Language:
deutschNotes:
a Titel von späterer Hand T4, von Landschreiber Moritz Hess.
b Links neben der Initiale ein +.
c Ergänzung der Bearbeiterin.
d–d Möglicherweise späterer Nachtrag von ders. Hand (Zweithand).
e–e Nachtrag von der Hand N1, Landschreiber Moritz Hess.
1 Dieser Beschluss der Landsgemeinde vom 2. April 1552 fand Eingang ins LB 1585, wo er verteilt auf die Art. 51–54, fol. 22v, wiedergegeben und ergänzt wurde.
2 Früheste Hinweise auf Spielverbote sind für die Zeit um 1530 und 1533 in den Landrechnungen überliefert: LAA Bücher, Nr. 682 (LR 1527–1530), S. 182 f., 278. – An mitwuchen vor sant Jörgentag 1539 beschloss der Grosse Zweifache Rat, dass an der kommenden Landsgemeinde dem nach sol spilen für bracht werden, worüber vermutlich kein Beschluss gefasst wurde. Vgl. LAA Bücher, Nr. 102 (RKGP 1537–1546), S. 188. – Am 15. Oktober 1539 beschäftigte sich der Grosse Zweifache Landrat erneut mit dem Spielen, gemäss Protokoll ausdrücklich ermächtigt dazu von den Rhoden und Kirchhören: Item uff mitwuchen vor sant Gallen tag ist ain grosen zwyfalten rat by ain ander gsin und haind ir steim von allen roden und kilchoͤrnen volen gwalt gehan und mit grosem ernst betracht, wie man dem spillen thuͤn well und dem trinken. Item und ist angsechen deß ersten von deß spilliß wegen, ist uffgnon, daß nieme nachtz spilen sol weder by für noch liecht, sonder gantz kain spill klin nach groß. Und wer daß nit halt und witer spillen wet und spilte, der ist zuͤ buͤß zwaͤy pfund; und wer in sinem huß spilen lat, der ist zuͤ buͤß v lib, es sy frow older man, in alen kreften, wie eß vor im buͤch stat. Und sol ain jetlicher wirt scholdig sin by sinem aid scholdig sin [!], wan er waist, daß man spilt, daß er daß angeb und der glichen ander och. Und wan man gwar wirt, daß ainer sinen aid übersechen hab, so mag man in straffen an sinen eren. Und sol der waibell, wan im ainer glaidet wirt, sinen lon bar uß gen. Und ob aber ainer wair, der daß alß übersycht und eß niemen angit, so ist der aman scholdig sin sol [!], daß er nachfrag han sol. Und sol man dan die selben an ain recht stellen, mogen sy dan ab dem recht ain antwart gen, das inen hain gsetz, wie daß buͤch uß wist. Ebd., Nr. 102 (RKGP 1537–1546), S. 4.
Am 10. Mai 1559 haben ain lanndt aman ouch nüw und alt raitt erneut festgehalten: Es sol ouch maincklich wyssenn und dar by ermandy unnd gwarnnet sin, daß man doch weder wenig nach vil spille, dan wer thuͦt old in dem sinen thun last, soͤllend nach der lannd sazung gstraft werdenn. Statt im landt buͦch [Nachtrag von gleicher Hand]. Ebd., Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 106. – Der nachgetragene Landsgemeindebeschluss von 1560, betitelt mit: Vom spilenn, ist im lannd buͦch. Anno ||dominii thusennt fünff hundert und sechtzig jar hatt ain lanntz gmaind uf unnd angnomen, wan der lanndt waibel ain older ainy für nempt um ain spil buͦsß, wie er dan kainem darum weder stund nach tag anzoͤgenn muͦs, wenn old wo er gspilt hab, das er ouch inen nuͤt witter scholdig sin sol an zuͦ zoͤgenn, wann sy gspillt habennd, dan es sye beschechenn, nach dem er sy becklagt in jars frist. Ebd., Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 108. Der Eintrag dürfte wie der Nachtrag zu Art. 123 von Landschreiber Moritz Hess stammen. – Weitere Satzungen zum Spielen: ebd., Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 30, 53 (Verbot des Spielens, des Verkaufs und Besitzes von Spielkarten); Nr. 120 (MB 1570–1579), S. 3, 76, 103, 129; Nr. 121 (MB 1579–1597), S. 60, 121, 134, 147, 277 (1584).
Nach Zürcher sind die Satzungen aus dem 16. Jh. zum Kartenspielen im Zusammenhang mit den Problemen wegen des Reislaufens zu sehen. Ebenso findet sich im Älteren LB, in der Ordonnanz, Art. 3, S. 52, ein Passus, wonach das Spielen nur mit der Erlaubnis eines Hauptmanns gestattet sei. – Der nachgetragene Landsgemeindebeschluss vom 28. April 1560 fand verändert Eingang ins LB 1585, Art. 53, fol. 22v. – Lit.: AppGesch. 1, S. 420, 422; Dubach, S. 56; Gisler, Spiel, bes. S. 19 f.; Juchler, S. 95; Stockmann, S. 25, 63, 64, 86, 89, 101 f., 111 f., 118; Zellweger, Geschichte 3.2, S. 355; Zürcher, S. 65 f., 129. – Druck: Rusch, Landbuch, S. 106. – Regest: AUB 2, Nr. 2356, S. 261 (1552).