1
–+
+- Alsol sonnd gmain lanndtlüt hin widerumm schweren aim amann, desß lantz nutz7 und eer ze fuͤrderenn und sinen schaden ze wennden und ain aman und ain waibelg und das grichtt und ain ratt zuͦ schirmen und dem aman und sinen botten gehorsam ze sind, und worzuͦ jederman gnommen wirtt, dz er dz halt unnd dem gnuͦg thuͤye, alß ver er mag ungevarlich. Es soͤllind ouch gmain lanndtluͤtt in den selben aid nemen und das schweren, dz sy von kainen fürsten nach herenn kainerlay besunder pemmsion, schennkina older gaben nemenn wellind anderst dann in der lanntluͤtt sekel.8
Language:
Notes:
a Vor dem Titel auf der derselben Zeilenhöhe die Ziffer 1; Titel von Hand T1.
e–e Von späterer Hand N1 gestrichen, darüber lanndammann nachgetragen und hinter dem Titel,
nach sch[w]eren, soll ergänzt. Streichungen und Nachträge wurden wohl nach dem 18. April 1580
ausgeführt, vgl. unten, Anm. 6.
f Links neben der Initiale ein – und darunter ein +.
g, g–g Streichung von der Hand N1.
h Streichung von der Hand N1 und rechts davon er hinzugefügt.
i Davor wohl von der Hand N1 ein Verweiszeichen und darüber in (gemeint: der Landammann)
nachgetragen. Ferner sy durch einen Abkürzugsstrich darüber zu syn verändert. Neu sollte es
heissen: alß vern in syn gwüssne wist.
j So in der Vorlage, gemeint miet.
kend sy von der Hand N1 gestrichen. Nach sy ein Verweiszeichen und darüber erhinzugefügt.
l Links neben der Initiale ein + und darunter ein –.
6 Die Eide wurden entsprechend der polit. Hierarchie geleistet: zuerst die Amtsleute (der Land‐
ammann und bis 1580 der Landweibel), anschliessend die Landleute. Landammann und Grosser Zweifacher Landrat beschlossen am 18. April 1580, dz man nun fuͤro hin dem landtwaiwel nommen
mher schweren soͤlle, sonnder dz er mit dem lannd dem aman schw[er]n soͤlle etc. LAA Bücher, Nr.
107 (RUB 1579–1588), fol. 30r. – Aus den beiden Abs. zum Landsgemeindeeid geht hervor, dass
die Amtsleute und LandleuteLandleute zuerst schworen, des lantz nutz und er zu förderen. Weiter waren die
gegenseitigen Schutz- und Schirmpflichten Teil des Landsgemeindeeids. Die Amtleute verspra‐
chen, vorab Witwen und Waisen zu schirmen, danach alle LandleuteLandleute und ihnen zu ihrem Recht zu
verhelfen. Letztere verpflichteten sich, Landammann, -weibel, Gericht und RatRat zu schirmen sowie
die Gebote des Landammanns zu befolgen. Gestützt auf weitere Passagen in den LB nimmt
Art. 8, S. 57; Art. 14, Abs. 2, S. 62; Art. 53, S. 77. Der Eid thematisiert zwar Pflichten und
Rechte zur Behauptung einer bestimmten Ordnung, nicht aber die Kompetenzen, um die Inhalte
dieser Ordnung festzulegen.
Lit. zum Eid: Algazi, bes. S. 15–96, 235–253 (mit etwas anderer Interpretation von Schutz und
Schirm als
S. 82 f.;
S. 85–92;
Zum Amt des Landammanns:
30 f.;
81–96;
Älteres LB, Art. 91, S. 90. – Zum Amt des Landweibels:
LB.
7 Zum Verweis auf den Gemeinen Nutzen:
8 Der letzte Satz zum Verbot, Pensionen und Geschenke anzunehmen, weist laut Walter Schläp‐
fer darauf hin, dass das Ältere LB erst im 16. Jh. verfasst worden sein kann. Das Verbot könnte
in der Zeit des Pensionenstreits von 1521, nach dem Zustandekommen des Soldbündnisses mit
Frankreich, entstanden sein, als sich Anhänger der päpstlichen und der französischen Solddienste
gegenüberstanden;
Dank dem Bündnis der VII OrteVII Orte (ohne Zürich) mit König Franz I. von Frankreich von 1521
konnte das Land App. den LandleutenLandleuten Salz und Geld austeilen. Solche Austeilungen fanden anfangs
der 1520er-Jahre, 1535, 1537, 1544, 1547, 1549, 1554 und 1557 statt; vgl.
162 f.;
thailigenn von 1544, 1547, 1549, 1554 und 1557. Ebd., S. 58, die gestrichene Best. von Alt-. Ebd., S. 58, die gestrichene Best. von Alt- und Neu-Rät vom rod: Zum lettstenn der gelt tthailig halb, wie dan ain jettlicher rod verkünt
kronnen habennd und die uf il nüt verwechslen, so wend min heren die, [die gestrichen] ob etwar
wair, der mönz hett und kronen darfür wet, trüwlich pitten, sy wellend münz zu inen nemen und
min heren die kronen abwechslenn, dar mit jettlicher nach dem im zu hört bezalt mög werdenn.
Die beiden Abs. fanden Eingang ins LB 1585, fol. 8r–8v. – Lit. zu Art. 1:
31–33, 56;
- Appenzell, CH
- Frankreich, FR
- Zürich, CH
- Franz I., König v. Frankreich
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen - Appenzeller Landbuch (SSRQ AR/AI 1, Nr. 1) 4, in: Monasterium.net, URL </mom/SSRQ_AR_AI_1_Nr_1/SSRQ_Appenzell_4/charter>, accessed at 2025-02-05+01:00
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success