhaushaltes kleinen Bereich «Sachaufwand», so vermutet er, könnten mit einer anderen Verrechnung der Gefangenenkosten seit 1562 zusammenhängen.
Gemäss Juchler, S. 133, wurden in AI noch in der ersten Hälfte des 19. Jh. Urfehden auferlegt und geschworen. – Lit.: Bischofberger, Rechtsarchäologie 1, S. 202, 424–443 (zu Gefängnissen im Land App. und in AI); HRG 5, Sp. 565–570; Juchler, S. 131–133, 140 f.; Weishaupt, Finanzhaushalt, S. 53 f.; Zellweger, Geschichte 3.2, S. 207 f. – Druck: Rusch, Landbuch, S. 105. – Regest: AUB 2, Nr. 2351, S. 258 (25.5.1552).